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MELDUNG/458: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 17.11.11 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Großer Erfolg für Biomembranforschung der Universitäten Kaiserslautern und des Saarlandes
→  Feierliche Übergabe - Universität Hohenheim übernimmt Neubau für die Phytomedizin


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Technische Universität Kaiserslautern - 16.11.2011

Großer Erfolg für Biomembranforschung der Universitäten Kaiserslautern und des Saarlandes

Life Science Education goes International

Zwischen den Universitäten Kaiserslautern und Saarbrücken hat sich seit vielen Jahren ein Schwerpunkt im Bereich Biomembranforschung etabliert. Nun wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in einem hoch kompetitiven Verfahren ein Antrag auf Einrichtung eines Internationalen Graduiertenkollegs mit der Universität in Edmonton (Alberta, Kanada) genehmigt, der diesen Forschungsschwerpunkt weiter unterstützt. Im Rahmen des neuen Projektes werden Doktoranden/innen und erfahrene Wissenschaftler/innen aller drei Universitäten gemeinsam der Frage nachgehen, wie Membranproteine auf die Entstehung von Krankheiten und auf Entwicklungsprozesse einwirken.

Das Projekt hat eine geplante Gesamtlaufzeit von neun Jahren, für die ersten viereinhalb Jahre wird die DFG rund 1.000.000.- Euro pro Jahr bereit stellen, eine vergleichbare Summe wird den kanadischen Partnern durch ihre Forschungsförderungsagentur, dem National Sciences and Engeneering Council (NSERC) zur Verfügung stehen.

Sprecher und Stellvertretender Sprecher dieses Graduiertenkollegs (Prof. Dr. Ekkehard Neuhaus, Fachbereich Biologie der Technischen Universität Kaiserslautern, und Prof. Dr. Richard Zimmermann, Universität des Saarlands Medizinische Fakultät in Homburg) weisen auf die besondere Aktualität dieser Fragestellung hin. "Jedes dritte Gen im Menschen kodiert für ein Membranprotein und viele Hundert Krankheiten (zum Beispiel besondere Krebsformen, Mukoviszidose, Leber- und Nierenschäden oder besondere virale Infektionen) sind ursächlich auf Defekte in diesen Proteinen zurückzuführen. Daher ist es auch nicht überraschend, dass fast jedes zweite verfügbare Medikament auf Membranproteine wirkt. Wir werden mit diesem großen Projekt neue Erkenntnisse gewinnen, um in Zukunft weitere Ansatzpunkte für Therapien zu entwickeln."

Im Rahmen des neuen Graduiertenkollegs werden etablierte Kollegen/innen und hochkarätige junge Arbeitsgruppenleiter/innen ihre jeweiligen Kompetenzen bündeln, um einerseits anspruchsvolle Forschungsprojekte gemeinsam durchzuführen und um andererseits ein zusätzliches Ausbildungsangebot für die Doktoranden/innen (Graduierte) anbieten zu können, das die zukünftigen Absolventen/innen zu hochqualifizierten Forschern/innen werden lässt.

Durch die enge Kooperation mit der Universität in Edmonton (Alberta, Kanada) wird diese Forschungs- und Ausbildungsplattform maßgeblich erweitert. Auch die kanadischen Kollegen/innen sind international führende Membranproteinforscher/innen und bringen mit ihren Erfahrungen weiteres Know-how in das Graduiertenkolleg ein. Die deutschen und kanadischen Kollegen/innen kennen sich teilweise schon seit vielen Jahren und haben darüber hinaus zwei internationale Tagungen organisiert, um die konzeptionellen Grundlagen für den erfolgreichen Antrag zu legen.

Geplant sind regelmäßige Treffen aller Projektpartner, gemeinsame Workshops und Konferenzen, Ko-Betreuung durch deutsche und kanadische Professoren/innen, die besondere Förderung des weiblichen Nachwuchses sowie ein mindestens sechs Monate langer Aufenthalt der Doktoranden/innen in Kanada bzw. an den deutschen Standorten. "Wir erwarten, dass diese Kooperation sowohl unsere Forschung beflügelt, als auch die Attraktivität unserer Standorte weiter erhöht".

Die Technische Universität Kaiserslautern (Sprecherstandort) und die Universität des Saarlandes sehen sich durch diesen großen Erfolg in ihrem Ziel bestätigt, erstklassige Forschung mit exzellenter Ausbildung auf internationaler Ebene zu verbinden.

