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UMWELT/217: Gesundheitliche Auswirkungen des Uranbergbaus - Erfahrungen in Deutschland (umg)


umwelt · medizin · gesellschaft - 1/2011
Humanökologie - soziale Verantwortung - globales Überleben

Gesundheitliche Auswirkungen des Uranbergbaus -
Erfahrungen in Deutschland

Von Inge Schmitz-Feuerhake und Sebastian Pflugbeil


Atomwaffen und Kernkraftwerke sind auf den Abbau von Uran angewiesen. Das erklärt das systematische Widerstreben, den vollen Umfang der mittlerweile vielfach dokumentierten Gesundheitsschäden anzuerkennen, die bei Beschäftigten und Anwohnern durch den Uranabbau verursacht wurden. Erkrankte Uranbergleute in Deutschland haben selbst heute, über 20 Jahre nach dem Ende des WISMUT-Betriebes in Sachsen und Thüringen, so gut wie keine Chance auf Anerkennung einer Berufskrankheit für Krebs außerhalb der Lunge. Gleiches gilt für Lungenfibrose. Wissenschaftliche Argumente sollen helfen, diesen Zustand zu ändern.


Einleitung

Angesichts der Klimakatastrophe wird Atomkraft von Energiewirtschaft und Politikern auch in Deutschland wieder als sichere und saubere, weil CO2-freie Energieform gepriesen. Vergessen wird dabei, dass dazu geeigneter Kernbrennstoff vorhanden sein muss, der in den meisten Atomkraftwerken der Welt aus Uran besteht. Daher gibt es zumindest ein Berufsfeld, das anerkanntermaßen enorme Opfer kostet, nämlich das der Bergleute, die das Uran fördern, das auch deutsche Atomkraftwerke benötigen.

Jede Art von Bergbau ruiniert die Gesundheit von Beschäftigten und verschandelt die Landschaft. Beim Uranerz kommt jedoch hinzu, dass riesige Mengen an Radioaktivität zutage gefördert werden, die die Bergleute zusätzlich belasten und die Umgebung kontaminieren. Diese Radioaktivität ist überwiegend eine unerwünschte Beigabe zum eigentlichen Ziel, der Gewinnung des spaltbaren Uranisotops 235, das nur zu 0,7 Gewichtsprozent im natürlichen Uran der Erde enthalten ist.

Als durchaus abbauwürdig gilt noch ein Erz, das nur 0,1 % Urangehalt hat. Dann kommen auf eine Tonne Natururan 1.000 Tonnen strahlender Abraum und auf eine Tonne Kernbrennstoff aus Uran mit einer Anreicherung des U-235 auf 3 %, wie sie für die in Deutschland üblichen Leichtwasserreaktoren erforderlich ist, 4.000 Tonnen Abraum und abgereichertes Uran.


Der Radioaktivitätsgehalt von Uranerz

Das Element Uran besteht aus mehreren Isotopen, die alle wegen der Schwere der Atomkerne instabil sind. Das Isotop Uran-238 bildet mit 99,3 Gewichtsprozent den überwiegenden Anteil im natürlichen Isotopengemisch. Es hat eine Halbwertszeit von 4,5 Milliarden Jahren und entstammt daher dem Beginn der Erdentstehung. Sein Zerfallsprodukt Thorium-234 ist wiederum radioaktiv und bildet weitere Glieder einer Zerfallsreihe, die bei dem stabilen Bleiisotop 206 endet (Tabelle 1).

Wenn ein sehr langlebiges Nuklid in ein kurzlebiges zerfällt, so stellt sich nach etwa 7 Halbwertszeiten der kurzlebigen Tochter ein Gleichgewicht ein, d.h. es zerfallen gerade so viele ihrer Kerne pro Zeiteinheit wieder, wie sich neu bilden. Die Tochter hat somit dieselbe Zerfallsrate oder "Aktivität" wie die Mutter(1). Im ungestörten Mineral führt dieser Effekt dazu, dass alle Folgeprodukte von Uran-238 außer den Verzweigungsprodukten Polonium-214 und Polonium-218 die gleiche Aktivität haben wie das Mutternuklid. Die Zerfallsrate des gesamten Nuklidgemisches ist daher 15 mal höher als die von Uran-238. In diesem Nuklidgemisch befindet sich das natürliche Uranisotop-234 (Tabelle 1).

Das Uranisotop-235 hat eine Halbwertszeit von 760 Millionen Jahren und bildet ebenfalls eine Zerfallsreihe. Da das Ausgangsnuklid jedoch im Vergleich zu U-238 nur eine Aktivität von 4,6 % hat, bildet die U-238-Reihe den Löwenanteil der Radioaktivität des natürlichen Urans.

