Schattenblick →INFOPOOL →KUNST → REPORT

BERICHT/021: Gefesselte Kunst - Theater zwischen Unterdrückung und Befreiung (SB)


The encouragement of the fearless - "Creation under Occupation"

Workshop auf der Konferenz radius of art am 9. Februar 2012

ReferentInnen des Theater-Workshops - Foto: © 2012 by Schattenblick

Coral Salazar, Ulrich Hardt, Jonatan Stanczak, Jan Willems, Alexander Stillmark, Christoph Leucht
Foto: © 2012 by Schattenblick

Theater unter der Bedingung sozialer und politischer Unterdrückung stellt im Grunde genommen nicht die Ausnahme, sondern die Regel dar. Ob Autoren, Regisseure und Schauspieler diese Umstände zum Anlaß nehmen, sie auf eine Weise zu reflektieren und zu dramatisieren, die dazu beiträgt, emanzipatorische oder revolutionäre Entwicklungen in Gang zu setzen, oder ob sie dem kulturindustriellen Auftrag der Beschwichtigung und Harmonisierung virulenter und offener Widersprüche nachkommen, ist letztlich daran zu bemessen, wie sehr sie es wagen, sich mit herrschenden Kräften und Interessen anzulegen. Auch für den Theaterbetrieb ist der Mut keineswegs selbstverständlich, mit künstlerischen Mitteln die Waffen der Kritik zu schärfen, ist er doch auf vielerlei und nicht zuletzt profan -materielle Weise von Strukturen abhängig, deren Aufgabe vor allem darin besteht, Kunst und Kultur als Instrumente der Beschwichtigung explosiver Widerspruchslagen und zur Legitimation herrschender Verhältnisse auszusteuern. Drei weitere Projekte aus dem Feld eines unter maßgeblicher Einbeziehung von Laien und - im Falle der palästinensischen Bühnen - unter prekären Arbeitsbedingungen agierenden Theaters komplettierten das Aufgebot des Theaterworkshops auf der Konferenz radius of art.

Im Vortrag - Foto: © 2012 by Schattenblick

Jan Willems
Foto: © 2012 by Schattenblick

Mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen in Gaza arbeiten

Die Grundlage für eine friedliche und zukunftsorientierte Entwicklung eines Landes sollte eine umfangreich geförderte Schulausbildung der Kinder beinhalten. Das ist zumindest in der Bundesrepublik allgemein gültiger Konsens, was nicht heißen muß, daß dies auch konsequent umgesetzt wird. In einer von schwerwiegenden politischen und gesellschaftlichen Problemen geprägten Region wie Palästina, in der kaum Geldmittel für eine schulische und kulturelle Bildung der Jugend investiert werden können, sind die Aussichten des gesellschaftlichen Fortbestandes jedoch eher düster. Schlimmer noch: Die Kinder Gazas sind auf eine Weise traumatisiert, die ihr Leben selbst bei umfassender Nachsorge entscheidend prägen wird [1]. Um so mehr sind alle Versuche zu begrüßen, dem auf ihrem Leben liegenden Schatten mit den Mitteln einer Erziehung zu freier selbstbestimmter Kreativität entgegenzutreten.

Eine umfassende Ausbildung und Persönlichkeitsentwicklung der Kinder zu unterstützen ist das Anliegen des 1995 von dem niederländischen Regisseur Jan Willems und dem Dramatiker Jackie Lubeck gegründeten Projekts theatre day productions (TDP) [2]. Es ging den beiden Theatermachern darum, den in Gaza unter den erdrückenden Bedingungen der israelischen Besatzung aufwachsenden Kindern einen Raum zu eröffnen, in dem sie unabhängig von der räumlichen Enge und materiellen Not, unter der die meisten Familien in Gaza leben müssen, wie auch von den repressiven Strukturen der palästinensischen Gesellschaft auf spielerische Weise eigene Erfahrungen mit Theaterarbeit machen können. Seitdem arbeitet das TDP darauf zu, jedem palästinensischen Kind, wie der Name der Bühne besagt, einen Theatertag im Schuljahr zu ermöglichen. Um dies zu erreichen, besteht eine enge Kooperation mit dem palästinensischen Schulministerium, so daß eine von den Lehrern organisierte Theatergruppe als außerschulische Aktivität angeboten werden kann. Damit die theatrale Entwicklung der Kinder nicht ortsgebunden und abhängig von der ursprünglichen Grundbesetzung der Organisation verläuft, bietet TDP ein drei jähriges Ausbildungsprogramm für Schauspiel und Dramaturgie an. Nach dieser Zeit sollen die Absolventen mit den Kindern und Jugendlichen das avantgardistische Projekt weiterführen.

