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LABEL/3998: Glitterhouse-Mail-Order-Mail - 17.10.14 (glitterhouse)


GLITTERHOUSE MAIL-ORDER-MAIL (17.10.2014)



Musée Mécanique - From Shores Of Sleep
LP (+CD)/CD - EUR 15,75/14,75

Die Welt wird nicht an einem Tag umsegelt und so braucht auch dieses Album eine gewisse Zeit um seine volle Wirkung zu entfalten. Auch der Hörer muss für FROM SHORES OF SLEEP zunächst eine kleine Reise auf sich nehmen. Dennoch: Der Lohn ist groß. Was aufs erste Hören "nur" wie ein hochambitioniertes und opulentes Folkpop-Album wirkt, offenbart nach einiger Zeit eine faszinierende musikalische Land- oder vielmehr Seekarte, ein Mosaik aus tausend kleinen Geschichten, aus hunderten Orten dieser und anderer Welten. Musée Mécanique fordern ihre Hörer mit FROM SHORES OF SLEEP und vielleicht sind sie damit ein wenig aus der Zeit gefallen. Tatsächlich ist es aber die große Stärke dieses Albums: Dass es zeitlich oder gar geographisch nicht zu verorten ist und dies dem Werk auch gar nicht gerecht würde. FROM SHORES OF SLEEP funktioniert nicht wie ein simpler Reisebericht, eher wie ein fiktiver Abenteuerroman, vielleicht sogar wie ein Märchen. Dabei haben die Autoren, Musée Mécanique, die Orte, an die sie ihre Hörer mitnehmen, womöglich nie gesehen. Ihre Welten sind erschaffen, vom Schreibtisch aus, mit Blick auf eben jenes weite, alles versprechende Meer. Vielleicht wie Karl May, vielleicht wie Claude Debussy, der sich von "Exotik", wie sie auf der Pariser Weltausstellung präsentiert wurde, inspirieren ließ. Also: Schenken Sie diesem Album Zeit und Aufmerksamkeit. Es revanchiert sich mit tausend Details und hunderten von Welten verpackt in zehn Song-Geschichten. Mit dem fantasievollsten, opulentesten, ambitioniertesten und schlichtweg, denn so ist es nun einmal, "schönsten" Hörerlebnis, das Sie seit langem hatten.
Herzlichen Dank!
(Konstantin Gropper)


Jetzt OBS-Stimmen!

Bitte abstimmen: Das Orange Blossom Special wurde in der Kategorie "Best Small Festival" bei den "European Festival Awards" nominiert. Ihr könnt bis zum 17. Oktober (19 Uhr) unter http://www.newstroll.de/app/lt/?l=3m9d.1dzdy.q8vszjivcmh darüber abstimmen, ob das OBS diesen Preis auch tatsächlich bekommen wird. Die Stimmabgabe geht schnell und verpflichtet zu nichts. Ihr könnt allerdings jeweils 2 VIP-Tickets aller Festivals die in den jeweiligen Kategorien vorne liegen, gewinnen! Übrigens wird die Menge der abgegebenen Stimmen in Relation zur Besucherzahl der Festivals gesetzt, so dass Chancengleichheit gewährt ist.

Vielen Dank für eure Hilfe und viel Glück bei der Verlosung!!!


Aufgemerkt: Oktober-Katalog online!

mit Kostproben aus den aktuellen Label-Veröffentlichungen im Oktober: Musée Mécanique - From Shores Of Sleep (O.Astoria), vom Glitterbeat Sampler Dubs & Versions (Smokin'Bowl) und vom 16 Horsepower-Album "Hoarse" (Low Estate)


NEUERSCHEINUNGEN ZUM WOCHENENDE:


Jennie Abrahamson - Gemini Gemini
LP/CD - EUR 15,95/14,95

Vorab die gut, aber ernst gemeinte Warnung: Dies ist das vierte zauberhafte Zuckerwerk der Schönklang-Schwedin, und sämtliche drei Vorgänger-Alben sind schon nicht mehr lieferbar. Sollte jemand die Peter Gabriel-Gesangs-Gefährtin, Ane Brun-Freundin und Nina Kinert-Geistesschwester akustisch kennenlernen wollen: Eil er sich. Warum der Genesis-Grande Jennie gemeinsam mit Linnea Olsson (die auf Gemini ebenfalls vokal und instrumental für Schönklang sorgt) zu seinen aktuellen Chor-Königinnen erwählte, ist schon nach wenigen Klängen klar - so kate klingt selbst Kate heute nicht mehr, zudem demonstriert Jennie wohl- und volltönend, wohin sich die Fürstin des eigensinnigen-hochstimmigen Kunst-Pops hätte entwickeln können, wären nicht ständige, jahrelange Pausen der ungebremsten Entwicklung hinderlich gewesen. Irgendwo in der weiten, grenzenlosen Wohlklangwelt zwischen Feen-Pop, nordischem Folk und verspielter Elektronik, Dead Can Dance-Drama, kühler New Wave-Ästhetik und Dear Reader-Exotik, Engelschören und Elfentänzen, weltmusikwirbelnden Tanz-Einlagen und zart-zaubrischen Schwebklang-Phantasien entspinnt sich das mit wenig vergleichbare Filigran-Fein-Fadenwerk, beglänzt von einer hohen, fast mädchenhaft leuchtenden Stimme, die schneidend zart, verletzlich sanft unter die Haut direkt ins Herz dringt. Wie ein verschollenes Macht-Pop- und Meisterstück zwischen The Dreaming und Hounds Of Love, mit einer gehörigen Garmarna-Portion skandinavisch-phantasievoller Folk-Wucht dargebracht. Ein irisierend-faszinierendes Irrlicht in düster-dräuender Nacht. (cpa)