Die U-238-Zerfallsreihe erzeugt annähernd ein Viertel der terrestrischen Strahlenexposition des Menschen (Gammastrahlung aus dem Boden). Der Bodengehalt an U-238 beträgt im Mittel etwa 25 Bq/kg (UNSCEAR 1988). 1 mg U-238 hat eine Aktivität von 12,4 Bq, so dass ein Uranerz mit 1 % Urangehalt eine Aktivitätskonzentration von 124.000 Bq/kg an U-238 aufweist, dem etwa 5.000-fachen der mittleren Konzentration. Dieses erklärt das hohe Gefahrenpotential des Abraums.

Besondere Probleme bieten die Folgeprodukte Radium-226 und Radon-222 der Zerfallskette von U-238 (Tabelle 1). Das Element Radium gehört chemisch in die zweite Hauptgruppe des periodischen Systems, die Erdalkalimetalle. Es bildet leicht wasserlösliche Verbindungen und kann so in das Grund- und Trinkwasser gelangen. Wegen seiner chemischen Ähnlichkeit mit Kalzium ist es ein "Knochensucher", d.h. sammelt sich bei Inkorporation besonders in den Knochen an. Bei Personen, die berufsmäßig mit Radium umgingen und dabei kontaminiert wurden, waren Knochensarkome eine typische Folgeerscheinung.


Tab. 1: Natürliche Zerfallsreihe von Uran-238
Nuklid

Halbwertszeit

Strahlenart

Relative
Aktivität
Uran-238
Thorium-234
Palladium-234m
Uran-234
Thorium-230
Radium-226
 4,5 Milliarden Jahre
 24 Tage
 1,2 Minuten
 250.000 Jahre
 80.000 Jahre
 1622 Jahre
α γ
β γ
β γ
α γ
α γ
α
100
100
100
100
100
100
Radon-222
 3,8 Tage
α
100
Polonium-218*
Actinium-218
Blei-214
Wismut-214*
Polonium-214
Thallium-210
Blei-210
Wismut-210
Polonium-210
Thallium-206
Blei-206
 3,05 Minuten
 1,6 Sekunden
 26,8 Minuten
 19,7 Minuten
 0,00016 Sekunden
 1,3 Minuten
 22 Jahre
 5,0 Tage
 138 Tage
 4,2 Minuten
 stabil
α
α
β γ
β γ
α
β
β γ
β
α
β

100
0,02
100
100
0,02
100
100
100
100
100

*) nach Polonium-218 und Wismut-214 treten Verzweigungen in der Zerfallskette auf


In einigen Gegenden der USA mit erhöhten Radiumkonzentrationen im Grund- und/oder Trinkwasser wurden Anstiege von Leukämie und anderen Krebserkrankungen sowie Fehlbildungen in der Bevölkerung festgestellt (BEAN et al. 1982, LYMAN et al. 1985, CECH et al. 2007, 2008). Ebenfalls auf Radium im Trinkwasser haben wir eine Leukämieerhöhung zurückgeführt, die zwischen 1970 und 1989 im Landkreis Birkenfeld in Rheinland-Pfalz aufgetreten war (HOFFMANN et al. 1993). Dort war Uran im Tagebau gewonnen worden und es war eine Uranaufbereitungsanlage in Betrieb, die 1990 stillgelegt wurde.

Das Folgeprodukt von Ra-226 ist das Edelgas Radon-222. Es hat eine Halbwertszeit von nur 3,8 Tagen, wird aber ständig neu gebildet und tritt an der Oberfläche des Gesteins in die Atmosphäre aus. In den Gasräumen der Lunge schlagen sich die festen Folgeprodukte nieder und erzeugen eine Lungendosis, die einen großen Anteil der "natürlichen" Strahlenexposition des Menschen bildet. Das ist besonders bei Bevölkerungen der Fall, die in geschlossenen Wohnungen leben, da sich das Radon in Häusern ansammelt.

Die komplizierte Dosimetrie bei Radon und die dadurch zu erwartenden Lungenkrebsfälle haben ganze Forschergenerationen beschäftigt. Nach einer großen Anzahl von epidemiologischen Untersuchungen in Europa und den USA ist die Fachwelt zu dem Schluss gekommen, dass sich das Risiko auch bei niedrigen Konzentrationen quantifizieren lässt. Die deutsche Strahlenschutzkommission (SSK) gibt an, dass die bei uns ermittelte mittlere Konzentration in Häusern von 50 Bq pro Kubikmeter Luft für etwa 5 % des vorkommenden Lungenkrebses verantwortlich ist (SSK 2007). Nach Angaben des Gemeinsamen Krebsregisters der neuen Bundesländer errechnen sich für die gesamte BRD etwa 2000 radoninduzierte Fälle pro Jahr (STABENOW 2007).

