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LABEL/5072: Glitterhouse Mail-Order-Mail 29.03.19 (glitterhouse)


GLITTERHOUSE MAIL-ORDER-MAIL (29.03.2019)


Aly schreibt für Euch ...

Lady Lamb - Even In The Tremor
LP/CD - EUR 17,95/13,95

Spür- und hörbar handgemacht, dennoch aus allen Nähten vor Phantasie strotzend und platzend, himmelhochjauchzend, berührend betrübt, natürlich charmant und verstiegen verspielt, zerbrechlich-zart und dann vor Wut und Wucht über alle Stränge schlagend - mit wachsendem Werk entzieht sich Aly Spaltro mehr und mehr jeglicher Art von Beschreibung oder gar Einordnung. Dank des sie behutsam begleitenden BB*Island-Labels durften wir den Werdegang der eigensinnig extravaganten Singer-Songwriterin mit der berührend bewegenden Stimme von früher Stunde an begleiten und ihrer einzigartigen Eigenart beim Werden zuhören. Auch wenn sie ihren ganz eigenen kreativen Kopf auch bei ihrem 2019er Album auf allen Ebenen durchsetzt, so stehen ihr diesmal mit dem Pianisten Benjamin Lazar Davis (Okkervil River) und dem Schlagzeuger Jeremy Gustin (David Byrne, Albert Hammond jr.) zwei kongeniale Geister bereichernd zur Seite, ihre Visionen des uferlos-grenzfreien, roh-romantischen, filigran-feinsinnigen, perlend-prallen Phantasie-Pop in rauschende Realität umzusetzen. Die betörende Stimm-Tänzerin, deren Melodien wortreich, traumgleich und seelenweich, frei und ungebunden durch die Intervalle wandeln, neigt selbst innerhalb ihrer rauhkantigen, fein konzipierten Song-Konstrukte zu Stimmungs- & Stil-Hakenschlägen, die mitunter den Atem nehmen, und dennoch sprühen all ihre wundersamen Weisen einen Liebreiz aus, der das Lauscherherz für jegliches akustische Abenteuer öffnet. Und so erfüllt Aly ihr Album mit schlichtem Lagerfeuer-Folk und vielstimmigem Gospel-Segen, packender Punk-Energie, alternativem Country-Rock und berauschendem Balladen-Breitwand, flirrend schillerndem Lily Allen-Pop, trommelnd-polterndem Bolero und prallbuntem Wave-Tastenwerk, verspieltem Orgelgewimmer und rauh-rohen Garagen-Gitarren, gleißendem Glam-Rock und pulsierender Trip- und Hip Hop-Rhythmik. Mit beeindruckend beweglichen Gesangslinien geleitet und verführt sie durch ihr kantig-charmantes Phantasie-Panoptikum zwischen PJ Harvey und T. Rex, zwischen Lisa Germano und Liz Phair, Marina und Lily Allen und schenkt uns ein endlos euphorisches Erlebnis von auch emotional epischen Ausmaßen. Schillernd-schäumendes Spiel mit unerschöpflichen Möglichkeiten. (cpa)

Obacht und aufgemerkt: Die Gute Aly machte sich die Mühe, ihre neuestes Werk eigens und exklusiv für uns & Euch 26-fach zu signieren, sodass die ersten 25 CD-Käufer nur bei uns ihr ganz individuelles Lady Lamb-Exemplar erhalten.

Weiterhin bestellbar:
Lady Lamb - After 2-LP/CD - 17,95/14,95
Ladylamb The Beekeeper - Ripely Pine CD - 8,95


Die Rückkehr der Mekons!