Allo Darlin' - We Come From The Same Place
LP/CD - EUR 17,95/15,95

Drittes Album einer meiner absoluten Lieblingsbands, die wie sich jetzt herausstellt auch noch mit einer anderen Lieblingsband, den fabulösen Wave Pictures, befreundet ist. Und das hört man auch ein wenig heraus. Am besten stellt man sich Allo Darlin' ungefähr zwischen den jungen Belle & Sebastian und eben den Wave Pictures vor. Britische Popmusik mit Folk-Roots und Twee-Pop-Anklängen, ganz und gar unprätentiös, freundlich und sympathisch, vor allem aber mit absolut unschlagbaren Melodien gesegnet. Mit betörenden Girl-Vocals von Sängerin Elizabeth Morris (eine gebürtige Australierin) in allerschönster Brit-Indiepop-Tradition (Primitives, Shop Assistants, Isobel Campbell, Camera Obscura), begleitet von meistens zwei sich perfekt ergänzenden Jingle-Jangle-Gitarren (auch mal Banjo oder Ukulele), die solistisch auch überraschend ruppig ausfallen können. Allo Darlin' sind ebenso smart wie herzerwärmend, ihre Songs sind Kleinode in umwerfender Melodiosität mit unwiderstehlichen Refrains, cleveren Texten, endlos upliftend und von ansteckend guter Laune - und das von einer Band aus dem verregneten London. Der Titelsong ist lupenreine Belle & Sebastian-Magie, der Gesamtsound konsequent schlicht und komplett alterslos. Macht bereits zum dritten Mal das perfekte Indiebritpopalbum von nur einer einzigen Band - was für eine sagenhafte Quote! (Joe Whirlypop)


Dickey Betts & The Great Southern - Back Where It All Begins: At The Rock And Roll Hall Of Fame
DVD+CD - EUR 6,95

2005er Eagle Vision-Veröffentlichung des Betts-Auftritts in der Rock'n'Roll Hall Of Fame. Der Southern Rock Gigant und Verfasser einiger Allman-Klassiker im September 2004 Live in der Hall Of Fame zu Cleveland, der erste, der dort aufnehmen durfte. Mit Dangerous Dan Toler als 2. Gitarristen rockt sich die Band durch 12 Tunes (+ 2 Bonustracks), darunter reichlich Allman Brothers Material. Hier zur Sicherheit das Tracklisting: Opening; Statesboro Blues; Blue Sky; Change My Way of Living; Get Away; Ramblin' Man; Back Where It All Begins; Come On In My Kitchen; Seven Turns; In Memory Of Elizabeth Reed; No One To Run With; Jessica. Dazu gibt es jede Menge Extras, z.B. sehr ausführliche Interviews mit Dickey und der Band. Satte 153 Minuten total. Weiterhin gibt es eine 6-Track-CD mit einer Lauflänge von 60 Minuten, die teilweise beim Soundcheck mitgeschnitten wurde. Mit Southbound und Blue Sky, die auch als Video als DVD-Extra zu sehen und hören sind. Dazu In Memory Of Elizabeth Reed, Donna Maria (ein Santana-style Betts Song), eine 17-Minuten Version von Jessica und mit Cleveland Blues ein exklusiver Betts-Tune. Killer Shit und für Fans absolute unverzichtbar.


Pieta Brown - Paradise Outlaw
CD - EUR 15,95

14er, als Gäste Justin Vernon, ihr Vater Greg (exzellentes Duett), Amos Lee, ein paar Mal auch David Mansfield. Im Zentrum stehen gemeinsam ihre beseelte gewohnt betörende sinnliche bis einfach hinreißende Stimme und die fabelhafte feinst vibrierende/feinziselierte butterweiche Gitarre des tollen Bo Ramsey (wundervolles feinfühliges Reverb, davon kann ich gar nicht genug bekommen). Ganz bedächtig und entspannt fließt die Musik, in einnehmender sehr dezenter Atmosphäre (ab und zu erinnert mich das an die ruhigen Stücke der Robert Plant-Alison Krauss-LP), manchmal wird's richtig leise und intim, 1,2x unterschwellig Spannung erzeugend. Die Rhythmen gern schön locker, ein wenig federnd bis leicht tänzelnd. Explizit balladesk jedoch ist weniges. Ihr Americana/Alt. Country paart sich mehrfach mit einem gewissen Folk-Pop-Flair (bzw. versteckter Pop-Note), sporadisch schleichen sich unter der Oberfläche traditionellere Elemente oder eine kleine Prise (Folk) Blues respektive R'n'B-Einfluß (in Form einer Art Country-Soul) ein. Ungewohnt übrigens: Anders als andere setzt sie die (für meinen Geschmack) Highlights (unter ausschließlich guten Stücken, versteht sich) fast komplett ans Ende des Albums, bestechende Songs wie Heading Home, Letter In Hand, Back To You, Rise My Only Rose. Klasse wie immer! (dvd)


Jerry Garcia Band - Garcia Live Vol. 4: March 22nd 1978 Veteran's Ball
2-CD - EUR 16,95

Ein weiteres Live-Highlight aus dem an Höhepunkten reichen Nachlass von Jerry Garcia und seinen verschiedenen Bands. Auf Vol. 4 finden sich zwei komplette Sets vom 22. März 1978 aus der Veteran's Hall in Sebastopol, Kalifornien. Eine Benefizshow für eine lokale Zeitung mit Robert Hunter's Band Comfort als Support. Sehr laidback und entspannt musiziert die Band um Garcia, John Kahn am Bass und Drummer Buzz Buchanan an diesem Tag, unterstützt von Keith & Donna Godchaux an Keyboards und Backingvocals, Maria Muldaur (Backingvocals) und einem Kurzauftritt des späteren JGB Keyboarders Ozzie Ahlers. Gut eingespielt nach einer kurzen Tour und ein paar Wochen vor der Veröffentlichung des Cats Under The Stars Albums präsentiert die Band hier die Albumsongs Gomorrah und Love In The Afternoon, marodiert ansonsten wie gewohnt durch diverse Stile und versieht Coverversionen aus Reggae (The Harder They Come), Soul (I Second That Emotion) oder Gospel (I'll Be With Thee) mit einem prägenden Stempel. Standards wie Mystery Train, Dylan's Simple Twist of Fate und eine entschleunigte Version von The Night They Drove Old Dixie Down runden diese über zwei Stunden lange Sets perfekt ab.


Jeff Healey - As The Years Go Passing By: Live In Germany
3-CD - EUR 8,95

Der Ausnahmegitarrist am 10.05.1989 bei Ohne Filter Extra (9 Songs im Trio), am 2.04.1995 bei Extraspät In Concert (12 Songs mit Extragitarrist Pat Rush) und am 31.10.2000 wieder bei Ohne Filter Extra (10 Songs mit Philip Sayce als 2. Gitarristen). Ein angenehm preisgünstiger Restposten.


Hozier - Hozier
2-LP/CD/ltd. 2-CD - EUR 26,95/14,95/21,95

Jack White's Gospel-Bruder ist Ire und die dreckigsten Soul-Blues- Hymnen kommen von der grünen Insel. Andrew Hozier-Byrne beschränkt sich bei seinen rauhen Roh-Diamanten auf die wesentlichsten Werkzeuge, elektrisierende Energie, eine warme, seelenvolle Stimme, den Gitarren-Verstärker auf 11 und den Hintergrund mit jeder Menge Hall und himmlischen Engelsstimmen ausgekleidet - schon steht der vom ersten Moment gefangene Lauscher knietief im seelenvollen Sumpf zwischen segnendem Gospel, feistem Fat Possum-Bues, schneidender Metal-Macht und ungebremster White Stripes-Wucht. Nur selten wird das karg-kraftvolle Soundgewand dabei mit mehr Mitteln als weich-beseelten Gesang, deftig-druckvollen Drums und der roh-reifen E-Gitarre befeuert, Streicher, Piano, Orgel und herzwärmend-hymnische Engelschöre werfen segnende Streiflichter, aber der prächtige Protagonist überstrahlt alles. Zwischen harmonieseligem Civil Wars-Americana (denen er im Stimm-Duett mit Karen Cowley ganz gefährlich nahe kommt), der rauhen Meisterschaft eines Jack White, Lou Reed-Gelassenheit, Swamp-Blues, Breitwand- bis Ben Harper-Soul und einem alles überstrahlenden, alles durchziehenden Gospel-Geist eröffnet sich ein herzhaftes wie gefühlvolles, in dieser Intensität bislang ungekanntes, unwiderstehlich melodie-seliges Musik-Terrain, das seine vielfarbig flirrenden Facetten ganz aus der kreativen Kraft der Person im faszinierenden Fokus zieht. Und dass der Mann mit seinen unwiderstehlichen Melodien es sogar geschafft hat, im Radio stattzufinden, zeigt nur, dass guter Geschmack nicht nur einer exzentrischen Elite vorbehalten ist. Eine elektrisierende Entdeckung. (cpa)


Keston Cobbler's Club - A Pocket Guide To Escaping
CD - EUR 10,95

Unser Lieblings-Club ist zurück, wieder mit einer formidablen Kurz-Kür ihrer ganz eigenen, kostbar-köstlichen Kreativ-Kunst, 5 Art-Folk-Pop-Perlen in 20 Minuten, wiederum feinst in ein kunstvoll gestaltetes Digipak gewandet. Die Wanderer zwischen den Wunderwelten haben ihre ganz eigene Art, mit filigranen und fulminanten instrumentalen Mitteln gleichermaßen umzugehen, kristalline Kleinode und wogengleich schwelgende Machtmomente wechseln sich ab, treffen aufeinander und ergänzen sich aufs Feinste, vielfarbig-verspielte Dear Reader-Pop-Phantasie trifft auf die ganz große Sufjan Stevens-Arrangement-Kunst, wird mit amerikanischen und britischen Folk-Elementen verfeinert und mit hymnischen Melodien versehen direkt ins wehmütige Herz des Pub-Besuchers gespielt. Von vielerlei Saiten-, Tasten- und Schlag-Werk umrankt, durch bodenständiges Blechgebläse untermalt, gekrönt von mal wechselndem, mal vielstimmig harmonisierendem weiblichen und männlichen Leadgesang in zum Mitsingen geradezu zwingender Melodieseligkeit werden hier fünf wolkengleiche Weisen gereicht, die Herz und Seele erfreuen. Herrlich, hymnisch, einzigartig. (cpa)


Mark Lanegan Band - Phantom Radio
LP (+MP3)/CD/ltd. 2-CD - EUR 18,95/14,95/16,95

Großartige Glanztat dieser irisierenden Ikone, düstere Delikatessen, von unvergleichlich samtrauher Stimme unter die Haut und mitten ins Herz gerieben. Nicht sämtliche seiner Stil-Schwankungen der letzten Jahrzehnte stießen auf mein uneingeschränktes Wohlwollen, nicht alle Collaborationen des umtriebigen, Genre-Grenzen-ignorierenden Exzentrikers fanden mein ganzes Gefallen, doch immer vergoldete sein unvergleichlicher Gesang auch mir unzugänglicheres Material. Mit dem 2013er Black Pudding-Album aber konnte er an alte Ausnahmealben anknüpfen, und diesen erfolgreich eingeschlagenen Pfad setzt er mit Phantom Radio nahtlos fort. Kraut-Rock-Phantasie, kühl-elegante New Wave-Elektronik und düstere Desert-Rock-Wolken bestimmen das mystisch-magische musikalische Bild der zehn neuen Song-Eigenheiten, herbstlich gefärbte, hypnotisch schimmernde Dunkelheit umgibt das betörende Melodien-Geflecht, das Mark's Stimme einem hymnisierenden Hirten gleich durchschreitet. Akustische und elektrische Gitarren, vor allem aber elektronisches Tasten- und Schlagwerk füllen das faszinierende Klangkonstrukt, das mal an Gary Numan-Keyboard-Kristall-Paläste, mal an Walker Brothers-Grandezza, mal verblüffend nah an spätes Hugo Race-Werk erinnert, grenzenverneinend zwischen sakraler Einsamkeit, wurzelverbundener Americana-Energie, zerrenden Noise-Momenten und mitreissenden Wave-/Gothic-Grooves wandelt, und doch stets ganz der Melodie, dem samtenen Umsäumen der einzigartigen Stimme dient. Ein weiteres, lohnendes Lanegan-Werk, vor allem in der schwer limitierten Doppel-CD-Edition, die auf Tonträger 2 die fünf Songs der bereits vergriffenen Vinyl-EP No Bells On Sunday beinhaltet. (cpa)


Lewis & Clarke - Triumvirate
2-LP/CD - EUR 33,95/15,95

14er aus Pennsylvania, mir unbekannt und eine große begeisternde Entdeckung! Lou Rogai steckt dahinter. Wunderbar bildhafte, irgendwie, hmm, naturnahe Musik, in 12 großteils langen Stücken (bis 11 Min., insgesamt 75, keine Minute zu viel) mit aller Zeit, ihre sogartige Kraft zu entfalten. Eine Art sehr spezieller behutsamer manchmal etwas verträumter ganz gern in dezenten Wellen sich entwickelnder sanft und schlicht-schön gesungener Folk Rock von großer Leichtigkeit, der nur kurzzeitig eine etwas dramatische/extrovertiertere Note annimmt, und dessen bestechende Klangbilder mich öfters regelrecht verzaubern. Geprägt von einer nahezu perfekten Einheit der Instrumente und kongenialer flexibler "offener" Rhythmik, immer in Bewegung, Akustik- (selten E-) Gitarren paaren sich mit (E-)Piano, Orgel und/oder Geige (die einige herrliche Melodien kreiert!), kreisen sachte umeinander, tanzen zusammen - das macht einen ungemein leichtfüßigen ab und zu beinahe jazzigen Eindruck, ohne je im Geringsten Jazz zu sein. Auf lange Sicht hat das etwas faszinierend Hypnotisches, teils auch Meditatives. Ganz entfernt könnte man vielleicht Pentangle als wesensverwandt nennen, früher wurde er mit Codeine verglichen. Musik abseits üblicher Schemata, absolut eigen, originell, ohne irgendwelche Extravaganzen, die einen immensen Reiz auf mich ausübt - eine große Empfehlung! (dvd)


Shelby Lynne - I Am Shelby Lynne (DeLuxe Edition)
CD+DVD - EUR 19,95

Der begeisternde Befreiungsschlag der Glatt-Country-geknechteten, spürbar begnadeten Singer-Soul-Writerin Shelby traf uns damals mit einem Paukenschlag (wer erinnert sich nicht der mitreissenden Macht des Your Lies-Einstiegs), wie eine Bombe schlugen aber selbst die leisesten Momente dieses Jahrhundert-Inselalbums ein, und Leavin' soll man dereinst auf meiner Beerdigung spielen. Wie ein alles überstrahlender Soul-Phoenix stieg diese ehrliche, ernsthafte und vor allem mitreissende Sängerin aus der Nashville-Asche auf, streifte die Country-Ketten ab und bereicherte unseren tristen Alltag mit einem ebenso seelen-strotzenden wie melodie-gesegneten Songwerk, das auch nach 15 Jahren noch einzigartig ist und immer noch nachwirkt. Bis heute sind die Melodien dauerpräsent, und nicht nur ich entdecke mich immer wieder beim herzhaften Mitsingen (Shelby mag es mir verzeihen). 15 Jahre nach seiner grandiosen Geburt erlebt das Ausnahme-Album jetzt seine verdiente Sonder-Behandlung, und bietet dem Lynne-Liebhaber in der sechsseitigen Deluxe-Digifile-Verpackung sechs bislang unveröffentlichte Bonus-Songs, die den Genuss des Original-Albums auf jetzt 62 Minuten verlängern. Die wirkliche Dreingabe aber ist die beiliegende DVD, die einen 90-minütigen Auftritt vom 28. April 2000 im House Of Blues, L.A. für die Ewigkeit festhält. Nahezu das komplette Album, einige der Bonustitel und zwei Coverversionen im Zugaben-Bereich (Wichita Lineman und Mother) füllen die Setlist eines unvergesslichen Konzerts, das eine ungemein ernste, schmerzhaft ehrliche Künstlerin bei der begeisternden, erfüllenden Arbeit zeigt. Die perfekte Begleitmannschaft wirkt im Hintergrund, mit häufig geschlossenen Augen legt Shelby ihre ganze Seele in ihre eigenen Evergreens und begeistert ihr damaliges wie heutiges Publikum (auch ohne sich alle zehn Minuten umziehen zu müssen). Würde ich sie nicht schon seit dem ersten, denkwürdigen I Am-Zusammentreffen zutiefst verehren - nach Ansicht dieses Auftritts wäre ich ihr mit Haut und Haaren verfallen. Love you, Shelby. (cpa)


John Mellencamp - Plain Spoken
LP/CD - EUR 23,95/16,95

14er. So gut hab ich ihn lange nicht gehört! Schon die gut gereifte (sehr) rauhe Stimme mit viel Charakter... Irgendwo zwischen Folk und Country angesiedelt, selten auch etwas Blues inbegriffen (call it Americana...), der Rockanteil eher gering (wenn überhaupt), auf entspannte Weise kraftvoll, mal mit mehr Druck, mal ruhig bzw. wunderbar atmosphärisch (richtig balladesk oder langsam jedoch eigentlich nie). Großteils mit kleiner Band eingespielt, entschlackt ohne gleich explizit sparsam zu klingen (wenn E-Gitarre - zur Hälfte -, dann erste Sahne: Strikt musikdienlich, das aber prächtig, v.a. T-Bone Burnett agiert; außerdem ab und zu Orgel, Mandoline, Harmonica, mehrfach Geige). Völlig aus der Zeit gefallene lebenssatte gehaltvolle Musik, ausgesprochen angenehm und sympathisch, z.T. ein Hauch Wehmut. Auf gewisse Art höre ich eine Gemeinsamkeit mit dem späten Dylan (ohne direkt daran zu erinnern). Eine runde Sache, vorbehaltlos zu empfehlen! (dvd)