Beim Abbau und der Verarbeitung von Uranerz, wie z.B. in den Erzmühlen, treten naturgemäß große Mengen an Radon aus. Es erzeugt im Allgemeinen die größte Strahlenbelastung der Bergleute unterTage und führt bei großen Bergwerken zu einem deutlichen Anstieg des Radonpegels in der Umgebung. Es bildet auch bei den Abraumhalden ein erhebliches Strahlenschutzproblem.


Probleme der Dosisermittlung bei Inkorporation radioaktiver Stoffe

Die Uranisotope und die meisten ihrer Folgeprodukte senden Alphastrahlen aus (Tabelle 1). Diese haben - je nach Energie - in Luft nur eine Reichweite von einigen cm, in Gewebe von unter 0,1 mm. Sie sind für den Menschen daher nur gefährlich, wenn sie durch Inhalation oder Ingestion in den Körper gelangen. Dann sind sie im Gewebe biologisch sehr wirksam, da sie ihre gesamte Energie auf der kurzen Strecke abgeben und eine hohe Ionisationsdichte erzeugen.

Die Nuklide wandern im Körper entsprechend ihrer chemischen Art und Verbindung zu verschiedenen Körpergeweben und können sich da sehr lange aufhalten, bevor sie wieder abgebaut und ausgeschieden werden. Als Maß für die Gesundheitsgefährdung gilt die Dosis in Sv (Sievert). 1 Sv ist die absorbierte Strahlungsenergie im Gewebe in Joule pro kg Gewebe multipliziert mit einem Faktor für die Biologische Wirksamkeit der Strahlenart. Dieser Faktor hat für Alphastrahlen den Wert 20. Als Referenzstrahlung dient Röntgen- oder Gammastrahlung.

Die Internationale Strahlenschutzkommission ICRP hat Dosisfaktoren angegeben in Sv pro eingeatmetes oder verschlucktes Bq, die für alle Individualfälle gelten sollen. Die Unsicherheiten bei diesen Dosisfaktoren können mehrere Größenordnungen betragen (FAIRLIE 2005, SCHMITZ-FEUERHAKE 2000). Dennoch werden diese - zum Nachteil von Betroffenen - wie physikalische Konstanten gehandhabt und in den staatlichen Regelwerken zum Strahlenschutz zur Anwendung vorgeschrieben, z. B. bei der Frage, ob Dosisgrenzwerte bei kerntechnischen Anlagen eingehalten werden, oder ob bei Uranbergleuten eine Mindestdosis erreicht wurde, die zur Anerkennung einer Berufskrankheit durch die Berufsgenossenschaft erforderlich ist.

Die ICRP ist bereits lange vor der Beseitigung des Eisernen Vorhangs in West und Ost in großer Einmütigkeit als das normgebende Gremium eingesetzt worden, da sie traditionsgemäß die Strahlenfolgen herunterspielt (KÖHNLEIN 1999). Für strahleninduzierten Krebs hat sie immerhin schon früh das Prinzip des "stochastischen" Schadens eingeführt. Danach gibt es keinen unschädlichen Dosisbereich. Wird ein großes Kollektiv mit einer geringen Dosis bestrahlt, lässt sich nicht vorhersagen, bei welchem Individuum der Schaden eintritt, nur eine Wahrscheinlichkeit lässt sich angeben. Die Anzahl der Schadensfälle steigt mit der Gesamtdosis, jedoch bei Absenkung der Dosis besteht immer noch ein Risiko.

Als Referenzkollektiv wird von den Überlebenden der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki ausgegangen. Diese waren einer extrem hochenergetischen durchdringenden Gammastrahlung ausgesetzt, den radioaktiven Fallout der Bomben sieht man demgegenüber als vernachlässigbar an.

Wie zahlreiche Befunde bei radioaktiv belasteten Personen z. B. im Berufsmilieu oder in entsprechend kontaminierten Gegenden zeigen, sind die japanischen Überlebenden für solche Strahlenbelastungen nicht angemessen repräsentativ. Zur Bewertung der gesundheitlichen Folgen des Uranbergbaus müssen daher auch andere Erkenntnisse herangezogen werden.


