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MELDUNG/256: Edition Filmmuseum - DVD "Screening the Poor 1888 - 1914" (Universität Trier)


UNIVERSITÄT TRIER - Pressemitteilung: 20.05.2011

Ein Medienprofessor geht mit seinem Team neue elektronische Wege

Prof. Loiperdinger gibt mit "Screening the Poor" bereits die dritte DVD heraus


Wenn am 23. Mai in der Edition Filmmuseum die DVD "Lichtspiele und Soziale Frage/Screening the Poor 1888 - 1914" erscheint, ist das ein bemerkenswertes und deutschlandweit wohl einmaliges Ereignis: Es ist bereits die dritte DVD, die im Forschungsbereich der Professur von Martin Loiperdinger in der Medienwissenschaft der Universität Trier erstellt wurde. Die neue DVD zeigt, wie die um 1900 allgegenwärtige Soziale Frage in Lichtbilderserien und frühen Filmen verhandelt wurde: Sieben thematische Kapitel zu Armut und Armenfürsorge führen in die Slums von London, erzählen dramatische Geschichten von Kinderelend und Kinderarbeit, warnen vor den Gefahren des Alkoholismus und suchen nach Auswegen aus der Armut.

Es ist eines der Verdienste der Kuratoren, das in Vergessenheit geratene Medium der Projektionskunst - öffentliche Aufführungen von Lichtbildern mit der Laterna Magica, begleitet durch Erzählungen und Musik - auf den modernen Bildschirm zu bringen. Hierzu wurden innovative digitale Präsentationsverfahren entwickelt. Auf diese Weise wird eine Bilderwelt der viktorianischen Epoche wieder zugänglich, die fast ausschließlich in privaten Sammlungen überlebt hat.

Zuvor waren unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Loiperdinger bereits die DVDs "Crazy Cinématographe - Europäisches Jahrmarktkino (2007)" und "Julius Pinschewer - Klassiker des Werbefilms (2010)" erschienen. Alle drei Produktionen haben einen wissenschaftlichen Editionsanspruch, der über Booklet, Audiokommentare, einen ROM-Bereich mit historischen Dokumenten oder medienadäquate Präsentationsformen erfüllt wird. "Inzwischen ist DVD ein hervorragendes Medium zur Produktion von Lehrmaterialien und angesichts der allgemeinen Digitalisierung eine wichtige Ergänzung zum Schreiben wissenschaftlicher Bücher", nennt Prof. Loiperdinger seine Motive, das neue Medium verstärkt zur Wissensvermittlung und visuellen Darstellung zu nutzen.

Die neue ist ein Ergebnis mehrerer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderter Projekte. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filminstitut - DIF e. V., dem Filmmuseum München und dem Lichtspiel-Ensemble illuminago. Sie versammelt 21 historische Kurzfilme aus zehn öffentlichen Filmarchiven und elf Lichtbilderserien aus vier Privatsammlungen: So gibt sie nicht nur Einblick in die drängenden sozialen Fragen um 1900, sondern auch in den medialen Zusammenhang von Kino und Projektionskunst.


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Quelle:
Pressemitteilung: 85/2011, 20.05.2011
Universität Trier
Stabsstelle Präsident
Pressestelle, Leitung Peter Kuntz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Mai 2011