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LABEL/5069: Glitterhouse Mail-Order-Mail 22.03.19 (glitterhouse)


GLITTERHOUSE MAIL-ORDER-MAIL (22.03.2019)


Bald bei Glitterbeat:
Die Rückkehr der Mekons!

Mekons - Deserted
LP (+DLC)/CD - EUR 17,75/15,75

19er. Nach 8 Jahren endlich ein neues (reguläres) Studio-Werk (die 2016er LP wurde ja live eingespielt, bei der '15er fehlten Bandmitglieder). Ein vielschichtiges, ein ziemlich breites Spektrum! Emotionaler dichter intensiver Rock mit scharfkantigen bis mächtig verzerrten Gitarren, punktuell effektvoller Geige in Schräglage, lose harmonierenden m/w-Vocals. Lustvoll! Rootsig/folkig unterlegt in leicht und locker und transparent, rauhe Poesie und entzückende ganz altmodische Melodien paaren sich zur Schönheit von innen. Ein Pendeln zwischen geheimnisvoll-dunkler Faszination und kraftvoll lebenslustigem 70s-Rock (eine Spur Glam-artiger Einfluß) samt kurzer toller beinahe kakophonischer Phase. Kurzzeitig dezent zerschossener Indie Rock featuret schneidende/Distortion-Gitarren, ein intelligentes Piano grundiert, am Ende lose ausfransend. Bedächtiger (Pseudo-Ethno-) Space-Folk sehr eigener Art, der sich irgendwann bodenständig verdichtet. Alte Post Punk-Traditionen, die nicht unbedingt so klingen wie früher, in roher splitternder zugleich nuancierter und intensiver Spielweise, manchmal am Rande der Atonalität. Entspannter lockerer hochmelodischer einfach schöner teilakustischer Indie Folk Pop inklusive einer kleinen Prise Country, ein nicht so weit davon entferntes Stück (in balladesk) glänzt mit feiner Säuregitarre (und endet in leiser schräger Klangmalerei). 80s-Indie Rock-Feeling gekoppelt mit Desert Rock-Ahnungen, schroff riffende Gitarren stehen neben im weiten Raum hallenden atmosphärischen in etwas verwinkelten Arrangements. Weit mehr elektrische als akustische Gitarren, Piano/Orgel und Synthie wechseln sich ab, die Geige fehlt manchmal (gefällt aber ansonsten sehr), er (Langford) singt mehr als sie (Timms), beide gern zusammen. Und diverse Soundeffekte werden hier und da ganz pointiert und effektiv/musikdienlich eingeschossen. Erstaunlich, wie frisch, immer wieder anders (und gut) sie nach so langer Zeit noch klingen! Vinyl 180g. (dvd)


Peppercake-Pakete

Auch wenn einer unserer Lieblings-Künstler auf dem Peppercake-Label nicht prioritär dem Blues-Spiel frönt, so ist die neue 2-on-2-Reissue-Reihe des Labels uns eine einzige Freude, vereinen die Doppel- (und Dreifach)-Pakete doch für kleines (und noch kleineres) Geld zum Teil nicht mehr lieferbare Alben im preiswerten Doppelpack, großartige Gelegenheit, um Lücken zu schließen und gleich noch die Nachkommenschaft mit bemerkenswerten (Blues-)Werken einzudecken. Bevor es so richtig blueswärts geht - zunächst unser persönlicher Peppercake-Prinz:

Al DeLoner - Blues Finest
2-CD - EUR 11,95

Volume 1 der Peppercake-Reissue-Reihe der ausgesuchten Al DeLoner-Werke bietet die ersten beiden Alben-Alleingänge des musikalischen Midnight Choir-Meisters, das weitestgehend ohne fremdes Zutun realisierte 2005er The Message Is Joy und der in Gruppenstärke (mit prominenten Gästen) eingespielte Zweitling Flora In The Darkroom (von 2006). Ausführlichste textliche Würdigungen finden sich im Glitter-Netz.

Al Deloner - Blues Finest Vol. 2
3-CD - EUR 11,95

Dank der Aufnahme der limitierten Doppel-CD-Ausgabe des 2008er Albums Mountains On The Moon ins Peppercake-Paket beinhaltet die zweite Deloner-Folge der Blues Finest-Reissue-Reihe gleich 3 CDs: Den 2007er Alleingang Volume 3 ("Jetzt, reduziert auf das absolut Notwendige/Wesentliche, in seiner reinsten Form, bringt Al Deloner seine skandinavische Americana-Vision auf den intensiven Punkt. (cpa)"), das 2008er Mountains-Werk und die damals (wie heute) angehängte 8-Song-Bonus-CD ("Die hohe Young-Kunst der akustischen Ballade, Abteilung DeLoner. (cpa)").

Ausführlichere verbale Ausschweifungen unter
mailorder.glitterhouse.com.


Die Blues & Beyond-Abteilung:

Paul Camilleri - Blues Finest 11,95
2-CD. Versammelt die Alben Another Sad Goodbye und One Step Closer.

John Campbelljohn - Blues Finest 11,95
2-CD. Vereint die Werke The World Is Crazy & Under The Blue Covers.

John Campbelljohn - Blues Finest Vol. 2 11,95
2-CD. Vol. 2 bietet ein Studio- (Hood Slide + Sinker) und eine Live-Album (Celtic Blues Live In Hamburg).

John Campbelljohn - Blues Finest Vol. 3 11,95
2-CD. Zwei weitere Alben des Meisters der bottlegeneckten Slide-Gitarre: Good To Go und Nerves Of Steel als 2-on-2-Reissue.

Dr. Will - Blues Finest 11,95
2-CD. Die Originalalben Dirt und Speak Of The Devil im trauten Doppelpack.

Get The Cat - Blues Finest 11,95
2-CD. 2-on-2-Zusammenfassung zweier Alben des Kölner Blues-Duos: She Knows Them All und I Sing You The Blues.

Mighty Orq - Blues Finest 11,95
2-CD. 1 Live- (Live: Lost In Germany) und 1 Studio-CD (To The Bone) des texanischen Blues-Rock-Trios.

Rudy Rotta - Blues Finest 11,95
2-CD. Auf einen Griff: Rudy Rotta & Friends - Diabolic Live und Karen Carroll & Rudy Rotta - Blues Greatest Hits.

Rudy Rotta - Blues Finest Vol. 2 11,95
2-CD. 2 weitere werte Werke des Bluesgitarristen: Blue Inside und Some Of My Favourite Songs.