Erkrankungen durch den Uranbergbau

Uranbergleute erkranken bekanntermaßen häufig an Lungenkrebs, wobei als Ursache das Radon angesehen wird. Es führt nicht nur zu einer Strahlenbelastung der Lunge, sondern wird auch zu einem Teil im Blut gelöst und damit in alle Gewebe des Körpers transportiert.

Ferner herrscht in den Stollen ein erhöhter Strahlenpegel durch Gammastrahlung und es kommt zu einer Exposition durch eingeatmeten Staub, in dem sich außer Uran die sämtlichen radioaktiven Folgeprodukte befinden, deren größter Dosisbeitrag durch die langlebigen alphastrahlenden Feststoffe unter ihnen geliefert wird (Thorium, Radium, Polonium, Blei). Je nach chemischer Eigenschaft und Löslichkeit in der Lunge wandern diese Stoffe in verschiedene Organe und Gewebe und bilden dort langjährige Depots. Eigenwillig hat darauf hingewiesen, dass die Kumpel der SDAG Wismut bis in die 1950er-Jahre die radioaktiven Grubenwässer getrunken haben (EIGENWILLIG & ETTENHUBER 2000). Das ist ein Belastungspfad, der in der offiziellen Dosimetrie nicht berücksichtigt wird, aber sicherlich auch zu einer nennenswerten Bestrahlung von Organen außerhalb der Lunge geführt hat.

Nach dem Prinzip des stochastischen Schadens sind daher auch bei Uranbergarbeitern und den Beschäftigten in den Verarbeitungsbetrieben in allen Geweben Spätfolgen zu erwarten. Bevölkerungen in Uranabbaugebieten sind außer den Radonausgasungen erhöhter Gammastrahlung durch den uranhaltigen Untergrund und radioaktiven Stäuben ausgesetzt. Außerdem können die radioaktiven Stoffe in das Grundwasser und damit in die Nahrung gelangen.

Tabelle 2 enthält Befunde außerhalb der Lunge und des übrigen Atemtrakts an Uranbergarbeitern und Beschäftigten in der Uranverarbeitung, außerdem Erkrankungen in Bevölkerungen, die in Gegenden mit uranhaltigem Untergrund leben. Sie bestätigen die hohe Wirksamkeit von inkorporierten Alphastrahlern.


Tab. 2: Befunde über Erkrankungen außerhalb des Atemtrakts in Folge einer Exposition durch
Radon, Uran und Uranfolgeprodukte
Erkrankungen
Exponiertes Kollektiv
Referenzen
Solide Tumore
Beschäftigte in Uranindustrie
RITZ 1999
Gutartige u. un-
spezifische Tumore
Uranbergarbeiter Colorado

ROSCOE 1997

Weichteiltumore

Radon in der Umgebung,
international
HENSHAW et al. 1990

Bluterkrankungen

Uranbergarbeiter Colorado
Bergleute mit Radonexposition Polen
ROSCOE 1997
WILCZYNSKA et al. 2008
Leukämie






Uranbergarbeiter
Bevölkerung in Uranabbaugebieten
Radon in Eisenerzstollen
Radon in Häusern Frankreich
Radon in Häusern Dänemark
Radon in der Umgebung, international
Radon in der Umgebung, Italien
MÖHNER et al. 2010; RERICHA et al. 2006*
HOFFMANN et al. 1993
DARBY et al. 1995
VIEL 1993; EVRARD et al. 2006
RAASCHOU-NIELSEN 2008
HENSHAW et al. 1990
FORASTIERE et al. 1992
Lymphome

Beschäftigte in Uranindustrie
Uranbergarbeiter Colorado
McGEOGHEGAN et al. 2000
SCHUBAUER-BERIGAN et al. 2009
Multiple Myelome

Uranbergarbeiter Tschechien
Uranbergarbeiter Colorado
TOM‘SEK et al. 1993
SCHUBAUER-BERIGAN et al. 2009
Magenkrebs und/oder
Darmkrebs

Uranbergarbeiter Wismut
Radon in Eisenerzstollen
Bevölkerung in Uranabbaugebieten
KREUZER et al. 2008
DARBY et al. 1995; BEIR IV 1988
WILKINSON 1985
Leberkrebs

Uranbergarbeiter Tschechien
Uranbergarbeiter Wismut
TOM‘SEK et al. 1993
KREUZER et al. 2008
Krebs der Gallen-
blase/Gallenwege
Uranbergarbeiter Tschechien