Kontakt:
Prof. Dr. Ekkehard Neuhaus
e-mail: neuhaus@rhrk.uni-kl.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.uni-kl.de
http://www.uni-saarland.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution124

Quelle: Technische Universität Kaiserslautern, Dipl.-Volkswirt Thomas Jung, 16.11.2011


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Universität Hohenheim - 16.11.2011

Feierliche Übergabe - Universität Hohenheim übernimmt Neubau für die Phytomedizin

Denkzellen, moderne Labors und große Kühlräume: Bauamt übergibt 5-Millionen-Labor-Neubau / Künftig Arbeitsplätze für Studierende im Altbau

Mittwoch, 16. Nov. 2011, ab 13:00 Uhr
Otto-Sander-Straße 5, Stuttgart.

Neubau in Rekordzeit: Anfang 2010 begann die Planung, heute feiern Universitätsbauamt und Universität Hohenheim schon die Übergabe des 5-Millionen-Labor-Neubaus für die Phytomedizin. Möglich wurde der Neubau dank 5,3 Millionen Euro, die Bund und Land im Rahmen des Konjunkturpaketes investierten. Bis Weihnachten soll der Umzug abgeschlossen sein. Dann wird auch der marode Altbau saniert. Bisherige Labors werden Büros. Im Erdgeschoss entstehen 120 Arbeitsplätze für Studierende.

Es ist ein Lichtdurchfluteter Bau, der heute in der Otto-Sander-Straße übergeben wird. Ost- und Westseite sind großflächig verglast, an der Nord- und Südfassade mit Metallgeflecht ummantelt. Und dank Dreifach-Verglasung ist das Gebäude auch energetisch auf dem neuesten Stand. Für die Universität Hohenheim gehören die künftigen Arbeiten dort zum Herzstück der Forschung: "Die Phytomedizin ist für die Agrarwissenschaft fast so unentbehrlich, wie die Mathematik für die Ingenieurwissenschaft", erklärt der Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Hans-Peter Liebig.
Denn Phytomediziner beschäftigen sich mit allen Facetten rund um gesunde Wachstumsbedingungen für Pflanzen, um die Behandlung von Krankheiten und Schädlingsbefall. Künftig stehen dafür 730 Quadratmeter Neubaufläche zur Verfügung. Der größte Teil davon sind Labors: Jedes Fachgebiet verfügt über zwei große Laborräume. Hinzu kommen spezialisierte Servicelabore, die von allen Forschern im Haus genutzt werden: Ein abgeschirmtes Elektrophysiologie-Labor beispielsweise, zwei Dunkelkammern, ein Wägeraum, eine Kammer für die Zentrifugen, eine für Sicherheitswerkbänke.
Für phytomedizinische Unterschungen besonders wichtig: die Kühlung. Im Untergeschoss gibt es zwei große Kühl-Lagerräume. Für Spezialuntersuchungen gibt es Tiefkühlschränke mit minus 80 Grad Celsius. Außerdem birgt das neue Haus ein Kühllabor. Bei 4 Grad Celsius Umgebungstemperatur können Forscher hier Proteine, DNA, RNA und weitere pflanzliche Metabolite aus Pflanzen extrahieren.

Denkzellen und strukturierte Arbeitsabläufe

Stolz sind die Phytomediziner auch auf ihre "Denkzellen": Die Computer-Arbeitsplätze zum Auswerten der Ergebnisse liegen an der lichtdurchfluteten Westfassade. Sie sind mit Glaswänden vom Laborbetrieb abgetrennt. So dringt genug Licht ins Labor und an die Schreibtische. "Das tollste an unserem Neubau ist für mich, dass nun endlich strukturierte Arbeitsabläufe möglich werden. Wir waren von Anfang an in die Planung einbezogen und konnten so unsere Vorstellungen gut verwirklichen", kommentiert Institutsleiter Prof. Dr. Ralf Vögele.

Geplant im Altbau: Büros und 120 PC-Plätze für Studierende Bis Weihnachten soll der Umzug in den Neubau abgeschlossen sein. Zeitgleich beginnt die Sanierung des Altbaus: Die bisherigen Labore im ersten Stock werden zu Büros für die Phytomediziner. Auf drei Etagen forschen hier bald die Mitarbeiter von vier Lehrstühlen: Die Herbologen, Entomologen, Phytopathologen aus Fakultät A und die Virologen aus Fakultät Naturwissenschaften. Im Erdgeschoss entstehen 120 Computer-Arbeitsplätze für Studierende. Eine Maßnahme, die aus dem Programm Hochschule 2012 finanziert wird.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution234

Quelle: Universität Hohenheim, Florian Klebs, 16.11.2011


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. November 2011