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HERZ/577: Europäischer Kardiologenkongress 2012 - Meldungen (1) (idw)


Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung
Pressemitteilungen vom 24. August 2012

Vom 25. bis 29. August 2012 findet in München der Europäische Kardiologenkongress (ESC) statt

→  Kardiologische Zeitbombe übergewichtige Kinder
      Dicke haben 3 bis 4 Risikofaktoren
→  Deutlich weniger Herzinfarkte nach Rauchverboten
→  Herz-Kreislauf-Krankheiten noch immer Todesursache Nr. 1



Kardiologische Zeitbombe übergewichtige Kinder - Dicke haben 3 bis 4 Risikofaktoren

Übergewicht und Adipositas haben bereits bei Kindern und Jugendlichen starke Auswirkungen auf die Herz-Kreislauf-Risikofaktoren. Eine neue deutsche Studie zeigt, dass im Durchschnitt die Übergewichtigen neben dem Übergewicht noch zwei weitere und die Adipösen noch drei weitere Risikofaktoren aufweisen. Über 80 Prozent aller untersuchten Normalgewichtigen hingegen hatten keinen einzigen Risikofaktor (Prof. Dr. Thomas Bertsch, Klinikum Nürnberg). Diese Daten wurden heute auf einer Pressekonferenz anlässlich des Europäischen Kardiologenkongresses vorgestellt, bei dem von 25. bis 29. August in München 30.000 Teilnehmer aus 150 Ländern zusammenkommen.

Übergewicht ist aber bei Kindern und Jugendlichen nicht bloß ein Risikofaktor für spätere Herz-Kreislauf-Krankheiten. Eine Studie des Herzzentrums Leipzig (Dr. Norman Mangner) zeigt, dass Übergewicht bereits im Kindesalter mit einer verschlechterten systolischen und diastolischen Funktion der linken Herzkammer einhergehen kann. Die Forscher untersuchten mittels Ultraschall adipöse und normalgewichtige Kinder auf das Vorliegen von Veränderungen des Herzmuskels.

DGK-Präsident Prof. Ertl: bei der Prävention möglichst früh ansetzen

"Die zunehmende Verbreitung von Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern ist eine kardiologische Zeitbombe", so Prof. Dr. Georg Ertl, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (Würzburg). "In der EU gibt es bereits 15 Millionen adipöse Kinder. Unter Deutschlands Elfjährigen sind zehn Prozent der Mädchen und 13 Prozent der Jungen übergewichtig bis fettleibig. Deshalb ist es besonders wichtig, bei der Prävention möglichst früh anzusetzen: mit Information, Erziehung und geeigneten Bewegungs- und Ernährungs-Programmen."

Übergewicht im Kindesalter ist stark assoziiert mit Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, orthopädischen Problemen, psychologischen Störungen, sozialem Stigma, niedrigem Selbstwertgefühl, Depression, schlechter Lebensqualität und Ausbildungs-Nachteilen. Übergewichtige Kinder haben ein höheres Risiko, übergewichtige Erwachsene zu werden. Übergewicht im Kindesalter ist ein Prädiktor für Herz-Kreislauf-Krankheiten im Erwachsenenalter und höhere Sterblichkeitsrate.

Prof. Ertl: "Heute geht es in der Kardiologie - neben der weiteren Optimierung der Versorgung und der Förderung der Forschung - in hohem Maße auch um Prävention. Zwei wichtige Präventions-Themen werden auf dem ESC-Kongress prominent behandelt: das Rauchen und das Problem übergewichtiger Kinder und Jugendlicher."

Quellen:
- ESC Abstract P3519, Bertsch et al, Prevalence of cardiovascular risk factors in 11249 overweight and obese youths: the PEP family heart study
- ESC Abstract P3515, Mangner et al, Left ventricular deformation properties in lean and obese children

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Deutlich weniger Herzinfarkte nach Rauchverboten

"Neue deutsche Studien zeigen, dass Nichtraucherschutz-Gesetze einen sehr positiven Einfluss haben. Aus kardiologischer Sicht sollte also der Weg der Rauchverbote und des Nichtraucherschutzes in öffentlich zugänglichen Orten konsequent weiter gegangen werden." Das sagte Prof. Dr. Georg Ertl (Würzburg), Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie), heute auf einer Pressekonferenz anlässlich des Europäischen Kardiologenkongress, bei dem von 25. bis 29. August in München 30.000 Teilnehmer aus 150 Ländern zusammenkommen.