TOM‘SEK et al. 1993

Nierenkrebs


Beschäftigte in Uranindustrie
Radon in der Umgebung, international
Radon in der Umgebung, Italien
DUPREE-ELLIS et al. 2000
HENSHAW et al. 1990
FORASTIERE et al. 1992
Hautkrebs



Uranbergarbeiter Tschechien
Bergleute mit Radonexposition Polen
Radon in der Umgebung, international
Radon in der Umgebung, Italien
SEVS et al. 1988
WILCZYNSKA et al. 2008
HENSHAW et al. 1990
FORASTIERE et al. 1992
Krebs der
Reproduktiosorgane
Radon im Trinkwasser, Maine, USA

HESS 1983

Prostatakrebs
Radon in der Umgebung, Großbritannien
EATOUGH & HENSHAW 1990
Knochenkrebs
Radon in der Umgebung, international
HENSHAW et al. 1990
Zerebrale
Gefäßerkrankungen
Uranbergarbeiter Frankreich

NUSINOVICI et al. 2010

Psychische Störungen
Uranbergarbeiter Tschechien
TOM‘SEK et al. 1994
Geburtsfehler

Uranbergarbeiter Tschechien
Bevölkerung in Uranabbaugebieten
MÜLLER et al. 1962, 1967
SHIELDS et al. 1992

* einschl. Chronisch lymphatische Leukämie


Gesundheitliche Folgen des Betriebs der SDAG Wismut und die Anerkennungspraxis der BG Bergbau

Abwicklung des Wismut-Betriebs
1946 wurde durch das sowjetische Militär der Abbau von Uran in Ostdeutschland angeordnet. In Sachsen und Thüringen entstand das drittgrößte Uranfördergebiet der Welt, das später von der sowjetisch-deutschen Gesellschaft SDAG Wismut betrieben wurde. Es ging nach dem Ende der DDR in den Besitz der Bundesrepublik über. Die Förderung wurde 1990 wegen Erschöpfung der Uranflöze und Unwirtschaftlichkeit des Weiterbetriebs eingestellt. Die Sanierungsaufgaben wurden dem Bundeswirtschaftsministerium übertragen, die notwendigen Mittel dazu aus dem Bundeshaushalt bereitgestellt.

Die Wismut hatte bis dahin etwa 600.000 Bergleute und andere Personen beschäftigt. Die Kompensation der Folgen von Berufskrankheiten wurden den gewerblichen Berufsgenossenschaften übertragen. Diese hatten damit ein schweres Erbe anzutreten, wenngleich der Bund dafür eine einmalige Ausgleichszahlung von 400 Mio. DM bereitstellte (BREUER et al. 2001). Bis 1990 waren in der DDR bei der Wismut etwa 14.500 Silikosen und 5500 Lungenkrebsfälle als Berufskrankheit anerkannt worden (KOPPISCH & OTTEN 2005). Mit dem Ende der SDAG Wismut war das Auftreten von Berufskrankheiten jedoch nicht beendet. In den folgenden 8 Jahren (1991-2008) wurden weitere 3.500 Bronchialkarzinome und 4.000 andere Berufskrankheiten anerkannt. Im gleichen Zeitraum wurden 12.000 Anträge auf Anerkennung einer Berufskrankheit abgelehnt, 1.200 Wismut-Kumpel klagten gegen diese Entscheidung, davon waren 60 erfolgreich.

Da besonders aus den Frühzeiten des Betriebes keine Messwerte über die Strahlenbelastungen an den verschiedenen Arbeitsplätzen vorhanden waren und auch in späteren Jahren nur eine lückenhafte Überwachung erfolgte, wurde in einem Forschungsprogramm eine Rekonstruktion der Dosisanteile durch Gammastrahlung, Radon und den radioaktiven Staub in den verschiedenen Stollen und Betrieben versucht, um sie bei Berufskrankheitsanzeigen zu verwenden (HVBG 1998). Die Ergebnisse werden in jedem Fall als verbindlich betrachtet, obwohl die Unsicherheiten mehrere Größenordnungen betragen können (ANDREJEW 2008).

Die mittlere Lungendosis lag danach bei den Bergleuten unter Tage bei 332 WLM (GROSCHE et al. 2006), was etwa 2,8 Sv entspricht (HVBG 2000), die mittlere Beschäftigungsdauer 11,3 Jahre. (Zum Vergleich: der Grenzwert für beruflich strahlenexponierte Personen für die Lunge beträgt 0,15 Sv pro Jahr.)


