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ENTWICKLUNG/1034: Computerprogramm zur Genanalyse soll bei Krebsdiagnose und -therapie helfen (idw)


Medizinische Hochschule Hannover - 01.04.2014

Krebserkrankungen individueller behandeln

MHH-Wissenschaftler und zwei Firmen erhalten 1,4 Millionen Euro vom BMBF
Neues Computerprogramm zur Genanalyse soll bei Krebsdiagnose und -therapie helfen



Forscher des Instituts für Pathologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und die Teams von Firmen aus Wolfenbüttel (Biobase) und Leuven in Belgien (Cartagenia) entwickeln gemeinsam ein Computerprogramm zur Auswertung von Genanalysen. Es soll ermöglichen, Krebserkrankungen individueller behandeln zu können. Die MHH-Arbeitsgruppe um Professor Dr. Ulrich Lehmann und Dr. Florian Länger sowie die beiden Firmen erhalten für ihr dreijähriges Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) insgesamt fast 1,4 Millionen Euro. Sie widmen sich zunächst dem Lungenkrebs, die neue Infrastruktur wird jedoch beispielsweise auch auf Haut- oder Darmkrebs übertragbar sein.

Für eine möglichst schonende und auch ökonomisch sinnvolle Therapie bei Krebs wird es immer wichtiger, Gene zu analysieren, da Krebspatienten aufgrund einer genetischen Veränderung auf bestimmte Medikamente besonders gut ansprechen können oder aber resistent sind. Zur Genanalyse nutzen Wissenschaftler sogenannte Sequenzierverfahren, mit denen sie die Basenabfolge der Gene entschlüsseln. Besonders schnell und umfangreich sind sogenannte Hochdurchsatz-Sequenzierer der nächsten Generation: Sie können pro Durchlauf Millionen Fragmente des Erbgutes untersuchen. Dabei werden immer wieder neue genetische Veränderungen gefunden.

"Diese Ergebnisse der neuen und schnellen Sequenzierverfahren sind so umfangreich, dass zur Analyse der Ergebnisse neue Computerprogramme entwickelt werden müssen, die Gen- und Literaturdatenbanken vollautomatisch durchsuchen und die Ergebnisse bewerten. Das wollen wir mit unserem Projekt erreichen", erläutert Professor Lehmann. Die neue Software werde helfen, die ständig wachsende Liste an zu untersuchenden Genen zu bewältigen und Therapien gezielter auszuwählen.


Weitere Informationen erhalten Sie bei
Professor Dr. Ulrich Lehmann
Institut für Pathologie
lehmann.ulrich@mh-hannover.de.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution121

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Medizinische Hochschule Hannover, Stefan Zorn, 01.04.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. April 2014