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PREIS/1415: Filmkulturpreis Mannheim-Heidelberg an WDR-Fernsehfilmredaktion (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 10. November 2008

WDR-Fernsehfilmredaktion mit dem Filmkulturpreis Mannheim-Heidelberg ausgezeichnet


Mit dem erstmals in diesem Jahr vergebenen Filmkulturpreis Mannheim-Heidelberg wurde die Fernsehfilmredaktion des Westdeutschen Rundfunks Köln beim 57. Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg ausgezeichnet.

Ausgelobt wurde die Auszeichnung von den Patinnen Bernadette Heerwagen und Franzika Petri sowie Festivalleiter Michael Koetz. Sie bescheinigten der Redaktion eine "großartige Erfolgsgeschichte der Redaktion Film und Serie des WDR. Ohne diese Redaktion wäre es lange nicht gelungen, in den 50er Jahren das klassisch am Theater orientierte Fernsehspiel aus diesen Fesseln zu befreien und zu öffnen auch für das, was dann in den 70er Jahren der 'Neue deutsche Film' genannt wurde: von Erika Runge bis zu Fassbinder, Wim Wenders, Peter Lilienthal, Edgar Reitz und vielen vielen andern. Ohne diese WDR Redaktion wären manche dieser Filme nie entstanden". Die Laudatorinnen erinnerten auch einige Filmtitel aus jüngster Zeit: "Alles auf Zucker" von Daniel Levy, "Knallhart" von Detlev Buck, "Good Bye Lenin" von Wolfgang Becker, Dominik Grafs "Das Gelübde" oder Heinrich Breloers "Buddenbrooks"-Verfilmung, die Weihnachten im Kino sein wird. Außerdem aber hat diese Redaktion auch das Fernsehspiel Serienprogramm im deutschen Fernsehen positiv verändert und mit der Darstellung der sozialen Realitäten der Republik auf neue Weise erobert - mit Formaten wie "Lindenstraße" oder "TATORT".

Die Auszeichnung wurde von Prof. Gebhard Henke entgegen genommen, der seit 1987 Redakteur und Dramaturg in der WDR-Fernsehfilm Redaktion und seit 1998 deren Leiter ist. Seit 2003 leitet er außerdem den Programmbereich Fernsehfilm, Unterhaltung und Familie.

Neben Prof. Henke sind neun Dramaturgen/Redakteure, eine Disponentin und sieben Sekretärinnen im Programmbereich WDR Film und Serie tätig.

In den frühen Jahren wurde das WDR-Fernsehspiel maßgeblich geprägt von den damaligen Leitern Prof. Günter Rohrbach und Gunther Witte.

Die rund 50 Jährige Tradition der Redaktion umfasst große Kino-Koproduktionen. (u.a. "Der Totmacher", "Lola rennt...", "Schtonk", "Der Freie Wille"). Intensiv beschäftigt sich die Redaktion mit dem Aufbau junger Filmtalente. Die vielfältigen Nachwuchsprojekte ("Avanti Debütanti", "Six-Pack") bilden dafür die Plattform. Der Schwerpunkt liegt bei der TV-Fiktion. Einzelfilme (z.B. die Breloer-Werke - u.a. "Todesspiel", das mit dem Emmy ausgezeichnete Alzheimer-Drama "Mein Vater", "Guten Morgen Herr Grothe!", "WUT"), der Polizeikrimi ("TATORT" Köln und Münster), die Reihe "Schimanski", oder die Serie ("Lindenstraße", "Anrheiner"). Dazu kommen von aufwändige Mehrteiler ("Jahrestage", "Contergan", "Die Manns - Ein Jahrhundertroman", "Buddenbrooks").

Die Redaktion engagiert sich außerdem bei Debütfilme und internationale Koproduktionen. Der Ursprung bei einzelnen Genres ist häufig Jahrzehnte alt. So stammt die Idee zur dezentralen "Tatort"-Reihe von Anfang der 70er Jahre von dem früheren WDR-Fernsehspiel-Chef Gunther Witte. Er gilt als der Erfinder des TATORTs. Weitere Fernseh-Standards setzte Hans W. Geissendörfers deutsche Adaption der englischen Serie "Coronation Street". Unsere "Lindenstraße" stammt aus den 80er Jahren und läuft seit nun bald 25 Jahren.

Über die Geschichte des WDR-Fernsehfilms finden Sie Informationen unter www.wdr.de/tv/Fernsehfilm.

Der neu geschaffene, undotierte Preis wird vergeben an Unternehmen, Institutionen und Einzelpersonen, die sich über Jahre hinweg kontinuierlich verdient gemacht haben um die Filmkultur in Deutschland. Unter Filmkultur wird ein Umgang mit dem Medium Film im Kino, Fernsehen und andernorts verstanden, der sowohl den künstlerischen Reichtum einer intelligenten Kinematografie zum Ausdruck bringt, wie von einer Haltung bestimmt ist, die den Zuschauer nicht nur primär als Konsumenten sieht, sondern als Kommunikationspartner ernst nimmt.


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Quelle:
Presseinformation vom 10. November 2008
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln,
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288,
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. November 2008