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POLITIK/1892: Deutliches Signal - Protestwelle für mehr Personal im Krankenhaus (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 14. November 2017

Deutliches Signal: Protestwelle für mehr Personal im Krankenhaus


Berlin, 14.11.2017 - Die Beschäftigten der Krankenhäuser lassen nicht locker: Am Dienstag und Mittwoch (14. und 15. November 2017) finden Aktionen in Berlin-Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland statt. Aktionstage sollen in den kommenden Wochen auch in den anderen Bundesländern folgen. "Die Botschaft der Beschäftigten ist eindeutig: Sie wollen Entlastung und zwar sofort", sagte Sylvia Bühler, Mitglied des Bundesvorstandes der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di).

Die Proteste der letzten Wochen zeigten in einigen Krankenhäusern bereits Wirkung, so Bühler. "Einige Kliniken haben Gespräche mit ver.di aufgenommen, in anderen wurden betriebliche Lösungen gefunden", sagte das ver.di-Bundesvorstandsmitglied. So hätten die Donau-Ries-Kliniken in Donauwörth angesichts der Aktionen ihrer Beschäftigten die Schaffung von zusätzlichen Stellen in der Pflege zugesichert.

Andere Arbeitgeber seien hingegen uneinsichtig. Die Uniklinik Düsseldorf versuchte gar, den heutigen Streik mit einer einstweiligen Verfügung verbieten zu lassen. "Statt endlich gemeinsam mit den Beschäftigten nach Lösungen für die dramatische Situation zu suchen, heizt die Klinikleitung den Konflikt an", so Bühler. Es sei ein durchsichtiges Manöver, dass die Klinikleitung eine angebliche Gefährdung der Patienten als Argument gegen den Streik nutze. "Nicht der Streik gefährdet die Patienten, sondern die schlechte Personalausstattung im Alltag", stellte Bühler klar. "Deshalb wird es in den Krankenhäusern, in denen die Arbeitgeber keine Gesprächsbereitschaft signalisieren, weiterhin Arbeitskämpfe geben." Aktuell befinden sich die Uniklinik Düsseldorf und die Krankenhäuser des Klinikums Region Hannover im Streik für eine tarifvertragliche Lösung.

Bühler warf zudem der Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) vor, nichts für eine Verbesserung zu tun: "Sie hat kein Konzept für betriebliche Lösungen. Gleichzeitig wehrt sie sich gegen gesetzliche Vorgaben für die Personalausstattung in Krankenhäusern," sagte Bühler. Es sei Zeit für zusätzliche politische Regelungen. Die Verlautbarungen aus den Sondierungsgesprächen machten Hoffnung auf eine politische Lösung, verbindliche Regelungen seien aber noch in weiter Ferne, so die ver.di-Vorstandsfrau.

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Quelle:
Presseinformation vom 14.11.2017
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Daniela Milutin - ver.di-Bundesvorstand
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. November 2017

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