Mekons - Deserted
LP (+DLC)/CD - EUR 17,75/15,75

19er. Nach 8 Jahren endlich ein neues (reguläres) Studio-Werk (die 2016er LP wurde ja live eingespielt, bei der '15er fehlten Bandmitglieder). Ein vielschichtiges, ein ziemlich breites Spektrum! Emotionaler dichter intensiver Rock mit scharfkantigen bis mächtig verzerrten Gitarren, punktuell effektvoller Geige in Schräglage, lose harmonierenden m/w-Vocals. Lustvoll! Rootsig/folkig unterlegt in leicht und locker und transparent, rauhe Poesie und entzückende ganz altmodische Melodien paaren sich zur Schönheit von innen. Ein Pendeln zwischen geheimnisvoll-dunkler Faszination und kraftvoll lebenslustigem 70s-Rock (eine Spur Glam-artiger Einfluß) samt kurzer toller beinahe kakophonischer Phase. Kurzzeitig dezent zerschossener Indie Rock featuret schneidende/Distortion-Gitarren, ein intelligentes Piano grundiert, am Ende lose ausfransend. Bedächtiger (Pseudo-Ethno-) Space-Folk sehr eigener Art, der sich irgendwann bodenständig verdichtet. Alte Post Punk-Traditionen, die nicht unbedingt so klingen wie früher, in roher splitternder zugleich nuancierter und intensiver Spielweise, manchmal am Rande der Atonalität. Entspannter lockerer hochmelodischer einfach schöner teilakustischer Indie Folk Pop inklusive einer kleinen Prise Country, ein nicht so weit davon entferntes Stück (in balladesk) glänzt mit feiner Säuregitarre (und endet in leiser schräger Klangmalerei). 80s-Indie Rock-Feeling gekoppelt mit Desert Rock-Ahnungen, schroff riffende Gitarren stehen neben im weiten Raum hallenden atmosphärischen in etwas verwinkelten Arrangements. Weit mehr elektrische als akustische Gitarren, Piano/Orgel und Synthie wechseln sich ab, die Geige fehlt manchmal (gefällt aber ansonsten sehr), er (Langford) singt mehr als sie (Timms), beide gern zusammen. Und diverse Soundeffekte werden hier und da ganz pointiert und effektiv/musikdienlich eingeschossen. Erstaunlich, wie frisch, immer wieder anders (und gut) sie nach so langer Zeit noch klingen! Vinyl 180g. (dvd)


Der März-Mailorder-Katalog im Netz

Nur noch drei Tage online besuchbar: Unsere monatliche Mailorder-Gazette, nahezu alles März-wärts musikalisch Wissenswerte auf ca. 1 Blick. An gleichem Ort erwartet Euch zum Aprilbeginn dann die nächstmonatige Ausgabe.


Auserwählte Pretiosen zum wohlverdienten Wochenende

Matt Andersen - Halfway Home By Morning
2-LP/CD - EUR 21,95/14,95

19er, live im Studio aufgenommen. Ein beglückendes Roots-Werk, überwiegend im R'n'B angesiedelt, oft mit recht starker souliger Note. Gehörigen Anteil an der Klasse hat Mixer/Producer Steve Dawson, der immer wieder kurze aber großartige Gitarren-Features einstreut (auch von Akustischer oder Slide, Pedal Steel kommt ab und an hinzu), neben ökonomisch-kongenialer Begleitung. Andersens Stimme kommt exquisit wie gewohnt, gefühlsstark, Top-Phrasierung, feinst und effektiv unterstützt von fast omnipräsentem 3-köpfigen weiblichen Backing Vocals (bzw. als kleiner Chor), 1x zudem im starken Duett mit Amy Helm. Die Musik klingt traditionsbewußt mit Einflüssen aus den 60ern/70ern, klebt aber nicht an irgendwelchen Vorlagen/Vorbildern, atmet tiefen Southern-Geist (ganz besonders in den Balladen), bezieht in multipel rootsiger Form hier und dort auch Spuren (oder mehr) von Gospel, Folk oder Country (und natürlich Blues) ein, klingt 1x gar fast schon wie Roots Rock. Federnde, treibende oder auch mal ansteckende dezent rockige Grooves, ein satter Sound (viel 3-köpfiges Gebläse, Orgel oder E-Piano gehören dazu), sehr schön bewegliche bis geradezu tanzende Stücke, süffige Balladen, und einige Top-Songs, wie The Bed I Made, Over Me, Take Me Back, das wunderschöne deepe Been My Last. Ausgezeichnetes Album, Empfehlung! Vinyl ist limitiert. (dvd)

Weiterhin lieferbar, z.T. zu Sonderpreisen:
Matt Andersen - Honest Man LP/CD - 18,95/11,95
Matt Andersen - Live At Olympic Hall 2-LP/CD - 21,95/11,95
Matt Andersen - Weightless CD - 11,95


A Mote Of Dust - II
CD - EUR 13,95

Bevor die gewaltige Wortkeule (mit spitzen Namensnägeln gespickt) ausgepackt wird, sollte man eigentlich jeden willigen Musikliebhaber offenen Ohres einfach nötigen, die ersten Takte dieses Zehn-Song-Zauberwerks zu hören, dann erübrigte sich alles weitere voluminöse Faseln, reichten doch schon wenige Augenblicke dieses filigranen Klanggespinstes aus, um den Verehrer natürlich akustischer Schönheiten nachhaltig in Bann zu ziehen. Wir, die wir das Glück hatten, einst aus unserer Punk- & Rock-Wut mit der Wucht des Zarten geweckt zu werden, als uns Dakota Suite, Turin Brakes und andere Intensivtöner unsere Ohren für die wahren Tiefen des Hörens und Fühlens öffneten, haben gelernt, die intime Intensität in den leisesten Momenten, auch in der sakralen Stille zu entdecken, und mit nur scheinbar wenigen Mitteln trägt uns Craig Beaton genau in diese seligen Tage der kargen Köstlichkeit zurück. Aber selbst in den Phasen, in denen der Sanftsänger, der uns bereits mit Ganger, mit Aereogramme und mit The Unwinding Hours unendlich schöne Gefühlstiefen schenkte, seine berührend bewegende Stimme nur mit leisen Piano-Perlen oder leisen Akustik-Gitarren-Akkorden untermalt, schwelgt er im zerbrechlich-verletzlichen Schönklang. Bereichert um wohlgewählt weiche Keyboard-Klangbilder und gezielt gesetzte rhythmische Akzente entwickelt sich aus dem auf dem Papier so minimalistisch wirkenden Konzept ein derart bereicherndes, berauschendes Emotions-Erleben, eine solche Song-Sogwirkung, die selbst einem Chris Hooson ein Lächeln der Glückseligkeit entlocken sollte. So sanft, dass man die verwundbaren Weisen selbst mit den Sinnen kaum berühren mag, entfaltet sich ein zaubrisch zartes, feingewirkt vulnerables, schmerzhaft schönes Lied-Werk zwischen Delikatesse und Drama, schottischem Singer-Songwriter-Folk und melodie-gesegneter Seelentiefe, leiser Geste und ganz großem Gefühl. (cpa)


John Blek - Thistle & Thorn
LP/CD - EUR 23,95/15,95

Aus dem langjährigen Glitterhouse-Freundeskreis: Der irische Songschmied John Blek war einst beim kleinen und feinen Tonetoaster-Label beheimatet und ist mittlerweile beim ebenfalls glitzeraffinen Dresdner Label K&F zuhause. Er erweist sich einmal mehr als klassischer, eher introvertierter Singer/Songwriter, der seine folkigen Songs mit Feinschmecker-Arrangements veredelt. Um die sanfte Akustikgitarre und die weiche Stimme herum schlingen sich kleine Streicher, die nicht für Opulenz, sondern für stimmige Atmosphäre sorgen. Oder auch mal mit Piano, Orgel oder Mandoline begleitet werden. Manches erinnert an Nick Drake, anderes fast schon an Traditionalisten wie Bert Jansch - aber eben mit einer leichten irischen Note, ohne deshalb gleich von Irish Folk zu sprechen. Auch melancholische Americana schimmert durch - Best of Both Worlds würde ich sagen. Einmal lässt sich der Mann aus Cork auch von einer nicht genannten Dame gesanglich unterstützen, ansonsten wird seine Stimme auch gedoppelt. Insgesamt ein sehr entspanntes, reifes und komplett unaufgeregtes Album mit zehn subtilen Kleinoden für Gourmets. (Joe Whirlypop)


Luther Dickinson & Sisters Of The Strawberry Moon - Solstice
LP/CD - EUR 17,95/14,95

19er. Bekanntlich ist er neben North Mississippi Allstars vielbeschäftigt, hier lud er (schon 2016, jetzt erst veröffentlicht) die Sängerinnen Amy Helm, Amy LaVere, Allison Mitchell von Birds Of Chicago (samt Teilen der Band), Sharde Thomas und das superbe Gospel-Gesangs-Trio Coco Mamas zu einer Live-im-Studio-Session (mit späteren Overdubs von u.a. Alvin Youngblood Hart, Will Sexton, der lebenden Soul-Session-Legende Rev. Charles Hodges). Alle singen 2 oder 3 Stücke (oft von ihnen selbst, ein paar Covers, z.B. von T-Bone Burnett/Bob Neuwirth und David Egan), dazu z.T. köstliche Harmony/Backing Vocals. Er selbst beschränkt sich auf akust./elektr. Gitarre. Gemeinsam zelebrieren sie allumfassende "Americana", breitgefächert/multipel rootsig (auch in den einzelnen Songs), wechselnde Bestandteile bzw. Schwerpunkte: R'n'B (Soul), Folk, Blues, Country, Gospel, sowie ein paar Rock-, Jazz- und Pop-Elemente. In edelster Weise! Aparteste entzückende zurückhaltende Sounds (zur Hälfte Tasten, etwas Geige, Banjo, (Bass-) Klarinette, Flöte), feinfühlig, nicht mehr als nötig, ziemlich filigran meist, manchmal richtig zart (was alles auch auf die tolle musikdienliche Saitenarbeit zutrifft, inkl. Slide), leise. Gern ganz entspannt/in aller Ruhe vorwärtstuckernd resp. relaxt fließend, mal balladesk/fast in sich versunken, einige verhaltene/behutsame oder schön federnde Grooves (oder ganz sachte tanzend), selten etwas lebhafter (eine kleine Prise The Band). Und fabelhafter Gesang! Emotional stark, ausdrucksvoll, ab und an extrovertierter als die Musik. Spontan wirkend, unendlich geschmackvoll im besten Sinne, eine dicke Empfehlung. (dvd)