Seit das Projekt mit nur vier Ausbildern in Hebron im Westjordanland aufgenommen wurde, sind über 100 Palästinenser in seinen Lehrgängen zu Mitarbeitern des Theaters ausgebildet worden. Von diesen wurden einige mit der Aufgabe betraut, das Theater in Gaza weiterzubetreiben, während seine Begründer versuchen, in Jerusalem und Ramallah neue Brückenköpfe für die Arbeit des TDP zu schaffen . Das kostenlose Improvisationstheater von und für Kinder und Jugendliche soll diese in die Lage versetzen, ihre eigenen Geschichten erzählen und in Theaterstücke umwandeln zu können, um diese später vor ihren Mitschülern aufzuführen. Hierdurch werden sowohl den Darstellern als auch den Zuschauern Optionen zur Entwicklung sozialer und persönlicher Ausdrucksmöglichkeiten geboten, die sich durch passiven Medienkonsum nicht in angemessener Weise vermitteln lassen.

Im Vortrag - Foto: © 2012 by Schattenblick

Ulrich Hardt
Foto: © 2012 by Schattenblick

Interkulturelle Explorationen im urbanen Raum Berlins und darüber hinaus

In einer modernen Gesellschaft, in der altertümlich erscheinende Wertgrundlagen wie eine Verbindlichkeit über den Tod hinaus für viele Menschen kaum noch nachvollziehbar sind, fällt es wohl schwer, ein Theaterstück wie "Antigone" zu verstehen. Warum Antigone, deren Schicksal der griechische Dichter Sophokles in einer antiken Tragödie verarbeitete, bereit war, ihr Leben zu geben, nur um ihren Bruder begraben zu können, stellt sich in der darwinistischen Sozialstruktur westlicher Metropolengesellschaften zwar als prinzipiell wünschenswert dar, doch liegt es konträr zu der dort favorisierten Überlebensstrategie, das eigene Interesse absolut zu setzen. Die daraus entstehende Problematik für Theaterschaffende aufzugreifen, ihren Schülern die Relevanz der Stücke zu vermitteln und nach möglichen Lösungsansätzen zu forschen, ist die Aufgabe, die sich Ulrich Hardt von der Künstlergruppe und dem Theaterprojekt EXpedition MEtropolis auf die Fahne geschrieben hat.

Bei der Entstehung eines Kunstwerkes sei das Endprodukt stets, ähnlich wie bei einer Forschungsexpedition, unbekannt, erklärte Hardt. Zwar mag der Künstler wie der Forscher eine Grundidee von dem haben, was am Ende des schöpferischen Prozesses stehen könnte, doch sei dieser stets von Ungewißheit und Angst begleitet. Die Prozesse der Erkundung und der Kunst zu vereinen ist das Konzept von ExMe (EXpedition MEtropolis). Das Kürzel ExMe ist doppeldeutig gemeint, denn es läßt sich auch im Sinne von "aus mir heraus" verstehen und soll ganz allgemein einen "Zwischenraum, in dem wir werden können" [3], beschreiben.

So werden die Teilnehmer der verschiedenen Projekte und Veranstaltungen, die unter EXpedition MEtropolis firmieren und in der ehemaligen Desinfektionsanstalt (DESI) in Berlin-Kreuzberg ihren Standort haben, an die Grenze ihres Verstehens gebracht und mit der Angst konfrontiert, die vermeintlichen Endpunkte zu erkennen und zu verschieben. Dieser Prozeß erfolgt, neben dem Einsatz klassischer Theatermethoden, vorrangig über Explorationen, bei denen von der Theaterwerkstatt organisierte Aufführungen an anderen Orten auch über die Bundesrepublik hinaus abgehalten werden. Um den Schauspielern "Antigone" verständlich zu machen, veranstaltete man eine Reise in eine stillgelegte Mine in Polen. Ein alter Bergmann vermittelte den Teilnehmern bei einer Führung durch die Mine, daß man unter Tage verstorbene Kumpel niemals dort begraben habe, sondern sie, ungeachtet der Kosten und des Aufwands, immer an die Oberfläche brachte, um sie dort zu bestatten. Diese Führung in Verbindung mit der Erfahrung der Reise half den Teilnehmern, die in "Antigone" porträtierte Verbindlichkeit nachzuvollziehen.