Minus 26 % Herzinfarkte bei Passivrauchern, -16 % in der Gesamtgruppe, -4 % bei Rauchern

Eine neue Studie (Dr. Johannes Schmucker, Bremer STEMI-Register, 3545 STEMIs) zeigt, dass sich Nichtraucherschutz-Gesetze auf die Häufigkeit von STEMI (ST-Hebungsinfarkt), der gefährlichsten Herzinfarkt-Form, positiv auswirken. Nach der Einführung der Nichtrauchergesetze in Bremen reduzierte sich in den Jahren 2008 bis 2010 bei Nicht- bzw. Passivrauchern der Anteil von STEMI um 26 Prozent, bei Rauchern um vier Prozent, und in der Gesamtgruppe um 16 Prozent.

Deutlich weniger Krankenhausaufnahmen wegen Angina Pectoris und Herzinfarkt

Die Daten aus Bremen bestätigen die Ergebnisse einer soeben veröffentlichten Studie, bei der 3,7 Millionen bei der Deutschen Angestellten Krankenkasse Versicherte fünf Jahre lang beobachtet wurden. Nach Einführung der Nichtrauchergesetze wurde ein Rückgang der stationären Krankenhausaufnahmen aufgrund von Angina Pectoris um 13,3 Prozent und aufgrund von akuten Herzinfarkten um 8,6 Prozent registriert (Quelle: Rauchverbote und Herzgesundheit, SuchtMagazin 3&4 2012, Gohlke et al.). Prof. Ertl: "Die Daten aus Bremen zeigen nun, dass es Passivraucher sind, die von Rauchverboten besonders profitieren."

ESC-Kongress - Neue Studien über die Gefährlichkeit des Rauchens

Auf dem ESC-Kongress werden wieder zahlreiche neue Studienergebnisse zur Gefährlichkeit des Rauchens präsentiert. Sie zeigen zum Beispiel, - dass auch Menschen, die nur kurze Zeit rauchen, ein deutlich höheres Risiko für Diabetes-Vorstufen (Prädiabetes) als Nichtraucher haben. Bereits fünf bis zehn Packungs-Jahre (Anzahl der Raucherjahre x die Zahl der täglich konsumierten Zigarettenpackungen) führten in der untersuchten Gruppe von jungen und gesunden Erwachsenen bei Rauchern zu einem mehr als doppelt so hohen Risiko, Prädiabetes zu haben (GAPP-Studie, Basel und Liechtenstein);

  • dass aktives und passives Rauchen bereits bei Jugendlichen zu einer Zunahme der Wanddicke der Halsschlagader führen kann, so eine Studie aus der Schweiz (Dr. Julia Dratva, Basel). Das gilt als Hinweis auf frühe arteriosklerotische Gefäßwandprozesse; und
  • dass Passivrauchen bei gesunden Nichtrauchern eine ungünstige Wirkung auf die Blutplättchen-Aktivitäten hat: Bei längerfristigem Passivrauchen steigt bei Gesunden das Risiko thrombotischer, also durch den Verschluss von Blutgefäßen bedingter Zwischenfälle. (Doz. Dr. Mehmet Güngör Kaya, Erciyes Universität).

Derzeit rauchen weltweit rund eine Milliarde Menschen. 2012 werden etwa sechs Millionen Menschen - darunter 600.000 Nichtraucher - dem Zigarettenrauchen zum Opfer fallen, es ist damit für rund zehn Prozent aller Todesfälle verantwortlich (Quelle: WHO).

