DEUTSCHES GRÜNES KREUZ e.V. - informationsdienst
dgk - Deutsche Gesundheits-Korrespondenz Nr. 1/2 - Januar/Februar 2016 (DGK)
*
Besser aufs Deo verzichten als auf Impfungen
Impfen oder nicht impfen? Einige Menschen sind verunsichert, weil sie Nebenwirkungen von Impfstoffen fürchten. In Diskussionen darüber spielen auch Aluminiumverbindungen eine Rolle, die einigen Impfstoffen als notwendige Wirkverstärker zugesetzt werden. Doch wie hoch ist das Risikopotential dieser Zusatzstoffe wirklich? Jetzt liegt eine Sicherheitsbewertung vom Paul-Ehrlich-Institut vor. Demnach gibt es keine Hinweise auf gesundheitlich schädigende Wirkungen durch Aluminiumverbindungen nach Impfungen.
(dgk) Das Thema ist nicht neu. Schon seit mehr als 80 Jahren werden Aluminiumsalze als Wirkverstärker verschiedenen Impfstoffen zugesetzt, beispielsweise denen gegen Tetanus und Diphtherie. In den vergangenen Jahren hat die Diskussion um die Wirkverstärker allerdings zugenommen. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat daher im September vergangenen Jahres auf die Fragen aus der Bevölkerung und von Fachverbänden reagiert und eine Sicherheitsbewertung von Aluminium in Impfstoffen veröffentlicht.
Weniger als erlaubt
Zunächst muss geklärt werden, wieviel des Leichtmetalls überhaupt in
einer Impfdosis enthalten sein kann. As Europäische Arzneibuch
begrenzt den Aluminiumgehalt auf maximal 1,25 mg pro Dosis. Erfreulich
ist, dass alle in Europa zugelassenen Vakzine diesen Wert deutlich
unterschreiten. Sie enthalten lediglich 0,125 bis 0,82 mg Aluminium
pro Dosis.
Welche Nebenwirkungen gibt es?
Dennoch stellt sich natürlich die Frage: Wie sicher ist Aluminium als
Wirkverstärker? Fakt ist: Nach Impfungen mit Aluminiumverbindungen als
Wirkverstärker können vermehrt bestimmte Nebenwirkungen beobachtet
werden. Am häufigsten sind dies, so das PEI, lokale Nebenwirkungen,
wie Schwellungen oder Verhärtungen an der Injektionsstelle, die in der
Regel nach drei Tagen verschwinden. Nur in seltenen Fällen kommt es zu
Knötchen oder Zysten im Gewebe der Unterhaut, aus denen wiederum
selten auch Abszesse entstehen können. Diese heilen in der Regel
spontan ab.
Des Weiteren finden sich in der medizinischen Literatur sehr seltene Fälle von entzündlichen Veränderungen der Muskulatur in der Impfregion. Laut PEI jedoch sind Impfungen allein nicht der Auslöser dieses seltenen Phänomens.
Paul-Ehrlich-Institut (PEI)
Das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel
überprüft die Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Human-
und Veterinärimpfstoffen sowie von Allergenen und von anderen
biomedizinischen Arzneimitteln für den Menschen. Zu den Aufgaben
gehören die Genehmigung klinischer Prüfungen, Zulassung, staatliche
Chargenprüfung sowie die Bewertung der Sicherheit biomedizinischer
Arzneimittel.
Dialyse: Schädliche Wirkungen bei extrem hohen Konzentrationen
Doch am wichtigsten ist sicher die Frage nach einer möglichen
Giftwirkung von Aluminium auf den Körper insgesamt. Tatsächlich kennt
man solche toxischen Wirkungen, allerdings aus extremen Bedingungen:
Früher enthielt das Wasser, das für Blutwäschen (Dialyse) verwendet
wurde, Aluminiumverbindungen. Patienten, die wegen eines
Nierenschadens auf die Blutwäsche angewiesen waren, nahmen über das
Dialysewasser sehr viel davon auf. Dabei wurden teilweise extrem hohe
Aluminiumkonzentrationen im Blut erreicht. In der Folge konnte man
voranschreitende Hirnschäden bis hin zu einer Demenz beobachten, sowie
negative Effekte in Bezug auf die Knochenentwicklung und die
Fortpflanzung.
Aluminium-Beitrag durch Impfungen vergleichsweise gering
Diese Beobachtungen lassen sich jedoch nicht auf die Situation bei
Impfungen übertragen. Die Dialyse ist ein regelmäßig immer wieder
stattfindendes Ereignis, Impfungen nicht. Die Impfstoffe werden auch
nicht intravenös, sondern intramuskulär verabreicht. Hinzu kommt, dass
die in den Impfstoffen enthaltenen Aluminiumverbindungen nur schwer
löslich sind, was bedeutet, dass sie nur nach und nach in kleinen
Mengen in den Blutkreislauf gelangen. Der Großteil des so
aufgenommenen Aluminiums wird direkt über die Niere wieder
ausgeschieden. Ein kleiner Teil braucht länger, so dass Schätzungen
zufolge 1 bis 2 Prozent des aus Impfstoffen resorbierten Aluminiums im
Körper angesammelt werden können.
Tagtägliche Aluminium-Aufnahme durch Nahrung und Pflegeprodukte
Dabei ist jedoch zu bedenken: Über die Nahrung, das Trinkwasser,
Medikamente oder bestimmte Pflegeprodukte wie Deos nehmen wir
tagtäglich Aluminium auf. Verglichen mit diesen Quellen ist der
Beitrag von Impfungen zur geschätzten lebenslangen Netto-Ansammlung
von Aluminium gering und vor dem Hintergrund des hohen Nutzens der
Impfungen laut PEI vertretbar.
Auf Deos verzichten, nicht auf Impfungen
Weder aus klinischen Studien noch aus der Erfassung von
Impfnebenwirkungen gibt es Hinweise auf gesundheitlich schädigende
Wirkungen durch Aluminiumverbindungen nach Impfungen. Wer die Aufnahme
von Aluminium generell einschränken möchte, sollte den Hebel woanders
ansetzen: Steigen Sie lieber auf ein aluminiumfreies Deo um und
überdenken Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten, als auf die schützende
Wirkung von Impfungen zu verzichten!
Tipp
Alltägliche Aluminiumaufnahme verringern
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät, aluminiumhaltige
Deodorants nicht unmittelbar nach der Rasur bzw. bei geschädigter
Achselhaut aufzutragen. Noch besser ist es, Deodorants ohne
Aluminiumsalze zu benutzen. Das BfR empfiehlt zudem eine unnötige
Aluminiumaufnahme bedingt durch den unsachgemäßen Gebrauch von
Alufolie, Alu-Grillschalen (durch Benutzung bei säure- oder
salzhaltigen Speisen) oder unbeschichtetem Alu-Geschirr zu vermeiden.
Zudem ist es ratsam, auf Fertiggerichte in Aluschalen zu verzichten.
Wo kommt Aluminium vor?
Aluminium ist ein Leichtmetall, das natürlicherweise auf der Erde
vorkommt. Es ist eines der häufigsten Elemente der Erdkruste.
Was trägt zur oralen Aufnahme von Aluminium bei?
Aluminium taucht in gewissen Mengen in fast allen Nahrungsmitteln auf.
Besonders hohe Dosen finden sich in getrockneten Kräutern, Tee und
Gewürzen, sowie in Schokolade. Aluminium kommt als Farbstoff,
Stabilisator, Backtriebmittel oder Trennmittel zum Einsatz. Zu finden
ist es daher unter anderem in Fertigbackwaren, Süßigkeiten,
Babynahrung und Käse. Außerdem ist das Metall im Trinkwasser enthalten
und wird auch in größeren Mengen als Medikament eingenommen (z. B. zum
Beispiel Antacida, also Arzneimittel zur Neutralisierung der
Magensäure). Beim Gebrauch von Alufolie und Alu-Grillschalen, vor
allem, wenn diese mit Säure oder Salz in Kontakt kommen, ist zu
beachten: Das Leichtmetall wird durch Säure (z. B. aus Apfelschnitzen)
und Salz (z. B. aus mariniertem Grillgut) herausgelöst und mit den
Speisen aufgenommen.
Wieviel nehmen wir über die Nahrung auf?
Nach einer Abschätzung der Europäischen Behörde für
Lebensmittelsicherheit (EFSA) aus dem Jahr 2008 liegt die
Aluminium-Aufnahmemenge über die Nahrung zwischen 0,2 bis 1,5 mg pro
Kilogramm Körpergewicht in der Woche - das entspricht für einen 60 kg
schweren Erwachsenen einer täglichen Aufnahme von 1,7 bis 13 mg
Aluminium. Über den Magen-Darm-Trakt wird davon jedoch nur bis zu etwa
einem Prozent resorbiert.
Gibt es weitere Quellen für Aluminium in unserem Körper?
Ja, z. B. Deodorants. Sie enthalten aufgrund der schweißhemmenden
Wirkung bestimmter Aluminiumverbindungen bis zu 5 Prozent des
Leichtmetalls. Dieses wird teilweise über die Haut aufgenommen.
Versuche haben gezeigt, dass bei einmaliger täglicher Anwendung eines
Deodorants sogar etwas mehr Aluminium in den Körper gelangt, als durch
Nahrungsmittel. Ist die Haut zudem z. B. durch eine Rasur geschädigt,
vervielfacht sich diese Menge noch.
Quellen:
1. Paul-Ehrlich-Institut: Sicherheitsbewertung von Aluminium in
Impfstoffen; Bulletin zu Arzneimittelsicherheit / Informationen aus
BfArM und PEI, Ausgabe 3/ September 2015
www.pei.de/DE/infos/fachkreise/impfungen-impfstoffe/faq-antworten-impfkritische-fragen/impfung-aluminium/sicherheitsbewertung-aluminium-in-impfstoffen.html
2. Bundesinstitut für Risikobewertung: Fragen und Antworten zu Aluminium in Lebensmitteln und verbrauchernahen Produkten; Aktualisierte FAQ des BfR vom 20. Februar 2015 www.bfr-bund.de
3. Bundesinstitut für Risikobewertung: Aluminiumhaltige Antitranspirantien tragen zur Aufnahme von Aluminium bei Stellungnahme Nr. 007/2014 des BfR vom 26. Februar 2014
4. Quast, U., Thilo, W., Fescharek, R.: Impfreaktionen - Bewertung und Differentialdiagnose; Hippokrates Verlag Stuttgart 1997
5. Spektrum.de vom 14.7.14: Wie gefährlich ist Aluminium?
www.spektrum.de/wissen/wie-gefaehrlich-ist-aluminium-5-fakten/1300812
6. Pharmazeutische Zeitung online, Ausgabe 48/2007: Adjuvanzien - Hilfsstoffe für bessere Vakzinen
7. Pharmazeutische Zeitung online, Ausgabe 23/2011: Adjuvanzien - Wirkverstärker mit schwierigen Namen
*
Herzrhythmusstörungen können harmlos sein, aber auch lebensbedrohlich. Der Herzspezialist kann den Unterschied erkennen und eine maßgeschneiderte Therapie einleiten
(RaIA / dgk) Jährlich kommen deutschlandweit über 400.000 Patienten ins Krankenhaus, weil ihr Herz nicht im Takt schlägt. Allein unter Vorhofflimmern, der häufigsten Herzrhythmusstörung, leiden bei uns rund 1,8 Millionen Menschen.
Unregelmäßigkeiten des Herzschlags können völlig normal sein. Jeder hat irgendwann in seinem Leben damit zu tun. "Ob Herzrhythmusstörungen harmlos oder lebensbedrohlich sind, kann nur ein Kardiologe nach ausführlicher Untersuchung des Patienten entscheiden", erklärt Professor Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. "Der Übergang zwischen normal und krankhaft ist fließend. Krankhaft bedeutet nicht immer gefährlich." Selten sind Herzrhythmusstörungen Vorläufer eines drohenden plötzlichen Herztodes.
