Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → GESUNDHEITSWESEN

MELDUNG/182: "Förderung der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens am Arbeitsplatz" (BMG)


Bundesministerium für Gesundheit - Donnerstag, 3. März 2011

"Förderung der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens am Arbeitsplatz" - Europäische Konferenz in Berlin


"Bei der Vermeidung psychischer Erkrankungen kommt der Arbeitswelt eine Schlüsselrolle zu, deshalb sieht die Bundesregierung in der betrieblichen Gesundheitsförderung einen Schwerpunkt der künftigen Präventionsstrategie". Das sagte der Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Stefan Kapferer, heute im Rahmen der EU-Konferenz "Förderung der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens am Arbeitsplatz."

Der Wandel hin zu modernen Dienstleistungs- und Wissensgesellschaften erhöht die Anforderungen an Arbeitnehmer. Arbeitsprozesse werden beschleunigt, die Ansprüche an Eigenverantwortung, Flexibilität und Mobilität nehmen zu. Diese Entwicklungen können die psychische Gesundheit der Menschen belasten. Auswirkungen sind bereits deutlich sichtbar: Psychische Erkrankungen sind immer häufiger Ursache für Fehlzeiten und Frühverrentungen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. In Deutschland gingen im Jahr 2010 8,6 Prozent der Arbeitsunfähigkeitstage der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf psychische Erkrankungen zurück. Seit 1997 ist dies eine Steigerung um 93 Prozent. Dies belastet nicht nur die betroffenen Menschen, sondern auch die Unternehmen und die Sozialversicherungen.

Die Qualität der Arbeitsbedingungen bietet zugleich die Möglichkeit, die gesundheitlichen Kompetenzen der Beschäftigten zu stärken. Die Strukturen für Prävention und Förderung der psychischen Gesundheit in der Arbeitswelt können durch Kooperationen zwischen den Betrieben und den Sozialversicherungsträgern unterstützt werden.

In Deutschland sind die gesetzlichen Krankenkassen zur betrieblichen Gesundheitsförderung verpflichtet. Mittlerweile investieren sie pro Jahr 40 Millionen Euro in diese Aufgabe. Dabei verfolgen sie insbesondere das Ziel, individuelle Fähigkeiten zur Bewältigung von Stress und zur gesundheitsgerechten Mitarbeiterführung zu stärken.

Auch die Europäische Union setzt sich verstärkt mit dem Thema seelische Gesundheit auseinander. Im Rahmen des Europäischen Paktes für Psychische Gesundheit und Wohlbefinden fördert sie die Zusammenarbeit und den Austausch der Mitgliedstaaten. Die EU-Konferenz legt den thematischen Schwerpunkt auf die Förderung der psychischen Gesundheit in der Arbeitswelt. In Vorträgen und in Gesprächsrunden erörtern rund 350 Teilnehmer aus allen europäischen Mitgliedstaaten die Vorteile der betrieblichen Gesundheitsförderung; begleitenden werden zahlreiche gute Beispiele aus der Praxis präsentiert. Dem Teilnehmerkreis gehören u.a. Regierungsvertreter, Unternehmensvertreter, Verbände der Sozialpartner und Institutionen der sozialen Sicherheit an.



Weitere Informationen finden Sie unter:

www.bmg.bund.de/mental-health-conference
http://ec.europa.eu/health/mental_health/docs/mhpact_de.pdf
http://ec.europa.eu/health/mental_health/events/ev_20110303_en.htm


*


Quelle:
Bundesministerium für Gesundheit, Pressestelle
Pressemitteilung Nr. 14 vom 3. März 2011
Hausanschrift: Friedrichstraße 108, 10117 Berlin
Postanschrift: 11055 Berlin
Tel.: 030/18-441-22 25, Fax: 030/18-441-12 45
E-Mail: Pressestelle@bmg.bund.de
www.bmg.bund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. März 2011