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MELDUNG/158: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 13.07.10 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  3. Internationaler Stammzellkongress in Dresden ist Anziehungspunkt für Forscher aus aller Welt
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DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden - 12.07.2010

3. Internationaler Stammzellkongress in Dresden ist Anziehungspunkt für Forscher aus aller Welt

600 Stammzellforscher tagen auf dem "3. International Congress on Stem Cells and Tissue Formation" vom 11.-14. Juli 2010 in Dresden.

Bereits zum 3. Mal treffen sich internationale Wissenschaftler in diesem Jahr zum "International Congress on Stem Cells and Tissue Formation" vom 11.-14. Juli in Dresden. Der Kongress bietet für Forscher alle zwei Jahre die Gelegenheit, sich über neueste Ergebnisse auf dem Gebiet der Stammzell- und Biomaterialforschung auszutauschen. In 56 Vorträgen und 250 Postern diskutieren die Kongressteilnehmer über ihre Arbeit im Bereich der Grundlagenforschung und der klinischen Anwendung. Anknüpfend an die Erfolge in den Jahren 2006 und 2008 werden etwa 600 Forscher aus aller Welt in Dresden erwartet.

Stammzellen sind nach ihren stürmischen Anfangszeiten auch in Deutschland im wissenschaftlichen Alltag angekommen. Was wir jetzt erleben, ist die normale wissenschaftliche Auseinandersetzung um die Verlässlichkeit der Experimente, Qualität der Daten und die Korrektheit ihrer Interpretation. Um genau diesen wissenschaftlichen Austausch geht es auf dem Stammzellkongress. Neben den Fragen der Grundlagenforschung haben sich in den vergangenen Jahren viele Gebiete der klinischen Forschung und Anwendung etabliert. Im Mittelpunkt des diesjährigen Kongresses stehen Stammzellen und die Bildung von Geweben verschiedener Organe, wie zum Beispiel des zentralen Nervensystems, der Bauchspeicheldrüse, der Haut, des Herzens und des blutbildenden Systems. Zusätzlich bilden in diesem Jahr die Systembiologie, Biomaterialien und klinische Entwicklungen im Bereich der regenerativen Medizin und zellbasierten Therapien einen Schwerpunkt. Zahlreiche renommierte, internationale Wissenschaftler werden ihre Ergebnisse auf dem Kongress präsentieren. Auf dem Kongress vertreten sind unter anderem Hans-Reimer Rodewald vom Universitätsklinikum Ulm, Stuart B. Goodman von der Stanford University USA, Thomas A. Reh aus der University of Washington (USA), Michael S. German von der University of California San Fransisco (USA), Eran Meshorer von der Hebrew University of Jerusalem (Israel), Matthias P. Lutolf vom Swiss Federal Institute of Technology Lausanne (Schweiz) und Mariusz Z. Ratajczak von der University of Louisville (USA).

Erstmalig wird es in diesem Jahr auch für die Öffentlichkeit die Möglichkeit geben, eine Informationsveranstaltung auf dem Kongress zu besuchen. Am 12. Juli um 19.30 Uhr werden Wissenschaftler in vier Vorträgen über die weltweite Vernetzung und Organisation in der Wissenschaft und über Ergebnisse der Grundlagenforschung referieren. Darüber hinaus informieren die Referenten auch über den Einsatz von Stammzellen im klinischen Bereich. Hinzu kommt ein kritischer Rückblick auf Inhalte und Verlauf der bioethischen Debatte zur Stammzellforschung.

Der internationale Stammzellkongress wird alle zwei Jahre vom DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien an der Technischen Universität Dresden und dem DFG-Sonderforschungsbereich 655 "Cells into Tissues" organisiert. Zusätzliche Partner, die sich am Kongress beteiligen, sind das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik, die Dresden International Graduate School for Biomedicine and Bioengineering (DIGS-BB), das Max-Bergmann-Zentrum für Biomaterialien und das DFG-Schwerpunktprogramm 1356 - "Pluripotency and Cellular Reprogramming".


Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.stemcellcongress-dresden.org
Webseite des Kongresses

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution1119

Quelle: DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden, Katrin Boes M. A., 12.07.2010

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Hochschule Niederrhein - University of Applied Sciences - 12.07.2010

Gesundheitswesen ist 10. Fachbereich der Hochschule Niederrhein

Krefeld, 12. Juli. Die Hochschule Niederrhein wächst weiter. Zum Wintersemester 2010 wird es einen neuen Fachbereich geben. Das Fach Gesundheitswesen, bislang mit den Wirtschaftsingenieuren im Fachbereich 09 integriert, wird eigenständig und schärft sein Profil als zehnter Fachbereich der Hochschule Niederrhein. Zum Wintersemester 2011 soll es dann auch einen neuen Studiengang geben.