Rudy Rotta - Blues Finest Vol. 3 11,95
3-CD. Das 2005er Album Winds Of Louisiana und die Doppel-CD-Werkschau anläßlich seines 40. Bühnenjubiläums (Me, My Music & My Life), die neben ausgewählten Klassikern, ansprechenden Cover-Versionen und ein paar italienischen Weisen auch Kollaborationen mit Robben Ford, Peter Green, Brian Auger und John Mayall & The Bluesbreakers bietet.


Der März-Mailorder-Katalog im Netz

Online besuchbar: Unsere monatliche Mailorder-Gazette, nahezu alles März-wärts musikalisch Wissenswerte auf ca. 1 Blick.


Auserwählte Pretiosen zum wohlverdienten Wochenende

The 39 Clocks - Next Dimension Transfer
5-LP/5-CD - EUR 89,95/69,95

Editorische Heldentat: Endlich gibt es die umfassende Werkschau einer der wichtigsten deutschen Bands der 80er. Tapete Records bringt dieses Schmuckstück mit je fünf CDs oder Vinylen auf den Markt - überfällig, so kurz vorm endgültigen Vergessenwerden. Damals (erste 7-Inch-VÖ 1980) waren die 39 Clocks zwar nicht kommerziell erfolgreich, aber dennoch wichtig und zweifellos einflussreich: In deutlicher Velvet Underground- und US-Garagenpunk-Tradition entstand seinerzeit eine vitale westdeutsche Szene an Neo-Psychedelic-Bands, schwarzgewandet und immer mit den notorischen Sonnenbrillen ausgestattet. Die Hannoveraner Jürgen Gleue und Christian Henjes kamen vom Punk und waren alles andere als technische Virtuosen, weshalb ihre Gitarren und Orgeln tatsächlich an Velvet Underground erinnerten. Oft spielten sie mit schlichter Beatbox, teils aber auch mit wechselnden Drummern. Das ging bis 1983 gut, man nahm zwei Studioalben auf, dann trennte man sich - um es 1987 mit einer kurzen Reunion zu versuchen. Was in dieser überschaubaren kreativen Hochzeit aufgenommen wurde, findet sich nun in diesem Boxset. Es besteht aus den klassischen Alben "Paint It Dark" (1981), "Subnarcotic" (1982), zwei Zusammenstellungen von Outtakes, Resten und Raritäten (eine davon exklusiv für dieses Boxset umbenannt, neu kompiliert und aktualisiert von Gleue und Heinjes), sowie einer noch nie zuvor veröffentlichte Live-LP aus dem Jahr 1981 (in allerdings recht rohem Sound). Außerdem enthalten: ein 28-seitiges Booklet (Vinyl) mit nie zuvor gesehenen Fotos (CD: 44 Seiten). Heute wiedergehört gefällt mir vor allem der coole, etwas unbeholfene und modulationsarme Gesang mit dem deutschen Akzent, aber auch die unrockistische Gitarrenarbeit hat einen zeitlosen DIY-Charme. Teils fast spacerockig, manchmal auch kontrolliert avantgardistisch (mit Sax). Prädikat: Psycho-Beat mit Attitude, eine intensive Zeitreise in die Aufbruchsjahre der frühen 80er. (Joe Whirlypop)


A Mote Of Dust - II
LP/CD - EUR 29,95/13,95

Bevor die gewaltige Wortkeule (mit spitzen Namensnägeln gespickt) ausgepackt wird, sollte man eigentlich jeden willigen Musikliebhaber offenen Ohres einfach nötigen, die ersten Takte dieses Zehn-Song-Zauberwerks zu hören, dann erübrigte sich alles weitere voluminöse Faseln, reichten doch schon wenige Augenblicke dieses filigranen Klanggespinstes aus, um den Verehrer natürlich akustischer Schönheiten nachhaltig in Bann zu ziehen. Wir, die wir das Glück hatten, einst aus unserer Punk- & Rock-Wut mit der Wucht des Zarten geweckt zu werden, als uns Dakota Suite, Turin Brakes und andere Intensivtöner unsere Ohren für die wahren Tiefen des Hörens und Fühlens öffneten, haben gelernt, die intime Intensität in den leisesten Momenten, auch in der sakralen Stille zu entdecken, und mit nur scheinbar wenigen Mitteln trägt uns Craig Beaton genau in diese seligen Tage der kargen Köstlichkeit zurück. Aber selbst in den Phasen, in denen der Sanftsänger, der uns bereits mit Ganger, mit Aereogramme und mit The Unwinding Hours unendlich schöne Gefühlstiefen schenkte, seine berührend bewegende Stimme nur mit leisen Piano-Perlen oder leisen Akustik-Gitarren-Akkorden untermalt, schwelgt er im zerbrechlich-verletzlichen Schönklang. Bereichert um wohlgewählt weiche Keyboard-Klangbilder und gezielt gesetzte rhythmische Akzente entwickelt sich aus dem auf dem Papier so minimalistisch wirkenden Konzept ein derart bereicherndes, berauschendes Emotions-Erleben, eine solche Song-Sogwirkung, die selbst einem Chris Hooson ein Lächeln der Glückseligkeit entlocken sollte. So sanft, dass man die verwundbaren Weisen selbst mit den Sinnen kaum berühren mag, entfaltet sich ein zaubrisch zartes, feingewirkt vulnerables, schmerzhaft schönes Lied-Werk zwischen Delikatesse und Drama, schottischem Singer-Songwriter-Folk und melodie-gesegneter Seelentiefe, leiser Geste und ganz großem Gefühl. (cpa)


Do The Reggae: Skinhead Reggae In The Spirit Of '69 - Various Artists
2-CD - EUR 8,95

Reichhaltig bepackte 2019er Trojan-Kollektion zum Thema Rude Boy-Reggae, versammelt 58 Klassiker, die der britischen Working Class-Jugend vor einem halben Jahrhundert die akustische Basis für den Auf- & Ausbruch lieferte. Incl. Tracks von u.a. The Tennors, The Ehtiopians, Tommy McCook, Rudy Mills, The Techniques, Lloyd Charmers, The Upsetters, Clancy Eccles, Derrick Morgan, The Maytones, The Crystalites, The Pioneers, The Melodians, Alton Ellis und King Stitt & The Dynamites.


