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KASSEN/879: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 20.06.2012 (KBV)


KBV-Kompakt Nr.25 - Kurznachrichten aus der KBV vom 20. Juni 2012

→  Beschlossene Sache: Neuregelung der Organspende
→  Reisezeit ist Impfzeit
→  Fachärzte profitieren von guten Hausarztverträgen
→  Ärzte im KV-Gebiet Nordrhein: Zufrieden trotz hoher Arbeitsbelastung
→  Knapp 2.300 Behandlungsfehler ermittelt
→  Finanzhilfen für Krankenhäuser reichen nicht aus



___Kompakt - Aus Berlin___
Beschlossene Sache: Neuregelung der Organspende

Der Bundesrat hat die Neuregelung der Organspende gebilligt. Damit ist die letzte parlamentarische Hürde genommen. Alle Bundesbürger ab 16 Jahre werden nun regelmäßig aufgefordert, sich zur Organspende zu erklären. Sie würden aber nicht gezwungen, eine Erklärung zu ihrer Spendebereitschaft abzugeben, betonte Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP). Die Organspende bleibe freiwillig, hieß es aus dem Bundesrat. Die Spendebereitschaft wird auch auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert. Noch in diesem Jahr sollen die Krankenkassen die Bürger über die Organspende informieren.

(Pressemitteilung des Bundesrates, 15. Juni; Deutsches Ärzteblatt Online, 15. Juni)

Raute

___Kompakt - Aus KBV und KVen___
Reisezeit ist Impfzeit

Anlässlich der beginnenden Urlaubszeit hat der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. Andreas Köhler, daran erinnert, vor einer Reise den Impfstatus zu überprüfen. Das gelte auch für Ausflüge im Bundesgebiet, betonte Köhler. Spätestens sechs Wochen vor Reiseantritt sollten sich Urlauber vom Arzt über den passenden Impfschutz beraten und eventuelle Impflücken schließen lassen. Auch Sportfans, die zur Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine oder zu den Olympischen Spielen nach Großbritannien reisen, sollten eine Reiseschutzimpfung wahrnehmen. Bei solchen Großereignissen sei die Ansteckungsgefahr in der Regel sehr hoch, weil dort viele Menschen zusammenkämen, die zum Teil nur unzureichend oder gar nicht geimpft seien, warnte der KBV-Chef.

(Pressemitteilung der KBV, 15. Juni)

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Fachärzte profitieren von guten Hausarztverträgen

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Baden-Württemberg hat die Evaluations-Ergebnisse der Verträge zur hausarztzentrierten Versorgung (HzV) des Universitäts-Klinikums Heidelberg begrüßt. Die Wissenschaftler waren zu dem Ergebnis gekommen, dass vor allem chronisch Kranke besser und strukturierter versorgt werden, wenn sie sich in einer Hausarztpraxis eingeschrieben haben. Dr. Norbert Metke, Vorstandsvorsitzender der KV, erklärte: "Wir werden uns die Ergebnisse genau anschauen und die Wirkungsmechanismen, die dazu geführt haben, untersuchen. Wir haben immer gesagt, dass wir positive Effekte aus den HzV-Verträgen dahingehend prüfen wollen, ob wir sie nicht auch in die Regelversorgung übernehmen können." Der KV-Chef warnte davor, alte Auseinandersetzungen zwischen Haus- und Fachärzten wieder aufflammen zu lassen. Der Orthopäde stellte fest: Was sich hausärztlich bewährt, sei auch fachärztlich gut.

(Pressemitteilung der KV Baden-Württemberg, 18. Juni)

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Ärzte im KV-Gebiet Nordrhein: Zufrieden trotz hoher Arbeitsbelastung

Niedergelassene Ärzte im Gebiet der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein sind mit ihrem Beruf zufrieden. Dieses Ergebnis des bundesweiten Ärztemonitors, in Auftrag gegeben von der KBV und dem NAV-Virchow-Bund, lässt sich auf Nordrhein übertragen. So stimmten 52 Prozent der dort Befragten der Aussage "Meine Arbeit macht mir Spaß" "voll und ganz" und 41 Prozent "eher" zu. Nur sechs Prozent entschieden sich für "eher nicht", ein Prozent antwortete mit "ganz und gar nicht" - nicht nur in diesem Punkt deckt sich das nordrheinische Ergebnis mit den Resultaten der bundesweiten Befragung. "Es ist klar zu erkennen, dass der Beruf für unsere Mitglieder nach wie vor etwas Besonderes ist - ein Beruf, der sehr hohe Anforderungen stellt, aber auch sehr befriedigend sein kann. Trotz der allgemein hohen Arbeitsbelastung und der sich verschlechternden Rahmenbedingungen", sagte Dr. Peter Potthoff, Vorstandsvorsitzender der KV Nordrhein.

(Pressemitteilung der KV Nordrhein, 20. Juni

Raute

___Kompakt - Aus den Verbänden___
Knapp 2.300 Behandlungsfehler ermittelt

Die Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen bei den Ärztekammern haben im Jahr 2011 insgesamt 7.452 von insgesamt 11.107 Anträgen zu mutmaßlichen Behandlungsfehlern bearbeitet. In 2.287 Fällen gab es tatsächlich Grund zur Beanstandung. In 1.901 Fällen wurde ein Behandlungsfehler als Ursache für einen Gesundheitsschaden ermittelt, der einen Anspruch des Patienten auf Entschädigung begründete. Die häufigsten Diagnosen, die zu Behandlungsfehlervorwürfen führten, waren - wie in den Vorjahren - Knie- und Hüftgelenkarthrosen sowie Unterarm-, Unterschenkel- und Sprunggelenkfrakturen. "Überall wo Menschen arbeiten, passieren Fehler - auch in der Medizin", sagte Dr. Andreas Crusius, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen, bei der Vorstellung der statistischen Erhebung in Berlin.

(Pressemitteilung der Bundesärztekammer, 19. Juni)

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Finanzhilfen für Krankenhäuser reichen nicht aus

Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum, hat von der Koalition gefordert, die vom Bundestag beschlossene Finanzhilfe für Krankenhäuser in Höhe von 280 Millionen Euro schnell zur Verfügung zu stellen. Das Geld helfe die erdrückende Personalkostenlast der Krankenhäuser zu mildern. Es blieben allerdings enorme Lasten angesichts einer Personalkostenlücke von einer Milliarde Euro, sagte Baum. Außerdem seien die für 2014 geplanten Kürzungen für Krankenhäuser nicht gerechtfertigt.

(Pressemitteilung der DKG, 15. Juni)

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Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt Nr. 25 vom 20. Juni 2012
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Juni 2012