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MELDUNG/649: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 14.01.13 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen

→  Neue Forschungszentren für Erkrankungen des Nervensystems
→  Heilendes Wohlbefinden für Intensivpatienten



Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) - 11.01.2013

Ulm: Neue Forschungszentren für Erkrankungen des Nervensystems

Bundesforschungsministerin Annette Schavan hat heute in Ulm zwei neue Einrichtungen der Neurowissenschaften eröffnet. Diese werden vom Bund und dem Land Baden-Württemberg gefördert und ergänzen bestehende Aktivitäten des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und der Universität Ulm. Die neugeschaffenen Einrichtungen sollen Verfahren der Diagnose und Therapie entwickeln und wissenschaftliche Erkenntnisse schnellst möglich in die klinische Anwendung begleiten. Zwei Erkrankungen des Nervensystems, für die es bislang keine Heilung gibt, stehen im Mittelpunkt: die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und die Frontotemporale Demenz (FTD).

"Sowohl die Universität Ulm als auch das DZNE sind international führend bei der Erforschung von ALS und FTD", so Forschungsministerin Schavan. "Um Patienten eine Perspektive geben zu können, müssen wir jedoch dafür sorgen, dass Ergebnisse schneller vom Labor in die Praxis gelangen." Dazu sei es wichtig, dass Experten der Universitäten und deren Kliniken mit außeruniversitären Einrichtungen wie dem DZNE zusammenarbeiteten. Schavan: "Besonders erfreulich ist, dass hier Bund und Land zusammen kommen, um gemeinsam ein Ziel zu verfolgen. Ich freue mich darüber hinaus, dass es der Universität Ulm gelungen ist, Stiftergelder für ein eigenes ALS-Forschungszentrum zu akquirieren. Denn in der klinischen ALS-Forschung ist die Universität Ulm seit Jahrzehnten international führend."

Bundesweit und international

Die neugeschaffenen Einrichtungen, das Helmholtz-Virtuelle-Institut "RNA-Dysmetabolismus bei ALS und FTD" sowie das "ALS-Forschungszentrum", sind unabhängig voneinander, sie werden jedoch eng miteinander kooperieren:

Das virtuelle Institut ist ein Forschungsverbund unter dem Dach der Helmholtz-Gemeinschaft, der neben Ulm noch weitere Standorte umfasst. Verbundpartner sind das DZNE, mit seinen Standorten in Dresden, München und Tübingen, die Universität Ulm sowie die Universitäten in Umeå (Schweden) und Straßburg (Frankreich). Auf diese Weise entsteht ein europaweit einmaliges Netzwerk, das Grundlagenforschung und klinische Forschung miteinander verbindet. Das Ziel: Wissenschaftliche Erkenntnisse über ALS und FTD sollen möglichst zügig in die klinische Anwendung gelangen und damit den Patienten zugutekommen.

Offiziell eröffnet wurde außerdem das "ALS-Forschungszentrum" mit Sitz in Ulm. Diese Einrichtung wird sich auf der Erforschung der Amyotrophen Lateralsklerose konzentrieren. Sie wird gemeinsam von der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm, der Charcot-Stiftung und dem Land Baden-Württemberg finanziert und aufgebaut.

Kontakte:

Prof. Dr. Gerd Kempermann
Sprecher des Helmholtz-Virtuellen-Instituts
"RNA-Dysmetabolismus bei ALS und FTD"
Standortsprecher
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Dresden
gerd.kempermann@dzne.de

Prof. Dr. Albert C. Ludolph
Leiter des Instituts für Neurologie an der Universität Ulm
und ärztlicher Direktor der Klinik für Neurologie des Uniklinikums Ulm
Leiter ALS-Forschungszentrum und stellv. Sprecher des Virtuellen Instituts
albert.ludolph@rku.de

Dr. Dirk Förger
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen
dirk.foerger@dzne.de

Willi Baur
Leiter Pressestelle
Universität Ulm
willi.baur@uni-ulm.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.dzne.de/ueber-uns/presse/meldungen/2013/pressemitteilung-nr-1.html
PM und weitere Hintergrundinformationen

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1369

Quelle: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE), Daniel Bayer, 11.01.2013

Raute

Charité-Universitätsmedizin Berlin - 09.01.2013

Heilendes Wohlbefinden für Intensivpatienten

Siegerentwurf zu Innendesign wird an Charité umgesetzt

In einem Pilotprojekt werden derzeit zwei Zimmer der Intensivstation am Campus Virchow-Klinikum der Charité - Universitätsmedizin Berlin so umgestaltet, dass das persönliche Wohlbefinden kritisch kranker Patienten verbessert und ihre Genesung unterstützt wird. Das interdisziplinäre Konzept eines interaktiven intensivmedizinischen Patientenzimmers ist in enger Kooperation der Charité mit der Charité CFM Facility Management GmbH, den Berliner Mediengestaltern von Art+Com sowie dem internationalen Architekturbüro Graft entstanden. Der gemeinsame Entwurf "Parametrische (T)Raumgestaltung" war Sieger im Wettbewerb "Design & Gesundheitswirtschaft".

Die beiden intensivmedizinischen Zimmer an der Charité werden so eingerichtet, dass medizinische Geräte optisch in den Hintergrund rücken und Geräusche gedämpft werden. Außerdem werden Deckenleuchten installiert, die sich in ihrer Lichtintensität und -frequenz so steuern lassen, dass der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus erhalten bleibt. Mit Hilfe von Farben und sich bewegenden Formen, die auf die leinwandbespannte Zimmerdecke projiziert werden, soll zudem eine Atmosphäre geschaffen werden, die Stress mindern und Ängste lösen kann. Welche Materialien und medialen Inhalte können hier eingesetzt werden? Welche konkreten Effekte haben sie auf die Genesung der Patienten? Das erforschen Intensiv- und Schlafmediziner gemeinsam mit Psychologen während der kommenden 18 Monate.

"Gerade bei der Behandlung von Intensivpatienten spielen die Raumatmosphäre und die Raumgestaltung eine sehr wichtige Rolle", erklärt Prof. Claudia Spies, Direktorin der Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin an den Campi Charité Mitte und Virchow-Klinikum. Sie leitet das Forschungsprojekt in enger Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Schlafmedizinischen Zentrum der Charité. "Dieses fächerübergreifende Projekt ermöglicht es, dass Wissenschaftler und Kreative gemeinsam Ideen finden und diese auch unmittelbar umsetzen, um zu erforschen, welche raumgestalterischen Faktoren stressmindernd und genesungsfördernd wirken", betont Prof. Spies.

Kontakt:
Prof. Claudia Spies
Direktorin der Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin
Charité - Universitätsmedizin Berlin
claudia.spies[at]charite.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://anaesthesieintensivmedizin.charite.de/
Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/de/image191608
Wie die beiden Zimmer der Intensivstation am Campus Virchow-Klinikum nach ihrer Umgestaltung aussehen könnten, zeigt diese Computergrafik.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution318

Quelle: Charité-Universitätsmedizin Berlin, Stefanie Winde, 09.01.2013

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Januar 2013