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INITIATIVE/019: Manie-Geprächskreis für Angehörige ins Leben gerufen (Kreis Soest)


Pressemitteilung von Montag, 30. November 2009

Manie-Gesprächskreis für Angehörige

Ehefrau eines Patienten sucht Austausch in einer Gruppe


Kreis Soest (kso.2009.11.30.517.bu). Manie, eine psychische Erkrankung, bringt Betroffene und Angehörige häufig an die Grenzen der Belastbarkeit. Die Ehefrau eines manischen Patienten möchte in Lippstadt einen Gesprächskreis für erwachsene Angehörige gründen. Das teilt die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen des Kreises Soest (KISS) mit.

"Man will sich ein oder zweimal im Monat treffen und gemeinsam nach Wegen suchen, mit der belastenden Situation zurechtzukommen. Ziel aller Bemühungen der Gruppe soll sein, selber gesund und psychisch stabil zu bleiben, um gemeinsam mit dem Patienten die schwierigen Zeit durchstehen zu können", erläutert KISS-Mitarbeiterin Barbara Burges.

In der Manie zeigen die Patienten oft völlig unangepasstes, distanzloses Verhalten:. So werden fremde Leute in Gespräche verwickelt, die weit jenseits gesellschaftlicher Konventionen liegen. Geld und Wertgegenstände werden an Fremde verschenkt. Häufig kommen auch sexuell anzügliche Verhaltensweisen vor. Es werden Käufe getätigt, welche die finanziellen Möglichkeiten weit übersteigen und vollkommen sinnlos sind.

Nahe Angehörige wie Ehepartner und Kinder können den Betroffenen nicht von diesen Verhaltensweisen abhalten. Ein Maniker lässt sich kaum oder nicht bremsen. Heftige Streitigkeiten mit lautstarken und schweren Beleidigungen gegenüber nahe stehenden Personen sind dann meist die Folge, das soziale Umfeld reagiert mit Unverständnis und wendet sich ab. An Manie Erkrankte haben während der manischen Phase keinerlei Krankheitseinsicht. Sie kommen sich nicht krank vor, sondern "fühlen sich blendend".

"Wenn die Phase abgeklungen ist, sitzen die Erkrankten vor einem großen Scherbenhaufen und sind voller Schamgefühle wegen ihres Verhaltens. Auch die Angehörigen schämen sich und es ist ihnen peinlich, wenn sich die Manie in der Öffentlichkeit abspielt", fast Barbara Burges die Folgen der Symptome zusammen.

Wer Interesse an dem Gesprächskreis hat, erhält dazu nähere Informationen bei

Barbara Burges, Kreis Soest
Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen
Telefon 02921/302162
E-Mail barbara.burges@kreis-soest.de


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Quelle:
Pressemitteilung von Montag, 30. November 2009
Kreis Soest
Pressereferent
Wilhelm Müschenborn (V.i.S.d.P.)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Dezember 2009