Krebserkrankungen
Beschäftigte mit Lungenkrebs, die eine Lungendosis von 200 WLM (Working Level Month) aufweisen, erhalten ohne weitere Zusatzbedingung eine Anerkennung als Berufskrankheit. Diese hohe Dosis wird aber von vielen Betroffenen nicht erreicht, so dass eine individuelle Begutachtung zur Wahrscheinlichkeit der Strahlenbedingtheit vorgenommen wird. Als Gutachter zur Erstellung von Dosiswirkungsrelationen bei Wismut-Arbeitern beauftragten die Berufsgenossenschaften Prof. Wolfgang Jacobi, Physiker und langjähriges ICRP-Mitglied. Er verfasste 1992 ein Gutachten über das Lungenkrebsrisiko in Abhängigkeit von der Dosis, in dem u.a. fälschlich ein starker Rückgang der Verursachenswahrscheinlichkeit mit der Zeit nach der Exposition angesetzt wird (SCHMITZ-FEUERHAKE & PFLUGBEIL 2008). Dadurch haben Bergleute, die jetzt erst oder zukünftig noch erkranken, zu unrecht kaum Chancen auf Kompensation.

Bezüglich Krebserkrankungen außerhalb der Lunge gutachtete Jacobi 1995. Danach bedarf es ausnehmend riesiger Dosen für einen Anerkennungsfall, obwohl eine Reihe derartiger Erkrankungen bei Uranbergarbeitern gut dokumentiert ist (Tabelle 2).

Die Berufsgenossenschaften rühmen sich, dass durch die Gutachten Jacobi I und II die Bearbeitung der Feststellungsverfahren einfach und schnell und bei "hoher Rechtssicherheit" erfolgt. Das Bundessozialgericht hat 2004 diese Gutachten - die wohlgemerkt durch wenige Einzelpersonen und noch nicht einmal durch eine Art Komitee angefertigt wurden - als "Leitlinie im Feststellungsverfahren" bestimmt (KOPPISCH & OTTEN 2005).

Die für die Berufsgenossenschaft erarbeitete Dosimetrie wurde auch für die deutschen Uranbergarbeiterstudien verwendet, die das Bundesamt für Strahlenschutz durchführen ließ und die noch fortgeführt werden. Das Mortalitätsrisiko für Lungenkrebs in Abhängigkeit von der Radondosis wurde an 59.000 Wismut-Bergleuten untersucht (GROSCHE et al. 2006). Die Dosiswirkungsanalyse ergab eine doppelt so hohe Lungenkrebsrate bei den Exponierten wie bei den Nichtexponierten (Dosis 0). Interessanterweise ist der so ermittelte Kontrollwert höher als die Lungenkrebsmortalität in der DDR-Bevölkerung im entsprechenden Zeitraum (WALSH et al. 2010). Das bestätigt unseren Verdacht einer fehlerhaften Dosimetrie. Wegen des "Healthy-Worker" Effekts würde man genau das Gegenteil erwarten, denn gerade für diese Schwerstarbeit kamen sicherlich nur sehr gesunde kräftige Männer infrage.

Dieses epidemiologisch sehr bedeutsame Faktum wird auch in der Untersuchung über die Mortalität an Krebserkrankungen außerhalb der Lunge nicht behandelt (KREUZER et al. 2008). Es zeigten sich relativ geringfügige signifikante Erhöhungen für Magenkrebs (15 %) und Leberkrebs (26 %), bei letzterem wird erhöhter Alkoholgenuss als Ursache vermutet. Für Aussagen zum Krebsrisiko sind diese Daten aber auch deshalb unvollständig, weil sie großenteils Totenscheinen entnommen wurden. Nicht für alle an Krebs Erkrankten ist dieser - besonders in höherem Alter - auch die eingetragene Todesursache.

Was das Gesundheitsrisiko der Bevölkerung in den betroffenen Gebieten angeht, wurde vom Ostdeutschen Krebsregister mitgeteilt, dass sich in den Gemeinden des Wismut-Areals ein erhöhtes Auftreten von Krebs in der Bevölkerung statistisch nachweisen lässt (STABENOW 2007). Der Untersuchungszeitraum war 1996-2005. Die Erhöhung führt man ausschließlich auf den Lungenkrebs bei Männern zurück und damit auf die Beschäftigten bei Wismut. Dieses ist einerseits ein beruhigendes Ergebnis für die übrige Bevölkerung. Andererseits ist jedoch zu bedenken, dass die allgemeine Krebsinzidenz kein empfindliches Maß für einen Umgebungseffekt ist, da diese in der Bevölkerung ohnehin sehr hoch ist. Wollte man sehr genau überprüfen, ob sich ein Strahleneffekt zeigt, müsste man die potentiellen Schädigungen der empfindlichsten Stadien, Embryonen und Föten, untersuchen sowie die Leukämierate bei kleinen Kindern.


