Magdeburg - Pressemitteilung von Mittwoch, 24. Juli 2013
Empfehlungen zum Verhalten bei Hitze
Ottostadt Magdeburg. Die anhaltend hohen Temperaturen belasten nicht nur Herz und Kreislauf, sie sorgen auch für steigende Brandgefahr. Das städtische Gesundheitsamt und die Feuerwehr haben deshalb nachfolgende Empfehlungen zum Verhalten bei Hitze zusammengestellt.
Die Trockenheit hat in den vergangenen Tagen dazu geführt, dass die Flächen- und Waldbrandgefahr in unserer Region erheblich angestiegen ist. Bitte verhalten Sie sich in der Natur entsprechend vorsichtig! Bitte beachten Sie folgende Hinweise zum Brandschutz:
Es ist verboten, in Wald und Feld einschließlich angrenzender Straßen, brennende oder glimmende Gegenstände wegzuwerfen. Bitte beachten Sie dies auch innerhalb der Stadt und bei Ihren Fahrten mit Auto und Zug.
Beachten Sie das Verbot, im Wald zu rauchen oder offenes Feuer (z. B. Grillgeräte) anzuzünden, auch auf Wiesen und anderen, leicht entzündlichen Flächen sowie in deren Nähe.
Bei Waldbrandwarnstufe IV ist das Betreten der Wälder auch außerhalb der privaten Wege verboten. Bei großer Hitze und Trockenheit bietet der Aufenthalt im Wald keine Erholung!
Zufahrten zu Wäldern (das können auch Feldwege sein) müssen für Löschfahrzeuge Tag und Nacht frei gehalten werden.
Das Fahren oder Parken auf Waldwegen oder Flächen mit leicht entzündlichem Bewuchs ist zu unterlassen. Heiße Auspuffrohre oder Katalysatoren könnten das Gras in Brand setzen.
Bitte werfen Sie keine Abfälle in die Natur. Scherben können wie Brenngläser wirken!
Kinder sollten über die Gefahren und Folgen von Brandstiftung aufgeklärt werden.
Viele Brände lassen sich durch rasches Eingreifen schon im Anfangsstadium löschen. Deshalb bitte immer sofort die Feuerwehr (Notruf 112) alarmieren!
Der Deutsche Wetterdienst veröffentlicht tagesaktuell die Gefahrenprognosen für die Waldbrandgefahr bzw. Flächenbrandgefahr.
Hitzebelastung geht einher mit erhöhter Kreislaufbelastung (u. a. Anstieg der Herzfrequenz), erhöhter Schweißabgabe, möglicherweise erhöhter Körpertemperatur sowie geringerer körperlicher Leistungsfähigkeit
Unter körperlicher Anstrengung sinkt die Hitzetoleranz, wobei der körperliche Trainingszustand eine Rolle spielt
Der Zeitbedarf für eine ausreichende Akklimatisation (Anpassung der körperlichen und nervösen Funktionen an die neuen Umweltbedingungen) ist von Person zu Person unterschiedlich
Die Thermoregulation, das heißt die Wärmeabgabe des Körpers in der Hitze, geschieht durch Schwitzen und die hierbei entstehende Verdunstungskälte
Mit dem Schweiß verliert der Körper Flüssigkeit und Salz
Bei schwerer Arbeit kann der Wasserverlust teilweise bis zu 10 Liter pro Tag betragen, ausreichend Flüssigkeit und Elektrolyte müssen dann zugeführt werden
Als Faustregel bezüglich der zu ersetzenden Flüssigkeitsmenge kann man sich an der Urinausscheidung orientieren. Die Urinausscheidung soll mindestens 1 Liter pro Tag betragen. Die Farbe des Urins ist dabei hell; konzentrierter Urin ist dunkelgelb gefärbt und zeigt bereits einen Wassermangel des Körpers an.