Robert Forster - Inferno
LP/Ltd. col. LP/CD - EUR 16,95/17,95/14,95

Robert Forster ist die Ruhe und Gelassenheit selbst, wenn es um das Reifen, Wachsen und Werden seiner Songs geht. Schon in seligen Go-Betweens-Tagen war die Güte des Songmaterials die ausschlaggebende Kraft des Band- und Bühnengeschehens, kaum eine andere derart herzhaft unterbewertete Gruppe vereinte auf ihren Alben eine solch beeindruckende Zahl an bleibenden Songs und blieb dennoch zeit ihrer Existenz ein ewiger Geheimtip. Dass dieser genie-gespeiste Gruppengeist auch ihn immer noch beseelt, belegen nicht nur die ewigen Ruhephasen zwischen Forster's Solowerken (ca. fünf Jahre im Schnitt), sondern vor allem die Alben selbst, und auch der Nachfolger zum erfreulich erfolgreichen Songs To Play (2015) strotzt nur so vor gelassen-gelungenen gitarrengeprägten Ohrwürmern, die ihre Energie ebenso aus dem nonchalant-larmoyanten Gesang, dem schlicht-schönen, dezent schrammel-charmanten Gitarrenspiel wie der berührenden Fabulierkunst des Singer-Songwriters ziehen. Seine einprägsam eigensinnige Art, den Melodien auch neben der Spur Leben zu verleihen, wird mit berückend handgemacht-hemdsärmeliger Spielkunst umrahmt, naturbelassene Gitarren, wohlgesetztes Tasten-, Schlag- und Streichwerk bilden die beherzte Basis für des Meisters Geschichten, die ungemein berührende Musik in ein zeitloses Bad aus Gitarren-Pop, Pub-Rock, Singer-Songwriter-Folk verwandelnd, dem Spuren und Spritzer von Wave und Punk zusätzlich belebende Kraft spenden. Aufgenommen im heißen Berliner Sommer von 2018, sind es auch die ausgewählten musikalischen Mittäter, die im Forster-Alleingang den Go-Betweens-Bandgeist spüren lassen, Produzent Van Vugt (Beth Orton, PJ Harvey, Forsters' 1990er Danger In The Past-Solo-Debüt), die Vielinstrumentalisten Scott Bromley und Karin Bäumler (bereits bei Songs To Play erfolgreich aktiv), Schlagzeuger Earl Havin (Tindersticks) und Keyboarder Michael Mühlhaus (Blumfeld, Kante) tragen das ihre dazu bei, dass die 2019er Forster-Fleiß- & Facharbeit ein Meisterstück von bleibender Güte geworden ist. (cpa)

Die limitierte LP kommt in farbigem Vinyl und ist definitiv nicht überall zu bekommen ...


Iron & Wine - Our Endless Numbered Days (15th Anniversary)
2-LP (+DLC)//ltd. 2-LP (+DLC)/CD - EUR 17,95/19,95/14,95

Bereits bei Erstveröffentlichung konnte man sich das Zweitwerk kaum schöner vorstellen - pünktlich zum 15. Geburtstag aber gelingt dieses Kunststück, gibt es doch Dank Sub Pop das akustisch-kunstvolle Kleinod jetzt als um 8 zusätzliche Akustikschatz-Ausgrabungen erweiterte Edel-Ausgabe.

Und so las sich das damals bei Erstveröffentlichung: Sein zweites Vollwerk (2004) nahm Sam Beam in den Engine Studios von Brian Deck auf - und schenkt uns damit ein noch runderes Iron & Wine-Erlebnis. Obwohl immer noch überschaubar gehalten, ist die Instrumentalbeteiligung dezent erweitert worden, setzen ein sanft mit dem Besen bearbeitetes Schlagzeug, eine fast unmerklich eingesetzte Bass-Drum, eine mit dem Bottleneck bearbeitete Swamp-Gitarre, simple Mandolinen-Akkorde, ein Tambourin, ein Banjo oder eine Pedal-Steel durch ihr sanftes Auftreten wundervolle Farbtupfer. Die neu gewonnene Klarheit durch die Studio-Produktion tut dem Genuss der wunderbar fließenden Akkorde der akustischen Gitarre mehr als gut, und der Harmonie-, Duett- und Terzett-Gesang, den Sam allein oder gemeinsam mit Schwester Sara zaubert, werden dem Hörer direkt ins Ohr geschmeichelt. Die 12 Songs strahlen Ruhe und Erfahrung aus, sind bestimmt von natürlich gewachsenen Melodien und berühren so tief, dass es mich erschauern lässt. Gern darf man Vergleiche ziehen, zu den Kings Of Convenience (die Harmonie des Gesangs), auch zum frühen Paul Simon (das Gitarrenspiel), bedingt auch zum Werk von Smog und Palace. Aber mit Our Endless Numbered Days hat Beam ein ganz eigenes, zeitloses, zartes, wertes Singer-Songwriter-Folk-Meisterwerk geschaffen. (cpa)


King Crimson - 1969-1972 (ltd. Vinyl Box Set)
6-LP - EUR 159,95

Lange angekündigt, jetzt endlich - zumindest vorübergehend - lieferbar: Das ebenso limitierte wie luxuriöse LP-Box-Set, dass die 2009/2010 entstandenen Steven Wilson/Robert Fripp-Mix-Fassungen der ersten vier King Crimson-Alben In The Court Of The Crimson King, In The Wake Of Poseidon, Lizard und Islands erstmals auch auf Vinyl präsentiert. Begleitet von einem LP-formatigen Buch bietet die Box zudem noch die Raritäten-Sammlung The Alternative Guide To King Crimson, die als wertiges Doppel-Vinyl dem Crimson-Compilations-Klassiker The Young Person's Guide auch optisch sehr nahe kommt. Mit Ausnahme der Single Catfood erleben die hier vertretenen seltenen Tracks (zumeist ebenfalls in den Wilson/Fripp-Bearbeitungen) aber durchweg ihre zudem jeweils 200g schwere Vinyl-Premiere.



King Crimson - 1972-1974 (ltd. Vinyl-Box-Set)
6-LP - EUR 159,95

Auch Box-Set No. 2 bietet die jüngsten Wilson-/Fripp- Abmischungsfassungen klassischen und selteneren King-Crimson-Guts auf extra schwerem 200g-Vinyl, von einem 24-seitigen Buch in LP-Format begleitet finden sich hier die Werke Larks' Tongues In Aspic, Starless And Bible Black und Red, daneben gibt es eine alternative und erweiterte Fassung von Larks' im US-Release-Cover und die verlängerte Version des Live-Albums USA in der 2013er Mix-Fassung, im Gatefold-Cover.


