Schattenblick → INFOPOOL → MEDIEN → FAKTEN


MELDUNG/1092: WDR veröffentlicht neue Zeitzeugenberichte in Augmented Reality (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 4. Juni 2020

Mit 18 an die Front

WDR veröffentlicht neue Zeitzeugenberichte in Augmented Reality


Willi Plätz aus Duisburg wird drei Tage nach seinem 18. Geburtstag von der Wehrmacht eingezogen. Gegen seinen Willen in eine aussichtslose Schlacht geschickt, rennt er um sein Leben. Was macht das mit einem, der eigentlich noch das ganze Leben vor sich hat?

Dank der Augmented Reality App "WDR AR 1933-1945" gehen seine und die Geschichten anderer Überlebender des Zweiten Weltkriegs nicht verloren. Nach den ersten beiden Kapiteln "Kriegskinder" und "Meine Freundin Anne Frank" erscheint 75 Jahre nach Kriegsende das dritte Kapitel "Mit 18 an die Front" - damit ergänzt der WDR sein Geschichtsprojekt um die Perspektive der Soldaten.

"Die Erinnerung an das dunkelste Kapitel unserer deutschen Geschichte mit einer zeitgemäßen modernen App auch in Zukunft wachzuhalten, ist Aufgabe und Herausforderung für den WDR. Die Zeitzeugenberichte in der History App vermitteln eindrucksvoll, wie jeder einzelne von ihnen die Zeit damals erlebt hat. Sie sollen Neugierde und Interesse der Schülerinnen und Schüler wecken, und eine sehr persönliche Perspektive auf die erlebten Schrecken des Krieges einer nachfolgenden Generation aufzeigen", sagt WDR Programmdirektorin Valerie Weber. "Dem Team des WDR ist es ein Anliegen, die Schulen bei der Vermittlung dieses wichtigen Themas mit unserem digitalen Know-how zu unterstützen."

Für die bereits mehrfach ausgezeichnete WDR History App haben sich mit Jürgen Tegethoff (Panzerkommandant) und Willi Plätz (Funker) zwei der letzten noch lebenden ehemaligen Wehrmachtssoldaten filmen lassen. Die über 90-Jährigen haben sich in langen Interviews auch schwierigen Fragen gestellt. Ihre Erzählungen zu einem Leben zwischen Zwang, Schuld und Trauma werden von Historikern in den geschichtlichen Kontext eingeordnet. Wie bei einem Hologramm bettet die App "WDR AR 1933-1945" die Zeitzeugen in die jeweilige Umgebung der User*innen ein, zum Beispiel ins Klassenzimmer.

"Es fühlt sich so an, als ob ich dabei bin. Ich bin 17 und wenn ich mir vorstelle, ich hätte in dem Alter in den Krieg gemusst...", sagt Riad Ismaili sichtlich bewegt. Er besucht die 10. Klasse der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Recklinghausen. Und sein Mitschüler Yasin Beyazyüz unterstreicht: "Diese Geschichten müssen weitererzählt werden, damit sie nicht vergessen werden. Uns hat schon einmal eine Zeitzeugin in der Klasse besucht. Mit der App fühlt es sich fast genauso an."

Mit der App "WDR AR 1933-1945" setzt der WDR den Bildungsauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in neuer Form um und ist damit aktuell für den Grimme Online Award nominiert. Die App entstand in Zusammenarbeit mit der Hochschule Düsseldorf und dem Studio für Visual Effects "LAVAlabs". Sie ist barrierefrei konzipiert, einfach in der Handhabung und kostenlos. Gemeinsam mit der Redaktion von "Planet Schule" wurden zudem umfangreiche Unterrichtsmaterialien erarbeitet und bei einer begleitenden Schultour mit rund 3.000 Schüler*innen und Lehrer*innen erprobt.

"Mit 18 an die Front" ist ab heute in der App "WDR AR 1933-1945" abrufbar. Sie ist gratis erhältlich - für iOS sowie für ausgewählte Android-Geräte.


Mehr Infos gibt es unter 1933-1945ar.wdr.de
https://www1.wdr.de/fernsehen/unterwegs-im-westen/ar-app/index.html

Arbeitsmaterialien bei Planet Schule
https://www.planet-schule.de/wissenspool/zeitzeugen-%20des-nationalsozialismus/inhalt/die-app-wdr-ar-1933-1945.html

Per E-Mail können Lehrer*innen Kontakt zur Redaktion aufnehmen: ar@wdr.de

*

Quelle:
Presseinformation vom 4. Juni 2020
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts)
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln
Pressestelle - Telefon: 0221/220-7100
E-Mail: wdrpressedesk@wdr.de
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juni 2020

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang