Deutsche Herzstiftung e.V. / Deutsche Stiftung für Herzforschung - 24.07.2018
Extreme Hitze: Was müssen Herzpatienten beachten?
Hitzetipps für herzkranke und ältere Menschen
Sommerliche Hitze mit sehr hohen Temperaturen über 30 Grad Celsius kann
zur Herausforderung besonders für ältere Menschen und diejenigen werden,
die bereits wegen Herz- oder Blutdruckproblemen in Behandlung sind.
Mögliche Folgen der hohen Temperaturen sind Müdigkeit und Schwindel sowie
Blutdruckabfall bis hin zum Kreislaufkollaps, außerdem
Herzrhythmusstörungen oder auch Muskelkrämpfe. "Diesen Folgen können
Betroffene vorbeugen, indem sie mit ihrem behandelnden Arzt
Vorsichtsmaßnahmen besprechen, die je nach Herzerkrankung unterschiedlich
sein können, zum Beispiel Anpassung der Trinkmenge oder notwendige
Dosierungsänderungen bei Medikamenten", betont Herzspezialist Prof. Dr.
med. Dietrich Andresen (Berlin), Vorstandsvorsitzender der Deutschen
Herzstiftung. Wichtige Empfehlungen für Herzpatienten zum Umgang mit der
Sommerhitze hat die Herzstiftung in einem Beitrag zusammengefasst, der
unter
https://www.herzstiftung.de/sommer-wetter-schwindelig.html
kostenfrei heruntergeladen werden kann.
Wärmeabgabe über die Haut: leichte Bekleidung, kühlere Umgebung
Das Blut nimmt die übermäßige Wärme aus dem Körper auf und transportiert
sie zu den kleinen Hautgefäßen, die wie "Kühlschlangen" die Wärme an die
Luft abführen. Je größer die Fläche der unbedeckten Haut, je kühler und
trockener die vorbeistreichende Luft, und vor allem je mehr Blut vom
Herzen durch die Hautgefäße gepumpt wird, desto mehr Wärme kann der Körper
abgeben. Ein gesundes Herz kann diese Mehrbelastung problemlos bewältigen.
Ein krankes Herz dagegen kommt schneller an die Grenze seiner
Leistungsfähigkeit. "Ältere Menschen und vor allem Patienten mit einer
Herzschwäche sollten daher möglichst größere Hitze meiden, sich körperlich
schonen und besonders darauf achten sich sommerlich zu kleiden", empfiehlt
Prof. Andresen.
Vermehrtes Schwitzen: Zusätzlicher Flüssigkeitsverlust bei Diuretika-Einnahme
Auch über den Schweiß gibt der Körper Wärme ab, verliert dabei aber an
Flüssigkeit und Elektrolyten (Salze: Natrium, Kalium, Magnesium): bei sehr
heißem Wetter ein bis zwei Liter Flüssigkeit pro Tag. Trinken ist daher
für den Ausgleich dieses Flüssigkeits- und Salzverlusts so wichtig.
"Gesunde Menschen trinken bei Durst automatisch so viel, wie sie zum
Ausgleich brauchen. Aber bei älteren oder herzkranken Menschen kann das
Durstgefühl nicht richtig intakt sein, so dass sie nicht ausreichend
trinken und der Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen wird", warnt Prof.
Andresen. "Wenn in einer solchen Situation durch eine zusätzliche Einnahme
wassertreibender Medikamente (Diuretika) ein stärkerer Flüssigkeitsverlust
entsteht, nimmt das Blutvolumen in den Gefäßen ab: der Blutdruck sinkt und
es kann vor allem beim Aufstehen aus liegender oder sitzender Position zu
Kreislaufkollaps mit kurzzeitiger Bewusstlosigkeit kommen."
Gefahr durch zu starke Flüssigkeitszufuhr
Da auch die ausgeschwitzten Salze nicht hinreichend ausgeglichen werden,
kommt es zu weiteren Beschwerden wie Kopfschmerzen, allgemeine Müdigkeit
aber auch Muskelkrämpfen und bisweilen Herzrhythmusstörungen. Ältere
Menschen und Patienten mit einer Herzschwäche müssen daher an heißen Tagen
angehalten werden genügend, zusätzlich ein bis zwei Liter pro Tag, zu
trinken. Allerdings: "'Genügend' heißt aber auch: Nicht zu viel! Denn eine
übermäßige Flüssigkeitszufuhr kann bei herzkranken Patienten zur
Verschlechterung ihrer Herzleistung führen", so Prof. Andresen. "Deshalb
sollten herzkranke Patienten ihre Trinkmenge, aber auch die
Medikamenteneinnahme, mit ihrem betreuenden Arzt abstimmen. Tägliches
Wiegen hilft, die notwendige Trinkmenge festzulegen."
Tägliches Wiegen zur Kontrolle der Trinkmenge:
Herzpatienten, besonders
diejenigen mit Herzschwäche, sollten sich morgens vor dem Frühstück und
nach dem ersten Gang zur Toilette wiegen. Generell ist ein regelmäßiges
Wiegen am Morgen zur Kontrolle der Flüssigkeitsbilanz ausreichend. Durch
zusätzliches Wiegen am Abend lässt sich die Flüssigkeitsbilanz über den
Tag grob einschätzen. Ist das Körpergewicht trotz Flüssigkeitszufuhr um
mehr 1 Pfund angestiegen, ist die Trinkmenge zu hoch. Wer als
Herzschwächepatient trotz Flüssigkeitszufuhr abgenommen hat, sollte - nur
in Abstimmung mit dem Arzt - die Dosierung der Entwässerungsmittel
herabsetzen.
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Hitzetipps für Herzkranke
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung - 24.07.2018
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 1. August 2018
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