Deutsche Herz-Medizin ist internationale Spitze

Mit dem ESC-Kongress, der morgen in München beginnt, wird Deutschland bereits zum 5. Mal zum Zentrum der internationalen Herzmedizin. Prof. Ertl: "Dass sich der größte europäische Medizinkongress wieder für den Standort Deutschland entschieden hat, ist auch eine Auszeichnung für die deutsche Kardiologie und für das Engagement unserer Herzspezialisten innerhalb der ESC. Dieses Engagement drückt sich unter anderem in unserem intensiven wissenschaftlichen Engagement bei diesem ESC-Kongress aus."

Bei den wissenschaftlichen Arbeiten, die für die Präsentation ausgewählt wurden, ist die deutsche Kardiologie die Nummer eins: Von den rund 4200 präsentierten Arbeiten stammen 571 aus Deutschland. Zum Vergleich: Nummer zwei ist Japan mit 517 und Nummer drei Italien mit 378.

Fortschritte der Herzmedizin tragen am meisten zu längerer Lebenserwartung bei

"Das alles ist nicht nur von rein wissenschaftlicher Bedeutung, so Prof. Ertl. "Die beeindruckenden Fortschritte der modernen Kardiologie tragen, indem sie die Sterblichkeit bei Krankheiten des Kreislaufsystems kontinuierlich senken, maßgeblich zur Verlängerung unserer Lebenserwartung bei - mehr als jede andere medizinische Disziplin. Die Erkenntnisse in der Kardiologie haben innerhalb der letzten 30 Jahre zu einer Reduktion der Sterblichkeit um 70 Prozent geführt. Zwischen 2000 und 2010 ist in Deutschland die Sterblichkeit bei akutem Herzinfarkt und den ischämischen Herzkrankheiten (= Herzinfarkt; Krankheiten als Folge schlechter Durchblutung) um etwa 20 Prozent gesunken."

Quellen:
- ESC Abstract P3541, Schmucker et al, Smoking ban and incidence of STEMI: non-smokers benefit most?
- ESC Abstract 1373, Kaya et al, The acute effect of passive smoking on platelet activity in healthy volunteers
- ESC Abstract 1372, Dratva et al, Cardiovascular risk profile and impact of adolescent smoking
- ESC Abstract P4969, Aeschbacher et al, Current smoking in young and healthy adults

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Herz-Kreislauf-Krankheiten noch immer Todesursache Nr. 1

"Der Kongress der Europäischen Kardiologengesellschaft (ESC), der morgen in München beginnt, ist nicht nur der größte Medizinkongress, der dieses Jahr in Deutschland stattfindet, sondern die größte wissenschaftliche Veranstaltung Europas und der weltweit führende Kardiologie-Kongress." Das sagt Prof. Dr. Michael Böhm (Universitätsklinikum des Saarlandes), Vorsitzender des wissenschaftlichen Programm-Komitees des ESC-Kongresses, auf einer Pressekonferenz. Ab morgen werden mehr als 30.000 aktive Kongress-Teilnehmer aus 150 Ländern in München zusammen kommen.

"Der ESC-Kongress bietet eine beeindruckende Leistungsschau der modernen Herz-Medizin, es werden 4200 neue Studien präsentiert, und es wird 450 wissenschaftliche Sitzungen geben", so Prof. Böhm. Es sei davon auszugehen, "dass die eine oder andere auf dem Kongress vorgestellte Erkenntnis uns dem ESC-Motto einmal mehr etwas näher bringt, 'die Belastung durch Herz-Kreislauf-Krankheiten in Europa zu verringern'."

Beeindruckende Fortschritte der Kardiologie - Immer noch häufigste Todesursache

Die Erkenntnisse in der modernen Kardiologie haben innerhalb der letzten 30 Jahre zu einer Reduktion der Sterblichkeit um 70 Prozent geführt. Zwischen 2000 und 2010 ist in Deutschland die Mortalität bei akutem Herzinfarkt und ischämischen Herzkrankheiten (Krankheiten als Folge schlechter Durchblutung) um etwa 20 Prozent gesunken. Die Belastung durch Herz-Kreislauf-Krankheiten ist trotz aller beeindruckenden kardiologischen Fortschritte enorm:

  • Nach den Angaben der WHO sind Herz-Kreislauf-Krankheiten weltweit für 17 Millionen Todesfälle pro Jahr verantwortlich.
  • Jedes Jahr sind Herz-Kreislauf-Krankheiten für mehr als 4,3 Millionen Todesfälle in Europa und für mehr als 2 Millionen in den EU-Ländern verantwortlich.
  • Nahezu die Hälfte aller Todesfälle in Europa geht damit auf Herz-Kreislauf-Krankheiten zurück, in Deutschland sind das mehr als 350.000 pro Jahr. Aber auch in den Entwicklungsländern ist eine Ausbreitung von Risikofaktoren, insbesondere Diabetes und Bluthochdruck, und in der Folge von Herz-Kreislauf-Krankheiten zu verzeichnen.
  • Herz-Kreislauf-Krankheiten sind in allen europäischen Ländern die häufigste Todesursache bei Frauen und die häufigste Todesursache bei Männern in allen Ländern mit der Ausnahme von Frankreich, Spanien und den Niederlanden. Die durch Herz-Kreislauf-Krankheiten bedingte Mortalität ist in Mittel- und Osteuropa höher als in Nord-, Süd- und Westeuropa.
  • Bluthochdruck verursacht nach WHO-Schätzungen jedes Jahr weltweit 7,5 Millionen Todesfälle, Rauchen sechs Millionen, Übergewicht und Fettleibigkeit 2,8 Millionen, erhöhtes Cholesterin 2,6 Millionen und Diabetes 1,3 Millionen Todesfälle.
  • Ein hoher Anteil vorzeitiger Herz-Kreislauf-Todesfälle ist auf das Rauchen zurückzuführen: Bei Männern zwischen 35 und 69 Jahren verursacht Rauchen 32 Prozent der Herz-Kreislauf-Todesfälle, bei Frauen 6 Prozent.
  • Immer mehr Patienten überleben den Herzinfarkt, müssen aber als Folge ischämischer Schäden an ihrem Herzen oder eines langjährigen Bluthochdrucks mit einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) leben, die sich zu einer Pandemie des 21. Jahrhunderts entwickelt hat.
  • Schätzungen der WHO zufolge verursachen Herz-Kreislauf-Krankheiten der EU-Wirtschaft Gesamtkosten von jährlich 192 Milliarden Euro.
Renale Denervierung: Neue Perspektive für Patienten mit Therapie-resistentem Bluthochdruck

Ein Beispiel für ein Kongressthema, so Prof. Böhm, "das voraussichtlich eine besondere Bedeutung für die Kardiologie und ihre Patienten haben wird, ist das nicht-medikamentöse Verfahren der Renalen Denervierung (RDN) gegen Therapie-resistenten Bluthochdruck. Das kann sich zu einem geradezu revolutionären Durchbruch in der Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie) entwickeln, dem mit Medikamenten nicht ausreichend beizukommen ist."

Bei etwa 15 Prozent der Hypertonie-Patienten kann eine optimale Blutdruckkontrolle nicht erreicht werden, obwohl sie mindestens drei Blutdruck-senkende Medikamente einnehmen. Sie haben ein etwa dreifach höheres Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse als kontrollierte Hypertonie-Patienten. Prof. Böhm: "Ziel der RDN ist es, die Nervenendigungen, die sich in der äußeren Gefäßwand der Niere befinden, minimalinvasiv über einen in die Leistenarterie eingeführten Katheter durch Hitzeeinwirkung zu zerstören. Der minimalinvasive Eingriff dauert 40 bis 60 Minuten und führt rasch zu einer Senkung der sympathischen Nervenaktivität und dadurch des Blutdruckes."

Blutdrucksenkung um 26,3/9,9 mmHg - Echte Erweiterung des therapeutischen Spektrums

Auf dem ESC-Kongress werden neue Daten unter anderem zur Ein-Jahres-Wirksamkeit und Sicherheit dieses Verfahrens vorgestellt: Im Rahmen der Studie Symplycity HTN-2 wurden Patienten mit Blutdruck über 160 mmHg untersucht, die zumindest drei Blutdruck-senkende Medikamente eingenommen haben. 89 Patienten wurden mit RDN behandelt. Nach zwölf Monaten zeigte sich, dass der Blutdruck-senkende Effekt von RDN anhaltend war. Vor der RDN-Behandlung betrug der durchschnittliche Blutdruckwert 183,2/97,7 mmHg, nach zwölf Monaten 157,3/88,2 mmHg. Das bedeutet gegenüber dem Ausgangswert eine Blutdrucksenkung um minus 26,3/9,9 mmHg.