Steve Earle & The Dukes - Guy
2-LP/CD - EUR 24,95/14,95

19er. Ein Meisterwerk. Das sich allerdings keineswegs neuen Songs von ihm verdankt, denn die stammen alle von Guy Clark (gleich 6 der 16 vom unsterblichen Alltime-Klassiker Old No. 1)! Und, gleich vorweg, ich finde das Album noch eine Ecke gelungener als sein Townes-Tribut vor einigen Jahren! Über weite Strecken geradezu kongenial. Er fügt den meisten Songs nicht wirklich neue Facetten hinzu, fängt die Stimmungen der Originale oft 1:1 ein (verändert jedoch z.T. den Stil etwas, lenkt ihn z.B. mehrfach in rockigere Bahnen), aber das ist auch nicht nötig, wenn sie so großartig interpretiert werden wie hier. Die Stimme ist klasse, transportiert jede Menge Emotionen, gerne angerauht, manchmal ein kleines bischen brüchig (was gut kommt!); die Band klingt homogen und wie aus einem Guß ohne spektakulär solistisch glänzen zu wollen, Akustik-Gitarre und elektrische wechseln sich ab (oder agieren gemeinsam), verbinden sich bestens mit Pedal Steel und Geige (sporadisch ergänzt Mandoline, Harmonica). Bodenständigkeit regiert, Poesie paart sich mit (nie überbordender) rockiger Ader, nur ausnahmsweise arbeitet er gänzlich reduziert (doch so intensiv!). Häufig atmet die Musik den Geist der 70er, respektive "Songwriter-Outlaw-Country-Feeling", zwischendurch gibt's Talking Blues-Elemente (in Country verpackt), manchmal schon "schmissig" zu nennenden Country Rock mit Traditionsbewußtsein (1x relativ harten, mehr im Stil der 90er - Replacements meets Son Volt, oder so), auf der anderen Seite auch 2 Dance-Stoff ganz alter Zeiten verpflichtete Stücke (den Appalachen z.B., gar irische Rest-Anklänge), teil-elektrifiziert freilich. Und einige charakteristische Storytelling-Balladen besitzen eine dezent bis stärker ausgeprägte melancholische Färbung. Es ist eigentlich sinnlos, hier Höhepunkte herauszustellen, dennoch möchte ich 2 Tracks besonders erwähnen, die tief ins Herz schneiden, regelrecht verzaubernd total in sich ruhen: That Old Time Feeling und Old Friends. Welch reiche Musik! Es gastieren übrigens Emmylou, Rodney Crowell, Terry Allen, Jerry Jeff Walker, Mickey Raphael, Verlon Thompson (wow!). GREAT. (dvd)


Beth Gibbons & Polish National Radio Symphony Orchestra - Henryk Gorecki: Symphony No. 3 (Symphony Of Sorrowful Songs)
LP (+MP3)/ltd. LP+DVD/CD/CD+DVD - EUR 23,95/24,95/14,95/16,95

19er. Unter Leitung von Krzysztof Penderecki, als Sinfonie der Klagelieder bekannt, das erfolgreichste Werk des polnischen Neo-Klassik-Avantgardisten (war in England sogar in den Pop-Charts!), hier 2014 live in Warschau eingespielt. Was die Avantgarde betrifft: Doch in sehr gemäßigter Weise, es klingt oberflächlich gehört ähnlich gewohnter Klassik, ein wahres Meer an (v.a. Streicher-) Sound, ein Meer an Gefühlen, getragen und oft dunkel gehalten (manchmal extrem düster, tieftraurig) - doch in der Form/Struktur (für meine ungeübten Ohren) linearer als tradierte Klassik, die zentralen Motive z.T. ein wenig "repetitiv-rotierend" (Minimal Music-Einfluß gar?), auch melodisch deutlich anders (ganz eigen und wunderschön phasenweise!). In langen Bögen an- und abschwellend/dramatisierend bzw. eine Steigerung (und Beruhigung) in Wellenbewegung, gewisse sakrale/religiöse Elemente, teils unter Spannung, sehr viel Tiefe! Und Gibbons dringt verblüffend in Opern-artige Bereiche vor, in höchste Lagen (gerade dort partiell mit einem klasse Vibrato!), irgendwie lebendiger als in dem Genre üblich, finde ich - hätte ich ihr nie zugetraut! Für mich übt das eine enorme suggestive, ja hypnotisierende Kraft aus - ich wundere mich selbst. Besonders der 1. Satz (der längste, 24 Min.. nur 3 Min. Vocals). Beinahe trancehaft zuweilen, kurzzeitig wie in Zeitlupe. Der 3. Satz (wie der 2.: Weit mehr Gesang, Piano und Harfe kommen hinzu) erscheint mir irgendwie "songhafter". Eine ehrliche klare Empfehlung! Lim. Deluxe-LP im verstärkten Klappcover, 16-S.-Booklet, 180g, normale LP auch 180g. (dvd)