Oft Folge einer Herzkrankheit
Herzrhythmusstörungen sind - sofern sie nicht angeboren sind - meist
keine eigenständige Erkrankung, sondern vielmehr häufig Folge von
Herzkrankheiten oder anderen Einflüssen, die das Herz aus dem Takt
bringen. Insbesondere Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit (KHK),
Herzklappen- und Herzmuskelerkrankungen bereiten den Boden für
Rhythmusstörungen. Fast drei Viertel der Patienten mit Vorhofflimmern
leiden unter Bluthochdruck. Auch andere Krankheiten gehen sehr häufig
mit Vorhofflimmern einher, etwa eine Schilddrüsenüberfunktion,
Diabetes oder chronische Lungenerkrankungen. "Entscheidend für den
Therapieerfolg ist die gezielte Behandlung der Grunderkrankung als
eigentliche Ursache der Rhythmusstörung", erläutert Herzspezialist
Meinertz.
Auch eine Störung der Zusammensetzung der Blutsalze (Elektrolyte) durch Kalium- und Magnesiummangel kann sowohl gutartige als auch bösartige Herzrhythmusstörungen auslösen oder verstärken. Bekannt ist darüber hinaus, dass sich auch Genussgifte, üppige Mahlzeiten, Schlafmangel und Stress negativ auf den Herzrhythmus auswirken können.
Vorsicht, Vorhofflimmern!
Tückischer weise tritt Vorhofflimmern bei der Hälfte aller Patienten
ohne vorherige Beschwerden auf - und bleibt aus diesem Grund oft
unbemerkt. Gefährlich, denn ohne Behandlung ist das Schlaganfallrisiko
groß. Der Grund: Bei Vorhofflimmern ziehen sich die Herzvorhöfe nicht
mehr regelmäßig zusammen. Der Blutstrom verlangsamt sich,
Blutgerinnsel können sich bilden, die, vom Blutstrom fortgeschwemmt,
Hirngefäße verschließen und so zum Schlaganfall führen können.
Alarmierend: Jedes Jahr verursacht Vorhofflimmern etwa 30.000
Schlaganfälle. Schutz davor bieten gerinnungshemmende Medikamente, die
der Arzt verordnet.
Um Vorhofflimmern frühzeitig zu erkennen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. "Wenn ein Patient mit Bluthochdruck oder im Alter von über 65 Jahren einen Arzt aufsucht, sollte der Mediziner seinen Puls fühlen und - wenn er unregelmäßig ist - ein EKG machen, das Vorhofflimmern dokumentieren kann", rät Meinertz. Außerdem ist es sinnvoll, ein Blutdruckmessgerät im Haus zu haben, das den unregelmäßigen Herzschlag anzeigen kann, wenn der Blutdruck gemessen wird. "Patienten können so Unregelmäßigkeiten des Pulses feststellen und sollten dann den Herzrhythmus beim Arzt durch ein EKG überprüfen lassen", empfiehlt der Kardiologe.
Erfolg mit Katheterablation
Vorhofflimmern ist nicht nur die häufigste Herzrhythmusstörung,
sondern auch die, bei deren Therapie in jüngster Zeit die größten
Fortschritte erzielt wurden. Eine erfolgversprechende
Behandlungsoption ist beispielsweise die Katheterablation. "Bei diesem
Verfahren werden Herzzellen durch Hochfrequenzstrom oder Kälte gezielt
so verödet, dass Herzrhythmusstö-rungen nicht mehr entstehen können",
erklärt Professor Meinertz. "Das Besondere an diesem Verfahren ist,
dass es in vielen Fällen Herzrhythmusstörungen heilen kann, was
Medikamente nicht können".
Die Katheterablation kommt in Betracht, wenn Patienten trotz medikamentöser Behandlung über erhebliche Beschwerden wie Herzrasen, Herzstolpern, Atemnot, Druckgefühl im Brustkorb, Schwindelgefühl oder eine Beeinträchtigung der körperlichen Belastbarkeit klagen. Erfahrene Spezialisten können bei Patienten mit anfallsweisem (paroxysmalem) Vorhofflimmern nach einem einmaligen Eingriff eine Erfolgsrate von bis zu 70 Prozent erreichen. Die Behandlung sollte immer in einer dafür ausgewiesenen Spezialklinik erfolgen.
