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MELDUNG/190: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen - Es kann mehr getan werden (BNG)


Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Informationen aus der Gastroenterologie - Montag, 21. März 2011

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Es kann mehr getan werden, lasst es uns tun!


(21.03.20011) Morbus Crohn und Colitis ulcerosa treffen Menschen in der Regel bereits in jungen Jahren. Sie leiden ihr Leben lang unter schubartigen, oft krampfartigen Bauchbeschwerden, die von Durchfällen und Übelkeit begleitet sind. Die Lebensqualität dieser Patienten ist stark beeinträchtigt, ihr persönliches Umfeld ist erheblich gestört und ihre berufliche Leistungsfähigkeit ist immer wieder nachhaltig eingeschränkt.

"Die Behandlung von Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) ist komplex und zeitintensiv. Sie erfordert spezielle Kenntnisse und Erfahrungen des Gastroenterologen", sagt Dr. Bernd Bokemeyer vom Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen (bng). "Für eine optimale Therapie sind zudem zeitaufwändige Gesprächs- und Betreuungsleistungen unverzichtbar. Solche Leistungen sind jedoch im derzeit gültigen Vergütungssystem nicht vorgesehen."

Ein Expertenpapier vom Kompetenznetz CED und der Deutschen Colitis ulcerosa/Morbus Crohn Vereinigung schlägt zur Optimierung der CED-Behandlung vor, dass CED-Patienten in Deutschland am besten in einem dreistufigen Betreuungskonzept versorgt werden könnten, welches jeweils an die lokalen Umsetzungsmöglichkeiten angepasst werden muss. Darin eingeschlossen sind spezialisierte CED-Zentren, die sich um die besonders schweren Erkrankungsfälle kümmern. Die Einrichtung solcher spezialisierten Zentren im niedergelassenen Bereich oder am Krankenhaus scheitert derzeit aber noch an der Finanzierung, weil sie ohne Vergütung von Gesprächs- und Betreuungsleistungen nicht lebensfähig sind.

Der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands (bng) setzt sich gemeinsam mit dem Bundesverband Gastroenterologie Deutschland (BVGD) für das Konzept zur optimalen Versorgung von CED-Patienten ein. "Nur so lässt sich die Situation der chronisch erkrankten Patienten effektiv und flächendeckend managen", erklärt Dr. Bokemeyer. "Die strukturierte Versorgung trägt zudem dazu bei, krankheitsbedingte Ausfallzeiten und Berufsunfähigkeiten zu reduzieren und damit erhebliche volkswirtschaftliche Belastungen abzubauen." Die Verbände appellieren an die Politik, ihren Einfluss geltend zu machen, damit durch eine extrabudgetäre Betreuungspauschale die Voraussetzung für die Schaffung von spezialisierten CED-Zentren geschaffen wird.



Aktuelle Meldungen finden Sie auch im Internet unter:
www.bng-gastro.de


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Quelle:
Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Holdergärten 13, 89081 Ulm
Telefon: 0700 / 26 42 64 26, Fax: 0731 / 70 54 711
E-Mail: kontakt@bng-gastro.de
Internet: www.bng-gastro.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. März 2011