Lambchop - This (Is What I Wanted To Tell You)
LP/Ltd. LP/CD - EUR 21,95/23,95/15,95

Kunstvolles Ineinandergreifen verschiedenster Klang-Kostbarkeiten, wundersames Verschränken unvereinbarer Genre-Gegensätze, friedliches Vereinen fast verbotener Stil- und Spiel-Blüten - und doch klingt das 2019er Wagner-Werk bei erster Begegnung derart leicht, luftig, fließend, dass so mancher dem falschen Anfangs-Eindruck erliegt, hier würde nur die schiere Oberfläche gelebt. Aber die emotionalen Untiefen unter der delikat-dünnen Decke, die feinen und feinsten Facetten zwischen den edel-kultivierten Klängen, das leise Lächeln in der elegant perlenden Perfektion entdeckt nur der, der immer wieder durch die Oberfläche taucht und sich auf des Meisters nur scheinbar leichte Klangkleider einlässt. Zwischen schwebenden Keyboardteppichen, beherzt liegengelassenen Akkorden, meisterlich dargereichten Jazz-Spezereien, experimentellen Ausflügen an die Grenzen von Harmonie und Rhythmik, beeindruckend beweglichen Bass-Eskapaden, elektrisierender Elektronik, sanft fließenden Piano-Perlen und farbsprühend vielfältigem Schlagwerk, zwischen gestopften Trompeten und synthetischen Schallschönheiten, zwischen kratzendem Croonen und befremdend becircenden Vocoder-Vokal-Wolken, zwischen urbanem Bar-Jazz und ländlich-sinnender Backporch-Mundharmonika, Funk-Grooves und final friedlicher Sonnenuntergangsballade entfaltet sich bei hartnäckigem Hören eine seelensalbende Ideen- und Klangfülle, die der nie empfinden wird, der das Album allzu voreilig abtut. Erst nach und nach spürt man die Liebe, das tiefe Gefühl und vor allem die Jahre der Erfahrung, die dem kaum noch mit Worten zu greifenden Song-Perlen-Werk zwischen Czars und Giant Sand, zwischen Daft Punk und Talk Talk durchweg anzufühlen sind und die alle anfänglichen Mühen aufs Bleibendste belohnen. Zunächst kaum berührende, später dezent verstörende, schließlich nachhaltig faszinierende, flirrend-farbvoll vielschichtige Song- & Klang-Sammlung zwischen allen Stil-Stühlen, bewegende, bereichernde, besänftigende Begleitung für tiefe Tauchgänge in Wagner's und das eigene Wesen, ein Album, dem man beim Wachsen zuhören kann. (cpa)

Auszüge aus dem Backkatalog, zu Sonderpreisen:
Lambchop - Flotus - 8,95
Lambchop - Is A Woman CD - 7,95
Lambchop - Mr. M CD - 7,95
Lambchop - Bixon CD/CD+DVD - 7,95/10,95
Lambchop - What Another Man Spills 2-LP (+MP3) - 24,95


Jenny Lewis - On The Line
LP/CD - EUR 18,95/17,95

Wieder so ein Fall von nahezu unbemerkt aus den Ohren verloren - zum Glück aber meldet sich die frühere Rilo Kiley-Stimme mit ihrem 2019er Studioalbum derart deutlich, beherzt und gekonnt zurück, dass sich all die guten Erinnerungen auf einen Schlag wieder einfinden (auch wenn ich befürchte, dass der Kreis der eingeschworenen Rilo Kiley-Jünger inzwischen ein recht übersichtlicher ist). Mit Wucht, Verve und jeder Menge vehementem Wohlklang treffen die 11 Ohrwürmer auf den hoffnungsfrohen Hörsinn, und es sind nicht nur die wundervoll eingängigen Melodien, von klarer, beweglicher, vor allem wandlungsfähiger Stimme mitten in die sehnende Seele gesungen, die derart ungebremst, fast schlagartig auf die der langen Dürre wegen kaum vorbereiteten Sinne trifft, es ist auch die instrumentale-ideenreiche, saftig-deftig produzierte, prächtig besetzte Klang-Kulisse zwischen Singer-Songwriter-Pop, Alternative-Country und Roots Rock, die vom ersten Moment an Hirn und Herz erreichen, ergreifen, erobern. Getragen und getrieben von sattem, gern prominent polterndem Schlagwerk, umgarnt von allerlei Klavier-Feinheiten, packenden Gitarren-Riffs und gezielt-gekonnt gesetzten Streicher-Einsätzen, von mitunter überraschenden Gast-Glanzlichtern auf mörderisch schneidender Orgel, E-Piano, Blechgebläse und rauh-verzerrter Crazy Horse-Saiten-Attacke belebt, wandelt das vokale Wunder zwischen Fleetwood Mac-Verwandtschaften, betörender Karen Carpenter-Wirkung und sogar Kate Bush-Jubilieren und schafft sich dabei ihre ganz eigene Wohlklangwelt zwischen Americana, West Coast, Heartland- und Yacht Rock, Funk Grooves, Power-Pop, himmlischen Beatles-Harmonien und beherzter Balladenkunst und schenkt uns dabei elf Instant-Ohrwürmer zwischen John Lennon-Labsalen, Spector-Bombast, deftiger Lenny Kravitz-Leidenschaft und Fleetwood Mac-Höhenflügen der reifen Rumours-Jahre. Aufgenommen im Capitol Records Studio B wirkt das Werk nicht zuletzt auch durch die illustre Musikerschar: Große Namen wie Beck, Benmont Tench, Ryan Adams, Don Was, Jim Keltner und Ringo Starr lassen ihr legendäres Licht leuchten, um Jenny strahlen zu lassen wie nie zuvor. (cpa)


Madison Violet - Everything's Shifting
CD - EUR 15,95

19er. Nach Ausflügen in Dance-Bereiche, Pup-Pop, sogar Electro zurück zu ihren Ursprüngen. Wenigstens weitgehend. Ja, es gibt auch Stücke, die zum (Edel-) Pop tendieren (aber in gut, mit nuanciertem/differenziertem Arrangement), eins erinnert gar entfernt an die Bangles, Country-Einfluß ist nur noch rudimentär/sporadisch vorhanden - das Gros geht in Richtung Folk Pop, ob etwas schneller (ungefähr zur Hälfte, rhythmisch apart, oft sehr leichtfüßig, z.T. schön lose, federnd, leicht tanzend, auch ansteckend groovend) oder balladesk (meist zurückgenommen, punktuelle Verdichtungen, manchmal mit mächtig viel Schmelz, man möchte förmlich im Klang baden!). Ab und zu würde ich's eher Americana nennen, inkl. zarter wie ganz dezent rockiger Töne, teils butterweicher Pedal Steel. Akust. wie elektr. Gitarren, gern beides, Keyboards wenn überhaupt als leichter Schleier, hier und da Streicher, Piano. Alles klingt edel und rund, der Hit aber sind natürlich die Vokalharmonien - betörend, ja himmelwärts strebend... - ein Gedicht! Und manch ganz feiner catchy Song! (dvd)