Mehr Informationen finden Interessierte im Ratgeber aus Ihrer Apotheke / Ausgabe 1B/2016, die ab dem 15. Januar in der Apotheke kostenlos erhältlich ist.
*
Aus guten Vorsätzen echte Erfolge machen
(dgk) Für mehr Bewegung sorgen, gesünder essen und endlich mit dem Rauchen aufhören - gute Vorsätze für das neue Jahr sind schnell gefasst. Fast sieben von zehn Befragten einer Forsa-Umfrage gaben an, dass sie mehr für ihre Gesundheit tun könnten. Beinahe 60 Prozent der Befragten sehen die Verantwortung für die eigene Gesundheit bei sich selbst. Dennoch fällt es vielen schwer, die Vorsätze in die Tat umzusetzen und langfristig am Ball zu bleiben.
Das Problem dabei ist oft nicht mangelnde Motivation, sondern eher die Fähigkeit zur Selbststeuerung (Volition). Erst diese lässt aus bloßen Absichten tatsächliche Handlungen werden. Beispiel: ein Alltag mit mehr Bewegung.
"Zunächst einmal ist es wichtig, ein klares Ziel zu formulieren", betont Prof. Wiebke Göhner, Gesundheitspsychologin an der Katholischen Hochschule Freiburg. Das kann beispielsweise der Wunsch sein, gesund zu bleiben. "Hinzukommen muss aber der Spaß an der Bewegung. Es lohnt sich also genau zu überlegen, ob man z. B. eher ein Einzelkämpfer oder Mannschaftssportler ist, ob man die Natur genießen will oder lieber Turnhallenluft schnuppert", so Göhner weiter. Ein starkes inneres Fundament entstehe, wenn jemand fest davon überzeugt ist, die Aktivität auch wirklich schaffen zu können. Es ist also geschickter, anfangs die Latte niedrig zu hängen und eine Sportart auszuwählen, die man garantiert ausüben kann. Wer Misserfolge einkalkuliere, lasse sich zudem von Rückschlägen nicht so schnell entmutigen. Den eigentlichen Durchbruch aber wird erst ein detaillierter Bewegungsplan bringen, meint Göhner. Je genauer man eine Sporteinheit einige Tage im Voraus plant, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass man auch wirklich aktiv wird.
Aber auch der schönste Plan allein reicht oft nicht aus, um sich immer wieder in Bewegung zu setzen. Zeitmangel ist einer der häufigsten Gründe, weshalb das Trainingspensum nach den ersten Erfolgen wieder schrumpft. Eine Möglichkeit, Bewegung in der Prioritätenliste ganz oben zu behalten, ist, sich der positiven Gefühle nach einer Bewegungseinheit bewusst zu werden: Der Stolz, etwas geschafft zu haben, der Spaß bei Sportspielen, die angenehme Müdigkeit der Muskeln, das gute Körpergefühl. Wenn man diese Erfahrungen wenigstens kurz rekapituliert, fällt die Planung der nächsten Sporteinheit leichter.
Quellen:
1. Aus guten Vorsätzen echte Erfolge machen mit Online-Coachings
www.tk.de/tk/pressemitteilungen/gesundheit-und-service/805312
2. Wiebke Göhner: Vom Wollen zum Tun; UGBforum 5/15
*
Kinderzähne: die wichtigsten Tipps für Eltern
(dgk) Kinder haben heutzutage deutlich weniger Karies als noch vor Jahren. Während Zwölfjährige Anfang der 1990er-Jahre noch durchschnittlich etwas mehr als drei kariesgeschädigte Zähne aufwiesen, sind es heute nur noch 0,7. Der Kariesrückgang ist eine medizinische Erfolgsgeschichte, die Forscher vor allem auf konsequentes Zähneputzen und die Fluoridierung zurückführen.
