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MELDUNG/298: Neumann appelliert an ARD und ZDF, mehr für den Dokumentarfilm zu tun (BPA)


Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
"REGIERUNGonline" - Wissen aus erster Hand - 17.10.11

Kulturstaatsminister Bernd Neumann appelliert an ARD und ZDF, mehr für den Dokumentarfilm zu tun

Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat heute das 54. Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm eröffnet.


Er erklärte: "Der Dokumentarfilm ist das emotionalste und eindringlichste Medium, um über Ereignisse, Menschen und gesellschaftliche Themen dokumentarisch zu informieren. Gute Dokumentarfilme machen die Welt durchschaubarer, sie geben uns wertvolle Einblicke, ohne uns zu bevormunden. Der Dokumentarfilm ist für mich ebenso bedeutend wie der Spielfilm, deshalb unterstützen wir beide Bereiche angemessen. Um der Bedeutung des Dokumentarfilms auch beim Deutschen Filmpreis besser gerecht zu werden, haben wir eine dritte, mit 100.000 Euro dotierte Nominierung in der Kategorie Bester Dokumentarfilm eingeführt. Insgesamt werden beim Deutschen Filmpreis nun drei Dokumentarfilme mit insgesamt 400.000 Euro prämiert. Das Leipziger Festival ist das weltweit älteste Festival im Dokumentarfilmbereich. Es konnte in den letzen Jahren seinen Ruf als Branchentreff bestätigen und ausbauen - auch als Marktplatz und Brückenpfeiler nach Osteuropa und Asien." Der Staatsminister betonte weiter: "Besonders an die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten appelliere ich, dem künstlerischen Dokumentarfilm wieder mehr Aufmerksamkeit und vor allem Unterstützung zukommen zu lassen. Es geht nicht an, dass notwendige Recherchen von den Sendern oft überhaupt nicht mehr bezahlt und auf die Schultern engagierter kleiner und mittelständischer Produzenten abgewälzt werden. Ich erwarte, dass die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten die erforderlichen finanziellen Mittel für die von ihnen koproduzierten künstlerischen Dokumentarfilme zur Verfügung stellen und damit ihrem besonderen kulturellen Auftrag gerecht werden. Völlig inakzeptabel ist, dass Dokumentarfilme auf ungünstige Sendezeiten - zum Teil um Mitternacht - oder in Spartenkanäle abgeschoben werden." Das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm ist das größte und bedeutendste deutsche Festival für den künstlerischen Dokumentar- und Animationsfilm. 441 Filme aus 47 Ländern sind in diesem Jahr zu sehen. Das Festival wurde 1955 gegründet und ist damit das älteste Dokumentarfilmfestival der Welt. Zu DDR-Zeiten war es eine der ganz wenigen Möglichkeiten einer Begegnung von Kulturschaffenden aus Ost und West. Heute gehört es international zu den wichtigsten Dokumentarfilmfestivals. Es wird aus dem Haushalt des BKM mit 95.000 Euro unterstützt.

Mehr Informationen unter:
www.dok-leipzig.de


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Quelle:
Pressemitteilung vom 17. Oktober 2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Oktober 2011