Melvins - Hold It In
LP/CD - EUR 24,95/14,95

Dass sich gerade die Melvins zu einer derart langlebigen und endlos produktiven Truppe entwickeln würden, hätte vermutlich niemand gedacht. Jährlich zwei neue Alben, dazu zuletzt auch noch ein Solowerk plus ausgiebiger Tour von Mastermind Buzz Osbourne - Respekt: Das neue Opus ist tatsächlich Album Nummer 24, man fasst es nicht. Bassist Jared Warren und Co-Drummer Coady Willis setzen diesmal aus, dafür haben sich King Buzzo und Dale Crover mit zwei ähnlich legendären und berüchtigten Typen zusammengetan: Gitarrist Paul Leary und Bassmann JD Pinkus von den leider nicht ganz so produktiven Butthole Surfers. Und für Herren in gesetzterem Alter geht es hier dann erwarteter weise doch wieder laut und heftig, aber auch recht experimentell zu. Mal mit synthetisierten Vocoder-Vocals, mal mit schlierig-psychedelischen Lava-Strömen, die tatsächlich mehr nach Butthole Surfers als nach Melvins klingen. Man findet dann aber doch wieder zum mächtigen Melvins-Groove zurück, Drummer Crover ist einfach bei jedem Wiederhören eine Wucht. Der Sound ist diesmal an den Rändern ausgefranster und souverän dekonstruierter, knochentrockener 70s Hardrock, zwischen Glam-Fragmenten und Psych-Noise. Hart und tonnenschwer, aber auch mit drogengeschädigten Freak-Outs und kontemplativ-spacigen Soundscapes. Und zwischendrin dann mal richtig knackig und satt rockend wie die deutlich jüngeren Eagles Of Death Metal ("Eyes On You"). Alles in allem genau der Trip, den die Kollaboration mit zwei Butthole Surfers verspricht. (Joe Whirlypop)


Tift Merritt - Buckingham Solo
CD - EUR 6,95

2009er Fantasy-Veröffentlichung eines intensiv-intimen Solo-Live-Mitschnitts, aufgenommen am 29. November 2008 im Radcliffe Center, Buckingham, England. Mit drei wunderbaren, bemerkenswert unterschiedlichen Studio-Alben hat uns Tift ihre Songwriting- und Gesangs-Kunst deutlich und nachhaltig vor Ohren geführt, mit zwei Live-Mischnitten hat sie die Konzert-Wirksamkeit ihres Song-Materials mit voller Band-Begleitung mitreissend unter Beweis gestellt, mit Buckingham Solo verzaubert sie uns allein mit der Kraft ihrer Lieder und ihrer glockenklaren Stimme. Sich abwechselnd am Klavier und der akustischen Gitarre begleitend hält Tift ihr Konzertpublikum (und uns als heimliche Lauscher) derart in Atem, dass man während der Songs die sprichwörtliche Nadel fallen hören könnte (fällt aber keine), mit wenigen, warmherzig-sympathischen Worten verbindet sie 12 Songs, die zur Hälfte vom 2008er Another Country-Album stammen, kurz (3 Titel) Tambourine streifen, noch kürzer (1 Song) bei ihrem Debut vorbeischauen, bevor sie mit einem George Harison-Cover (I Live For You, "my favourite song in the world") und einem neuen Song (Do Something Good) den Hörer verabschieden. Der Kunst Merritts aber ist es zu verdanken, dass es ihr gelingt, mit karg-zarter Instrumentierung und einer Stimme, die kälteste Herzen schmelzen liesse, ihren Liedern genau die Folk-, Country-, Blues-, Soul- oder Gospel-Note zu verleihen, die sie benötigen, um zu voller Farbenpracht zu erblühen. Die Tift-Essenz, in zwölf final-schöne Versionen gegossen, jetzt zum seligmachenden Sonderpreis. (cpa)


Thurston Moore - The Best Day
2-LP/CD - EUR 18,95/14,95

14er, 4. Solo-LP des Sonic Youth-Kopfes, anders als die bisherigen (S.Y. wohl am nahesten). Kleine Band (u.a. My Bloody Valentine-Bassistin, Steve Shelley). Im Wesentlichen komplett straighter Guitar Rock, stoisch und unaufhaltsam rollend (auch über lange Strecken, es gibt einige ausgedehnte Stücke, bis 11 Min.), die Gitarren relativ simpel aber ungemein effektiv - es macht Spaß, ihrer Entwicklung, ihren repetitiv gespickten Motiv-Verschiebungen zuzuhören - oder kunstvoll enervierenden langgezogenen Feedbackschwaden, schön rotierenden Figuren. Mal erinnert mich das leicht an Steve Wynn, mal, noch hypnotischer bzw. monotoner, an die Wipers, kurz auch The Fall. Das Ganze gibt's auch in akustisch mit einer kleinen Prise (seltsamem) Folk (entwickelt einen kontemplativen Sog), hinzu kommen völlig zeitloser Rock mit feinen folkig-bluesigen Zwischenspielen, ein dunkler teilakustischer eindringlicher ziemlich nackter Song. Und ein paar sehr sehr schöne Gesangsmelodien! (dvd)


Stevie Nicks - 24 Karat Gold-Songs From The Vault
2-LP/CD - EUR 24,95/16,95

14er. Unveröffentlichte bisher nur als Demo aufgenommene doch neu eingespielte Songs von 1969-95 (viele um die 35 Jahre alt), in edler Begleitung von u.a. Benmont Tench, Mike Campbell (beide Tom Petty), Davey Johnstone, Waddy Wachtel. Weit besser als ich dachte, wie früher mit Gitarre (ausgesprochen melodiös wie zupackend, teils inkl. akustischer), Piano und Orgel instrumentiert (wenig Keyb.), dicht an den 70ern, einige richtig gute Songs, mit all ihrer stimmlichen Strahlkraft (manchmal sehr schön herb) gesungen. Schnörkelloser 70s-Classic Rock, mit Druck oder auch Pop-Anleihen (1,2 Stücke hätten auf Rumours gepaßt, v.a. ein rein poppiges). Einige Rock-Balladen mit bluesiger Gitarre (oder nur Piano, besonders beeindruckende Vocals), aber auch folkig-balladesk. Am besten gefällt mir das längere kontrastreiche Blues-beeinflußte I Don't Care mit feiner Slide, recht kantig und z.T. hart (in Zep-Tradition, sagt sie selbst). (dvd)


