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MELDUNG/394: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 02.08.11 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  "Fit im Forst" - Ausgezeichnetes Gesundheitsprogramm für Forstwirte
→  Mit Statistik-Daten gegen Krankheitserreger: Langzeit-Studien sollen Schutz vor
      Infektionen verbessern
→  Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin vergibt Teilstipendium für
      Managementausbildung im Gesundheitssektor


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Georg-August-Universität Göttingen - Pressemitteilung Nr. 164/2011, 01.08.2011

"Fit im Forst" - Ausgezeichnetes Gesundheitsprogramm für Forstwirte

Projekt von Landesforsten und Universität Göttingen gewinnt Personalmanagement-Award

Das Projekt "Fit im Forst" der Niedersächsischen Landesforsten in Kooperation mit Sportwissenschaftlern der Universität Göttingen ist mit dem Personalmanagement-Award 2011 für Demografiemanagement ausgezeichnet worden. Damit würdigte die Jury auf dem Personalmanagementkongress 2011 in Berlin das vom Institut für Sportwissenschaften entwickelte Konzept zur Gesundheitsförderung von Forstwirten, das gezielt den körperlichen Belastungen bei der Waldarbeit entgegenwirken soll.

(pug) Das Projekt "Fit im Forst" der Niedersächsischen Landesforsten in Kooperation mit Sportwissenschaftlern der Universität Göttingen ist mit dem Personalmanagement-Award 2011 für Demografiemanagement ausgezeichnet worden. Damit würdigte die Jury auf dem Personalmanagementkongress 2011 in Berlin das vom Institut für Sportwissenschaften entwickelte Konzept zur Gesundheitsförderung von Forstwirten, das gezielt den körperlichen Belastungen bei der Waldarbeit entgegenwirken soll. Das Gesundheitsprogramm "Fit im Forst" wurde 2009 in allen niedersächsischen Forstämtern eingeführt. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt. Verantwortlich für Koordination und wissenschaftliche Evaluierung ist die Sportmedizin am Institut für Sportwissenschaften.

"Fit im Forst" ist ein Gesundheitsprogramm mit wöchentlichen Trainingseinheiten zur Verbesserung von Körperhaltung, Beweglichkeit, Ausdauer und Koordination. Das Training wird von Sport- und Physiotherapeuten geleitet und ergänzt durch verschiedene Schwerpunktangebote zu Themen wie gesunder Ernährung oder Raucherentwöhnung. Die Jury überzeugte vor allem die messbaren Ergebnisse des Programms: Durch das Training kam es bei den über 500 Forstmitarbeiterinnen und -mitarbeitern zu einer deutlichen Verbesserung der Wirbelsäulenbeweglichkeit und der Gleichgewichtsfähigkeit. Außerdem konnte eine merkliche Zunahme der Kraftleistungsfähigkeit verschiedener Muskelgruppen erzielt werden. Auch auf psychischer Ebene berichten die Teilnehmer von Verbesserungen. Neben einer gestiegenen subjektiven Gesundheitswahrnehmung fühlen sich die Mitarbeiter gesünder, fitter und klagen weniger über Rückenschmerzen. Außerdem trägt das Programm "Fit im Forst" zu einem gesteigerten "Wir-Gefühl", zur besseren Motivation und zu verbesserter Teamarbeit bei.

"Wir freuen uns sehr über den Gewinn des Personalmanagement-Awards 2011 und damit auch über die Anerkennung unseres Gesundheitskonzepts", so Dr. Klaus Merker, Präsident der Niedersächsischen Landesforsten. "Dieser Preis macht uns sehr stolz, weil wir sehen, dass sich durch dieses Projekt gesundheitliche Verbesserungen bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einstellen."

Kontaktadresse:
Sabrina Rudolph
Georg-August-Universität Göttingen
Sozialwissenschaftliche Fakultät
Institut für Sportwissenschaften
Sprangerweg 2, 37075 Göttingen
E-Mail: srudolp1@gwdg.de
Internet: www.sport.uni-goettingen.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=3947
http://www.sport.uni-goettingen.de

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/de/image148103
Logo des Projekts "Fit im Forst".