Van Morrison - The Healing Game (20th Anniversary)
LP/3-CD - EUR 21,95/21,95

Knapp zwei Jahre lang geisterte die Geburtstagsausgabe des 1997er Albums durch die Veröffentlichungsvorhersagen, feiern wir also jetzt das 22. Wiegenfest mit einer klanglich aufgearbeiteten Legacy-LP-Fassung des Originalalbums bzw. einer auf 44 Tracks Lauflänge erweiterten 3-CD-Ausgabe. Letztere bietet neben der remasterten Albumversion noch 20 Bonustracks (darunter Single und Alternativ-Fassungen, Aufnahmesessions und Kollaborationen mit John Lee Hooker, Carl Perkins und Lonnie Donegan), auf CD 3 schließlich findet sich ein komplettes Montreux-Konzert vom 19. Juli 1997 (14 Stücke incl. Rough God Goes Riding, Foreign Window, Fool For You, Sometimes We Cry, It Was Once My Life, This Weight, Fire In The Belly, Tupelo Honey/Why Must I Explain, The Healing Game).


Joseph Parsons - Digging For Rays
CD - EUR 14,95

Mit unverwechselbar weichem Timbre kredenzt uns der amerikanische Singer-Song-Roots-Rocker mit der Wahlheimat Parchim ein durch und durch melodiöses, in ausgesuchter, fester-bester Bandbegleitung entstandenes, voll, satt und sauber produziertes Americana-/Roots-Rock-Album, das in seiner erfahrungsvollen Gelassenheit schon fast als Meister-Muster für ein gelungenes, ebenso warmherziges wie wuchtiges Wurzel-Werk gelten sollte. Ebenso elegant wie emotionsvoll vereint die samt-sonore Stimme gleißenden Gitarren-Rock, hymnischen Heartland, kernigen Roots-Rock, akustische Folk-Balladen und sogar Snow Patrol-nahe Pop-Affinitäten zu einem einzigen, von weichen Vokal-Wolken gekrönten Wohlklang-Kosmos, verbindet angenehme Erinnerungen an Gordon Lightfoot, John Hiatt und Terry Lee Hale in einer abgehangen reifen Song-Kollektion, deren Reiz durch die nahezu traumwandlerisch sichere Live-im-Studio-Einspielung durch das seit mehr als zehn Jahren gemeinsam agierende Quartett um Parsons Stimme und Gitarrenspiel noch erhöht wird. Gekonnt die Ballance zwischen hoher Bardenkunst und reifem Rocker wahrend, reiht er eine bleibende Song-Perle an die andere, und wenn er uns zum Albumausklang als Bonusdreingabe die mitreißendste Hymne des Werkes, Wide Awake, noch einmal als Hellwach in heimischer Sprache darbietet, dann rückt er uns noch ein Stück näher. So darf, so kann, so muss ein Roots-Rock-Album klingen. (cpa)


Sugaray Rayford - Somebody Save Me
LP/CD - EUR 21,95/14,95

Ein Namen, den man im internationalen Bluesrock-bis-Soul-Kontext noch nicht wirklich kennt. Der Texaner ist seit 20 Jahren im Geschäft und hat seit 2010 vier Alben aufgenommen. Dieses fünfte Langwerk besticht mit trockenem Funk, tanzbarem R&B und groovendem Blues. Alles handgespielt von einer kompakten Band. Der knarzige Gesang von Rayford erinnert an BB King, die lässig-dreckige Gitarre schafft dagegen die Kurve zu aktuellen Bluesrockern der Black Keys-Schiene. Und auch bläserfetten Soul (zwischen Stax und Hi) hat er drauf, stilecht mit sämiger Hammond-Orgel angereichert. Trotzdem bleibt der Gesamtsound immer angenehm schlank, nie hören wir zu viele Instrumente auf einmal, was zumindest mich bei zeitgenössischem Bluesrock oft stört. Das lässt Raum für Sugarrays klassische Blues- und Soulstimme, aber auch für gekonnte Orgel- und Gitarrenakzente. Kurz bevor es tatsächlich mal richtig rockig oder tanzbar funky wird, wird sanft gegengesteuert. Der starke Mann des Albums ist neben Interpret Sugaray Rayford ein Typ namens Eric Corne, der alles Songs geschrieben hat, die Gitarre und einige weitere Instrumente gespielt hat. Dazu ist Corne auch noch Gründer und Betreiber des auch hier zuständigen Labels Forty Below und hatte auch schon Größen wie John Mayall und Walter Trout unter seinen Fittichen. Auch die weiteren Musiker haben beachtliche Referenzen zu bieten: Rick Holmstrom (Mavis Staples), Taras Prodaniuk (Dwight Yoakam), Matt Sasha Smith (Sam Beam, Jesca Hoop), die Horn Section ist die der Band von Late Night with Conan O Brien. Insgesdamt bodenständig-konservative Wertarbeit abseits von Trends und Moden. (Joe Whirlypop)


Amanda Rheaume - The Skin I'm In
CD - EUR 15,95

Nicht nur die erlesene Begleitmannschaft lässt darauf schließen, dass man der kanadischen Singer-Songwriterin und ihrem 2019er Studioalbum (ihrem ca. sölften) in ihrer Heimat weit mehr Wertschätzung entgegenbringt als hierzulande, zählen doch u.a. Justin Glasco (Andrew Bird), Tim Bovaconti (Ron Sexsmith), Scott Neubert und Jim Bryson zu ihren Co-Komponisten, für den handfesten, riff-griffigen Gesamtklang sorgte gar Blue Rodeo's Colin Cripps. Gemeinsam gelingt den vielen Roots Rock-Köchen bei aller Liebe zu packenden Gitarrenklängen ein bemerkenswert vielschichtiges und -gesichtiges Canadamericana-Album, das weder den gehobenen (Power-) Pop-Appeal, die Pub-Rock-Nähen, noch die Desert-Rock-Weiten scheut, und im klassischen Country Rock eine ebenso gute Figur abgibt wie in der seelenvoll-solitären E-Gitarren-Ballade. Gesegnet mit einem bemerkenswert packenden Liedschmied-Talent und einem derart herzwärmenden Timbre wie die liebenswerte Kanadierin, stehen hier bei aller instrumentalen Pracht (mit Betonung auf der Klangvielfalt des gepflegten Saitenspiels auf elektrischen und akustischen Gitarren, Pedal Steel, Dobro und Mando-Gitarre) Sängerin und Song im Zentrum des ohrenbetörenden Geschehens, wobei die Stil-Spiel-Lust der einprägsam bestimmten Protagonistin gleichermaßen angenehme Erinnerungen an Linda Ronstadt, Sheryl Crow und Juliana Hatfield weckt, nicht nur die Harrison-weiche Leadgitarre immer wieder an die Beatles denken lässt und auch die Traveling Wilburys mit im Rheaume-Raum wohnen. Aber es sind die junge Lucinda Williams und vor allem die bewegende Gesangswirkung einer Beth Nielsen Chapman, deren Seelenverwandtschaft Amanda am nächsten sind, und nicht zuletzt den Verehrern der letztgenannten sei dies song-reife Wurzel-Werk ans Herz gelegt. (cpa)