Milchzahnkaries: Die Kleinsten machen die größten Sorgen
Doch was Zahnärztinnen und Zahnärzten nach wie vor große Sorgen
bereitet, ist die weiterhin relativ starke Verbreitung der
"frühkindlichen Karies" an den Milchzähnen. Nach Angaben von Experten
haben 10 bis 15 Prozent der Kleinkinder Milchzahnkaries. Die Ursachen
sind bekannt: Übermäßiger Gebrauch der Nuckelflasche mit zucker- und
säurehaltigen Getränken plus unzureichende Zahnreinigung. Suchen die
Eltern mit ihrem Kind dann noch zu spät einen Zahnarzt auf, sind nicht
mehr reparable Zahnschäden im gesamten Gebiss programmiert. Und das
kommt anscheinend nicht selten vor, denn nur ein Drittel der unter
Sechsjährigen besucht die zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen.
Trotz der Erfolge bleibt Karies eine Volkserkrankung, für die
besonders Eltern von kleinen Kindern sensibilisiert werden müssen.
So entsteht das Loch im Zahn
Karies ist eine infektiöse Erkrankung, die durch das Zusammenspiel
mehrerer Faktoren entsteht. Dazu gehören eine Karies bei den Eltern,
die die Bakterien auf das Kind übertragen können, Ernährung,
Zahnpflege, der allgemeine Gesundheitszustand des Kindes und die Höhe
der Fluoridzufuhr.
Fluoridzufuhr: Ärzte uneins über die Tablette für Babys
Als Schutz vor Karies ist die Zufuhr von Fluorid unverzichtbar. Doch
wie genau soll diese aussehen? Darüber sind sich verschiedene
Ärztegruppen uneins. Kinder- und Jugendärzte befürworten für die
ersten Lebensjahre Fluoridtabletten. Aus ihrer Sicht hat sich diese
Praxis bewährt. Sie berücksichtigt die besonderen Bedingungen bei
Säuglingen und Kleinkindern - wie beispielsweise die Tatsache, dass
Zahnpasta in den ersten Jahren überwiegend geschluckt wird. Die
langfristige Verträglichkeit der verschiedenen Inhaltsstoffe aus der
Tube ist bis heute nicht untersucht.
Viele Zahnärzte sehen das anders. Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) empfiehlt statt der Fluoridtabletten ab den ersten Milchzähnen mit etwa sechs Monaten gleich eine fluoridhaltige Kinderzahnpasta zu verwenden. Grund: Während man früher dachte, dass hauptsächlich das vor dem Zahndurchbruch eingebaute Fluorid der Karies vorbeugt, so ist heute wissenschaftlich belegt, dass vor allem die auf die Zahnoberfläche einwirkenden Fluoride schützen.
Eltern müssen daher in Absprache mit dem Kinder- oder Zahnarzt zu einer eigenen Entscheidung kommen. Um den sinnvollen Einsatz von Fluoriden genau zu bestimmten, können die Ärzte eine sogenannte Fluoridanamnese vornehmen. Dabei wird das Kariesrisiko abgeschätzt, und Fluoridierungsmaßnahmen werden individuell angepasst. Wie auch immer sie entscheiden: Am Zähneputzen kommen Eltern nicht vorbei.
Die wichtigsten Tipps rund um die Gesunderhaltung der Kinderzähne
Quellen:
1. Was Sie Eltern raten können 10 Tipps: Kinderzähnchen richtig
pflegen; springermedizin vom 9.9.2015, basierend auf: Bergmann KE. Was
kann und sollte der Kinderarzt für die Erhaltung der Zahngesundheit
seiner Patienten tun? 111. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für
Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), 05.09.2015, München
2. Bundeszahnärztekammer: Patienteninformationen "Fluoridierungsmaßnahmen zur Kariesprophylaxe" und "Zahnpflege bei Kindern und Säuglingen", abrufbar unter http://www.bzaek.de
3. Zahnärztekammer Nordrhein: Frühkindliche Karies verhindern:
Erfolgreicher Start in ein zahngesundes Leben!
http://www.zahnaerztekammernordrhein.de/fuer-patienten/patienteninfos/fruehkindliche-karies-verhindern-erfolgreicher-start-in-ein-zahngesundes-leben.html
*
Landwirtschaftliche Tätigkeit statt tatenlosem Leerlauf
Ein Film zeigt in berührenden Bildern das einzigartige Projekt vom gemeinsamen Altern und Arbeiten - auf einem Bauernhof. Ein Modell für die Zukunft?
(dgk) Nicht wenige Menschen sind, wenn sie in ein Seniorenheim ziehen, noch relativ rüstig. Aus dem eigenverantwortlichen Leben treten sie über in eine Passivität, die manch einer gar nicht will. Heimbewohner haben nur noch selten die Gelegenheit, Aufgaben zu bewältigen, die sie beschäftigen, ihnen Verantwortung übertragen und das Gefühl vermitteln, gebraucht zu werden.
Es gibt ein Altersheim, in dem das ganz sicher nicht so ist. Zu sehen ist es in dem Dokumentarfilm "Arbeit macht das Leben süß, Faulheit stärkt die Glieder" von Claudia Funk. Er zeigt auf humorvolle Weise, wie im rumänischen Siebenbürgen ein ganz anderes Modell für das "Altern in Würde" erfolgreich praktiziert wird. Die Siebenbürger Sachsen leben in einer Zentralregion Rumäniens.
Nach dem Sturz des Diktators Ceauescu 1989 sind viele von ihnen ausgewandert. Geblieben sind vor allem die Älteren und Alleinstehenden. Ungefähr 30 dieser Menschen im Alter zwischen 60 und 90 Jahren leben nun zusammen in einem Altersheim in Hetzeldorf/Ael.
Der einfühlsame Film zeigt in klaren, schönen Bildern das Alltagsleben seiner Bewohner. Sie beackern 12 Hektar Land, kümmern sich um Kühe, Schafe und Hühner. Jeder tut das in seinem Tempo, jeder so lange und so gut er kann. Die Bewohner bewältigen miteinander das Leben, das noch immer Aufgaben für sie bereithält. Während bei uns viele Senioren in "Residenzen" die Zeit totschlagen, zeigt der Film alte Menschen, die trotz einer einfachen Lebensweise etwas haben, um das wir sie in diesem Alter beneiden könnten: Würde, Identität und Lebensfreude.
Die Jury der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) hat den klugen Dokumentarfilm mit dem Prädikat "wertvoll" ausgezeichnet. "Das Altenheim von Atel gleicht einer Alten-WG, in der sich die Bewohner gegenseitig unter die Arme greifen und damit noch nicht vollständig aufs Altenteil 'abgeschoben' wurden. Zusätzlich werden sie rund um die Uhr betreut. Das kann auch ein generelles Modell für das Zusammenleben in einer alternden Gesellschaft sein", urteilte die FBW-Jury.
Verleih und Kinotermine: unter www.goodmovies.de
DVD: ab 1. März 2016 gibt es den Film auch als DVD.
*
(dgk) Sich ein bisschen gesünder ernähren, sich etwas mehr bewegen, einen kleinen Beitrag für soziale Gerechtigkeit und zum Umweltschutz leisten - das sind tolle Vorhaben, die Sie leicht umsetzen können. Wir stellen Ihnen fünf Tipps vor, die Ihre eigene Lebensqualität steigern und nebenbei noch anderen Menschen und der Umwelt zugutekommt.
Leitungswasser trinken
Einfacher geht es nicht. Wasserhahn aufdrehen, Glas drunter halten und
trinken. Vermeiden Sie das Schleppen von schweren Wasserkästen oder
das Anhäufen riesiger Mengen leerer Plastikflaschen. Fast überall in
Deutschland ist das Leitungswasser problemlos trinkbar und oft sogar
gesünder als abgefülltes Wasser, weil die Vorgaben strenger sind. Mit
einem Wassersprudler können Sie dem Wasser selbst Kohlensäure
zusetzen, längst gibt es auch schicke Geräte mit schönen Glasflaschen.
Fair Trade-Kaffee kaufen
Mittlerweile kann man die braunen Bohnen aus fairem Handel in jeden
Supermarkt bekommen. Und Hand aufs Herz: Die meisten von uns können
sich den Kaffee, der etwas mehr kostet, auch leisten und damit die
Lebens- und Arbeitsbedingungen unserer Mitmenschen in den
Entwicklungsländern ein klein wenig verbessern.
