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AIDS/835: UN-Generalsekretär fordert Präventionsrevolution (DSW)


DSW [news] - April 2011
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

UN-Generalsekretär fordert Präventionsrevolution


Ban Ki Moon fordert die Regierungen der Welt auf, ihre Bemühungen gegen HIV/Aids kritisch zu überprüfen. Eine zentrale Empfehlung des Generalsekretärs ist es, die Energie junger Menschen für eine "Präventionsrevolution" zu nutzen.


Im Vorfeld der UN-Generalversammlung zum Thema HIV/Aids im Juni präsentierte Ban Ki Moon am 31. März in Kenia den Bericht "Uniting for universal access: towards zero new HIV infections, zero discrimination and zero AIDS-related deaths". Der Bericht zeigt zum einen Erfolge und schlägt zum anderen zukünftige Strategien im Einsatz gegen die Aids-Epidemie vor.

Als Erfolge hebt der Aids-Bericht die rückläufige Rate der Neuinfektionen, die Ausweitung der Behandlung mit lebensverlängernden antiretroviralen Medikamenten und die Fortschritte im Kampf gegen die HIV-Übertragung von Mutter zu Kind hervor. Zwischen 2001 und 2009 sank der Anteil neuer Infektionen in 33 Ländern - davon 22 südlich der Sahara - um mindestens 25 Prozent. Ende des Jahres 2010 waren mehr als sechs Millionen Menschen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen in antiretroviraler Behandlung. 2009 erhielten erstmals mehr als die Hälfte der infizierten Schwangeren in Entwicklungsländern antiretrovirale Aidsmedikamente. Damit konnte die Mutter-zu-Kind-Übertragung der Infektion reduziert werden.

Noch immer zu viele Neuinfektionen

Trotz der jüngsten Fortschritte unterstreicht der Bericht den großen Handlungsbedarf, der nach wie vor besteht: Auf jeden Patienten, der mit einer antiretroviralen Behandlung beginnt, kommen noch immer zwei Neuinfizierte. Täglich infizieren sich 7.000 Menschen mit dem Virus, darunter etwa 1.000 Kinder. Mangelhafte nationale Infrastrukturen, Finanzierungslücken und Benachteiligungen gefährdeter Bevölkerungsgruppen sind wichtige Faktoren, die den Zugang zu HIV-Prävention und -Behandlung erschweren. Im Jahr 2009 gingen die internationalen Hilfsmittel für HIV/Aids erstmals zurück, daher fordert der Bericht die Staaten der Erde auf, der Finanzierung von HIV-Programmen höhere Priorität einzuräumen.

"Präventionsrevolution" durch die Jugend

Eine Studie von UNAIDS aus dem vergangenen Jahr hat gezeigt, dass in den 15 am stärksten von HIV/Aids betroffenen Ländern die HIV-Verbreitung vor allem unter Jugendlichen deutlich zurückgegangen ist: Die HIV-Rate unter den 15- bis 24-Jährigen sank hier in den Jahren 2000 bis 2005 um mehr als 25 Prozent. Folgerichtig ist es auch eine zentrale Empfehlung im Bericht des UN-Generalsekretärs, die Energie der Jugend für eine "Präventionsrevolution" zu nutzen.

Diese Energie nutzt die Stiftung Weltbevölkerung bereits seit vielen Jahren: In unseren mehr als 600 Jugendklubs in Ostafrika verfolgen wir den Ansatz, Jugendliche durch Aufklärung vor einer Infektion zu schützen. Darüber hinaus bilden wir sie zu Jugendberatern aus, damit sie ihr Wissen an andere Jugendliche weitergeben können. Mehr zu den Jugendklubs der DSW erfahren Sie hier. [1]

Den Bericht des UN-Generalsekretärs "Uniting for universal access: towards zero new HIV infections, zero discrimination and zero AIDS-related deaths" können Sie (in englischer Sprache) herunterladen. [2]


Quelle: UNAIDS, 31. März 2011.

[1] http://www.weltbevoelkerung.de/projektarbeit/youth_to_youth.shtml?navanchor=1010011
[2] http://www.unaids.org/en/media/unaids/contentassets/documents/document/2011/20110331_SG_report_en.pdf


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Internet: www.weltbevoelkerung.de/DSW_news/pdfs/DSW__news__April_2011.pdf


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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. April 2011