Gob Iron - Death Songs For The Living
LP - EUR 23,95

Pünktlich zum 2019er Son Volt-Werk erlebt diese 2006er Country-Folk-Collaboration von Jay Farrar und Anders Parker (Varnaline) ihre vinyle Wiedergeburt. Hier zwei, drei Worte zur ehemaligen CD-Erstveröffenlichung: Traumduo mit einem wahren, vor Freude die Tränen in die Augen treibenden Spitzenalbum voller Wärme, Hingabe und innovativer Wurzelnähe! So hören wir klassisches Liedgut von Stephen Foster (Hard Times), A.P. Carter (East Virginia Blues), Josh White (Silicosis Blues), Rev. Gates (Death‡s Black Train), Carter Stanley (Wayside Tavern) in semi-akustisch/elektrischen Gänsehaut-Fassungen, die mal wieder belegen, wie eng Folk, Blues und Country im Grunde beieinander liegen. Ohne weitere Musikerhilfe haben Farrar und Parker diese engagierte und mitreißende Musik in nur wenigen Tagen in St.Louis aufgenommen: Farrar mit akustischen, elektrischen Gitarren, Lap Steel, Harmonica, Bass, Piano, Riemenorgel, Dulcimer - Parker mit akustischen und elektrischen Gitarren, E-bow, Piano, Bass, Drums. Die insgesamt 10 Songs werden - ganz Farrar-typisch - von kurzen Acoustic/Instrumental-Schnipseln getrennt. Ein Fest für alle, die March, 16-20, 1992noch nicht vergessen haben.


Guts - Philantropiques
LP/CD - EUR 25,95/15,95

Den französischen DJ, Producer und Sympathen Guts (Ex- Alliance Ethnik) fand ich schon immer sehr gut, spätestens seit ich ihn mal mit seiner HipHop-Show live erleben durfte. Inzwischen ist er musikalisch ganz woanders angelangt. Schon das 2016-er Album "Eternal" hatte mit HipHop nur noch wenig zu tun und bot stattdessen handgespielten Funk & Soul. "Philantropiques" lässt jetzt aber auch diese Phase hinter sich und nimmt uns auf eine musikalische Reise in Richtung Brasilien, Karibik, wenn nicht sogar Afrika und Antillen mit. Ist als ein ebenso bunter wie tanzbarer Trip geworden, erneut garniert mit vielen Gastmusikern und -Vokalisten. Das sechste Guts-Album huldigt also dem Afro-Tropical-Sound, dargeboten in komplett handgespielt anmutendem Sound mit reichlich Percussion, viel Klarinette und noch mehr Funk-Bass. Als DJ macht Guts so etwas schon seit vielen Jahren ("Beach Diggin"), hier kommt er jetzt mit eigenen, selbstproduzierten und extrasonnigen Tanznummern. Die Vocals französisch, portugiesisch und afrikanisch, die Rhythmen fast noch bunter: Bossa, Baile Funk, Afrikanisches (Manu Dibangos "Soul Makossa" wird zitiert), Calypso, Salsa - alles da. Getragen von einem eher latenten Jazz-Funk-Vibe mit E-Bass und Fender Rhodes, was dem Album letztlichen einen eleganten 70er-Vibe verpasst. Musik, die nach Urlaub verlangt! (Joe Whirlypop)