Tony Sheridan - Tony Sheridan And His Guitar: Unplugged At Galerie Flensburg
2-CD - EUR 17,95

Vom Sireena-Label in ein sechsseitiges Digifile gehüllter fast zweistündiger Konzertmitschnitt eines Solo-Auftrittes des Briten (und späterem Wahl-Seestermühers) vom 9. März 1981, der den ewigen Beatles-Nebenmann in intimer, klanglich wohlgefälliger Atmosphäre als versierten Akustik-Gitarristen, gefühlvollen Sänger, geübten Interpreten und echten Singer-Songwriter portraitiert. Weit entfernt vom Beat der frühen 60er, aber dennoch im Herzen junggeblieben singt sich der Alleinunterhalter des Abends durch eine 29 Song-reiche Sammlung eigener und fremder Stücke, streift dabei verschiedenste Stil-Stationen seines langen Musikerlebens, und findet zwischen Rock'n'Roll, Skiffle, Folk, Jazz und Blues, zwischen Ray Charles, Roy Orbison, Don Gibson, Carole King, James Taylor, Beatles und Simon & Garfunkel auch immer wieder Zeit und Gelegenheit für direkte deutsche Ansprachen an sein aufgeschlossenes Publikum. 110 Minuten incl. u.a. You Got A Hold On Me, You've Got A Friend, Fire & Rain, Color Blind Blues, Hallelujah I Love Her So, Georgia On My Mind, Frankie And Johnny, Yesterday, Bridge Over Troubled Water. (cpa)


Nina Simone - At The Village Gate
CD - EUR 8,95

19er Reissue, schön aufgemacht im Klappcover mit informativem Text innen, 6 Bonustracks (4x live, evt. vom selben Konzert, dazu 2 Studiotracks von den ersten 2 LPs). Ok, es gibt so einige herausragende Alben von ihr - dieses gehört definitiv zu den allerbesten! Live im Quartett 1961. Ihr Piano ist großartig (sie wollte ja klassische Konzert-Pianistin werden), z.T. sehr agil, virtuos, ausdrucksstark, oder nur kongenial punktierend, ein dunkles Rollen oder leise kommentierend. Die Gitarre weitgehend filigran. Beide verschmelzen phasenweise - feines Zusammenspiel, Jazz-betont v.a., in flexibler "offener" Form, gern auch abseits strikter Konventionen. Sie spielen viele alte Standards (auch Traditionals), u.a. Broadway-Material, von leisen ungeheuer feinsinnigen und feinfühligen Jazz-Balladen (bzw. multipel rootsigen, zugleich fast schwerelos irgendwie freigeistig fließend) über gediegenen schön spielerischen mid-tempo Jazz und sattem up-tempo Swing (fast funky, samt Piano-Showdown, in dem sie ihre ganze Klasse zeigt, und zartem Klassik-beeinflußtem Intro/Outro), starken Afro-Anleihen (ein Stück von Babatunde Olatunji) mit einer kleinen Prise Wiegenlied, bis zur ganz sanften Folk-Jazz-Ballade und einem total mitreißendem groovendem Gospel-Jazz-R'n'B-Hybridem (eine lange Tour de force - überhaupt viele längere Tracks). Das alles immer wieder fabelhaft gesungen, toll und emotional (zeitweise fast schmerzhaft) phrasierend, u.a. in 2 bravourösen Solo-Songs (introspektiv mit dramatischen Akzenten). Als Bonus 2 kraft/lustvolle rhythmisch tricky-reizvolle Ethno/Jazz-Verbindungen aus Israel, 2 Covers (1x Studio) von You'll Never Walk Alone (ja, der "Fußball-Song", solo, leise beginnend/endend, fast rauschhaft verdichtet, Klassik-Einfluß, grandioses Piano), eine frühe 8-minütige Fassung des alten Spirituals Sinner Man (enormer Drive, etwas jazziger als später, hypnotisches Piano). Ganz große Kunst! (dvd)


Strand Of Oaks - Eraserland
2-LP/CD - EUR 19,95/12,95

Nach epischem Indie-Folk steht mir der Sinn derzeit eher selten, aber der offensichtlichen Grandezza dieses Albums konnte ich mich dann doch nicht entziehen. Was für ein mächtiger Breitwand-Sound, teils postrockig getuned und getragen vom kristallklaren, elegischen Gesang von Timothy Showalter. Gefühligkeit gekonnt in Musik gegossen. Dieses sechste Strand Of Oaks-Album ist zweifellos ein großer Wurf. Die Songs sind groß gedacht und klar strukturiert, gnadenlos eingängig ohne ins plump Hymnenhafte abzugleiten. Die Arrangements sind von schimmernder Gediegenheit: reichlich Gitarren (auch mal heftiger), Keyboards, Orgel, Hall & Raum. Wobei die Basis der Songs durchaus rootsig, jedenfalls diffus indiefolkig ist. Was Showalter daraus aber zaubert, ist schlicht beeindruckend. Band Of Horses, Mumford & Sons, My Morning Jacket - von letzteren mischen gleich mehrere Musiker hier mit. Wie auch die gastierenden Jason Isbell und Emma Ruth Rundle. Produziert hat das überzeugende Werk Kevin Ratterman (Emma Ruth Rundle, Flaming Lips). Wäre eine perfekte Band fürs Orange Blossom Special, würde ich sagen. (Joe Whirlypop)


Tuuletar - Tules Maas Vedes Taivaal (exp.)
CD - EUR 15,95

Wer klangliche Kostbarkeiten neben den gewohnten Spuren sucht, wird eigentlich stets beim vorwiegend im skandinavischen Raum spürenden Trüffel-Label Nordic Notes fündig, und so begeistert auch diese erweiterte Wiederveröffentlichung des 2016er Erstlings des rein finnischen Frauenquartetts durch schöne Schallwellen & -welten jenseits des gewohnten akustischen Alltagsbreis. Wie es den vier auch als Songschreiberinnen beeindruckenden Sängerinnen gelingt, all die Klänge, Töne und Schallsensationen der neun Song-Schmuckstücke (das in Finnland nur als Single erschienene Uho gibt's als Dreingabe zum Debüt dazu) allein mit der kreativen Kraft ihrer perfekt harmonierenden Stimmen zu erzeugen, bleibt mir mitunter ein Geheimnis, vor allem im Bass- und Beatbox-Bereich erlebt man manch musikalisches Mirakel, aber die Suche nach Klärung gerät bald in den Hintergrund, erlebt man hier doch einen derart phantasievoll farbreichen Stil-Spielplatz, dass gerade dem Verehrer der vokalen Vielfalt der Atem stockt. Zwischen verwunschen-mystischem Märchenwald, feenhafter Folklore und deutlich rhythmisch betontem Tanznerv-Impuls schmeicheln und verführen, schweben und schwingen, schneiden und strahlen die vier Stimmen, mal als strahlender Solitär, mal als viellagig harmonierende Solidargemeinschaft, schwelgen in der variantenreichen vokalen Vielfalt, vom stählernen Strahlen bulgarischer Stimmen über feinst verwobene Gesangs-Gebetsteppiche und Värttinä-vehemente Folklore-Attacken bis hin zu gründelnd groovender Hip Hop-Rhythmik reicht das Spiel der Möglichkeiten in dieser ebenso naturverbundenen wie höchst artifiziellen Arrangement-Architektur zwischen Hexenkranz und Volkstanz, verführerischer Beschwörung und mitreißender Bewegung, zwischen pracht- und phantasievollem Pop, beeindruckender Kunst und gefühlvoll gelebter skandinavischer Folklore. Die neun großartigen Tuuletar-Originale werden freilich in finnischer Sprache gefeiert - ein zusätzlich verzaubernder Faktor, der diese reine Stimmvergnügen zu etwas ganz Besonderem macht. (cpa)


Ally Venable - Texas Honey
CD - EUR 16,95

19er. Blutjunge Texanerin, von Mike Zito, der auch 4x als (v.a. feiner Slide-) Gitarrist gastiert, produziert (und in höchsten Tönen gelobt). Heimste in der Heimat diverse Auszeichnungen (Awards) ein, der Vorgänger war in den US-Blues-Top 10. 5. LP, die 1. auf Ruf Records. Sie verfügt über eine auffällig extrovertierte fordernde Stimme, gehörige Gitarrenkünste (wobei die flüssigen/melodiösen/singenden/schroffer verzerrten Soli hier mit Ausnahme einer auch nicht zu langen Gitarrenschlacht mit Gast Eric Gales - auch Duett-Vocals - eher kompakt gehalten sind, zugunsten stärkerer Songorientierung), erfindet nichts neu, will es auch nicht (sie sieht sich in Stevie Ray Vaughan-Tradition). Das Ergebnis: Geradlinig-bluesiger/70s- Classic Rock-angelehnter Sound mit reichlich Power und sogar punktuellen old-fashioned Hard Rock-Elementen (1x nuancierter/differenziert, eine Spur filigran). Bzw. Blues Rock, mal schleppend, beinahe heavy (ein bischen bluesige Mountain), mal starkes Traditionsbewußtsein (Gitarre!), mal total straight/fast stampfend, mal flexibler/variabler, mal balladesk (viel Atmosphäre!). Gute Schärfe, 1,2x groovend. Und ein fetter saftiger Neo-Rock'n'Roller. Nur 2 Cover (1x Stevie Ray). (dvd)


Zeal & Ardor - Live In London
2-LP/CD - EUR 24,95/14,95

Live noch phänomenaler. Was Manuel Gagneux, ein aus New York stammender Schweizer mit seiner Band an headbangender Soundwucht erzeugt, ist der Hammer - buchstäblich. Zeal & Ardor schaffen auf für meinen Geschmack innovative Weise heftigstes Präzisionsgedonner, mit steinerweichender Gitarrenwucht, getragen von mystischen Chants. Aber eben nicht im gängigen Black Metal-Format, sondern auf der Basis von sumpfigem Voodoo-Blues und schleppenden Chaingang-Rhythmen aus den tiefsten Südstaaten. Yes, hier trifft Delta Blues auf satanisches Todesmetall, inspiriert von okkulten Soundtracks aus den 70ern. Was erstaunlicherweise bestens zusammenpasst. Das liegt aber auch daran, dass Zeal & Ardor eben nicht nur eine spannende Crossover-Idee hatten und auf der jetzt endlos herumreiten, sondern vor allem daran, dass sie diesen mächtigen Sound auch auf der Bühne mit Inbrunst zelebrieren. Was für ein mächtiges Trommelfeuer aus dem Höllenschlund! Die Gitarrenarbeit ist fulminant, verbindet Blues-Roots mit metallischem Existenzialismus. Das Ganze auch noch zweistimmig geshoutet, wobei gerade der Gesang erstaunlich viel zum stimmigen Gesamtbild beiträgt. Schon lange kam mir kein Livemitschnitt mehr unter, der mich derart überzeugend zum Konzertbesuch animierte. 80 Minuten Sound-Eruption aus der Südstaatenhölle, aufgenommen im Londoner Electric Ballroom. Gespielt werden beide bislang veröffentlichte Alben und auch ein paar neue Songs. (Joe Whirlypop)


Sophie Zelmani - Sunrise
LP/CD - EUR 15,95/12,95

Zaubrisch-zarter Songreigen der Schwedin, mit allerlei Saiten-, Tasten- und Streich-Werk stets federleicht in sanfte Szene gesetzt und von weich-warmer Stimme verführerisch verträumt ins Ohr geschmeichelt. Von Zarttönerin Zelmani gemeinsam mit dem Langzeitweggefährten, Gitarristen, Arrangeur und Produzenten Lars Halapi ins kaum greifbare, definitiv zeitlose Zwielicht zwischen blumigem 60's Pop, Burt Bacharach-Eleganz, Chanson-Charme, akustischer Folk-Ballade, Walkabouts-Weite und gelassenem Giant Sand-Desert gerückt, übersteigt kein Song die Midtempo-Hürde, und auch wenn E-Gitarren, Schlagwerk und Streicher mit am Klangreichtum wirken, so ist dennoch das Feinzarte, das Liebreizende das tragende musikalische Moment dieses 9-Song-Werks. Filigrane Feinkunst für Herz und Seele, nicht nur der stimmlichen Verwandtschaft wegen auch und gerade Carla Togerson-Kennern ans Herz gelegt. (cpa)


Demnächst in diesem Theater...

29.03.
Son Volt - Union
Steve Earle & The Dukes - GUY
Weyes Blood - Titanic Rising
Gob Iron - Death Songs For The Living
Keith Richards - Talk Is Cheap (ca. fünf 30th Anniversary Editionen)
Beth Gibbons & The Polish National Radio Symphony Orchestra - Henryk Górecki: No. 3
Unkle - The Road: Part 2/Lost Highway
White Denim - Side Effects
Edwyn Collins - Badbea

05.04.
Lady Lamb - Even In The Tremor
Hallelujah: The Songs Of Leonard Cohen - Various Artists
Ifriqiyya Electrique - Laylet El Booree
Don Felder - American Rock'n'Roll
Lee Fields & The Expressions - It Rains Love
Michael Nesmith - Songs (12-CD)

12.04.
Glen Hansard - This Wild Willing
John Paul White - The Hurting Kind
Damien Jurado - In The Shape Of A Storm
Sun Kil Moon - I Also Want To Die In New Orleans
Big John Bates - Skinners Cage
Eli "Paperboy" Reed - 99 Cent Dreams
Stuart A. Staples - Music for Claire Denis' High Life

19.04.
Snowy White - The Situation
Russ Tolman - Goodbye El Dorado
Nouvelle Vague - Curiosities
Ryan Adams - Big Colors (wahrscheinlich doch eher nicht ...)

26.04.
Hugo Race Fatalists - Taken By The Dream
Todd Thibaud - Hill West
The Pearlfishers - Love & Other Hopeless Things
Josh Ritter - Fever Breaks
Peter Doherty & The Puta Madres - Peter Doherty & The Puta Madres
Iain Matthews - Orphans & Outcasts 4-CD
Popol Vuh - 5 remastered Reissues
Aldous Harding - Designer

03.05.
The Dream Syndicate - These Times
Joy Williams - Front Porch
Bad Religion - Age Of Unreason
Markus Rill & The Troublemakers - Songland

10.05.
She Keeps Bees - Kinship
Mavis Staples - We Get By

17.05.
The National - I Am Easy To Find
Rich Hopkins & Luminarios - Back To The Garden
Kettcar - Der süße Duft der Widersprüchlichkeit (Wir vs. Ich)

31.05.
Sinkane - Dépaysé

07.06.
Eleni Mandell - Wake Up Again

14.06.
Calexico/Iron & Wine - Years To Burn


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

Derzeit und baldigst sind viele Glitterhouse-Künstler in Europa unterwegs. Ein Konzert empfehlenswerter als das andere. Also bitte: Vollversammlung.

DIE NERVEN
dienerven
09.06.2019 DE - Beverungen, Orange Blossom Special Festival

HUGO RACE FATALISTS
hugoracefatalists.com
03.05.2019 IT - CATANZARO - Museo del Rock
04.05.2019 IT - CINQUEFRONDI - Il Frantoio delle Idee
09.05.2019 IT - BERGAMO - Druso
10.05.2019 IT - FIRENZE - Circolo Arci Progresso
11.05.2019 IT - RAVENNA - Boca Barranca
12.05.2019 IT - PESCARA - Scumm
17.05.2019 IT - SAVONA - Raindogs House
18.05.2019 IT - ROME - Wishlist
24.05.2019 CZ - PRAGUE - Jazzdock
25.05.2019 CZ - BRNO - Kabinet Múz
29.05.2019 IT - RIMINI - Hobos (Hugo Race solo show)
30.05.2019 IT - TORINO - Blah Blah
31.05.2019 IT - CANTÙ - e35
01.06.2019 IT - LUGAGNANO, VERONA - Club Il Giardino
13.09.2019 CZ - PÍSEK - Cool v Plote festival (Hugo Race solo show)

STEINER & MADLAINA
steinermadlaina
30.03.2019 CH - Eisenwerk - Frauenfeld
04.04.2019 CH - Konzerthaus Schüür - Luzern
05.04.2019 CH - Kühltür - Bern
09.04.2019 CH - Cervo / Zermatt Unplugged Festival
10.04.2019 CH - Taste Village / Zermatt Unplugged Festival
11.04.2019 CH - Taste Village / Zermatt Unplugged Festival
13.04.2019 CH - TapTab Musikraum - Schaffhausen
27.04.2019 CH - Kulturfabrik Kofmehl - Solothurn
08.06.2019 DE - Schloß Holte-Stukenbrock, Whatever Happens Festival
09.06.2019 DE - Beverungen, Orange Blossom Special Festival
15.06.2019 DE - Ellingen - Gutsfestival
21.06.2019 DE - Neuhausen ob Eck- Southside Festival
21.06.2019 DE - Scheeßel - Hurricane Festival
17.07.2019 CH - Gurten Festival - Bern
02.08.2019 DE - Böblingen - Böblinger Songtage
03.08.2019 DE - Luhmühlen - A Summer's Tale
02. - 03.08.2019 DE - Burg Friedland - Jenseits von Millionen Festival
09.08.2019 DE - Bergfunk Open Air - Königs Wusterhausen
29. - 01.09.2019 DE - Homberg - Musikschutzgebiet Festival
07. - 08.09.2019 DE - Berlin - Lollapalooza Festival
10.10.2019 AT - Dornbirn Spielboden Dornbirn
11.10.2019 AT- Ebensee, KINO EBENSEE
12.10.2019 AT- Saalfelden, Kunsthaus Nexus
14.10.2019 DE - Heidelberg, halle2
15.10.2019 DE - Kassel, Kulturzentrum Schlachthof Kassel
17.10.2019 DE - Rostock, Helgas Stadtpalast
20.10.2019 DE - Stuttgart, clubCANN
21.10.2019 DE - Köln, YUCA
23.10.2019 DE - Dresden, GrooveStation Dresden
24.10.2019 DE - Erfurt, Museumskeller und HsD Erfurt
25.10.2019 DE - Mainz, Kulturclub Schon Schön
26.10.2019 DE - Ulm, ROXY.ulm

XIXA
xixamusic.com
13.06.2019 CH - Schaffhausen - Tap Tab
15.06.2019 DE - Schorndorf - Manufaktur
16.06.2019 CH - Baden - Werkk
21.06.2019 DE - Hannover - Theaterformen


Alle guten Wünsche für Euch & die Euren!

*

Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. März 2019

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