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution77

Quelle: Georg-August-Universität Göttingen, Dr. Bernd Ebeling, 01.08.2011


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Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung - 01.08.2011

Epidemiologe Gérard Krause leitet neue Abteilung am HZI

- Mit Statistik-Daten gegen Krankheitserreger
- Langzeit-Studien sollen Schutz vor Infektionen verbessern

Wie sich Infektionskrankheiten in der Bevölkerung ausbreiten und wie man ihrer Verbreitung gegensteuern kann: Diese Fragen beschäftigen Prof. Gérard Krause, einen der führenden Epidemiologen in Deutschland. Krause, der als Experte des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin tätig ist, betreut von jetzt an auch neue wissenschaftliche Projekte in Braunschweig und Hannover. Sein Ziel: Die Verbreitung und den Verlauf infektiöser Erkrankungen in großen und langfristigen Kohorten-Studien zu ergründen.

Dafür hat das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig Krause zum Leiter einer neu geschaffenen Abteilung berufen. Zugleich wird er als Professor für Infektionsepidemiologie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wirken. Seine Tätigkeit als Abteilungsleiter am RKI wird Krause weiterhin ausüben.

In Braunschweig und Hannover wird Krause grundlegende Fragen zu epidemischen Verläufen und ihren Auswirkungen auf die Bevölkerung bearbeiten. Seine Abteilung "Epidemiologie" will mit ihren Erkenntnissen eine solide Basis schaffen für konkrete Impfempfehlungen, Hygienekonzepte im Krankenhaus, Maßnahmen der Lebensmittelsicherheit sowie den Infektionsschutz im öffentlichen Gesundheitsdienst.

Als Leitender Infektionsepidemiologe des Robert-Koch-Instituts (RKI) forschte Krause zum Beispiel den Ursprüngen des EHEC-Ausbruchs im Frühsommer 2011 nach und konnte den Verzehr von Sprossen als Infektionsursache identifizieren. "Unsere Arbeit besteht vor allem darin, standardisierte Befragungen, klinische Untersuchungen und Labornachweise mit Hilfe statistischer Verfahren auszuwerten", erklärt Krause. "Man kann dann im Idealfall Erreger bis zur Quelle des Krankheitsausbruchs zurückverfolgen, Ausbreitungsmuster charakterisieren, Risikofaktoren erkennen und die Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen messen."

Die untersuchten Erreger sind dabei vielfältig und reichen von Viren wie Influenza, die die Atemwege betreffen, bis zu Bakterien wie MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus), die gegen viele Antibiotika resistent sind.

Das HZI verfügt bereits über eine breite Expertise in der Erforschung der zugrundeliegenden Mechanismen dieser Krankheiten auf der Ebene der Erreger und der befallenen Organismen. Nun sollen neue Forschungsprojekte mit epidemiologischem Ansatz zum Beispiel die Verbreitungseigenschaften der Erreger und die Risikofaktoren bestimmter Bevölkerungsgruppen aufdecken. Zusammen mit bereits am HZI vorhandenen Erkenntnissen über Erreger und deren Infektionsmechanismen erstellen die Wissenschaftler neue epidemiologische Methoden und Studienmodelle. "Hier am HZI kann ich gemeinsam mit meinen Kollegen systematisch nach Antworten auf die Fragen suchen, denen wir in der praktischen Arbeit am RKI immer wieder begegnen", sagt Krause. "Das molekularepidemiologische Labor der neuen Abteilung wird einen nahtlosen Übergang zwischen unseren unterschiedlichen Forschungsmethoden sicher stellen."

Ein wesentlicher Schwerpunkt der neuen Abteilung "Epidemiologie" wird eine groß angelegte Kohorten-Studie der Helmholtz-Gemeinschaft und anderer Forschungseinrichtungen sein, in der 200 000 Menschen in ganz Deutschland über mehrere Jahrzehnte regelmäßig untersucht werden. Mit Hilfe der gewonnenen Befunde wird untersucht, welche Faktoren das Infektionsrisiko erhöhen, welche Spätfolgen bestimmte Infektionen haben und wie diese vermieden werden können.

"Ich freue mich, dass wir die Expertise des HZI durch die Mitarbeit eines herausragenden Wissenschaftlers wie Gérard Krause sinnvoll ergänzen können", sagt Prof. Dirk Heinz, kommissarischer Wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZI. Und Prof. Reinhard Burger, Präsident des Robert-Koch-Instituts, erklärt: "Von dieser besonderen Form der Kooperation erwarten wir uns viele neue Erkenntnisse. Die Grundlagenforschung am HZI und die praxisnahe Epidemiologie am RKI können sich wechselseitig inspirieren und so neue Denkansätze hervorbringen."


Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.helmholtz-hzi.de

Gérard Krause
studierte Medizin an der Universität Mainz und erlangte 1993 an der Universität Heidelberg den Grad des Doktors der Medizin in Tropenhygiene. Von 1993 bis 1998 arbeitete er als Arzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter in den Bereichen Tropenmedizin, Innere Medizin und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Heidelberg, einem Krankenhaus in Osnabrück und dem Universitätsklinikum Freiburg. Er hatte verschiedene Forschungs- und Ausbildungsaufenthalte in England, Ecuador, Kolumbien, Burkina Faso und Niger und war von 1998 bis 2000 Epidemic Intelligence Service Officer in den Centers for Disease Control and Prevention in Atlanta, USA. Im Jahr 2000 kam er an das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin, leitete dort das Fachgebiet Surveillance und ist seit 2005 Leiter der Abteilung Infektionsepidemiologie. Im selben Jahr habilitierte er im Fach Epidemiologie und Hygiene an der Charité in Berlin. Im Jahr 2008 gründete er den Masterstudiengang für angewandte Epidemiologie an der Charité. Gérard Krause ist Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin mit Zusatzbezeichnungen in Tropenmedizin und in Rettungsmedizin.

Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung
Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen Wissenschaftler die Mechanismen von Infektionen und ihrer Abwehr. Was Bakterien oder Viren zu Krankheitserregern macht: Das zu verstehen soll den Schlüssel zur Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe liefern. Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig ist eine von der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Niedersachsen gemeinsam finanzierte Forschungseinrichtung in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Aufgabe des Zentrums ist es, biomedizinische Forschung auf dem Gebiet der Infektionsbiologie sowie deren klinische Anwendung und praktische Umsetzung zu betreiben.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution129

Quelle: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Manfred Braun, 01.08.2011


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Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin - 01.08.2011

HWR Berlin vergibt Teilstipendium für Managementausbildung im Gesundheitssektor

Zusammen mit der VAMED Deutschland GmbH fördert die Hochschule mit 7.500 Euro ein MBA-Teilzeitstudium in Health Care Management

Das berufsbegleitende MBA-Studium in Health Care Management an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin fördert den Ein- bzw. Aufstieg von Managementnachwuchs in der Gesundheitsbranche. Für das Wintersemester 2011/12 lobt die HWR Berlin jetzt ein Teilstipendium in Höhe von 7.500 Euro aus und unterstützt eine/n Teilnehmer/in damit bei der Studienfinanzierung. Die Fördersumme stellt die VAMED Deutschland, langjähriger Kooperationspartner des MBA-Programms, zur Verfügung.

Gefördert werden besonders qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber, die bereits in ihrem Erststudium herausragende Leistungen erbracht oder während ihres bisherigen Berufslebens außerordentliche Erfolge erzielt haben. Die Bewerbungsfrist für das Teilstipendium endet am 31. August 2011.

Der Studiengang richtet sich an derzeitige und angehende Führungskräfte im Gesundheitswesen, die ihre Managementkompetenz stärken und ausbauen wollen. Vermittelt werden anwendungsbezogenes Wissen und Management-Skills, die die Absolventen/innen befähigen, den Anforderungen im sich verändernden Gesundheitssystem mit innovativen und lösungsorientierten Konzepten zu begegnen. Sie können zukünftig strategische Entscheidungen für ihre Organisationen und Einrichtungen treffen, um diese für die Zukunft gut zu positionieren.

Für das Studium "MBA in Health Care Management" werden ein erster Hochschulabschluss, eine mindestens dreijährige Berufspraxis sowie gute Englischkenntnisse vorausgesetzt. Das Studienentgelt beträgt 15.900 Euro (ohne Teilstipendium).

Der Studiengang wird seit 10 Jahren erfolgreich an der HWR Berlin durchgeführt mit mittlerweile fast 180 Absolventinnen und Absolventen.

Informationen und Beratung
zum Stipendium und zum Studiengang
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
IMB Institute of Management Berlin
Bettina Barenscheer
Tel: +49 (0)30 85789-406
E-Mail: mbahcm@hwr-berlin.de
www.mba-berlin.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution147

Quelle: Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, Susanne Möhring, 01.08.2011


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. August 2011