Peter Hammill - Not Yet Not Now (ltd.)
8-CD - EUR 59,95

Schwerst limitiertes Box-Set mit nahezu 100 Live-Aufnahmen, die den solierenden Hammill bei Auftritten in Italien, Belgien, Schweden, Großbritannien, Deutschland und den Niederlanden zwischen November 2017 bis Mai 2018 zeigen. Begleitet von einem 24-seitigen Booklet führt die 8-CD-Sammlung mehr als 8 Stunden quer durch das Schaffen des Graafen, wobei manch ehedem epischer angelegtes Artefakt in der Allein-Aufführung ein völlig neues Leben gewinnt. Incl. u.a. Just Good Friends, Faculty X, Rubicon, Patient, The Descent, Siren Song, Time Heals, The Comet, Sign, Last Frame, Stranger Still, Ship Of Fools, Sitting Targets, Your Tall Ship, Vision, Bravest Face, Come Clean, The Mercy, Still Life, Curtains, Shell, The Mousetrap, Nothing Comes, Amnesiac, Time To Burn, Tenderness, The Birds, Central Hotel, Gone Ahead, Reputation, The Second Hand, Silver, What Lies Ahead, Afterwards, Ophelia, After The Show, Skin, Torpor, Friday Afternoon, In The End, House With No Door ...


Lambchop - This (Is What I Wanted To Tell You)
LP/Ltd. LP/CD - EUR 21,95/23,95/15,95

Kunstvolles Ineinandergreifen verschiedenster Klang-Kostbarkeiten, wundersames Verschränken unvereinbarer Genre-Gegensätze, friedliches Vereinen fast verbotener Stil- und Spiel-Blüten - und doch klingt das 2019er Wagner-Werk bei erster Begegnung derart leicht, luftig, fließend, dass so mancher dem falschen Anfangs-Eindruck erliegt, hier würde nur die schiere Oberfläche gelebt. Aber die emotionalen Untiefen unter der delikat-dünnen Decke, die feinen und feinsten Facetten zwischen den edel-kultivierten Klängen, das leise Lächeln in der elegant perlenden Perfektion entdeckt nur der, der immer wieder durch die Oberfläche taucht und sich auf des Meisters nur scheinbar leichte Klangkleider einlässt. Zwischen schwebenden Keyboardteppichen, beherzt liegengelassenen Akkorden, meisterlich dargereichten Jazz-Spezereien, experimentellen Ausflügen an die Grenzen von Harmonie und Rhythmik, beeindruckend beweglichen Bass-Eskapaden, elektrisierender Elektronik, sanft fließenden Piano-Perlen und farbsprühend vielfältigem Schlagwerk, zwischen gestopften Trompeten und synthetischen Schallschönheiten, zwischen kratzendem Croonen und befremdend becircenden Vocoder-Vokal-Wolken, zwischen urbanem Bar-Jazz und ländlich-sinnender Backporch-Mundharmonika, Funk-Grooves und final friedlicher Sonnenuntergangsballade entfaltet sich bei hartnäckigem Hören eine seelensalbende Ideen- und Klangfülle, die der nie empfinden wird, der das Album allzu voreilig abtut. Erst nach und nach spürt man die Liebe, das tiefe Gefühl und vor allem die Jahre der Erfahrung, die dem kaum noch mit Worten zu greifenden Song-Perlen-Werk zwischen Czars und Giant Sand, zwischen Daft Punk und Talk Talk durchweg anzufühlen sind und die alle anfänglichen Mühen aufs Bleibendste belohnen. Zunächst kaum berührende, später dezent verstörende, schließlich nachhaltig faszinierende, flirrend-farbvoll vielschichtige Song- & Klang-Sammlung zwischen allen Stil-Stühlen, bewegende, bereichernde, besänftigende Begleitung für tiefe Tauchgänge in Wagner's und das eigene Wesen, ein Album, dem man beim Wachsen zuhören kann. (cpa)

Auszüge aus dem Backkatalog, zu Sonderpreisen:
Lambchop - Flotus - 8,95
Lambchop - Is A Woman CD - 7,95
Lambchop - Mr. M CD - 7,95
Lambchop - Bixon CD/CD+DVD - 7,95/10,95
Lambchop - What Another Man Spills 2-LP (+MP3) - 24,95


Krissy Matthews - Monster In Me
CD - EUR 14,95

Hach, zwischen all den schnelllebigen Trends und hysterischen Hypes findet man doch auch gelegentlich derart bodenständige, zeitlose und komplett überzeugende Musik. Der junge Brite (mit norwegischen Wurzeln) Krissy Matthews spielt unprätentiösen Bluesrock der härteren Sorte, mit verschärfter Gitarrenarbeit und für meinen Geschmack sehr guten, jugendlich frischen Vocals. Dabei ist der Bursche erst Mitte zwanzig. Hier spielt er im kompakten Quartett mit Drummer und Bassist, dazu kommt ein Tastenmann, der mit flächigen Orgelsounds aber meistens weit im Hintergrund bleibt. Das lässt Raum für sehr gute Gitarrensoli (auch mal mit Slide oder psychedelischen Effekten) in der genau richtigen Länge. Die Songs sind absolut klassische, typisch britische Bluesrock-Schule, gut abgehangen und doch auch immer wieder recht hart rockend. In der Tradition von Taste und Cream stehend, durchaus artverwandt mit überseeischen Zeitgenossen wie Joe Bonamassa. Obacht: Krissy Matthews tingelt im Mai durch deutsche Lande und spielt in kleineren Locations, was garantiert Spaß macht. (Joe Whirlypop)