Im Vortrag - Foto: © 2012 by Schattenblick

Jonatan Stanczak
Foto: © 2012 by Schattenblick

Emanzipatorisches Theater zwischen allen Stühlen in Jenin

An einem Ort wie dem Flüchtlingslager Jenin, dessen Bevölkerung teilweise in der dritten Generation durch die israelische Besatzungsmacht von der Rückkehr in ihre Heimat abgehalten wird und seit Jahrzehnten unter permanenten Einschränkungen leidet, wird es Kindern und Jugendlichen, die etwa die Hälfte der 16.000 dort lebenden Palästinenser ausmachen, so gut wie unmöglich gemacht, sich auf positive Weise zu entwickeln. Wer nahezu täglich mit Gewalt und Armut zu kämpfen hat, befindet sich so sehr im Griff existentieller Notlagen, daß an ein Leben, wie es in westlichen Wohlstandsgesellschaften für das Gros der Bevölkerung selbstverständlich ist, kaum zu denken ist.

Um dennoch das Vorhaben, eine auf sozialer Gerechtigkeit basierende Gesellschaft und Kultur zu verwirklichen, in einem relativ sicheren Umfeld in Angriff zu nehmen, gründete die jüdische Aktivistin Arna Mer-Khamis 1993 das Freedom Theatre [4]. Im April 2002 wurde es im Rahmen der "Operation Schutzwall" von der israelischen Armee zerstört. Dabei wurde das nur zwei Quadratkilometer große und dicht besiedelte Gebiet des Flüchtlingslagers dem tagelangen Beschuß großkalibriger Waffen von Kampfhubschraubern und Panzern ausgesetzt. Bei der Einnahme des Lagers, die angeblich der Verhinderung von dort ausgehender Terrorakte diente und durch die Einbeziehung seiner gesamten Bevölkerung einer brutalen Kollektivbestrafung gleichkam, zerstörten die israelischen Streitkräfte mehrere hundert Häuser mit Bulldozern, um sich ein freies Schußfeld zu verschaffen.

Unter maßgeblicher Beteiligung von Juliano Mer-Khamis, dem Sohn der Theatergründerin, wurde das Freedom Theatre 2005 wiedererrichtet. Mer-Khamis Arbeit stieß jedoch auf Widerstand in den konservativen Strukturen des Flüchtlingslagers. Einige der dort lebenden orthodoxen Muslime empfanden die Proben und Aufführungen als anstößig , insbesondere weil Jungen und Mädchen dort zusammen auf der Bühne standen. Die Proteste eskalierten, als Mer-Khamis mit dem Stück "Frühlingserwachen" Sexualaufklärung für Jugendliche anbot. Wie Jonatan Stanczak, der das Theater auf der Konferenz radius of art vertrat, berichtete, rief die Aufführung massiven Einspruch gegen die angebliche moralische Verwerflichkeit des Freedom Theatres hervor und führte zu mehreren Morddrohungen.

Aufgebahrter Sarg vor Porträtbild - Foto: © by Hanay [CC-BY-SA-3.0 (www.creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Trauerfeier für Juliano Mer-Khamis in Haifa am 6. April 2011
Foto: © by Hanay [CC-BY-SA-3.0 (www.creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Dennoch ist schwer einzuschätzen, ob die Ermordung des prominenten Theatermachers am 4. April 2011 aus dieser Mißstimmung resultierte oder ob es sich um eine israelische Kommandooperation handelte, wie ebenfalls spekuliert wird. Da die Täter nicht gefaßt wurden, muß diese Frage offen bleiben. Gründe, den charismatischen Juliano beseitigen zu wollen, gab es zweifellos zuhauf, wie allein das Vorhaben, eine freiheitliche Entwicklung diesseits von Religion und Politik inmitten einer Situation äußerster Bedrängnis und des Zwangs voranzubringen, zeigt. Seit dem Attentat auf Mher-Kamis wurden mehrere Mitarbeiter und Schüler des Freedom Theatres willkürlich durch israelische Sicherheitskräfte verhaftet und tagelang grundlos festgehalten.

Unterstützung erhält die Bühne, die von September bis November 2011 mit dem Stück "Sho Kman?" eine Tournee mit zahlreichen Aufführungen in Deutschland und Österreich absolvierte, von einem internationalen Netzwerk aus Freunden und Förderern. Zu diesen zählen auch die US-amerikanische Soziologin Judith Butler und der französische Philosoph Etienne Balibar, die dem Lager Jenin und dem Freedom Theatre Ende April 2012 einen Solidaritätsbesuch widmeten.

Symbol mit Theatermasken - Foto: © By Guillaume Paumier (Own work) [CC-BY-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons

Eingang des Freedom Theatres in Jenin Foto: © By Guillaume Paumier (Own work) [CC-BY-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons

Kultureller Widerstand ohne politische Streitbarkeit?

"Die Organisation eines künstlerischen Dialoges mit den Mitteln des Theaters" war das zentrale Anliegen des Workshops, der mit dem Titel "Creation under Occupation" den Widerspruch zwischen freier künstlerischer Schaffenskraft und politischer wie sozialer Unterdrückung zum Leitmotiv erhob. Um in ein dialogisches Verhältnis einzutreten, bedarf es allerdings der Aufhebung von Gewaltverhältnissen unter den Beteiligten. Wie die lange Geschichte des Scheiterns des nahöstlichen Friedensprozesses belegt, ist die Unterstellung, man könne sich uneingedenk der jeweiligen Macht- und Ohnmachtsdispositionen auf Augenhöhe treffen, ein häufig verwendetes Mittel, um dem Verhandlungspartner jegliche Gesprächsbereitschaft abzusprechen.

Die Regierungen Israels haben es geradezu zu einer diplomatischen Kunstform entwickelt, der palästinensischen Seite zu unterstellen, nicht wirklich verhandeln zu wollen. So ist es üblich, Vorbedingungen wie den Stopp des Ausbaus israelischer Siedlungen auf palästinensischem Gebiet nicht einzuhalten, die daraus resultierende Reaktion eines Gesprächsabbruchs seitens der Palästinenser jedoch als mangelnden Friedenswillen darzustellen. Gleichzeitig werden den Palästinensern seitens der israelischen Regierungen Vorbedingungen auferlegt, die zu erfüllen die Besatzungsmacht ihrerseits nicht einmal in Betracht zieht. Programmatische Disparitäten dieser Art vernebeln den Blick auf ein konstitutives Gewaltverhältnis, das die Bringschuld weitreichend auf der Seite Israels verortet, betreibt dieser Staat doch einen völkerrechtswidrigen Siedlerkolonialismus, den einzustellen und zurückzubauen überhaupt erst die Basis für einen Dialog unter gleichwertigen Verhandlungspartnern schüfe. Da dies von vornherein ausgeschlossen erscheint, reifte auf der palästinensischen Seite die Erkenntnis, sich nicht nur in der permanenten Defensive des kolonisierten Subjekts zu befinden, sondern sogar im Rahmen sogenannter Friedensprozesse in eine immer unvorteilhaftere Situation manövriert zu werden.

Ein künstlerischer Dialog kann von derartigen Disparitäten nicht abstrahieren, ohne Kontakt mit der gesellschaftlichen Realität zu verlieren. Wenn Jonatan Stanczak vom Freedom Theatre sich über die angebliche Engstirnigkeit des politisierten Theaters beklagt, "weil die Schauspieler und Szenen so politisch sind, daß die Freiheit der Imagination und des Körpers unmöglich wird", dann stellt sich die Frage, wie eine umfassende künstlerische Befreiung und Dekolonisierung möglich sein soll, ohne die gesellschaftlichen und politischen Determinanten der Unterdrückung wenn schon nicht aufheben zu können, dann doch zumindest ihre Überwindung aktiv anzustreben. Die Unterstellung, eine Politisierung der Kunst beschränke ihre kreativen und emanzipatorischen Potentiale, wird schon durch die vielen kunsthistorischen Beispiele für hervorragende Werke von eminent politischer Aussagekraft widerlegt.

Die desolate Lage des kapitalistisch vergesellschafteten Menschen ist sozialen Verhältnissen geschuldet, die eine profunde Streitbarkeit voraussetzen, um ihre weithin akzeptierte Dominanz zu brechen. Für die palästinensische Bevölkerung bedeutet dies, vor der doppelten Herausforderung der äußeren Kolonisierung wie des inneren Klassenwidersprüche zu stehen. Selbst auf dem Stand zivilgesellschaftlicher Möglichkeiten, der hierzulande für selbstverständlich gehalten wird, wäre das Problem der sozialen Unterdrückung längst nicht überwunden.

Nicht zu akzeptieren, was nicht akzeptabel sein kann, könnte die ganze Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen mobilisieren, um die individuell erlebte Unterdrückung im andern zu reflektieren und auf gemeinsamer Basis Bewegungen solidarischer Handlungsfähigkeit hervorzubringen. Die Fesselung des Körpers durch die Imperative der Arbeits- und Leistungsgesellschaft wie durch die sie flankierende Moral der Bezichtigung und Schuld wird nicht aufzuheben sein, wenn man sie im virtuellen Raum einer künstlerischen Produktivität thematisiert, deren Fluchtpunkt letztlich im Verschließen der Augen, Ohren und Herzen gegenüber der Herrschaft des Menschen über den Menschen besteht.

Fußnoten:

[1] https://www.schattenblick.de/infopool/politik/kommen/frie1043.html

[2] http://www.theatreday.org/

[3] http://www.expedition-metropolis.de/über-uns/

[4] http://thefreedomtheatre.org/

Gesprächskreis im Foyer - Foto: © 2012 by Schattenblick

Miteinander sprechen unter allen Umständen
Foto: © 2012 by Schattenblick

23. Mai 2012