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UMWELT/566: Tagungsbericht - Umweltmedizin-Symposium der Gesellschaft für Strahlenschutz (umg)


umwelt · medizin · gesellschaft - 4/2008
Humanökologie - soziale Verantwortung - globales Überleben

Umweltmedizin: Evidenz - Kontroverse - Konsequenz
(Gesellschaft für Strahlenschutz, 28.9.2008, Berlin)

Von Rainer Frentzel-Beyme und Erik Petersen


Die Ergebnisse der Kinderkrebs-um-Kernkraftwerke-(kikk)-Studie entfachten die Diskussion um die Risiken der Kernenergie erneut, wurde doch ein mit der Nähe zu einem Kernkraftwerk zunehmendes Risiko für Leukämie und andere Krebserkrankungen bei Kindern unter 5 Jahren nachgewiesen. Wenn auch offiziell ein ursächlicher Zusammenhang bestritten wird, so gibt es doch vielfältige Hinweise auf Strahlenrisiken, die in amtlichen und behördlichen Dosis- und Risikokalkulationen nicht berücksichtigt werden.


Eröffnung

Für die veranstaltende Gesellschaft für Strahlenschutz e.V. (GSS) eröffnete Sebastian Pflugbeil die Tagung mit der Zusicherung, das Ziel dieses Umweltmedizin-Symposiums sei keine Attacke auf die Verfasser der Kinderkrebs-um-Kernkraftwerke-(KiKK)-Studie, vielmehr sollten offene Fragen im Umfeld dieser Forschung im Kontext mit umweltmedizinischer Evidenz zur Diskussion gestellt werden.

Prof. Karl Sperling, Institut für Humangenetik der Charité Berlin erinnerte als Gastgeber und Mitveranstalter an den Begründer der Zellularpathologie Rudolf Virchow, nach dem das Gelände des Tagungsorts im ehemaligen Rudolf Virchow Krankenhauses benannt war. Der Arzt und Politiker Virchow hatte vor 150 Jahren mit seiner Zellularpathologie die Grundlage für das Verständnis aller krankhaften Vorgänge im menschlichen Organismus gelegt. In Berlin hatte auch H. J. Muller erstmals 1927 über letale Genschäden bei Drosophila durch Strahlung berichtet, wofür er 1946 den Nobelpreis erhielt. Die Biologin Paula Hertwig hatte hiervon inspiriert über die Strahlenbiologie bei Säugern gearbeitet und u.a. gezeigt, dass Spermatogonien der Maus 10-15fach empfindlicher auf Strahlen reagieren als die der Insekten.


Vorträge

In seinem einführenden Übersichtsreferat, zu dem aufgrund der Absage einer Beteiligung an der Tagung durch die Autoren der KiKK-Studie Bernhard Grosche, Abteilungsleiter der BfS München, eingeladen worden war, wurden die Ergebnisse präsentiert. Die Hauptfragestellungen lauteten: Ist das Risiko für Krebserkrankungen bei Kindern unter 5 Jahren in der Umgebung von Kernkraftwerken erhöht; und nimmt das Risiko mit dem Abstand zum Standort von KKW im Sinne eines negativen Abstandstrends ab? Als Nebenfragestellungen waren gegebenenfalls Einflussfaktoren zur Erklärung eines Ergebnisses und ein Regionen-Vergleich geplant. Es handelte sich demnach um eine Fall-Kontrollstudie mit 1592 an Leukämie erkrankten unter 4-Jährigen im Zeitraum 1980-1993, deren Angaben mit den jeweils von drei Kontrollkindergruppen (4735) erhobenen Daten bezüglich des Abstands der ständigen Wohnung und einiger Einflussfaktoren verglichen wurden.

Das grafisch präsentierte Ergebnis zeigte tendenziell, dass die 1592 Fälle näher an KKW als die 4735 Kontrollen wohnten, wobei dieser Abstand sehr gut definiert und der Unterschied statistisch gesichert war. Somit wurde die Hypothese eines negativen Trends der Leukämiehäufigkeiten mit zunehmendem Abstand statistisch signifikant bestätigt. Dennoch sollte ein ursächlicher Zusammenhang nicht bestehen, da die (nicht gemessene) angenommene Dosis der Belastung der erkrankten Kinder nach konventionellen Annahmen nicht ausreichen könne für eine Verursachung der Leukämien.