Lungenfibrose
Ein weiteres Anerkennungsproblem stellen Lungenfibrosen bei Wismutbeschäftigten dar. Obstruktive Lungenerkrankungen sind bekanntlich typische Berufsleiden von Bergleuten. Im Uranbergbau kommt zur Staubbelastung die hohe Strahlenexposition der Lunge hinzu.

In den USA hatten sich Archer und Mitarbeiter seit den 1960-er Jahren mit nicht-malignen Lungenerkrankungen bei Bergleuten beschäftigt, die Uran in den Abbaugebieten von Colorado förderten. Sie beklagten, dass interstitielle Lungenfibrosen bei diesen nicht als Berufskrankheit anerkannt wurden, da sich im Röntgenbild nicht die typischen Merkmale einer fortgeschrittenen Silikose zeigten. Sie machten deshalb die Strahlenbelastung der Lunge insbesondere durch das eingeatmete Radon für den Effekt verantwortlich.

Sie wiesen darauf hin, dass nach therapeutischen Röntgenbestrahlungen, bei denen die Lunge im Strahlenfeld liegt, Lungenfibrosen als Komplikation auftreten. Daher waren auch bei Uranbergleuten derartige Erkrankungen zu erwarten, da durch die Radoninhalation in den Stollen ähnlich hohe Lungendosen erreicht werden können (ARCHER et al. 1998).

Im Gegensatz zu strahlenbedingten Krebserkrankungen wird bei der strahleninduzierten Lungenfibrose von einem "deterministischen" Strahlenschaden ausgegangen, der sich erst nach einer Dosis in Mindesthöhe (Schwellendosis) ausbildet. Die Schwellendosis bei der Therapiestrahlung für die Lunge geben Archer u.a. zu 47 Sv an. Dabei handelt es sich um eine mittlere Dosis für das gesamte Lungengewebe. Um daraus eine Schwellendosis für die radonbelastete Lunge abzuleiten, muss man berücksichtigen, dass die verschiedenen Abschnitte der Lunge durch die alphastrahlenden Folgeprodukte des Radons unterschiedlich belastet werden. 7 Sv an notwendiger Alveolardosis entsprechen nach Archer et al. etwa 12 Sv mittlerer Lungendosis.

Die Autoren betonen, dass es sich bei der Uranförderung um eine Kombinationswirkung von Strahlung und Staub handelt, sie haben jedoch keine Schwellendosis abgeleitet für den Fall der zusätzlichen Belastung durch Staub. Sie verweisen aber auf Tierversuche, die zeigen, dass die durch Quarzstaub verursachte Fibrose (Silikose) durch externe oder interne ionisierende Strahlung verstärkt wird.

Um eine Handhabe für die Anerkennung als Berufskrankheit zu haben, vergab der Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften einen Forschungsauftrag an Prof. Dietrich Arndt, der von 1984 bis 1990 Chefarzt und Leiter der selbstständigen Abteilung Strahlenschutzmedizin mit Spezialpoliklinik am Institut für Medizin des Staatlichen Amtes für Atomsicherheit der DDR (SAAS) war. Der Bericht "Untersuchungen zu staub-/strahlenbedingten Lungenfibrosen bei ehemaligen Wismutbergarbeitern" der Autoren Arndt und Wolf wurde im Jahr 2000 vorgelegt (HVBG 2000).

Sie befassen sich darin mit der Diagnose und dem klinischen Erscheinungsbild der alveolären interstitiellen Lungenfibrose an Fällen von Wismut-Beschäftigten. Zu dem eigentlichen Problem, dem Zusammenwirken von Staub und Strahlung, liefern sie keine neuen Erkenntnisse (SCHMITZFEUERHAKE & PFLUGBEIL 2010).

Die Gutachter stellen die Überlegungen der Arbeitsgruppe Archer dar und berufen sich dann auf die von ihr angegebene Schwellendosis für die Lunge von 12 Sv. Diese war wohlgemerkt für den Fall einer reinen Strahlenbelastung ohne Staubinhalation abgeleitet worden.

Arndt und Wolf benutzen die 12 Sv schlicht als Ausschlusskriterium. In ihrem untersuchten Patientenkollektiv treten auch Fibrosen bei Wismutbergleuten unterhalb von 12 Sv Lungendosis auf. Diese ordnen sie dann als "nichtstrahlenbedingt" und damit nicht berufsbedingt ein.