O'Death - Out Of Hands We Go
LP/CD - EUR 21,95/14,95

14er. Auch wenn die Quellen teilweise andere sind, klingt manchmal immer noch eine Verwandtschaft zu 16 Horsepower oder Slim Cessna durch, v.a. durch diesen Gesang von ganz bemerkenswertem Charakter, ob schmerzerfüllt, manisch, sanft vibrierend unter die Haut kriechend, oder leicht torkelnd/brüchig. Rauher Sound (manchmal schon in LoFi-Bereichen), in dem einzelne Instrumente verschwimmen/zusammenfließen - was dazu führt, daß ich z.T. nicht mehr klar hören kann, ob gerade ein Harmonium/Orgel oder Geige (die ist fast immer dabei, oder mehrere), Banjo oder Mandoline, Ak- oder E-Gitarre unterwegs sind. Ihr meist ausnehmend dringlich und intensiv wirkender oft sich stetig verdichtender Mix aus (Indie) Folk (Roots) Rock und (Alt.) Country (resp. "Gothic Country") wildert attraktiv in allen möglichen alten Rhythmik-Traditionen, teils auch relaxt pluckernd oder kontrastiert von dunklem geheimnisvollem suggestivem "Voodoo Folk", zart-poetischem Psychedelic-Folk-Gespinst, lyrischem schön lose-verspieltem bis unerhört dichtem/nonchalant-hypnotischem Country-Freak-Folk. Schon etwas Besonderes! (dvd)


Oh Susanna - Namedropper
CD - EUR 14,95

Auch wenn die Linernotes mich zunächst bestürzten (obwohl mittlerweile wohl alles wieder gut sein soll), so habe ich die 2014er Rückkehr von Suzie Ungerleider dennoch mit offenen Armen (und Ohren) empfangen. Musikalisch wurzelnah und einfühlsam von Jim Bryson in Szene gesetzt, kommt die sanft-zarte, fast mädchenhafte Stimme der Kanadierin in 14 Songs zu mitreißender Geltung, wobei sich Susanna diesmal ganz auf ihr Wirken als Sängerin und Interpretin konzentriert, stammt die Song-Kollektion doch komplett aus fremden Federn: Wunderbare Weggefährten wie Joel Plaskett, Keri Latimer, Ron Sexsmith, Melissa McLelland, Old Man Luedecke, Luke Doucet, Amelia Curran, Jim Cuddy oder Angaleena Presley haben diese wehmütigen Weisen eigens für dieses Werk verfasst, samt und sonders Lied-Exklusivitäten, die von der seiden-sanften Stimme mit Liebe und Gefühl, Herz und Seele gefüllt werden. Gebettet in ein wohlgestaltetes, gekonnt zwischen Folk-, Country-, Pop- und Roots-Rock ausgewogenes Lager aus akustischem und elektrischem Wurzel-Instrumentarium (gewoben von u.a. Bryson, Ian Lefeuvre, Kathleen Edwards, Rueben Degroot, Eli Abrams, Dam Giroux) lässt Suize ihren Gesang glänzen, und es ist, als sei sie nie fort gewesen. Kein Johnstown, vielleicht, aber ein hochwillkommenes Werk einer unvergleichlich intensiven, ans Herz gewachsenen Stimme. (cpa)


Mike Oldfield - Studio Albums 1992-2003
8-CD - EUR 27,95

2014er Rhino-Zusammenfassung der acht Alben der knapp 12 Warner-Jahre des britischen Vielinstrumentalisten und Klangphantasten, die vor allem durch Wieder- und Weiterbearbeitungen seines zentralen Werks geprägt waren. Mit Tubular Bells II setzte er sein epochales Debut im Jahr 1992 erstmals fort, 1998 folgte Tubular Bells III, pünktlich zum Jahrtausendwechsel erschien The Millenium Bell, drei Jahre später nutzte er die in der Zwischenzeit ungemein fortgeschrittenen Studiomöglichkeiten, um den Erstling komplett neu einzuspielen (Tubular Bells 2003). Neben den 4 Glocken-Spielfassungen bietet die stabile Pappbox noch das Arthur C. Clarke-inspirierte Album The Songs Of Distant Earth (1994), das keltisch beeinflusste Voyager (1996), die titelgebende Beschränkung auf die schier unerschöpflichen Möglichkeiten der sechs Saiten (Guitar, 1999) und das 2002er Spiel-Soundtrack-Konzept-Werk Tr3s Lunas.


Angaleena Presley - American Middle Class
CD - EUR 14,95

14er Solo-Debut der ex-Pistol Annies und realer coal miner's daughter. Feinste Backing Vocals-Liste: Patty Loveless, der tolle Chris Stapleton (Steeldrivers), Sarah Siskind, Emily Saliers (Indigo Girls). Guter phrasierungsstarker Gesang. Superbe E-Gitarren, toll malend, klasse akzentuierend, feinste Spitzen, wunderbares Reverb, herrlich cremig, auch die akustische ist erstklassig, Pedal Steel, Mandoline, Dobro stehen kaum nach (verantwortlich: Audley Freed und Keith Gattis, die u.a. für Ray Wylie Hubbard, Loretta Lynn, Willie Nelson, Kelly Willis, Gov't Mule tätig waren). Tief traditioneller Country (v.a. in balladesker Form) paart sich bei ihr mit einer sehr angenehmen zeitgenössischen (Alt.) Note, sachte elegische, melancholische bis extrem einfühlsame Stücke mit traditionsbewußtem saftig-vollfettem Country Rock oder 20er/30er Spuren, ein Hauch Blues, Gospel oder Country Soul schleicht sich schon mal ein. Wie auch Anklänge an Emmylou, Matraca Berg, Brandy Clark, Rosanne Cash, Loretta Lynn, Lucinda Williams. Southern rules. Hervorragendes Album! (dvd)