Der Gesamteffekt wird für Leukämien leicht fasslich als verdoppelt erhöhtes Risiko (OR: 2,19) für Kinder innerhalb <5 km Abstand von KKW statistisch gesichert dargestellt. Noch rätselhaft erscheint, dass dieses Risiko (RR und OR) über die Zeit abnehmend gefunden wurde. Die über alle Studienregionen gemittelten Risikoerhöhungen sind statistisch gesichert. Grosche fragte daher "Gibt es einen Risikofaktor, dessen Prävalenz über die Zeit abnimmt?" und somit auch als Erklärung in Frage käme, ohne auf ebenfalls zurückgehende Emissionen einzugehen, wogegen kombinierte Effekte mit Strahlung zu erwägen seien.

Prof. Wolfgang Hoffmann, Greifswald, gab eine Übersicht über aktuelle epidemiologische Ergebnisse zu Gesundheitsrisiken durch niedrige Strahlendosen. Größenordnungen der Expositionen und Quellen für Strahlung in der Bevölkerung müssen im Kontext mit Kleinkinderleukämien betrachtet werden. Während Radon für etwa 5 % aller Lungenkrebsfälle verantwortlich sein soll, ist der Anteil von durch die Medizin (diagnostische Strahlendosen etc.) verursacht um ein vielfaches höher.

Nochmals wird daran erinnert, dass seit 30 Jahren die Korrelation der Anzahl der Röntgenaufnahmen bei Schwangeren mit ansteigenden Risiken des Ungeborenen nachgewiesen ist, so dass nur Unkenntnis oder Ignoranz die weiterhin beobachtete Skepsis bezüglich der tatsächlichen Risikodimension erklären kann. Da die Latenzzeit bspw. für Brustkrebs bis zu 60 Jahre betragen kann, sind verharmlosende Aussagen erst nach adäquaten Langzeitstudien möglich (Studien von Kernkraftwerksmitarbeitern erfüllen dieses Kriterium nicht).

Fazit dieser und weiterer neueren Forschungsergebnisse: Nachweise sind nur mit Epidemiologie möglich und neue Daten liegen vor. Zunehmende Differenzierung der Datenlage erlaubt den Schluss, dass kein Hinweis für jegliche Schwellendosis, dagegen jede Menge Evidenz existiert, dass es keine Schwellendosis gibt.

Mit methodisch begründeter Kritik an inkompetent durchgeführter epidemiologischer Forschung im konkreten Fall zweier einschlägiger Studien begann Prof. Eberhard Greiser bezüglich der KiKK-Studie mit den beiden Thesen:

1. Präformieren der Ergebnisse durch geeignetes Design

2. diese Möglichkeit wurde auch angewandt von den beauftragten Wissenschaftlern.

Nach einer propädeutischen Einführung in Prinzipien der Kohortenstudie am Beispiel der KKW-Mitarbeiter wurden methodische Fallstricke erläutert wie der Healthy worker effect und zwangsläufige Unterschätzung von Risiken bei Vergleich mit der Gesamtbevölkerung, wenn statt Inzidenz die Mortalität gewählt wird.

Greiser stellte u.a. den Einfluss methodischer Mängel der Interpretation auf die KiKK-Studie-Präsentation am Beispiel der Irregularitäten vor. Er zitierte aus der Presserklärung v. 10.12.2007 den bemerkenswerten Satz: "außerhalb der 5 km-Zone finden sich keine erhöhten Erkrankungshäufigkeiten" und zeigte dann an Hand der Grafik aus dem Abschluss-Bericht, dass dort sehr wohl ein erhöhtes Risiko bis zum Abstand von 50 km dargestellt ist. Als Fazit bleibt ein Zusammenhang mit Emissionen der 16 KKWs und Hill'sche Kriterien sprechen für einen ursächlichen Zusammenhang. Statt der behaupteten 0,22 % der Fälle, die dem Abstand und entsprechenden Dosen zuschreibbar seien, werden bis zu 1,03 bis 2,35 % der Krebserkrankungen im Kinderkrebsregister erwartet, wenn die Methoden adäquat angewendet würden - so das Fazit der Bewertung durch die Begleitkommissionsmitglieder Greiser, Hoffmann und Jöckel.

Prof. Steven Wing, University of North Carolina, Chapel Hill, behandelte in seinem Vortrag "Kollision von Befunden und Annahmen, ein déjà vu" Krebs in der Umgebung von Nuklearanlagen. Kritisch wurde zur Frage der Emissionen von Reaktoren und der Aufnahme von Radioaktivität durch den Menschen bzgl. Dosis-Effektwirkung die alleinige Bezugnahme auf Daten von Überlebenden der Atombombenabwürfe hinterfragt. Trotz der Existenz besserer Daten von einer Reihe anderer Studien dominierten Daten der Überlebendenstudien in Japan vollkommen die Dosisschätzungen für Krebsrisiken.

Wing bezog sich daher auf die methodisch einwandfreie Erforschung der Risiken durch niedrige Dosen von Stewart, Knox und Bithell und z.T. eigene Forschungen an Mitarbeiterkohorten der Atomindustrie von Oak Ridge. Trotz eindeutiger Evidenz aufgrund von Risikotrends mit abfallender Dosis wurde weiter behauptet, dass die Dosen gemessen am Goldstandard der Atombombeneffekte nicht ausreichen würden. Daher wurde das erneute menschliche Experiment am außer Kontrolle geratenen Atommeiler Three Mile Island zur Abschätzung von Risiken herangezogen. Offiziell wurde nach dem Strahlenunfall bei Harrisburg, Pennsylvania, 1979 behauptet, die Dosis wäre so niedrig, dass kein einziger zusätzlicher Krebsfall auftreten würde. Die Dosen reichten allerdings aus, um akute Beschwerden wie Haarausfall, Hautauschläge, Übelkeit, Erbrechen und Stress-Symptome sowie mentale Probleme hervorzurufen. Die Krebsfälle danach korrelierten mit dem Fallout besonders in Richtung Harrisburg/NW, nachdem bereits vor dem Unfall erhöhte Lungenkrebsraten im Umkreis von zehn Meilen auftraten. Empfängliche Untergruppen der Bevölkerung wurden zwar angesprochen, aber unterschätzt und es stellte sich heraus, dass ältere Mitarbeiter der Anlage erheblich sensitiver gegenüber Niedrigdosisstrahlung waren.

Ian Fairlie, London, gratulierte aufrichtig dazu, dass im Gegensatz zu England in Deutschland eine solche Tagung stattfinden könne. Die Pflicht des Wissenschaftlers ist, der Welt zu erklären, was sich ereignet, "auch wenn wir falsch liegen", ohne zu wissen was wirklich vorliegt und passiert ist, so dass Leukämien auftreten. Die Behauptung, die Strahlendosis wäre für ein Risiko zu gering, ist falsch, wenn man die zahlreichen existierenden Modelle würdigt.

Die KiKK Studie hat weder Dosisschätzwerte noch irgendeinen Bezug auf ein Modell berücksichtigt. Aspekte, die bisher nicht berücksichtigt wurden, sind die KKW selbst, Reflektionen emittierter Strahlung von atmosphärischen Schichten, eher weniger bedeutsam als Erklärung die von Mitarbeitern mit nach Hause gebrachte Strahlung in der Kleidung, wohl aber dagegen Emissionen und Entweichungen bei Brennstabwechseln, die besonders große Mengen gasförmiger Emissionen mit "episodischen Spitzenwerten" bedingen.

Zu beachten sind Gasemanationen von Tritium bis C-14-haltiges CO2 und hohe Nuklidkonzentrationen in den Abwindfahnen. Modelle für die Aufnahme durch den Menschen beinhalten

1. Einatmung, Hautabsorption, Nahrungsaufnahme einschl. Wasser;

2. zeitlich begrenzt hohe Aufnahme des Knochenmarks von Embryonen bei gegenüber hohen Nuklidkonzentrationen exponierten Schwangeren;

3. diese Konzentrationen sind nämlich inzwischen stabil

4. mögliche Strahlenexposition

Inge Schmitz-Feuerhake sprach die Konvention der Verdopplungsdosis für Leukämien an, die als ca. 6 mSv/Jahr auf der Basis der Oxford-Studie festgelegt wurde.

In einer Tabelle wurde der Bezug auf die Gardner-Studie an Vätern im KKW Seascale und deren Nachkommen genommen. Im Bereich der Gonadendosis von 10 mSv im Zeitraum 6 Monate vor der Konzeption war ein (genetischer) Effekt mit der Risikorate von 7-fach häufigerem Auftreten von Lymphomen nach der Verdoppelungsdosis 1,7 mSv gefunden worden. Sie stellte fest, dass es den Effekt im Prinzip gibt, denn auch bei Tieren und mütterlicherseits seien diese Risiken feststellbar. Schmitz-Feuerhake schätzt, dass nur 2.1 mSv pro Jahr Belastung und für die Effekte bei KiKK höchstens 2.6 mSv/Jahr erforderlich seien. Die gesamte Argumentation ergibt sich aus der ausführlichen Dokumentation im ausführlich gestalteten Reader der Tagung.

Sebastian Pflugbeil lieferte eine besondere Erklärung für die radio-aktiven Umweltkontaminationen in der Umgebung der kerntechnischen Anlagen AKW Krümmel und GKSS in der Elbmarsch südöstlich bei Hamburg. In der unmittelbaren Umgebung der kerntechnischen Anlagen dort bei Geesthacht trat in den Jahren 1990/91 eine abrupte Erhöhung der Leukämiefälle bei Kindern auf. Bis in die Gegenwart ist die Leukämieinzidenz dort dreifach signifikant erhöht geblieben. Auf der Suche nach den Ursachen, so Pflugbeil, konzentrierte sich die Aufmerksamkeit zunächst auf das Kernkraftwerk Krümmel. Später wurde durch den Nachweis ungewöhnlicher Nuklidkonzentrationen und Aktivitätsverhältnisse die Aufmerksamkeit auf die nahebei befindliche Forschungsanlage GKSS ausgedehnt. Beide kerntechnischen Anlagen hätten Anteil an einer Kontamination der Umgebung.

Es kann inzwischen als erwiesen angesehen werden, so Pflugbeil, dass sich dort am 12. September 1986 ein Radioaktivitätsunfall im Gebiet der kerntechnischen Anlagen ereignet hat. Es lasse sich ableiten, dass nicht nur Spalt- und Aktivierungsprodukte, sondern auch Kernbrennstoffe und Brutprodukte freigesetzt wurden, die sich heute in der Umgebung noch nachweisen lassen. Für mehrere Stunden habe dort offenbar die Radioaktivitätskonzentration in der Luft mehr als das 400-fache der Tschernobylkontamination in Norddeutschland betragen. Die Strahlenbelastung der Bevölkerung müsse im wesentlichen durch Einatmen der radioaktiven Stoffe erzeugt worden sein, wobei auch Expositionen in der Folgezeit auftraten.

Prof. Karl Sperling belegte in seinem Beitrag, dass die radioaktive Wolke aus Tschernobyl in Berlin und auch in Süddeutschland eindeutig das Risiko der Mütter erhöht habe, ein Kind mit Trisomie 21 zu gebären. Offenbar war hier die radioaktive Belastung um den Zeitpunkt der Konzeption herum entscheidend.

Für das auffälligste Ergebnis der KiKK Studie, eine Verdopplung des Leukämierisikos bei Kleinkindern im Nahbereich von Kernkraftwerken, schlägt der Physiker Dr. Alfred Körblein aus Nürnberg ein Erklärungsmodell vor.

Denn einerseits sei die Erhöhung statistisch so deutlich signifikant, dass Zufall praktisch ausgeschlossen werden könne. Andererseits stehe das Ergebnis offizieller nach amtlichen Vorgaben vorgenommener Dosis- und Risikoschätzungen um etwa den Faktor 1000 dazu im Widerspruch. Systematische Fehler bei der Ermittlung der Strahlenbelastung, sowie zu kleine Dosisfaktoren für inkorporierte Radionuklide, könnten zusammen durchaus zu einer Unterschätzung der Strahlenbelastung um ein bis zwei Größenordungen (Faktor 10 bis 100) führen. Um die Ergebnisse der KiKK Studie zu erklären, wäre aber ein Faktor 1000 erforderlich.

Bei konventionellen Dosisbetrachtungen wird aber stillschweigend vorausgesetzt, dass eine Verdopplung des Risikos auch eine Verdopplung der Strahlendosis erfordert, dass also die Beziehung zwischen Dosis und Risiko linear ist, erklärt Körblein weiter. Ist dies nicht der Fall, so führe eine Erhöhung der Hintergrundstrahlung im Nahbereich von Kernkraftwerken zu einer überproportionalen Erhöhung des Risikos.

Laut Körblein ist damit möglicherweise das fehlende Glied gefunden, um die erhöhte Krebs- und Leukämieinzidenz bei Kleinkindern auch quantitativ zu erklären. Allerdings gelinge dies nur unter der Voraussetzung, dass die offiziellen Rechnungen die Strahlenbelastung im Nahbereich von Kernkraftwerken um ein bis zwei Größenordungen unterschätzen.

In einer Reihe von Arbeiten hat auch Dr. Hagen Scherb vom Institut für Biomathematik und Biometrie des Helmholtz-Zentrum München gezeigt, dass es möglich ist, ökologische Dosis-Wirkungs-Beziehungen zwischen der zusätzlichen Kollektivdosis auf Landkreis- bzw. Gemeindeebene nach Tschernobyl auf der einen Seite und Totgeburtlichkeit, Fehlbildungsrate, und Geschlechtsverhältnis der Lebend- bzw. Totgeburten auf der anderen Seite nachzuweisen. Eine erweiterte Auswertung etwa des Geschlechtsverhältnisses der Lebendgeburten vor und nach Tschernobyl zeigt, dass in einem relativ großen Teil Europas (knapp 50 Millionen Geburten von 1982 bis 1992) mit einer 5-stelligen Zahl von vorgeburtlich verlorenen Kindern durch eine strahleninduzierte Verschiebung des Geschlechtsverhältnisses zum männlichen Geschlecht hin gerechnet werden muss.


Fazit

Die Bewertung der Autoren der KiKK-Studie, dass das erhöhte Krebs- und Leukämierisiko bei Kindern unter 5 Jahren in der Nähe der deutschen Kernkraftwerke grundsätzlich nicht auf die radioaktiven Emissionen der KKW zurückgeführt werden können, stellte sich als ebenso unhaltbar heraus wie die These, dass die errechnete Strahlenbelastung um viele Größenordnungen zu gering sei, um Krebs oder Leukämie verursachen zu können.

Die Referate zeigten aus verschiedenen Blickwinkeln exemplarisch auf, dass in der KiKK-Studie nicht berücksichtige Fakten sehr wohl ausreichen, die tragischen Erkrankungen der Kinder als strahleninduziert zu erklären.

Der Präsident der Gesellschaft für Strahlenschutz, Dr. Sebastian Pflugbeil, forderte mit Nachdruck, die erschreckenden Befunde der KiKK-Studie ernst zu nehmen. Sie verpflichten die politischen Entscheidungsträger, das seit Jahrzehnten anerkannte Prinzip der Vorsorge endlich praktisch umzusetzen. Pflugbeil appellierte an Wissenschaftler, Medienvertreter und Politiker, nicht zu Lasten der Gesundheit unserer Kinder mit halbrichtigen Darstellungen ganz falsche Schlussfolgerungen zu suggerieren.


(Siehe auch: PFLUGBEIL, S. (2008): Strahlenrisiken sind wissenschaftlich nachweisbar, von denen sich behördliche Kalkulationen nichts träumen lassen, Tagungsbericht, Strahlentelex 22
(Nr. 522/523): 1-7; Tagungsreader unter
www.strahlentelex.de/kinderkrebs_um_atomkraftwerke.htm)

Kontakt:
Prof. Dr. med. Rainer Frentzel-Beyme (Korrespondenzautor)
Oberneulander Landstr. 6, 28355 Bremen
E-Mail: beyme@uni-bremen.de.


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Quelle:
umwelt · medizin · gesellschaft Nr. 4/2008 (November 2008), S. 327-329
21. Jahrgang
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. März 2009