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KASSEN/908: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 21.11.2012 (KBV)


KBV-Kompakt Nr. 47 - Kurznachrichten aus der KBV vom 21. November 2012

→  Psychiatrie-Entgeltgesetz: Katalog tritt Anfang 2013 in Kraft
→  Bessere Heilmittelversorgung für Patienten beschlossen
→  KBV startet Befragung zum Sicherstellungsauftrag
→  Honorarstreit: KV Sachsen ruft Schiedsamt an
→  Sicherstellungsauftrag: Großteil der Ärzteverbände unterstützt KBV-Befragung
→  Ärztekammer Schleswig-Holstein: Fallexplosion durch AU-Urteil?



___Kompakt - Aus Berlin___
Psychiatrie-Entgeltgesetz: Katalog tritt Anfang 2013 in Kraft

Die "Verordnung pauschalierende Entgelte Psychiatrie und Psychosomatik 2013" (PEPPV 2013) hat die Unterschrift von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) erhalten. Diese Ersatzvornahme fand statt, da die Deutsche Krankenhausgesellschaft den Entgeltkatalog ablehnt und sich mit den Krankenkassen nicht fristgerecht einigen konnte. Der PEPP-Katalog
[http://www.g-drg.de/cms/PEPP-Entgeltsystem_2013] tritt zum 1. Januar 2013 in Kraft - zunächst ist das Entgeltsystem freiwillig, da es eine Ein- und Überführungsphase gibt. Viele Verbände üben Kritik: Das Aktionsbündnis "Zeit für psychische Gesundheit" überreichte Bahr 32.000 Unterschriften gegen den Katalog.

(Deutsches Ärzteblatt, 19. November; Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit, 19. November)

Raute

___Kompakt - Aus KBV und KVen___
Bessere Heilmittelversorgung für Patienten beschlossen

Die KBV und der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung haben sich für das Jahr 2013 auf Rahmenvorgaben für die Heilmittelversorgung und einer Vereinbarung über Praxisbesonderheiten geeinigt. Menschen, die dauerhaft schwer erkrankt sind, können nun von ihrer Krankenkasse eine langfristige Genehmigung für Heilmittel bekommen. Das hatte der Gesetzgeber zwar schon mit dem Versorgungsstrukturgesetz Anfang dieses Jahres eingeführt, allerdings konnte die Regelung aufgrund fehlender Details nicht angewandt werden. Nun bekämen die Vertragsärzte wieder etwas mehr Spielraum, ihre Patienten bedarfsgerecht zu behandeln, erklärte Dipl.-Med. Regina Feldmann, Vorstand der KBV. Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller, lobte den Abschluss als ein positives Ergebnis für die Patienten.

(Pressemitteilung der KBV, 21. November)

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KBV startet Befragung zum Sicherstellungsauftrag

Die KBV hat in dieser Woche alle rund 153.000 niedergelassenen Vertragsärzte und -psychotherapeuten angeschrieben und gefragt, unter welchen Bedingungen sie den Sicherstellungsauftrag
[http://www.kbv.de/befragung.html] in Zukunft noch gewährleisten können. "Die Rahmenbedingungen für die Sicherstellung der ambulanten Versorgung haben sich in den vergangenen zwanzig Jahren erheblich verändert. Die unzureichende Vergütung, die vielen Regularien und der hohe bürokratische Aufwand entsprechen nicht dem Sicherstellungsauftrag, für den die Ärzte jahrzehntelang gekämpft und wie wir ihn 1955 übernommen haben", erklärte Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der KBV. Die Ergebnisse der Befragung sollen Ende des Jahres vorliegen. Eine erste Bilanz zieht die KBV am 7. Dezember auf ihrer öffentlichen Vertreterversammlung.

(Pressemitteilung der KBV, 20. November)

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Honorarstreit: KV Sachsen ruft Schiedsamt an

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Sachsen hat im Streit um das ärztliche Honorar auf regionaler Ebene das Schiedsamt angerufen. Grund dafür sei, dass sich die Krankenkassen weigerten, die Vergütung der ärztlichen Leistung an die überdurchschnittliche Morbidität der Region anzupassen, erklärte der KV-Vorsitzende, Dr. Klaus Heckermann.

(Pressemitteilung der KV Sachsen, 19. November)

Raute

___Kompakt - Aus den Verbänden___
Sicherstellungsauftrag: Großteil der Ärzteverbände unterstützt KBV-Befragung

Der Hartmannbund und der NAV-Virchow-Bund haben ihre Mitglieder zur Teilnahme an der KBV-Befragung zum Sicherstellungsauftrag aufgerufen. "Ungeachtet der Einigung über die Anhebung der Honorare für das Jahr 2013 hat doch am Ende nicht nur das Ergebnis, sondern spätestens auch die Form der Auseinandersetzung zwischen Ärzten und Krankenkassen gezeigt, dass die Frage der Sicherstellung der Versorgung durch Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten ganz grundsätzlich gestellt werden muss", sagte der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt.

(Pressemitteilung des Hartmannbundes, 19. November; Facharzt.de, 16. November)

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Ärztekammer Schleswig-Holstein: Fallexplosion durch AU-Urteil?

Die Ärztekammer Schleswig-Holstein hofft, dass nicht alle Arbeitgeber von ihrem Recht Gebrauch machen, eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) schon am ersten Krankheitstag zu verlangen. Das nämlich hatte das Bundesarbeitsgericht in einem Urteil für rechtens erklärt. Die Ärztekammer Schleswig-Holstein befürchtet dadurch eine Fallexplosion in den Arztpraxen und weniger Zeit für "tatsächlich wichtige Fälle".

(Pressemitteilung der Ärztekammer Schleswig-Holstein, 15. November)

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Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt Nr. 47 vom 21. November 2012
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. November 2012