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MELDUNG/080: Bis zu 35 Millionen Euro für Forschungsnetz zu psychischen Erkrankungen (BMBF)


Bundesministerium für Bildung und Forschung - 17.02.2014

Seelische Leiden besser verstehen

- BMBF fördert deutschlandweites Forschungsnetz zu psychischen Erkrankungen
- Wanka: "Ziel sind neue und wirksamere Therapien"



In Deutschland leiden mindestens 40 Prozent aller Menschen im Laufe ihres Lebens an einer psychischen Erkrankung. Diese zählen somit zu den Volkskrankheiten. Sowohl für die Betroffenen als auch für die Angehörigen stellen sie eine erhebliche Belastung dar. Sie sind außerdem der häufigste Grund für Frühverrentungen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert deshalb ein neues Forschungsnetz zu psychischen Erkrankungen.

"Mit dem neuen Forschungsnetz setzen wir wichtige Akzente zur Erforschung psychischer Erkrankungen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Deutschland werden gemeinsam daran arbeiten, diese Erkrankungen besser zu verstehen. Aus diesem Wissen sollen neue und wirksamere Therapien entstehen", sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. "Betroffene leiden oft unermesslich an ihrer seelischen Erkrankung. Unser Ziel ist es, Ergebnisse aus der Forschung schneller für Patientinnen und Patienten nutzbar zu machen."

Das Forschungsnetz, für das das BMBF bis zu 35 Millionen Euro bereitstellt, wird ab Sommer 2014 seine Arbeit aufnehmen. Wichtigstes Ziel ist die Erprobung neuer Therapien: So werden etwa neue medikamentöse Wirkstoffe klinisch getestet, zum Beispiel Minocyclin. Dieses Antibiotikum wird gegen Infektionen eingesetzt, ist aber auch für die Behandlung von Depressionen in den Fokus der medizinischen Forschung gerückt. Mit Hilfe dieses Medikaments könnte der Therapieerfolg deutlich verbessert werden - speziell bei Patientinnen und Patienten, die bislang als therapieresistent galten. Aber auch nicht-medikamentöse Ansätze werden die Forscherinnen und Forscher verfolgen. Bei Suchterkrankungen, vor allem bei Alkohol- und Tabaksucht, soll ein neues E-Health-Konzept greifen. Dieses nutzt die inzwischen weite Verbreitung moderner Kommunikationsmittel wie etwa Smartphones zur Therapieunterstützung.

Das Forschungsnetz deckt psychische Erkrankungen mit sehr hoher Krankheitslast in der Bevölkerung ab. Insgesamt 30 universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen aus ganz Deutschland werden an der Erforschung von Depression, Angststörungen, Sucht, Schizophrenie, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und Autismus zusammen arbeiten. Ein internationales Gutachtergremium hochrangiger Expertinnen und Experten hat die neun beteiligten Forschungsverbünde zur Förderung vorgeschlagen. Entscheidend hierfür waren unter anderem die klinische Relevanz und die wissenschaftliche Qualität des jeweiligen Konzepts.

Die Bekämpfung von Volkskrankheiten ist Teil des Gesundheitsforschungsprogramms der Bundesregierung.


Weitere Informationen zum Forschungsnetz und den ausgewählten Verbünden finden Sie unter:
http://www.bmbf.de/de/1164.php und
http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/


Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/index.php und

http://www.bmbf.de/de/23246.php
Dokumente

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Quelle:
BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung
Pressemitteilung 17.02.2014 vom 010/2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Februar 2014