Eine so hohe Lungendosis, die einer Radonbelastung von 1.400 WLM entspricht, wurde von den meisten Bergleuten der Wismut untertage nicht erreicht. Das Gutachten von Arndt und Wolf bietet der BG Bergbau somit die Handhabe, eine berufliche Ursache bei den meisten Lungenfibrosen abzulehnen, egal welche Staubmengen aufgenommen wurden.

Hinzu kommt, dass die BG dieses 12 sv-Kriterium von Arndt und Wolf auch bei anderen Wismutbeschäftigten als denjenigen untertage anwendet. Zum Beispiel wurden in den uranverarbeitenden Betrieben, in denen eine hohe Staubbelastung gegeben war, aber nur eine geringe Radonkonzentration unterstellt wurde, derartige Lungendosen nicht annähernd erreicht.


Schlussfolgerungen

Der Uranbergbau in Sachsen und Thüringen wurde nach Ende des II. Weltkrieges aus rein militärischen Gründen von der Sowjetunion begonnen. Menschenleben und Gesundheit spielten dabei keine Rolle. Bis zum Ende der DDR wurden die Probleme des Uranbergbaus - insbesondere die damit verbundenen Umwelt und Gesundheitsschäden - geheim gehalten. Es ist bitter, dass 20 Jahre nach Beendigung des Uranbergbaus immer noch kein faires Verfahren für die Unterstützung bzw. Entschädigung erkrankter Uranbergarbeiter gefunden wurde. Möglich ist das durch eine schier unüberwindliche Kumpanei zwischen den Herren der Akten in den Nachfolgestrukturen der SDAG Wismut, Berufsgenossenschaften, die gegebenenfalls zu Zahlungen verpflichtet wären, einer erschütternd großen Zahl von Gutachtern, die sich im Zweifel gegen die Antragsteller entscheiden, ohne Skrupel wissenschaftlich überholte Argumente verwenden und die Anerkennung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse verweigern, Gerichten, die gleichgültig über Einsprüche anhand von Spielregeln entscheiden, die in der überwiegenden Zahl der Klagen zu Abweisungen führen müssen und schließlich Politikern, die durchaus sachgerechtere Verfahren beschließen könnten, wenn sie nicht die Überzeugung verkörpern würden, für diese DDR-Altlasten keinen Cent mehr ausgeben zu wollen als absolut unvermeidlich. Insofern stellen die Erfahrungen mit dem Uranbergbau in der DDR und in Deutschland ein Lehrstück dafür dar, dass es einen "sauberen", "anständigen", "fairen" Uranbergbau weder unter einer Diktatur noch in einer Demokratie gibt.


Kontakt:
Dr. rer. nat. Inge Schmitz-Feuerhake
Univ.-Prof. i.R.
Grenzstr. 20
30627 Hannover
E-Mail: ingesf@uni-bremen.de

Dr. rer. nat. Sebastian Pflugbeil
Gesellschaft für Strahlenschutz e.V.
Gormannstr. 17
10119 Berlin
EMail: pflugbeil.kvt@t-online.de


Nachweise

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ARCHER, V.E., RENZETTI, A.D., DOGGETT, R.S. et al. (1998): Chronic diffuse interstitial fibrosis of the lung in uranium miners, J. Occup. Environ. Med. 40: 460-474.

BEAN, J.A., ISACSON, P., HAHNE, R.M.A., KOHLER, J. (1982): Drinking water and cancer incidence in Iowa. II. Radioactivity in drinking water, Am. J. Epidemiol. 116: 924-932.

BEIR IV - COMMITTEE ON THE BIOLOGICAL EFFECTS OF IONIZING RADIATIONS (1988): Health risks of radon and other internally deposited alpha-emitters, Nat. Academy Press, Washington D.C.

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CECH, I., PATNAIK, A., BURAU, K.D., SMOLENSKY, M.H. (2008): Spatial distribution of orofacial cleft defect births in Harris County, Texas, and radium in the public water supplies: a persistent association? Tex. Med. 104: 56-63.

DARBY, S.C., RADFORD, E.P., WHITLEY, E. (1995): Radon exposure and cancers other than lung cancer in Swedish iron miners, Environ. Health Persp. 103 (Suppl. 2): 45-47.

DUPREE-ELLIS, E., WATKINS, J., INGLE, J.N., PHILLIPS, J. (2000): External radiation exposure and mortality in a cohort of uranium processing workers, Am. J. Epidemiol. 152: 91-95.

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Quelle:
umwelt · medizin · gesellschaft Nr. 1/2011, (Februar 2011)
24. Jahrgang, S. 24 - 30
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Juli 2011