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MELDUNG/334: Abschied vom MONUMENT auf dem Dresdner Neumarkt (Kunsthaus Dresden)


Kunsthaus Dresden - Pressemitteilung: 05.04.2017

Abschied vom MONUMENT des deutsch-syrischen Künstlers Manaf Halbouni auf dem Dresdner Neumarkt

Herzlicher Dank an alle Beteiligten!


Das Monument, die Skulptur aus drei senkrecht stehenden Bussen des deutsch-syrischen Künstlers Manaf Halbouni auf dem Neumarkt, wurde gestern nach dem Ende der Ausstellungszeit ohne Zwischenfälle abgebaut.

In Berlin wurden die Busse vom Maxim Gorki Theater am Nachmittag übernommen und zunächst eingelagert. Das Berliner Theater bereitet derzeit in Abstimmung mit den zuständigen Ämtern eine Aufstellung der großen Skulptur im Rahmen des 3. Berliner Herbstsalons im November 2017 vor. Der Berliner Herbstsalon ist ein Ausstellungs- und Performancefestival des Maxim Gorki Theaters, inspiriert durch den berühmten Ersten Deutschen Herbstsalon von Herwarth Walden im Jahr 1913.

Das Kunstwerk vor der Frauenkirche, dessen Ausstellungszeit nach acht Wochen wie geplant endet, hat in den bundesweiten und internationalen Medien eine große Resonanz hervorgerufen. Die Skulptur verbindet das Gedenken an das Leiden der Zivilbevölkerungen im 2. Weltkrieg mit der Trauer um die heutigen Opfer von Krieg und Gewalt überall in der Welt, besonders aber in Syrien. Am historischen Ort von Zerstörung und Wiederaufbau in Dresden sollte das Kunstwerk auch eine Botschaft der Hoffnung senden.

Nachdem die Eröffnung durch lautstarke Pöbeleien aus der rechten Szene gestört worden war, verwandelte sich der Neumarkt noch am gleichen Tag in einen Ort des Austausches, den Menschen zum Austausch über Botschaften uns Symbole, über Kunst sowie Formen und Inhalte des Gedenkens nutzten. Menschen steckten Blumen an die Busse, zündeten Kerzen an und hinterließen vielfältige Botschaften, um ihren Meinungen und Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Höhepunkte der Ausstellungszeit waren die drei öffentlichen Gespräche mit dem Künstler vor Ort auf dem Neumarkt, die Veranstaltungen zum Gedenken an den 13. Februar sowie zwei Bürgerforen in Zusammenarbeit mit dem Kulturhauptstadtbüro im Verkehrsmuseum, zu denen sich jeweils ein großes Publikum versammelte.

Der Künstler Manaf Halbouni befindet sich derzeit im Rahmen eines Stipendienaufenthaltes in Schottland. Sein Resümee lautet: "Für die überwältigende Wirkung, die mein Werk auf dem Neumarkt und weit darüber hinaus in der Welt entfaltet hat, bin ich außerordentlich dankbar. Ich möchte allen danken, die das Monument in Dresden unterstützt haben: Dazu gehören auch die vielen Menschen, die dort täglich diskutiert und Stellung bezogen haben."

Christiane Mennicke-Schwarz, Leiterin des Kunsthauses Dresden, bewertet die Kunstaktion: "Unsere Bilanz der vergangenen acht Wochen auf dem Neumarkt ist ausgesprochen positiv. Das Kunstwerk hat Kontroversen sichtbar gemacht, vor allem aber Menschen zusammengeführt. Ich freue mich, dass dieser Impuls nun vom Maxim Gorki Theater nach Berlin getragen wird."

Wir danken dem Netzwerk der Partner, die sich in besonderer Weise engagiert haben sowie Allen, die sich in den letzten Wochen auf bemerkenswerte Weile aktiv beteiligt haben. Unser Dank geht ebenfalls an die Journalistinnen und Journalisten, die sich mit dem Werk intensiv auseinander gesetzt haben, für ihre Berichterstattung.

Das "Monument" wurde durch ein Netzwerk von Partnern ermöglicht, deren gemeinsame Zielsetzung ein offener Diskurs im öffentlichen Raum ist: Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, Stiftung Kunst & Musik für Dresden, Kunstkommission für Kunst im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt Dresden, Stiftung Osterberg für Kunst & Kultur, Militärhistorisches Museum der Bundeswehr (MHM), Dresden.

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Quelle:
Pressemitteilung: 05.04.2017
Kunsthaus Dresden
Städtische Galerie für Gegenwartskunst
Rähnitzgasse 8, D-01097 Dresden
T +49 351 804 14 56
www.kunsthausdresden.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. April 2017

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