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ARTIKEL/1073: "Zukünftige Gesundheitsversorgung" im Fokus der HHL Healthcare Challenge 2009 (idw)


Handelshochschule Leipzig - 04.11.2009

"Zukünftige Gesundheitsversorgung" im Fokus der HHL Healthcare Challenge 2009

Statements von Jury- und Beiratsmitgliedern


Mit seiner Idee ruralMED, einer ambulanten, rotierenden Fachärzteschaft für die medizinische Versorgung im ländlichen Raum, hatte Frederik Cyrus Röder bei der HHL Healthcare Challenge 2009 die Nase vorn. Der 22-jährige Gesundheitsökonom von der Universität Bayreuth setzte sich gegen sieben Wettbewerbsteilnehmer durch. Der Kongress zur HHL Healthcare Challenge, dem Businessplanwettbewerb zum Thema "Zukünftige Gesundheitsversorgung", fand am 29. und 30. Oktober 2009 parallel zur Weltkonferenz für Regenerative Medizin in Leipzig statt. Das Programm gliederte sich thematisch in die Blöcke "Technologie", "Systemlösungen" und "IT und eHealth". Dr. med. Christian Elsner, Organisator der HHL Healthcare Challenge und Direktor des Zentrum für Healthcare Management an der Handelshochschule Leipzig (HHL), sagt: "Auf dem Kongress wurden drei aktuelle, unveröffentlichte Studien über Wertschöpfung durch Telemedizin, Einfluss von Onlinemedien auf den Patientenfluss sowie Kooperationspotenziale zwischen Krankenhäusern vorstellen. Bei einem exklusiven Event mit einer Podiumsdiskussion in den Räumen des Leipziger Porsche Werks konnten wir zudem den Teilnehmern der HHL Healthcare Challenge 2009 die Möglichkeit bieten, ihr Netzwerk weiter auszubauen."

Kooperationspartner und Sponsoren der HHL Healthcare Challenge 2009 waren die DAK, die Sana Kliniken AG, die Ecorium GmbH und das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI.

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Statements von Jury- und Beiratsmitgliedern

"Die Dosis macht die Wirkung. Innovationen und neue Technologien sollten mutiger und gezielter in Pilotprojekten dort eingesetzt werden, wo die Wertschöpfung am größten ist. In unserer Studie mit dem Zentrum für IT-gestützte Logistik Leipzig (CITLOG) haben wir beispielsweise einen Ansatz aufgezeigt, wie man regionale Wertschöpfungspotentiale einer neuen Technologie aufzeigen kann."
Prof. Dr. Hans Wiesmeth, Rektor der Handelshochschule Leipzig (HHL)

"Die Gesundheitsversorgung in Deutschland muss effizienter organisiert werden. Hierbei bietet das Instrument der Kooperations- und Netzwerkbildung innerhalb des Krankenhaussektors ein erhebliches Potenzial. In Deutschland könnten nach einer aktuellen Krankenhaus-Kooperationsstudie von Dr. Wieselhuber & Partner ca. 1,4 Mio. Fälle mit einem Volumen von ca. 5,9 Mrd. € umverteilt werden. Hierdurch könnte ein Effizienzpotenzial von ca. 1,5 Mrd. €. realisiert werden."
Dr. Timo Renz, Mitglied der Geschäftsleitung der Dr. Wieselhuber & Partner GmbH

"Der Krankenhausmarkt wird immer mehr zu einem Wettbewerbsmarkt, bei dem der 'Kampf' um den Kunden zunehmend in den Vordergrund rückt. Dabei haben Krankenhäuser heute ganz andere Daten und Werkzeuge zur Verfügung, als dies noch vor fünf Jahren der Fall war. In einer Studie zusammen mit der Handelshochschule Leipzig (HHL) und der imedo GmbH konnten wir jetzt erstmalig nachweisen, dass gezielte Marktbearbeitung zu einer signifikanten Steigerung der Patientenzahlen geführt hat."
Dr. Sabine Freund, Pressesprecherin der Ecorium GmbH

"Die Gesundheitswirtschaft in Deutschland bietet große Wachstumspotenziale. Die HHL Healthcare Challenge 2009 der Handelshochschule Leipzig (HHL) zeigt exzellent, welches Leistungspotenzial in der hiesigen Gesundheitsbranche steckt. Um die Innovationskraft in den Krankenhäusern zu steigern braucht es stärkere Investitionen. Aus diesem Grund investiert die Sana Kliniken AG jährlich in ein sechsstelliges Innovationsprogramm, wie die elektronische Fallakte oder innovative Logistikkonzepte für Kliniken."
Thomas Lemke, CFO Sana Kliniken AG

"Die Gesundheitsvorsorge steht vor einem Wandel, da sich die Strukturen verändern und die Versorgungsqualität nachlässt, wenn nicht andere Wege gegangen werden. Gerade das Internet mit seiner Web 2.0-Technologie bietet für alle im Gesundheitswesen Entwicklungsmöglichkeiten: Der Patient baut seine Mündigkeit aus und nutzt die (interaktiven) Informationsmöglichkeiten des World Wide Wartezimmer, um mehr Gesundheit zu erreichen. Zukunftsgerichtete Gesundheitsanbieter nutzen insbesondere neue Medien, um sich darzustellen, zu entwickeln, mit anderen Unternehmen zielgerichtet in Kontakt zu treten und den Menschen einfach mehr (Gesundheit) zu bieten."
Christian Angele, Geschäftsführender Gesellschafter der imedo GmbH und des Gesundheitsportals www.imedo.de

"Eine Schlüsselrolle innerhalb der Gesundheitsversorgung von morgen spielt die Nutzung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien. Daneben trägt die stärkere Vernetzung der verschiedenen Fachdisziplinen und Sektoren zur Bewältigung der Herausforderungen des Gesundheitswesens bei. Länderübergreifende Kooperationsmodelle fördern die Nutzung von Synergieeffekten. Die Sicherstellung der ambulanten Versorgung in strukturschwachen ländlichen Regionen ist nicht mehr mit herkömmlichen Methoden zu meistern. Generell ist die Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems eine Zukunftsaufgabe. Zukunftsweisende Ideen könnten in folgenden Punkten auftreten: Stärkere Nutzung der Telematik, veränderter Arzt-Patienten-Kontakt durch die Einbeziehung Dritter, Vermeidung von Scheininnovationen durch stärkere Kosten-Nutzen-Bewertung sowie der Ortung und Optimierung von Schnittstellen in der Organisation und der medizinischen Behandlung"
Maria Michalk, MdB

"Innovationen im Gesundheitswesen sind notwendig und können in der Versorgung für unsere Versicherten bspw. zu mehr Lebensqualität führen. Im derzeitigen Prämienwettbewerb der Gesetzlichen Krankenversicherungen sollten Innovationen sich zuvorderst dadurch beweisen, dass sie die beabsichtigte Wirkung einer als notwendig erkannten Verbesserung nachweisbar belegen, finanzneutral erfolgen und tradierte Verfahren durch ihre qualitativen und wirtschaftlichen Vorzüge verdrängen."
Roland Bell, Leiter des Vertragsgebietes der DAK in Sachsen

Weitere Informationen:
www.healthcare-challenge.de

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Forschungsschwerpunkt Gesundheitsökonomie an der Handelshochschule Leipzig (HHL)

Die Aufgabe des 2005 eingerichteten Zentrums für Healthcare Management (CHM) ist die wissenschaftliche und zugleich praxisorientierte Bearbeitung von Themen an der Schnittstelle des Healthcare- und Lifescience-Sektors mit betriebswirtschaftlichen Abläufen, Werkzeugen und Betrachtungen. Das CHM verfügt über eine hohe Expertise im Feld der Gesundheitsökonomie bzw. der Bewertung der Wertschöpfung durch Medizinprodukte oder Prozessinnovationen. Die Arbeit konzentriert sich aktuell auf Projekte im Feld des Disease-Managements und der Implementierung von IT-gestützten Lösungen im Gesundheitsbereich und der damit verbundenen Prozesskontrolle und -veränderung. Daneben setzt sich das Zentrum vorrangig auch mit Finanzierungslösungen wie z.B. der Performance-basierten Vertragsgestaltung zwischen Industrieunternehmen und Gesundheitsanbietern sowie mit (Rück-)Versicherungslösungen im Bereich des Disease-Managements auseinander. Das Zentrum richtet regelmäßig Kongresse zu diesen Themen aus und bietet Module der Managementweiterbildung im Bereich Healthcare an. www.hhl.de/chm

Handelshochschule Leipzig (HHL)

Die Handelshochschule Leipzig (HHL) ist Deutschlands älteste betriebswirtschaftliche Hochschule und zählt heute zu den führenden Business Schools. Innerhalb der Ausbildung von leistungsfähigen und verantwortungsbewussten Führungspersönlichkeiten spielt neben der Internationalität die Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis eine herausragende Rolle. www.hhl.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.healthcare-challenge.de
http://www.hhl.de/chm

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution679

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Handelshochschule Leipzig, MBA Volker Stößel, 04.11.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. November 2009

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