Schattenblick → INFOPOOL → MEDIZIN → KRANKHEIT


REISEMEDIZIN/075: Erster MERS-Todesfall in Deutschland - Auf Reisen Hygieneregeln beachten (CRM)


CRM Centrum für Reisemedizin GmbH - 17. Juni 2015

Erster MERS-Todesfall in Deutschland: Auf Reisen Hygieneregeln beachten


Düsseldorf, Juni 2015 - Anfang Juni 2015 ist erstmals ein Deutscher an den Folgen einer MERS-Infektion verstorben. Er hatte sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit dem Virus infiziert. Auf der arabischen Halbinsel traten 2012 erstmals Fälle des neuartigen Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus (MERS-CoV) auf. Betroffen sind dort vor allem die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Katar, Oman, Kuwait, Jemen und Jordanien. Bis zur ersten Juniwoche sind in der Region 1211 Menschen erkrankt, 492 sind verstorben. Ende Mai 2015 kam es erstmals auch zu einem größeren Ausbruch außerhalb der Arabischen Halbinsel, in Südkorea. Das CRM Centrum für Reisemedizin rät Reisenden in die betroffenen Regionen zu sorgfältigen Hygienemaßnahmen. Untersuchungen internationaler Wissenschaftler legen die Vermutung nahe, dass Dromedare das natürliche Reservoir für das Virus bilden. Deshalb sollten sich Reisende von den Tieren fern halten. Reiseeinschränkungen sind der WHO zufolge jedoch nicht notwendig.

Zu den wichtigsten Hygieneregeln gehört vor allem regelmäßiges, sorgfältiges Waschen der Hände, vor allem, nachdem Tiere berührt wurden. Zudem sollten Reisende bei Aufenthalten in den betroffenen Regionen Abstand zu Menschen halten, die offensichtliche Symptome einer Atemwegserkrankung - Husten, Atemprobleme - oder Fieber zeigen. Auf den Besuch von Märkten, Basaren oder Reitausflügen, bei denen Kontakt zu Kamelen besteht, sollten Reisende verzichten, ebenso sollten sie keine rohen oder unvollständig erhitzen tierischen Produkte zu sich nehmen.

"Vor dem Hintergrund der bisherigen Erkenntnisse, ist das Risiko für gewöhnliche Urlauber, sich mit MERS-CoV zu infizieren insgesamt als gering anzusehen", sagt Professor Dr. med. Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum für Reisemedizin. "Grundlegende Hygienemaßnahmen sollten aber beachtet werden". Die WHO sieht derzeit keinen Grund für Einschränkungen im Reiseverkehr. Jedoch ist die Erkrankung in vielen Aspekten - etwa hinsichtlich der Übertragungswege - noch nicht vollständig verstanden.

MERS-CoV äußert sich meist in Form einer Lungenentzündung. Häufige Symptome sind Fieber, Husten und Schwierigkeiten beim Atmen. Die Inkubationszeit beträgt drei bis 12 Tage. Schwere und tödliche Verläufe treten überwiegend bei Personen mit Vorerkrankungen, etwa Diabetes oder Krebs, auf.


Quellen:

- Website European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC):
http://ecdc.europa.eu/en/healthtopics/coronavirus-infections/Pages/news_and_epidemiological_updates.aspx

- Website World Health Organization (WHO):
http://www.who.int/mediacentre/factsheets/mers-cov/en/


Das CRM Centrum für Reisemedizin trägt als unabhängiges, anerkanntes Fachinstitut Informationen über Infektions- und andere relevante Gesundheitsrisiken aus aller Welt zusammen und wertet sie aus. Ärzte und Apotheker können auf die daraus entwickelten Fachinformationsdienste für ihre reisemedizinische Gesundheitsberatung zurückgreifen- etwa auf das jährlich erscheinende Standardwerk "CRM Handbuch Reisemedizin". Das CRM ist außerdem der führende Anbieter von Seminaren zur Reise- und Tropenmedizin, die von der Landesärzte- und Apothekerkammern als Fortbildungsmaßnahmen anerkannt und mit Punkten bewertet werden. Das CRM Centrum für Reisemedizin wurde 1988 gegründet und gehört seit 2005 zur Thieme Verlagsgruppe.

Aktuelle Informationen und Adressen von Ärzten und Apotheken, die qualifizierte reisemedizinische Beratung anbieten, veröffentlicht das Centrum für Reisemedizin unter:
www.crm.de

*

Quelle:
CRM Centrum für Reisemedizin
Thieme Verlagsgruppe
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Juliane Pfeiffer
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart
Telefon: 0711 / 89 31-693, Fax: 0711 / 89 31-167
E-Mail: juliane.pfeiffer@thieme.de
Internet: www.crm.de und www.thieme.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juni 2015

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang