Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e.V. (DGfN) - 10.08.2015
Gemeinsame Stellungnahme: Chronische Dialyse im Krankenhaus sichert die Versorgung!
Die Versorgung der 80.000 Dialysepatienten in Deutschland erfolgt fast ausschließlich im ambulanten und nur zu einem geringen Teil im stationären Sektor. Das Spektrum der Dialyse im Krankenhaus reicht von der Akut- und Notfall-Dialyse sowie der Behandlung von Patienten mit akutem Nierenversagen auf Intensivstationen über die Dialyse bei chronischen Dialysepatienten mit stationär behandlungspflichtigen Erkrankungen bis hin zur chronischen Dialyse. Letztere wird nun von den Kostenträgern grundsätzlich in Frage gestellt und es gibt bereits Pläne, die chronische Dialyse in Krankenhäusern drastisch einzuschränken.
Gegen dieses Vorhaben spricht sich die gesamte Nephrologie - darunter die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN), der Verband leitender Klinikärzte in der Nephrologie (VLKN), aber auch die niedergelassenen Nephrologen des Verbandes Deutsche Nierenzentren (DN) e. V. sowie die gemeinnützigen Dialyseanbieter KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e. V. und die PHV - Der Dialysepartner Patienten-Heimversorgung - vehement aus. "Denn ein solcher Schritt gefährdet perspektivisch die gesamte Dialyseversorgung in Deutschland", erklärt Prof. Dr. Jürgen Floege, Präsident der DGfN.
"Daher protestieren auch wir niedergelassenen Nephrologen gegen das Vorhaben, die Zahl chronischer Dialysen in Krankenhäusern drastisch zu reduzieren. Dies würde unnötig die gute, flächendeckende Versorgung von Dialysepatienten in Deutschland aufs Spiel setzen", erklärt Dr. Michael Daschner, Vorstandsvorsitzender des DN e.V. "Es wird ohnehin nur ein geringer Teil der Patienten (etwa 3 - 5%) chronisch in Krankenhäusern dialysiert, die meisten Patienten befinden sich in ambulanter Versorgung. Die Nephrologie ist also bereits weitestgehend ambulant aufgestellt. Eine ausreichende Zahl an in den nephrologischen Schwerpunktkliniken durchgeführten Dialysen ist notwendig, um die Aus- und Weiterbildung sowie die Behandlungsqualität zu sichern. Wir sind offen für eine flächendeckend definierte Zahl von chronischen Dialysen in den qualifizierten Kliniken und sehen Wege, solche notwendigen Behandlungen in das Regelwerk der ambulanten Versorgung einzubringen. Zusammenfassend halten wir das Vorhaben, diese Dialysen ohne Rücksicht auf Ausbildungskapazitäten und Versorgungsqualität massiv zu kürzen, für höchst bedenklich. Dies gefährdet perspektivisch die gesamte Nephrologie."
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Gemeinsame Stellungnahme
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Quelle:
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Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e.V. (DGfN), Dr. Bettina Albers, 10.08.2015
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. August 2015
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