Mint 27 - April 2019 (No. 27)
MAG - EUR 6,90

Auf den 20 Seiten der Titelgeschichte widmet sich das Vinyl-Fachblatt der Entstehung klassischer Albencover-Motive von Led Zeppelin über Tom Waits bis hin zu Rage Against The Machine, desweiteren dreht sich Ausgabe No. 27 um u.a. 14 Kopfhörer im Lauschtest, 33 Sparpreis-Plattenempfehlungen für den nächsten Flohmarktbesuch, den Besuch bei der mit gut 250.000 Platten bestückten größten Vinylsammlung Schleswig-Holsteins und DJ-Hinweise zum Sample-freundlichen Umgang mit dem schwarzen Gold. Darüberhinaus: Stephen Malkmus über Can's Ege Bamyasi, Dr. Mint über Spars-Code, mehr als 100 LP-Besprechungen, News-Features, Vinyl-Vorschau, Plattenbörsentermine, 33 1/3 Cover etc usw.


Pamela Polland - Pamela Polland/Have You Heard The One About The Gast Station Attendant (rem. & exp.)
2-CD - EUR 17,95

Die ersten beiden Solo-Alben der früheren Gentle Soul-Hälfte als remasterter und Bonustrack-erweiterter BGO-Reissue. Die gern und häufig gecoverte amerikanische Songwriterin (ihre Lieder sangen unter anderem Linda Ronstadt, Alela Diane, Helen Reddy, The Byrds, Bobby Bare und Jesse Ed Davis) und gut beschäftigte Sängerin (sie zählte zur weiblichen Abteilung von Cocker's Mad Dogs & Englishmen-Tour) veröffentlichte ihr erstes, selbstbetiteltes Solo-Album 1972 bei Columbia. Neben diesem findet sich in der Slipcase-verpackten Doppel-CD noch das zweite, von Gus Dudgeon produzierte, bislang unveröffentlichte Werk von 1973, welches hier seine offizielle Premiere erlebt. Ein Seventies Songwriter-Schatz, der lange der Hebung harrte.


Die Regierung - Was
LP/CD - EUR 18,95/16,95

Immer noch zu jung fürs Altenteil, aber dennoch einfach nicht reif für das definitive, finale, vor allem letzte Alterswerk - und so machen Rossmy und seine Recken einfach weiter, wie sie und wir es gewohnt sind und lieben. Von der Lust am gemeinsamen Musizieren vorangetriebene, von samt-sonorem Gesang angerauhte und der Liebe zum Spiel mit den alltagsbunten Worten gefärbte, vor allem echte Songs, die diesen Titel schlicht verdienen, angerichtet, um mehr als nur nebenbei goutiert zu werden. Denn auch wenn die wohltuenden Weisen beim ersten Treffen so unaufdringlich, leicht sinnierend vor sich hin fließen, so viel Tiefe entwickeln sie beim intensiven Eintauchen, so viel stilistische Vielfalt lassen sie bei näherem Hinhören entdecken. Was so leise perlend, mitunter munter rockend beginnt, entfaltet sich über Albumlänge von Regierungs-ureigenen Singer-Songwriter-Country-Weisen über vergleichsweise roh-rauhe Rock-Attacken, verhaltene Jazz-Nuancen und dezente Reggae-Seitensprünge bis hin zu psychedelisch gefärbten Phantasiereisen zu anderen Gestaden, werden die gelassen-gleißenden Saitenspielerein bereichert um perlende E-Piano-Passagen, satt verzerrte E-Gitarren-Attacken, sinnerweiternde Synthesizer-Klangtupfer und die ganz großen Klavierballaden-Momente. Bei aller zurückgelehnten Ruhe, die Rossmys unverwechselbarer Gesang verströmt, beeindruckt das reife Dutzend neuer Regierungserklärungen auch durch die musikalische Tiefe, ohne dabei je die Charmanz der handgemachten Gruppenarbeit zu verlieren. 2017 mit Raus aus dem Nichts wiedergekehrt, setzt Was jetzt den Gruppenweg nahtlos fort, als hätte es nie eine längere Schaffensruhe gegeben. Alterslose Song-Sammlung, von reifer Hand und rauher Stimme dargereicht. (cpa)