Pro Liter Schweiß verliert der Körper 1 bis 4 Gramm Kochsalz, die einheimische Nahrung gleicht dies in der Regel aus
Die Kleidung sollte luft- und feuchtigkeitsdurchlässig sein
Der Mensch fühlt sich bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 30-60 % am wohlsten. Zu hohe Luftfeuchte behindert die Verdunstung des Körpers und stört so die Thermoregulation. Als Schwüle bezeichnet man die Empfindung unangenehm feuchter Wärme, bei welcher die Wärmeregulation des Organismus sich nicht mehr genügend dem Klima anpassen kann. Bei höheren Lufttemperaturen wird die Schwülegrenze schon bei geringerer Luftfeuchte erreicht.
Ein erhöhtes Erkrankungsrisiko bei Hitzewellen besteht für Säuglinge, kleine Kinder, Personen mit einer psychischen Krankheit, behinderten Menschen, chronisch kranken Personen, besonders bei Herzkrankheit oder Bluthochdruck, und vor allem für ältere, pflegebedürftige Menschen. Im Alter nimmt das Durstgefühl ab. Auch nimmt die Fähigkeit zu schwitzen im Alter ab. Grunderkrankungen können zu eingeschränkter Beweglichkeit und mangelnder Wärmeabgabe führen.
Diese hängen zusammen mit einer Reizung der Haut durch Schweiß, der bei noch nicht akklimatisierten Personen sehr große Mengen Salz enthält. Neben einer Hautrötung erscheinen stecknadelkopfgroße Pickelchen, gelegentlich auch juckende, nässende Bläschen
Abhilfe erfolgt durch häufiges Abwaschen der Haut mit kaltem Wasser ohne Seife und Behandlung mit Pudern. Vorbeugend sollte leichte, nicht anliegende Kleidung aus Naturfasern getragen werden.
Diese sind bedingt durch Kochsalzverlust infolge starken Schwitzens.
Abhilfe: Neben ausreichender Flüssigkeitszufuhr auch Mineralien und Salze ausgleichen
Wird verursacht durch Versagen der peripheren Kreislaufregulation mit mangelndem venösen Rückfluss, kann in Hitzschlag übergehen.
Ist ein Wärmestau, bei dem die Hitze des Körpers nicht abgeführt wird. Es besteht Fieber bei trockener und heißer Haut, außerdem Benommenheit, schneller Puls, rasche Atmung, manchmal auch Erbrechen mit Krampfanfällen, im Extremfall Bewusstlosigkeit.
Abhilfe durch sofortige Kühlung, z. B. durch kaltes Wasser, Eisbeutel. Kalte Getränke können Personen gegeben werden, die bei Bewusstsein sind. Der Betroffene muss in ärztliche Behandlung.
Hitzschlag kann verhindert werden durch ausreichende
Flüssigkeitszufuhr und Sonnenschutz.
Ist eine gefährliche Schwellung des Gehirns und wird ausgelöst durch direkte Sonnenbestrahlung des Kopfes (z. B. bei fehlender Kopfbedeckung)
Als Erstmaßnahme empfiehlt sich flache Lagerung mit leicht erhöhtem Oberkörper im Schatten, kühlende Umschläge auf den Kopf, bei Bewusstsein schluckweise kalte Getränke.
Ärztliche Hilfe erforderlich.
Ultraviolette Strahlen schädigen die Zellen, die Blutgefäße sowie die Elastizität der Haut und führen in Überdosis zu Hautverbrennungen. Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko, an einem Melanom (bösartiger Hautkrebs) zu erkranken.
Schutz: bedeckende Kleidung, Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor
Auch Kleidung lässt UV-Strahlen hindurch, im Wasser ist in einer Tiefe von 50 cm noch über 60 % der UV-Aktivität zu messen
Behandlung: viel trinken, Auflage von kühlenden Kompressen oder feuchtigkeitsspendenden Lotionen
Bei sehr schmerzhaftem, ausgeprägtem Sonnenbrand helfen cortison- oder antihistaminikahaltige Cremes oder Gels. Arzt aufsuchen
Bei Blasenbildung ist die Haut stark geschädigt. Die Blasen nicht öffnen. Bei Trübung oder Gelblichfärbung des Blaseninhalts ist eine Infektion anzunehmen. Arzt aufsuchen
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Quelle:
Pressemitteilung von Mittwoch, 24. Juli 2013
Stadt Magdeburg
Frau Dr. Cornelia Poenicke, Pressesprecherin
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Juli 2013