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MELDUNG/302: Akademie unter Bäumen - Was darf die Kunst? (Stiftung Genshagen)


Stiftung Genshagen - Pressemitteilung vom 30. Mai 2016

Was darf die Kunst? Über die Freiheit der Kunst und die Wiederkehr des Religiösen

• Vierte Akademie unter Bäumen: Bürger, Kulturschaffende und Wissenschaftler diskutierten zur Freiheit der Kunst im postsäkularen Zeitalter
• Hartmann-Fritsch: "Respektvoller, vielstimmiger Dialog macht Mut für die Zukunft und weist Wege zu einem friedvollen Zusammenleben."


Genshagen, 30. Mai 2016. Die Akademie unter Bäumen der Stiftung Genshagen stellte sich am Freitag den 27. Mai 2016 die Frage, was Kunst darf und ob, und wenn ja, von wem ihr Grenzen auferlegt werden dürfen. Unter den Bäumen des Genshagener Schlossparks erzählten Bürger, Kulturschaffende und Wissenschaftler aus verschiedenen europäischen und außereuropäischen Ländern eindrücklich von ihren Erfahrungen mit Konflikten zwischen Kunst- und Religionsfreiheit. Aus ganz unterschiedlichen kulturellen Perspektiven und Standpunkten heraus wurde diskutiert ob das, was die Kunst darf auch das ist, was die Kunst soll. Es wurde Einblick genommen in künstlerische Produktionen, die starker medialer und gesellschaftlicher Kritik ausgesetzt waren.

Die ausgestellten Werke des französischen Fotografen Olivier Ciappa z.B. provozierten und begeisterten gleichermaßen: Ciappa hatte sich während der Diskussionen um die Homo-Ehe in Frankreich eingemischt mit Darstellungen von imaginären homosexuellen Paaren; Größen des französischen Kulturlebens standen Modell. Weitere Impulse aus der Kunst kamen vom Verein Zuflucht Kultur e.V., Mitglieder des syrischen Friedenschors performten eine ergreifende musikalisch-poetische Konzertlesung, die mit Standing Ovations gewürdigt wurde. Unter Bäumen wurden die heftigen Reaktionen religiöser Gruppen auf das Theaterstück Golgota Picnic von Rodrigo García als Beitrag zum Malta-Kulturfestival in Pozna (Polen) diskutiert, sowie viele andere europäische Beispiele.

Christel Hartmann-Fritsch, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung Genshagen und Leiterin des Bereichs Kunst- und Kulturvermittlung in Europa, zeigte sich beeindruckt von der Qualität der Auseinandersetzungen: "Wir haben heute verhandelt, was die Kunst darf - ein komplexes und gerade im Spannungsfeld mit der Religionsfreiheit ein sehr emotional besetztes Thema. So viele unterschiedliche und sich widersprechende Haltungen und Meinungen von Philosophen, Künstlern, Wissenschaftlern, Nachbarn und vielen anderen Menschen im respektvollen, vielstimmigen Dialog zu erfahren, macht Mut für die Zukunft und weist Wege zu einem friedvollen Zusammenleben."

Dies war bereits die vierte Akademie unter Bäumen, die alle zwei Jahre von der Stiftung Genshagen veranstaltet wird und Teil des internationalen Netzwerkes der "Dialogues en humanité", Lyon (Frankreich), ist. Der offene Veranstaltungscharakter fördert eine intensive Austauschmöglichkeit. Zur Umsetzung dessen wird in Lyon und weltweit unter Bäumen debattiert. Die nächste Akademie unter Bäumen wird voraussichtlich 2018 stattfinden, die nächsten "Dialogues en humanité" finden vom 1. bis 3. Juli in Lyon, im Parc de la Tête d'Or statt.

Weitere Informationen unter:
www.stiftung-genshagen.de
www.dialoguesenhumanite.org

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Quelle:
Pressemitteilung vom 30. Mai 2016
Stiftung Genshagen - Kunst- und Kulturvermittlung in Europa
Projektmanagement und Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Am Schloss 1, 14974 Genshagen
Telefon: +49 3378.80 59-45, Fax: +49 3378.87 00 13
www.stiftung-genshagen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juni 2016

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