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MELDUNG/306: Nachwuchsmangel in der ambulanten Gastroenterologie (BNG)


Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Informationen aus der Gastroenterologie - 16. Januar 2012

Nachwuchsmangel in der ambulanten Gastroenterologie

Anspruchsvoller Job verliert Zuspruch


(16.01.2012) Die Zahl der Absolventen, die eine Weiterbildung zum Gastroenterologen abschließen, ist in den letzten Jahren rückläufig. Das belegt die Analyse der erfolgreich abgeschlossenen Prüfungen aus dem Bereich von 14 Landesärztekammern. Von 2007 bis 2010 sank die Zahl der Absolventen um mehr als 20 Prozent.

"Die lange Ausbildungszeit, die intensiven beruflichen Anforderungen und das Risiko der Niederlassung schrecken offensichtlich junge Mediziner ab", kommentierte Dr. Dietrich Hüppe, der Vorsitzende des Berufsverbandes Niedergelassener Gastroenterologen (bng) am Rande einer Klausurtagung in Berlin. "Wenn sich dieser Trend fortsetzt, droht in Zukunft in Klinik und Praxis ein Engpass bei der Versorgung der großen Zahl von Menschen, die akut oder chronisch unter schwerwiegenden Darm- oder Lebererkrankungen leiden."

Die abgelegten Prüfungszahlen aus vier Landesärztekammern zeigen beispielhaft, dass der Anteil der weiblichen Absolventinnen gegenüber den männlichen Kollegen relativ zunimmt. Das liegt daran, dass die Anzahl männlicher Prüflinge mit 65 Prozent deutlich stärker zurückgeht als die Anzahl der Frauen, die sich einer gastroenterologischen Weiterbildungsprüfung unterziehen. "Der Nachwuchsmangel bei qualifizierten Gastroenterologen im ambulanten Bereich wird durch diese Situation in Zukunft eher verschärft", betonte Dr. Hüppe. "Denn der über Jahre konstant niedrige Anteil von rund 11 Prozent Frauen im bng deutet darauf hin, dass die jungen Medizinerinnen nach erfolgreichem Abschluss seltener als ihre männlichen Kollegen den Zugang zur Niederlassung finden bzw. suchen."

Für das Jahr 2009 hat der Dachverband aller Gastroenterologen Deutschlands (BVGD) die Gesamtzahl der ambulant und stationär tätigen Gastroenterologen auf mehr als 3800 Ärzte beziffert. Etwa 30 Prozent davon arbeiteten in den niedergelassenen Praxen. Die Mitgliederzahl von 1149 Mitgliedern in 2011 zeigt den hohen Organisationsgrad der Fachgruppe im Berufsverband der Niedergelassener Gastroenterologen.



Aktuelle Meldungen finden Sie auch im Internet unter:
www.bng-gastro.de


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Quelle:
Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Pressemitteilung vom 16.01.2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Januar 2012