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NEBENWIRKUNG/250: Phototoxische Reaktionen - Arzneimittel und Licht (muebri-online)


Medienbüro Müller-Bringmann - Pressemitteilung von Donnerstag, 4. August 2011

Arzneimittel und Licht - Diese Kombination kann unter die Haut gehen

Die Apotheker im Land Brandenburg klären auf


Potsdam. - Auf bestimmte Arzneimittel können Patienten in Verbindung mit UV-Strahlen empfindlich reagieren. Diese Unverträglichkeit macht sich unter anderem durch Hautveränderungen wie bei einem Sonnenbrand bemerkbar.

- Hilfe bietet zum Beispiel ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor. Gelegentlich ist es auch möglich, die Dosis des Präparates zu verringern, um phototoxische Reaktionen zu vermeiden.

Arzneimittel und Licht haben auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun. Doch was die meisten Menschen nicht wissen: Es kann vorkommen, dass die Haut empfindlich auf diese Kombination reagiert. Manche Arzneimittel können die Lichtempfindlichkeit der Haut krankhaft steigern. Experten sprechen dann von Phototoxizität. Das heißt, die Haut reagiert auf Arzneimittel und Licht zum Beispiel wie bei einem schmerzhaften Sonnenbrand. Die Apotheker im Land Brandenburg informieren darüber, welche Medikamente zu dieser Risikogruppe gehören und wie man der Phototoxizität vorbeugen kann.

"Phototoxische Reaktionen auf Arzneimittel können von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein", sagt Monika Harms, Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der Landesapothekerkammer Brandenburg. "Das hängt von der Beschaffenheit der Haut ebenso ab, wie der Art der Arzneimitteleinnahme oder der Konzentration des Präparates." Auch die Jahreszeit spiele eine Rolle, so die Apothekerin. "Es kann passieren, dass Arzneimittel, die im Winter gut vertragen wurden, in den Frühlings- und Sommermonaten plötzlich ein brennendes Stechen und Rötungen verursachen. Zudem können Medikamente, die zuvor keine Symptome auslösten, bei einer Dosiserhöhung zu einer gesteigerten Lichtempfindlichkeit bis hin zur Blasenbildung führen."

Eine phototoxische Reaktion wurde bisher bei den unterschiedlichsten Präparaten festgestellt. Zu den häufigsten gehören Antibiotika und Arzneimittel mit dem Wirkstoff Hydrochlorothiazid aus der Stoffgruppe der Diuretika, also Mittel zur Steigerung der Wasserausscheidung. Eingesetzt wird Hydrochlorothiazid zum Beispiel bei Bluthochdruck. Ein weiterer Wirkstoff, auf den die Haut in Verbindung mit Licht sensibel reagieren kann, ist Amiodaron zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen.

"Wir beraten die Patienten gerne in allen Fragen rund um die Phototoxizität von Arzneimitteln", informiert Harms. "Eventuell ist möglich, die Dosis abzusenken, um phototoxische Reaktionen abzuschwächen oder sogar zu vermeiden." Ein weiterer Rat der Apotheker: Sonnenlicht zwischen 11 und 15 Uhr ebenso meiden wie Solarien. Wer sich dennoch der Sonne aussetzt, kann sich mit Sonnenschutzmitteln mit hohem UV-Schutz absichern. Patienten, die nach der Arzneimitteleinnahme mit Hautveränderungen oder sogar allergischen Reaktionen reagieren, sollten sich umgehend an ihren Arzt oder die Apotheke vor Ort wenden.


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Quelle:
Nachrichtendienst muebri-online
Pressemitteilung von Donnerstag, 4. August 2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. August 2011