Treml Schuier Rill - Heart & Soul & Rock'n'Roll
CD - EUR 11,95

Welch ein glückliches Zusammentreffen oder: Der Titel trifft's perfekt! oder: Erwarten Sie nichts, sie bekommen alles oder: Ein dreifach hymnisches Hoch auf den Heartland-Rock'n'Roll! Als einer der amerikanischsten deutschen Singer-Song-Roots-Rocker hat sich Markus Rill weit über hiesige Grenzen seinen guten Namen durch unermüdlich Schaffen erarbeitet und verdient, die eingeschworenen Springsteen-Schüler Hubert Treml und Franz Schuier glänzten mit ihrer Kunst bislang vorwiegend im oberpfälzischen Raum. Jetzt haben die drei Heartland-Recken ihre kreativen Kräfte gebündelt, zu den großartigen Treml-Schuier-Songs stiftete Rill die englischen Texte und seine rauh-reibende Stimme und gemeinsam erschaffen sie ein sauberes Dutzend Beispiele perfekter Springsteen-Song-Kunst, wie es der Boss selbst kaum besser hätte darreichen können. Zwischen breitester E-Street Band-Macht (mit allem, bitte, auch mit Sax!) und verletzlicher Folk-Intensität, twangendem Roots-Rock und sentimentaler Rock'n'Roll-Ballade, mitreissend hymnischer Highway-Klang-Kulisse und intimer, mundharmonika-beglänzter Lagerfeuer-Atmosphäre, gewürzt mit abgeklärter Americana-Reife und einem wehen, rauhen Hauch Tom Waits entfaltet sich hier eine Song-Kollektion, die vom ersten Moment an reine Roots-Freude bereitet, den Rill-Freund wie den Springsteen-Verehrer strahlen lässt und den perfekten akustischen Rahmen für die endlose Highway-Reise bis an den Horizont bietet.


Scott Walker + Sunn O))) - Soused
LP (+Download-Code)/CD - EUR 29,95/16,95

14er. Die Kombination hat sich irgendwie angeboten. 2 völlig kompromißlose Acts jenseits aller Konventionen. Doch: Heraus kommt nicht so schwere, zerschossene Kost wie bei den beiden Vorgängern. Aber, natürlich, nach wie vor ganz extreme, radikale. 5 lange Stücke (9-12 Min.), die anders als zuletzt Soundideen auch für längere Phasen stehen lassen - nicht ohne sie dann doch oft abrupt verschwinden zu lassen, mit impulsiven Attacken. Klar beherrschend Walkers Vocals (gedehnt-theatralisch, massiv stilisiert, manchmal liturgisch anmutend oder opernhaft, barmend, nackt, Drama) und Sunn O's Gitarren: Immer wieder dunkel brummend-sägend-dröhnende Flächen, manchmal wirken diese Drones dabei beinahe kontemplativ, anderswo sehr bedrohlich; teils schießen sie verzerrt urplötzlich langsam aufgebaute Stimmungen regelrecht ab; oder erinnern an gleißende Orgeln, flirren unwirklich. Hinzu kommen reichlich undefinierbare hohe Sounds, erzeugt von Bläsern, Synthies/Electronics und wohl wiederum verfremdeten Gitarren, die u.a. an Wale, Vögel, Echolot erinnern, und (teils bearbeitetes) Schlagwerk. Rhythmen tauchen auf und verschwinden wieder, oder überlagern sich, kaum merklich. Im Wechsel hören wir Dramatik und getragene Theatralik, komplette Düsternis, "Doom", dräuende wie grelle aufschreiende Klänge, regelrecht sakrale, schnell vibrierende, schwebende, glitzernde. Und die Stimme geht, anders als zuletzt, aufs Beeindruckendste voll aus sich heraus! Post Punk-Sprengsel klingen überraschend (halbwegs) "konventionell" (einige harte/schroffe/wuchtige Parts gemahnen an die Swans!), ebenso wie schleifender Avantgarde-"Rock" (für Momente), auch an Industrial oder Residents dachte ich kurz. Ich bin nicht immer in der Stimmung für sowas, aber wenn, dann wirkt diese Musik total faszinierend! Große Empfehlung für offene Geister. (dvd)


Lee Ann Womack - The Way I'm Livin'
CD - EUR 15,95

14er. Die Texanerin ist nach 6 Jahren Pause nun (statt Major-Company) auf Sugarhill. Und das scheint Programm zu sein: Klar weniger "kommerziell", keine Pop-Verwässerungen, recht ökonomisch arrangiert (neben akust. oft E-Gitarre, reichlich feine Pedal Steel und auch Fiddle; u.a. Duke Levine, Glenn Worf spielen, Buddy Miller gastiert vokal). Dadurch kommt ihre eh exzellente Stimme, zwischen expressiv und fordernd, sanft und ganz bezaubernd, noch besser zur Geltung - ein wahrer Genuß, wundervoll! Dabei pendelt sie zwischen puren traditionellen Country-Balladen (60s-style, herrlich einfühlsam), toughem packendem rhythmisch saustarkem Country Rock (u.a. mit unterschwelligem Gospel-Touch; All His Saints und Tomorrow Night... sind großartig!) und traditionell grundiert doch eher in Alt. Country-Richtung tendierend (mal leicht angerockt bzw. Outlaw-Feeling, mal balladesk in kraftvoll oder ganz leise und zart: Das brillante Prelude, nur mit Ak.Gitarre!). Das erinnert mich schon mal an Emmylou, Lucinda, die beste Seite von Dolly, aber auch Loretta. Die Songs sind vom Feinsten, u.a. von Bruce Robison (2x), Julie Miller, Neil Young, Mandy Smith, Chris Knight. Das Ergebnis: Ihr bislang deutlich bestes Album, ein echter Tip! (dvd)


Demnächst in diesem Theater...

24.10.
Love - Love Songs/An Anthology 1966-1969
Iron Butterfly - In-A-Gadda-Da-Vida (expanded)
Rory Block - Hard Luck Child: A Tribute To Skip James
Bela Fleck & Abigail Washburn - Bela Fleck & Abigail Washburn
Dexys - Nowhere Is Home
Elliott Brood - Work & Love
Lily & Madeleine - Fumes
Annie Lennox - Nostalgia
Wedding Present - 8 DeLuxe Editionnen

31.10.
Bob Dylan - Bootleg Series Vol. 11: The Basement Tapes Complete
Matthew Ryan - Boxers
Captain Beefheart - Sun Zoom Spark: 1970 - 1972 (4-LP/4-CD)
Ani DiFranco - Allergic To Water
Stars - No One Is Lost
Flaing Lips - With A Little Help From My Fwends
Navel - Songs Of Woe
Wings - Venus & Mars (rem.& etc.)
Wings - At The Speed Of Sound (rem.& usw.)

