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RADIOLOGIE/222: Studie - Computertomografie äußerst zuverlässig bei Diagnostik von Herzerkrankungen (idw)


Charité-Universitätsmedizin Berlin - 14.06.2012

Erkrankungen am Herzen schonend diagnostizieren

Studie: Computertomografie ist äußerst zuverlässig



Computertomografische Bilder liefern zuverlässige Daten, um die globale Pumpfunktion des Herzens bewerten zu können. Das zeigt eine interdisziplinäre Studie von Radiologen und Kardiologen der Charité - Universitätsmedizin in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Jena. Die Forschungsergebnisse sind jetzt in der Fachzeitschrift Journal of the American College of Cardiology* erschienen.

Die Arbeitsgruppe um den Radiologen Privatdozent Dr. Marc Dewey hat alle verfügbaren bildgebenden Methoden zur Untersuchung der Herzfunktion in ihre Studie einbezogen: die Magnetresonanztomografie (MRT) als Referenzstandard, die 2D- und die 3D-Echokardiographie, die Herzkatheter-Untersuchung und die Computertomografie (CT). Bei der CT wird aus einer Vielzahl von aus verschiedenen Richtungen aufgenommenen Röntgenbildern nicht-invasiv ein dreidimensionales Bild zusammengesetzt. Die CT erbrachte die zuverlässigsten Daten bei der Einschätzung der globalen Pumpfunktion. Für die Erkennung von regionalen Bewegungsstörungen war die Computertomografie genau so gut wie die anderen Methoden im Vergleich zur MRT.

Darüber hinaus erlaubt die moderne Computertomografie eine deutlich verbesserte Darstellung von verengten Herzkranzgefäßen bei reduzierter Strahlenexposition. "Die Möglichkeit, das Herz mit der CT umfassend und zuverlässig einschätzen zu können, birgt ein enormes Potenzial", betont Johannes Greupner vom Institut für Radiologie am Campus Charité Mitte. Bei bestimmten Schmerzen im Brustkorb könnte die Computertomografie deshalb zu einem geeigneten nicht-invasiven bildgebenden Verfahren werden. Im Gegensatz zur MRT können mit der CT außerdem auch Patientinnen und Patienten mit Herzschrittmachern problemlos untersucht werden.


* Greupner J, Zimmermann E, Grohmann A, Dübel HP, Althoff T, Borges AC, Rutsch W, Schlattmann P, Hamm B, Dewey M.:
Head-to-Head Comparison of Left Ventricular Function Assessment with 64-Row Computed Tomography, Biplane Left Cineventriculography, and Both Two- and Three-Dimensional Transthoracic Echocardiography: Comparison with Magnetic Resonance Imaging as the Reference Standard.
In: Journal of the American College of Cardiology
Volume 59, Issue 21, 22 May 2012, 1897-1907
DOI: 10.1016/j.jacc.2012.01.046

Kontakt:
Privatdozent Dr. Marc Dewey
Institut für Radiologie
Campus Charité Mitte
Charité - Universitätsmedizin Berlin
dewey@charite.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://web.rad.charite.de
Institut für Radiologie
http://content.onlinejacc.org/content/vol59/issue21/index.dtl
Artikel im Journal of the American College of Cardiology

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/de/image174016
Bildunterschrift:
Dreidimensionale Darstellung der Funktionsanalyse der linken Herzkammer mit der CT (blau eingefärbt) sowohl in der maximalen Füllungsphase (links) als auch der maximalen Auswurfphase des Herzens (rechts) bei einem Patienten mit normaler Funktion

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution318

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Charité-Universitätsmedizin Berlin, Stefanie Winde, 14.06.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Juni 2012