Es kam bei der Durchführung der RDN zu einem Fall von Gefäßwandverletzung, keine weiteren ernsthaften unerwünschten Wirkungen wurden registriert. Frühere Studiendaten aus Deutschland zeigen zudem nach dem RDN-Eingriff eine Abnahme der Nüchternzucker-Werte und eine Verminderung der Insulinkonzentration. Die RDN führt außerdem zu einer Abnahme der Herzverdickung, die bei Bluthochdruck mit Beschwerden einer Herzschwäche und plötzlichen Todesfällen in Zusammenhang steht, und zu einer Verbesserung der Gefäßfunktion führt. Prof. Böhm: "Die RDN ist eine echte Erweiterung des therapeutischen Spektrums."

Studien mit potenziellem Einfluss auf die Therapie von Herz-Kreislauf-Krankheiten

Weitere Beispiele für vielversprechende Studien, deren auf dem ESC-Kongress präsentierte Ergebnisse einen maßgeblichen Einfluss auf die Therapie haben könnten:

  • Die PURE-Studie von Prof. Salim Yusuf (Hamilton, CA, USA) analysiert die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Risikofaktoren (154.000 Studienteilnehmer aus 17 Ländern bzw. 628 städtischen und ländlichen Kommunen) je nach Wohnort, Geschlecht, dem wirtschaftlichen Status von Personen und dem Bruttosozialprodukt des jeweiligen Landes.
  • Die ALTITUDE (ALiskiren Trial In Type 2 Diabetes Using cardio-renal Endpoints)-Studie (Prof. Hans Henrik Parving, Kopenhagen, DK) untersucht die Wirkung des Blutdrucksenkers Aliskiren auf die Nierenfunktion von Diabetikern. Aliskiren stand nach Zwischenauswertungen im Verdacht, bei Diabetikern mit eingeschränkter Nierenfunktion das Risiko für Herz-Kreislauf- und Nierenkomplikationen zu steigern.
  • Die Aldo-DHF-Studie von Prof. Burkert Pieske (Graz, AT) untersucht die Aldosteron-Rezeptor-Blockade bei diastolischer Herzinsuffizienz. In der Studie wurden Patienten mit diastolischer HI doppelblind mit Spironolacton 25 mg vs. Placebo therapiert. Spironolacton wird der Gruppe der kaliumsparenden Diuretika zugeordnet. Aufgrund der verminderten Wirkung des Hormons Aldosteron wird vermehrt Natrium ausgeschieden und Kalium zurückgehalten, da der durch Aldosteron bedingte Natriumkanal-Einbau unterbleibt. In der Folge kommt es zu einer erhöhten Wasserausscheidung.
  • Die IABP-SHOCK-II-Studie von Prof. Holger Thiele (Leipzig, DE) untersucht Patienten mit kardiogenem Schock als Folge eines akuten Herzinfarktes, die eine frühe Revaskularisation (Wiederherstellung einer ausreichenden Blutversorgung) erhalten haben. Verglichen werden Patienten, die entweder eine intraaortale Ballonpumpe oder eine alleinige optimale intensivmedizinische Therapie erhalten haben. Unter dem Motto "From Bench to Practice - Von der Wissenschaft in die Praxis" werden dieses Jahr Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche, Herzklappenerkrankungen, Durchblutungsstörungen und Herzinfarkt, Interventionen, Prävention, Rehabilitation, Bluthochdruck, kardiale Bildgebung und Grundlagenforschung einige der Schwerpunktthemen des diesjährigen ESC-Kongresses sein. Das Kongressprogramm gibt es auf der ESC-Website
    http://www.escardio.org/congresses/esc-2012/scientific-programme/Pages/welcome.aspx.
    http://idw-online.de/de/news492928

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Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution737

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.escardio.org

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.
Christiane Limberg, 24.08.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. August 2012