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ARBEITSMEDIZIN/420: Forschung - Woran hapert es bei der betrieblichen Gesundheitsförderung? (idw)


Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (iso) - 07.09.2016

Woran hapert es bei der betrieblichen Gesundheitsförderung?


Warum sieht die Praxis der Gesundheitsförderung in vielen Unternehmen trotz zahlloser Konzepte, Handlungshilfen und Beispiele Guter Praxis noch immer ziemlich trostlos aus? Dieser Frage widmet sich ein neu gestartetes Projekt des iso-Instituts in Saarbrücken am Beispiel der Gesundheitswirtschaft - eine Branche, in der nur jede zehnte Fachkraft in ihrem Beruf bis zur Rente arbeitet. Im Rahmen der von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Studie werden Beschäftigte, Führungskräfte und Interessenvertretungen in Krankenhäusern und in der Altenpflege nach den Barrieren und Treibern für Prävention und Inklusion im Betrieb befragt.

Die Arbeitsbelastungen und der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen sind hinlänglich bekannt. Dennoch hinken in diesem Bereich die Anstrengungen für Prävention, Inklusion und den Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit im Vergleich zu großen Industriebetrieben hinterher.

Das Forschungsprojekt des Instituts für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso) setzt an diesem Widerspruch an. Im Mittelpunkt stehen die Umsetzungsbarrieren, die in der Gesundheitswirtschaft der betrieblichen Gesundheitsförderung und der Integration von Beschäftigten mit gesundheitlichen Einschränkungen entgegenstehen. Das Projekt fragt nach den Gründen für Umsetzungsdefizite und -erfolge auf der Ebene der Gesetzgebung und Finanzierung, auf der Ebene des Managements und auf der Ebene der Einstellungen der Fachkräfte.

Gegenstand der Studie ist die Situation in Krankenhäusern und in der Altenpflege. In diesen Bereichen ist der überwiegende Teil der Beschäftigten des Gesundheitswesens tätig und es lassen sich die Konstellationen in großen wie auch in kleineren Organisationen rekonstruieren. Die Erhebungen umfassen Experteninterviews mit Branchen- und Gesundheitsexperten sowie Fallstudien in Krankenhäusern, in ambulanten Pflegediensten und in stationären Pflegeeinrichtungen.

Die Ergebnisse der Studie sollen dazu beitragen, die Wissensbasis über Umsetzungsbarrieren für betriebliche Inklusions- und Gesundheitskonzepte zu erweitern und damit die Grundlagen zu verbessern, dass vorliegende Handlungskonzepte und Beispiele "Guter Praxis" eine breitere Anwendung finden.


Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.iso-Institut.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1519

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (iso)
Dr. Volker Hielscher, 07.09.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. September 2016

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