7.11.
Delta Spirit - Into THe Wide
Hookworms - The Hum
Pink Floyd - The Endless River
Get Well Soon - ltd. Vinyl-EP
Deadman - The Sound And The Fury

14.11.
Various Artists - The Art Of McCartney
Kinks - Anthology (5-CD+7")
Get Well Soon - ltd. Vinyl-EP
Various Artists - The New Basement Tapes

21.11.
Ani DiFranco - Allergic To Water
Get Well Soon - ltd. Vinyl-EP


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

Derzeit und baldigst sind viele Glitterhouse-Künstler in Europa unterwegs. Ein Konzert empfehlenswerter als das andere. Also bitte: Vollversammlung.

BLAUDZUN
www.blaudzun.com
Präsentiert von Kulturnews, Melodie & Rhythmus, TapeTV, DetektorFM, Nothing but hope and passion
23.10.2014 DE - WDR Crossroads - Bonn
28.10.2014 DE -Gruenspan - Hamburg
29.10.2014 SE - Gothenburg - Folkteatern Foajé
30.10.2014 SE - Stockholm - Södra Bar
31.10.2014 NO - Oslo - Vanguard
01.11.2014 DK - BETA - Copenhagen
02.11.2014 DE - Musikzentrum - Hannover
03.11.2014 DE - Bi Nuu - Berlin
12.11.2014 DE - Offenbach - Hafen 2
13.11.2014 CH - Zürich - Bogen F
14.11.2014 CH - Bern - Isc Club
15.11.2014 DE - Munich - Atomic Cafe
16.11.2014 DE - Stuttgart - Club Cann
28.11.2014 BE - Oud-Turnhout - OC De Djoelen
29.11.2014 NL - Groningen - Oosterpoort
30.11.2014 BE - Brussels - AB
06.12.2014 NL - Leiden - Gebr De Nobel
11.12.2014 NL - Nijmegen - Doornroosje
12.12.2014 NL - Rotterdam - Schouwburg
18.12.2014 NL - Tilburg - 013
15.01.2015 NL - Zwolle - Hedon
22.01.2015 NL - Heerlen - LIMBURGzaal
23.01.2015 NL - Enschede - Atak
24.01.2015 NL - Utrecht - Tivoli Vredenburg

AZIZA BRAHIM
azizahbrahim
17.10.2014 NL - Rotterdam - Grounds Cafe
18.10.2014 NL - Utrecht - Rasa
14.11.2014 FR - Montpellier - Jam
23.12.2014 HU - Budapest - Palace of Arts

DESOTO CAUCUS
www.desotocaucus.com
01.11.2014 DE - Kiel - Hansa 48
02.11.2014 DE - Hamburg - Hasenschaukel
03.11.2014 DE - Berlin - Roter Salon
05.11.2014 AT - Vienna - Fluc
06.11.2014 DE - Freiburg - Slowclub
07.11.2014 CH - Winterthur - Kraftfeld
08.11.2014 CH - Montreux - Decalquia
09.11.2014 CH - Zürich - El Lokal

DIRTMUSIC
dirtmusicband
10/12/2014 DE - Geislingen - Raetsche
11/12/2014 CH - Neuchatel - Case a Chocs
12/12/2014 FR - Grenoble - La Bobine
13/12/2014 IT - Savona - Rain Dogs
14/12/2014 CH - Zurich - El Lokal
15/12/2014 CZ - Prague - Akropolis
16/12/2014 DE - Dresden - Beatpol
17/12/2014 DE - Berlin - Badehaus
20/12/2014 DE - Karlsruhe - Jubez
21/12/2014 DE - Köln - Stadtgarten

FOFOULAH
www.glitterbeat.com
30.10.2014 UK - London - New Empowering Church
11.12.2014 UK - Birminghan - The Yardbird
12.12.2014 UK - Bristol - Colston Hall Foyer Performance Space
13.12.2014 UK - Bristol - Canteen
14.12.2014 UK - London - Hootenanny Brixton

TERRY LEE HALE
www.terryleehale.com
12.12.2014 DE - Laupheim - Accoustic Festival
13.12.2014 DE - Crailsheim - 7180

ANDREA SCHROEDER
www.andreaschroeder.com
10.11.2014 DE - Koblenz - Cafe Hahn
11.11.2014 DE - Mannheim - AFW
19.11.2014 DE - Hannover - Faust
20.11.2014 DE - Potsdam - Waschhaus
21.11.2014 DE - Dresden - Beatpol
26.11.2014 DE - Essen - Zeche Carl
09.12.2014 SL - Ljubljana - Klub CD
10.12.2014 AT - Wien - Akzent Theater
13.12.2014 DE - Berlin - Frannz Club
17.12.2014 CH - Zürich - Exil
18.12.2014 DE - Stuttgart - Theaterhaus

TAMIKREST
www.tamikrest.net
27.10.2014 CH - Zürich - El Lokal
30.10.2014 UK - Belfast - Festival at Queen's Pencilled
31.10.2014 FI - Tampere - Tampere Jazz Happening
02.11.2014 UK - Norwich - Arts Centre
03.11.2014 UK - Cambridge - The Junction
04.11.2014 UK - Manchester - Band On The Wall
06.11.2014 UK - Gateshead - The Sage (Songlines Awards Show)
07.11.2014 UK - Brighton - Concorde 2
08.11.2014 UK - Liverpool - Kazimier
09.11.2014 UK - London - Scala
11.11.2014 DE - Berlin - Frannz Club
13.11.2014 BE - Opwijk - Nijdrop
20.11.2014 NL - Utrecht - Le Guess Who Festival


Schönes Wochenende!

*

Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Oktober 2014