Weniger Fleisch essen
Gerichte ohne Fleisch gibt es in fast jedem Restaurant, Rezepte für
zuhause finden sich in Hülle und Fülle. Sogar Grillen geht auch
"ohne". Warum nicht den Fleischkonsum ein wenig einschränken und das
dadurch gesparte Geld für das etwas teurere Bio-Fleisch ausgeben?
Damit leben Sie nicht nur gesünder als diejenigen, die täglich Wurst
und Schnitzel auf dem Teller haben, sondern fördern gleichzeitig den
Tier-, Natur- und Klimaschutz.
Die Freiheit des Fahrradfahrens
Immer überall hinkommen - bewegen Sie sich in Ihrem Lebensumfeld
unabhängig von Benzinpreisen, öffentlichen Verkehrsmitteln,
Parkplatzangebot und Verkehrslage. Fahren Sie, wann immer möglich, mit
dem Fahrrad zur Arbeit, zum Sport, zu Freunden oder gehen Sie zu Fuß.
Damit tun Sie nicht nur etwas für Ihre Figur und mehr Fitness, sondern
auch für Luft und Klima. Tipp: Suchen Sie in Ihrer Stadt gezielt nach
Routen, die große Straßen meiden, dann macht das Fahrradfahren mehr
Spaß und sorgt auch noch für Entspannung.
Steigen Sie auf Ökostrom um
Leichter ging es noch nie: Daten zum Stromverbrauch, Zählernummer und
Kundendaten in das Online-Formular des gewünschten Ökostromanbieters
eintragen, eine Kopie der letzten Stromrechnung hinschicken und
fertig. Den Rest erledigt der neue Stromlieferant, und nach kurz Zeit
beziehen Sie Ökostrom. Anders als beim Umstieg von Handyverträgen gibt
es garantiert keine Ausfallzeiten. Laut Bundesverband der Energie- und
Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) deckten erneuerbare Energien im Jahr 2015
rund ein Drittel des Strombedarfs hierzulande. Ein sensationeller
Wert, den Skeptiker vor Jahren noch für unmöglich gehalten hätten. Er
zeigt: Heute kann jeder Ökostrom haben, wenn er will, die
Preisdifferenzen zu "normalem" Strom fallen marginal aus.
Quellen:
1. BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW):
Erneuerbaren-Anteil
steigt 2015 voraussichtlich auf 33 Prozent; Pressemitteilung vom
3.11.2015 unter
www.bdew.de/internet.nsf/id/20151103-pi-erneuerbaren-anteil-steigt-2015-voraussichtlich-auf-33-prozent-de
2. www.utopia.de: 10 gute Vorsätze, die jeder schaffen kann Zu vielen Themen in dieser Ausgabe finden Sie weitergehende Informationen auf unserer Homepage unter www.dgk.de/Aktuelles
*
Zu vielen Themen in dieser Ausgabe finden Sie weitergehende Informationen auf unserer Homepage unter www.dgk.de/Aktuelles
Haben Sie Fragen?
Für Rückfragen steht Ihnen unsere Pressestelle täglich (außer
Mittwoch) von 8.30 bis 13.30 Uhr zur Verfügung:
Unter der Telefonnummer (06421) 293-140
Per E-Mail unter presseservice@dgk.de
Die DGK-Pressedienste finden Sie auch im Internet unter
www.dgk.de im Bereich "Presse"
*
Quelle:
dgk - Deutsche Gesundheits-Korrespondenz - informationsdienst
57. Jahrgang, Nr. 1/2 - Januar/Februar 2016
Herausgeber: DEUTSCHES GRÜNES KREUZ e.V.
Biegenstraße 6, 35037 Marburg
Redaktion dgk: Dr. med. Sigrid Ley-Köllstadt
- verantwortlich -
Telefon: (06421) 293-140; Telefax: (06421) 293-740
E-Mail: presseservice@dgk.de
Internet: www.dgk.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Januar 2016
Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang