Schattenblick → INFOPOOL → MEDIZIN → GESUNDHEITSWESEN


AUSLAND/2338: Syrien - In vielen belagerten Gebieten geht das Grauen ungebrochen weiter (ÄoG)


Ärzte ohne Grenzen - 7. April 2015

Syrien: Trotz Waffenstillstands bleibt die Situation für Menschen in belagerten Gebieten katastrophal - zwei Kliniken bombardiert

Obwohl der Waffenstillstand und Hilfskonvois die Situation in Syrien insgesamt etwas verbessert haben, bleibt die Situation in vielen belagerten Gebieten sehr kritisch, erklärt die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen.


"In vielen belagerten Gebieten geht das Grauen ungebrochen weiter", sagt Bart Janssens, Leiter der Projektabteilung von Ärzte ohne Grenzen in Brüssel. "In den vergangenen zwei Wochen ist in den belagerten Gebieten in der Region Damaskus ein Arzt von einem Scharfschützen erschossen worden, zwei von uns unterstützte Krankenhäuser wurden bombardiert, belagerte Wohngegenden werden beschossen und medizinische Hilfe wird immer noch blockiert oder eingeschränkt. Wir bekräftigen unsere Forderung nach einem Ende wahlloser und gezielter Gewalt gegen Zivilisten oder zivile Gebiete. Und wir betonen erneut die dringende Notwendigkeit, Menschen zu evakuieren, die medizinische Hilfe brauchen. Humanitäre Güter müssen alle Gebiete erreichen, in denen Menschen in Not sind, insbesondere die belagerten Gegenden."

Zwei Krankenhäuser bombardiert

In dem belagerten Vorort von Damaskus Ost-Ghuta wurden in der vergangenen Woche zwei von Ärzte ohne Grenzen unterstützte Kliniken, eine Schule sowie Wohnhäuser bombardiert. Dabei wurden mindestens 38 Menschen getötet und 87 verwundet. Unter den Verletzten sind fünf Mediziner der Klinik.

Letzter Arzt in Zabadani erschossen

In der belagerten Stadt Zabadani wurde in der vergangenen Woche der letzte verbliebene Arzt und ein Mitglied des Rettungsteams erschossen. Beide starben durch Schüsse eines Scharfschützen, nachdem sie in der Stadt in der Nachbarschaft von Madaja im Nordwesten von Damaskus einen Patienten behandelt hatten.

*

Quelle:
Ärzte ohne Grenzen e. V. / Medecins Sans Frontieres
Pressemitteilung vom . April 2015
Am Koellnischen Park 1 - 10179 Berlin - Germany
Pressestelle: Telefon: + 49 (30) 700 130 - 230
Fax: + 49 (30) 700 130 - 340
E-Mail: office@berlin.msf.org
Internet: www.aerzte-ohne-grenzen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. April 2016

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang