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GESUNDHEIT/916: Melanotan - Apotheker warnen vor Wundermittel zur Hautbräunung (ABDA)


ABDA / Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände - 02. März 2011

Melanotan
Apotheker warnen vor Wundermittel zur Hautbräunung


Berlin - Die im Internet als Wundermittel zur Hautbräunung beworbene "Barbie-Droge" Melanotan kann die Gesundheit massiv gefährden. Anlässlich eines besorgniserregenden Zwischenfalls warnen die Apotheker eindringlich vor der Anwendung dieser Substanz. Melanotan ist ein Abkömmling eines körpereigenen Hormons und wird auch zur Gewichtsreduktion, zur Steigerung der Libido und gegen Potenzstörungen angepriesen. Melanotan ist nicht als Arzneimittel zugelassen; sein Vertrieb ist illegal.

"Skrupellose Geschäftemacher nutzen menschliche Sehnsüchte immer wieder schamlos aus", sagt Professor Dr. Martin Schulz, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK). "Vermeintliche Wundermittel bei dubiosen Internetversendern zu bestellen, kann gesundheits- und sogar lebensgefährlich sein. Wer sichere Arzneimittel mit seriöser Beratung will, ist bei seiner Apotheke vor Ort besser aufgehoben." Die Bundesapothekerkammer (BAK) hatte bereits im Oktober vorigen Jahres öffentlich vor Melanotan gewarnt.

Die Anwendung von Melanotan kann das Immun- und das Herz-Kreislauf-System schädigen. Gesundheitsprobleme wie Erbrechen, hoher Blutdruck und Rötungen im Gesicht können auftreten. Bereits bestehende Muttermale können sich verdunkeln, das erschwert die ärztliche Diagnose möglicherweise auftretender Entartungen. Einige Präparate sollen selbst unter die Haut gespritzt werden, was zusätzlich ein hohes Risiko für Infektionen birgt.

Das Giftinformationszentrum Nord (GIZ) berichtet derzeit von einer Patientin, die kürzlich wegen Schmerzen im Bauchraum, Schweißausbrüchen, Übelkeit, Kopfschmerzen und Erbrechen in ein niedersächsisches Krankenhaus eingeliefert wurde. Sie hatte sich offenbar 15 Milligramm Melanotan im Internet gekauft und unter die Haut gespritzt.

Weitere Informationen finden Sie unter
www.abda.de


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Quelle:
ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
Christian Splett, Pressereferent
Telefon: 030 40004-137, Fax: 030 40004-133
E-Mail: c.splett@abda.aponet.de
Internet: www.abda.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. März 2011