Das Gesundheitswesen ist eine Wachstumsbranche bundesweit und ganz besonders in der Region. Laut einer Aufstellung der IHK ist das Gesundheits- und Sozialwesen mit 45.000 Beschäftigten und einem Anteil von 12,3 Prozent aller Beschäftigten die nach Beschäftigtenzahlen größte Branche am Niederrhein. Rechnet man die Gesundheitswirtschaft mit Apotheken und medizinischem Großhandel dazu, arbeiten insgesamt 60.000 Menschen am mittleren Niederrhein in diesem Sektor; das ist jeder sechste Beschäftigte (16,1 Prozent). "Mit der Gründung des Fachbereichs Gesundheitswesen zeigen wir, dass wir als Hochschule Niederrhein eng an den Bedürfnissen der Unternehmen in der Region ausbilden", sagt Professor Dr. Hans-Hennig von Grünberg, Präsident der Hochschule Niederrhein.

Deutschlandweit arbeiten 11,5 Prozent aller Beschäftigten in der Gesundheitswirtschaft, die mit einem Jahresumsatz von 260 Milliarden Euro zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Republik gehört. Experten gehen davon aus, dass im Jahr 2030 über 20 Prozent der Erwerbstätigen im Gesundheitsbereich beschäftigt sein werden. "Die Gesundheitswirtschaft ist in unserer Region eine Branche mit stetigem Wachstum", bestätigt Dr. Dieter Porschen, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein. "Alle beteiligten Unternehmen investieren in den Ausbau und benötigen dringend Fachkräfte, um sich weiter entwickeln zu können. Deshalb ist es wichtig, wenn qualifizierte Mitarbeiter hier am Niederrhein ausgebildet werden können, um dann in der Region zu bleiben, um für eine gute Gesundheitsversorgung zu sorgen und um unseren Wirtschaftsstandort zu stärken."

Mit dem Aufbau des neuen Fachbereichs an der Hochschule Niederrhein trägt die Hochschule dem Rechnung. Konkret ist mit der Fachbereichsgründung eine personelle Aufstockung verbunden. Bis ins Jahr 2012 sollen zu den bislang acht Professorenstellen sechs weitere dazukommen. Zu zwei Professorenstellen läuft derzeit die Bewerbungsrunde, sie sollen bereits Ende 2010 an die Hochschule kommen. Auch räumlich wird der Fachbereich wachsen: Ab Ende 2012, so die Planung, zieht der Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen in den Neubau auf dem Erweiterungsgelände auf dem Campus Krefeld-Süd; der Fachbereich Gesundheitswesen hat das H-Gebäude neben der Bibliothek auf dem Campus Krefeld-Süd dann für sich.

Die finanziellen Mittel für die Gründung des zehnten Fachbereichs stammen aus dem Hochschulpakt 2020 II, der zwischen der nordrhein-westfälischen Landesregierung und den NRW-Hochschulen vereinbart worden ist. Darin sichert die Hochschule Niederrhein zu, mehr Studienanfänger in den kommenden Jahren aufzunehmen. Weil sich der Studiengang Health Care Management im Fachbereich Gesundheitswesen seit Jahren immer größerer Beliebtheit erfreute, beschloss das Präsidium der Hochschule, einen eigenen Fachbereich für das Gesundheitswesen zu gründen.

"Wir kommen damit der steigenden Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt nach unseren Absolventen entgegen", sagt Professor Dr. Saskia Drösler, Vizepräsidentin für Planung und Entwicklung an der Hochschule Niederrhein. Drösler, die als Anästhesistin an den Unikliniken Bonn und Düsseldorf gearbeitet hat und seit 1999 an der Hochschule Niederrhein lehrt, hat das Gesundheitswesen in Krefeld von der ersten Stunde aufgebaut. 1998 startete hier der Diplom-Studiengang Gesundheitswesen und technische Medizinwirtschaft. Seit der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge kann man an der Reinarzstraße den Bachelor of Science in Health Care Management absolvieren oder den gleichnamigen Master.

Derzeit sind rund 500 Studierende in den Studiengängen des Fachbereichs eingetragen. Zum Wintersemester haben sich bislang 350 junge Menschen (Stand: 12. Juli) für den Vollzeitstudiengang beworben, 80 Plätze stehen zur Verfügung. "Besonders attraktiv für Menschen, die in der Gesundheitsbranche arbeiten, ist unser Teilzeitstudiengang Health Care Management", sagt Gründungsdekan Professor Dr. Benno Neukirch; hierfür gibt es derzeit 80 Bewerber. Ebenfalls angeboten wird ein dualer Studiengang in Zusammenarbeit mit der IHK, bei der Studium und eine Ausbildung zum Kaufmann im Gesundheitswesen integriert werden.

Angewandte Forschung wird am Fachbereich ebenfalls großgeschrieben. "Routinedaten im Gesundheitswesen" ist ein Forschungsbereich im Fachbereich Gesundheitswesen, der von den Professoren Saskia Drösler, Benno Neukirch und Maria Weyermann weiterentwickelt werden soll. Die hohe Qualität der medizinischen Versorgung in unserem Land kann nur aufrechterhalten werden, wenn die Kosten überschaubar bleiben - zu diesem wichtigen Thema trägt die Forschung im Fachbereich Gesundheitswesen an der Hochschule bei.

Weitere Informationen erteilt
Dr. Christian Sonntag, Referat für
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein
E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution154

Quelle: Hochschule Niederrhein - University of Applied Sciences, Dr. Christian Sonntag, 12.07.2010

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de

eröffentlicht im Schattenblick zum 14. Juli 2010