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GEWERKSCHAFT/071: Deutsche-Welle-Neuausrichtung - Keine Reform auf Kosten der Beschäftigten (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 22. Januar 2014

Deutsche-Welle-Neuausrichtung: Keine Reform auf Kosten der Beschäftigten



Berlin, 22.01.2014 - "Der neue Intendant der Deutschen Welle (DW) hat sich viel vorgenommen und einen Rundumschlag für die Neuaufstellung des Senders präsentiert. Leider hat er nicht gesagt, welche konkreten Auswirkungen das auf die Beschäftigten hat, was die Programm- und Strukturreform personell bedeutet", erklärte Frank Werneke, stellvertretender Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), anlässlich der von DW-Intendant Peter Limbourg vorgelegten Senderreform, nach der zahlreiche Programmangebote gestrichen, andere Programmflächen jedoch ausgebaut werden sollen. Betriebsbedingte Kündigungen wurden nicht ausgeschlossen. "Dem Intendanten muss aber klar sein: Eine Neuausrichtung des Senders auf Kosten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ob Feste oder Freie, darf es nicht geben. Die Reform darf nicht dazu herhalten, Personalabbau zu betreiben", so Werneke weiter.

ver.di fordere deshalb den Intendanten auf, betriebsbedingte Kündigungen klar auszuschließen und die betroffenen Abteilungen in die Programmentscheidungen einzubeziehen. Außerdem müsse es eine klare Zukunft für feste und freie Kolleginnen und Kollegen geben. Gerade letztere stemmten heute bereits große Programmteile. Hier könne ein interner Stellenpool helfen, genauso wie interne Schulungen und Weiterbildungen, damit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Aufgabe durch die Reform verloren ginge, ein neues Einsatzgebiet fänden.

Seit Jahren litten die Deutsche Welle und ihre Belegschaft zudem unter der unsicheren Finanzierung durch den Bund, die es schon jetzt schwierig mache, den gesetzlichen Senderauftrag zu erfüllen. Bisher wisse auch keiner, was die Programmreform kosten solle. "Daher ist der Bundestag aufgefordert, bei der anstehenden Verabschiedung der Aufgabenplanung der Deutschen Welle genau hinzuschauen und sich zu entscheiden, was der Sender in Zukunft sein und leisten soll", erklärte der ver.di-Vize. "Wenn die Politik zu dem Schluss kommt, dass hier ein internationaler Nachrichtenkonkurrent zu BBC World entstehen soll, dann muss sie auch für die entsprechende Finanzausstattung sorgen."

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Quelle:
Presseinformation vom 22.01.2014
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christoph Schmitz - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Januar 2014