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FORSCHUNG/752: Akademien empfehlen neue Maßnahmen in der Antibiotika-Forschung (idw)


Gemeinsame Pressemitteilung vom 28.01.2013
Akademie der Wissenschaften in Hamburg
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina

Akademien empfehlen neue Maßnahmen in der Antibiotika-Forschung



Einer steigenden Zahl an Infektionen durch Antibiotika-resistente Bakterien stehen weltweit immer weniger wirksame Antibiotika gegenüber. Damit wird die erfolgreiche Behandlung infizierter Patienten immer schwieriger. Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg und die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina geben in ihrer heute veröffentlichten Stellungnahme "Antibiotika-Forschung: Probleme und Perspektiven" acht Empfehlungen, die Wege aufzeigen, die weitere Ausbreitung von Resistenzen zu verhindern und dringend benötigte Antibiotika zu entwickeln.

"Die Entwicklung gibt großen Anlass zur Sorge. Wir haben den Fokus in der Stellungnahme auf den Beitrag der Forschung und die erforderlichen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gelegt", sagt Prof. Dr. Ansgar W. Lohse, Sprecher der Arbeitsgruppe "Infektionsforschung und Gesellschaft" der Akademie der Wissenschaften in Hamburg. "Es bedarf", so Lohse weiter, "wirklicher Anreize für eine neue und intensivere Antibiotika-Forschung und damit eine schnellere Entwicklung von Medikamenten."

"Das Thema stellt eine Aufgabe an die gesamte Gesellschaft", sagt Prof. Dr. Jörg Hacker, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften. Es erfordere nicht nur stärkere Forschungsanstrengungen und eine schnellere Umsetzung der Ergebnisse in die Anwendung, sondern auch einen Dialog darüber, wie verantwortungsbewusst Antibiotika eingesetzt werden und Resistenzen vermieden werden können. "Hierfür richten wir einen Runden Tisch ein, zu dem wir alle relevanten Partner einladen werden."

Das weltweite Auftreten von Antibiotika-Resistenzen gehört nach Einschätzung der WHO zu den größten Gefahren für die menschliche Gesundheit. Schätzungen gehen jährlich von rund 25.000 Patienten allein innerhalb der EU aus, die an den Folgen einer Infektion mit Antibiotika-resistenten Bakterien sterben.


Die Stellungnahme "In Kürze"
mit der Zusammenfassung und den Empfehlungen
ist als PDF-Datei verfügbar.

Die gesamte Stellungnahme ist als eBook frei zugänglich unter:
http://www.degruyter.com/isbn/9783110306675

Die Stellungnahme als Broschur:
Antibiotika-Forschung: Probleme und Perspektiven.
Stellungnahme der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
Nationale Akademie der Wissenschaften, Berlin (De Gruyter) 2013
(Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Hamburg 2), 77 S., 29,95 EUR
ISBN 978-3-11-030667-5

* Am Montagabend, 28. Januar 2013, 19 Uhr, wird die Stellungnahme durch Mitglieder der Arbeitsgruppe in Hamburg der Öffentlichkeit vorgestellt.

Teilnehmer:

  • Prof. Dr. Jörg Hacker, Präsident der Leopoldina
  • Prof. Dr. Ansgar W. Lohse, Sprecher der Arbeitsgruppe "Infektionsforschung und Gesellschaft" der Akademie der Wissenschaften in Hamburg
  • Prof. Dr. Stefan Schwarz, Friedrich-Loeffler-Institut Neustadt-Mariensee
  • Prof. Dr. Werner Solbach, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein.

Moderation: Vera Cordes (NDR).
Ort: Baseler Hof Säle, Esplanade 15, 20354 Hamburg.


Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.awhamburg.de
http://www.leopoldina.org

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
http://idw-online.de/de/attachment25158
Stellungnahme Antibiotika-Forschung "In Kürze"


Der Akademie der Wissenschaften in Hamburg gehören herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen aus dem norddeutschen Raum an. Als Arbeitsakademie will sie dazu beitragen, die Zusammenarbeit zwischen Fächern, Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen zu intensivieren und den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu fördern.
www.awhamburg.de

Die Leopoldina nimmt als Nationale Akademie der Wissenschaften Deutschlands mit ihren rund 1.500 Mitgliedern zu den wissenschaftlichen Grundlagen politischer und gesellschaftlicher Fragen unabhängig und öffentlich Stellung. Sie vertritt die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien und handelt zum Wohle der Menschen und der Gestaltung ihrer Zukunft.
www.leopoldina.org

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1234

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Akademie der Wissenschaften in Hamburg, Dr. Elke Senne, 28.01.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Januar 2013