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GEWERKSCHAFT/196: Tarifrunde Tageszeitungen - ver.di ruft vor nächster Verhandlungsrunde zu Streiks auf (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 6. April 2018

Tarifrunde Tageszeitungen: ver.di ruft vor nächster Verhandlungsrunde zu Streiks auf


Berlin - Zu weiteren Streiks ruft die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di vor der vierten Verhandlungsrunde für die rund 13.000 Tageszeitungsjournalistinnen und -journalisten am kommenden Montag (9. April) in Frankfurt/Main auf. Den Auftakt machen Redaktionen in Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein. In Lübeck und Kiel sowie in Stuttgart und anderen Orten in Baden-Württemberg haben Beschäftigte bereits am Freitag (6. April) die Arbeit niedergelegt.

Für Montag ist mit einer deutlichen Ausweitung der Aktionen zu rechnen: "Wir haben den Gehaltstarifvertrag mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) gekündigt, um für unsere Mitglieder ein Ziel zu erreichen: 4,5 Prozent mehr Geld und für den journalistischen Nachwuchs eine überproportionale Mindesterhöhung von 200 Euro. In nunmehr drei Runden haben die Verlegervertreter versucht, die Verhandlungen auf ein Nebengleis zu führen und uns einen Preis für eine Erhöhung der Gehälter und Honorare abzutrotzen", kritisierte der Verhandlungsführer der dju in ver.di, Matthias von Fintel. "Unsere Antwort darauf ist klar und wird von der Mehrheit unserer Kolleginnen und Kollegen mitgetragen und durch Streiks verdeutlicht: Wir wollen keine Scharmützel auf Nebengleisen, sondern endlich unser Ziel erreichen."

Von Fintel erwartet daher für die Verhandlungen ein deutlich besseres Angebot seitens des Verlegerverbandes BDZV, der bislang lediglich eine Erhöhung der Gehälter um zweimal 1,3 Prozent jeweils ab 1. August 2018 und 2019 bei einer Tarifvertragslaufzeit von 30 Monaten anbietet. "Zu viele Nullmonate und nicht mal ein Inflationsausgleich für die Zeit bis Mitte 2020 bedeuten Reallohnverluste, die die Redaktionen einmal mehr von der allgemeinen Tarifentwicklung abhängen", stellte von Fintel fest. "Wir brauchen ein Angebot, das zu spürbar höheren Gehältern und Honoraren für die fest angestellten und freien Kolleginnen und Kollegen führt. Den Verlagen geht es gut, sie haben sich nicht zuletzt durch Personalabbau auf die veränderten Rahmenbedingungen in der Verlagswirtschaft eingestellt. Sie setzen endlich auf Bezahlinhalte für die digitale Zukunft der Branche. Dafür brauchen sie die besten journalistischen Köpfe und entsprechend attraktive Bedingungen, denn sonst verdingt sich grade der Nachwuchs in anderen Bereichen", warnte von Fintel.

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Quelle:
Presseinformation vom 06.04.2018
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Richard Rother - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. April 2018

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