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GEWERKSCHAFT/100: Öffentlich-rechtliches Jugendangebot - Entscheiden statt vertagen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 15. Oktober 2014

Öffentlich-rechtliches Jugendangebot: Entscheiden statt vertagen



Berlin, 15.10.2014 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert die Politik auf, grünes Licht zu geben für ein öffentlich- rechtliches Sendeangebot für Jugendliche. "Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten müssen sich endlich entscheiden und dürfen eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht weiter auf die lange Bank schieben", sagte Frank Werneke, stellvertretender ver.di-Vorsitzender, anlässlich der an diesem Donnerstag und Freitag (16. und 17. Oktober) stattfindenden Ministerpräsidentenkonferenz in Potsdam, bei der erneut über die Beauftragung für einen öffentlich-rechtlichen Jugendkanal beraten werden soll. Die Entscheidung war bereits mehrmals vertagt worden.

Für ver.di ist klar: Ein öffentlich-rechtliches Jugendangebot ist notwendig - und zwar in Form eines umfassenden trimedialen Angebots aus Hörfunk, Fernsehen und Internet. Dabei müssten originäre Netzangebote unabhängig von der bisherigen Beschränkung im Rundfunkstaatsvertrag zum so genannten Sendungsbezug möglich sein. "Nur wenn die Sender in der Lage sind, den Jüngeren zeitgemäße, glaubwürdige und innovative Angebote bereitzustellen, können langfristig wieder neue Zielgruppen erschlossen werden. Ein Wiederverwertungskanal für alte Hörfunk- und Fernsehbeiträge kann dazu gewiss nicht beitragen. Deshalb braucht das neue Angebot auch eine angemessene Startfinanzierung, die Kreativität ermöglicht und journalistische Qualität garantiert", so Wernekes Forderung.

Vor diesem Hintergrund müsse die Politik sich endlich ehrlich machen gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern. Den Anstalten beständig große Aufgaben abzuverlangen und gleichzeitig die Rundfunkbeiträge zu senken, passe nicht zusammen. "Schon jetzt erhalten ARD, ZDF und Deutschlandradio Finanzmittel weit unterhalb der Preissteigerungsrate, ganz zu schweigen von der medienspezifischen Teuerungsrate. Das ist auf Dauer kein Zustand", kritisierte der ver.di-Vize. Mittelfristig dürften angemessene Beitragserhöhungen deshalb nicht zum Tabu erklärt werden. Wer die Bestands- und Entwicklungsgarantie des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ernst nähme, müsse in erster Linie für eine solide Finanzierung sorgen.

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Quelle:
Presseinformation vom 15.10.2014
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Eva Völpel - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Oktober 2014