Keith Richards - Talk Is Cheap (30th Anniversary Edition)
LP/CD/2-CD/Box-Set - EUR 21,95/9,95/13,95/139,95

Die 2019er Geburtstagsausgabe erlöst das Solo-Debüt-Album des Stones-Gitarristen aus seinem Jahre währenden Dornröschenschlaf jenseits der Liefer- & Besorgbarkeit, und damit die Freude über das klanglich aufgearbeitete Wiedererscheinen nicht gar zu ungeteilt ist, gibt es das Geburtstagskind gleich in vier Versionen. Neben den Einfach-Ausgaben, die das 1988 gemeinsam mit Waddy Wachtel, Sarah Dash, Bootsy Collins, Maceo Parker, Pattic Scialfa, Mick Taylor und den Memphis Horns aufgenommene Werk in remasterter Form bieten, gibt's noch die um 6 Bonustracks (u.a. mit Johnnie Johnson am Piano eingespielt) erweiterte DeLuxe-Doppel-CD-Fassung und, natürlich, den Super DeLuxe-Kasten, der 2 CDs, 2 LPs, 2 Vinyl-Singles, ein 80-seitiges Buch und natürlich die in diesem Zusammenhang so gern genannten Memorabilia (= Zeugs, Dinge und Sachen) beinhaltet.


Tom Russell - October In The Railroad Earth
CD - EUR 14,95

19er. Klasse, natürlich. Die Band verbindet oft akust. und elektr. (Bill Kirchen) Gitarre, zur Hälfte kommt eine herrliche Pedal Steel hinzu (2x reicht aber auch eine akust. Gitarre), Eliza Gilkyson gastiert im Duett. Mehrfach erfreut ein gewisses Johnny Cash-Flair (von dem stammt auch das einzige Cover), teils verbunden mit (oder ersetzt von) Bakersfield-Anklängen, ein Stück erinnert mich ein wenig an Townes. Elektrifizierter flotter recht vollmundiger teils relativ kerniger Classic Country, emotionsgeladener eine Spur elegischer bis radikal reduzierter balladesker oder etwas wehmütiger (Storytelling-) Songwriter-Country in 70s-Tradition samt Outlaw Country-Tendenzen der Zeit (in einem Fall nicht so weit weg von Guy Clark), sowie handfester kraftvoller (1x gar erstaunlich harter) Country Rock stehen (jeweils mehrfach) im Zentrum, dazu gesellen sich ein ganz wunderbarer Track in seinem patentierten Tex Mex-Sound (von Akkordeon dominiert) und eine nackte zutiefst poetische sehr sanfte Folk-Ballade. Immer noch vorzüglich: Seine so typische Charakterstimme (auch und gerade, wenn sie eine Spur gebrochen wirkt) - was auch für die songwriterischen Qualitäten gilt (erhebliche Substanz!). Ein rundum ausgezeichnetes Werk, eine klare Empfehlung! (dvd)


Martin Simpson - Prodigal Son (ltd. DeLuxe Edition)
2-CD - EUR 16,95

Erfreulich aufgewertete Edel-Ausgabe des 2007er Studioalbums, das jetzt vorübergehend, Dank Topic-Label und Simpson selbst, mit einer Zusatz-Live-Scheibe geliefert wird, auf der sich vom Folk-Meister ausgewählte Stücke eines Konzertes vom 13. November 2007 in der Union Chapel, Islington, finden, die Simpson in der Begleitung von u.a. Andy Cutting, Andy Seward und Kellie While bei der Darbietung von u.a. Lakes Of Champlain, Duncan And Brady, Never Any Good, Strange Affair, Good Morning Mr. Railroad Man und Love Never Dies zeigen.


Son Volt - Union
LP/CD - EUR 23,95/14,95

19er. Für meinen Geschmack ihre beste LP seit Längerem! Zur Hälfte bestimmt, neben dem so ungemein einnehmenden Gesang natürlich, die Kombination aus akustischer und gelegentlich schön klangmalend singender/weinender elektrischer Gitarre (bzw. mal Lap Steel; samt ausgesprochen melodischer Einwürfe!) sowie Orgel den Sound (hier und da wird die Orgel von Piano ersetzt oder fehlt, wie auch die E-Gitarre) - in perfekter Einheit! Wobei auch die akustische im Vordergrund stehen kann. Auffällig ist der deutlich weniger rockige Charakter insgesamt als zumeist in ihren späteren Jahren, und klar höhere akustische Anteil (ohne so traditionalistisch wie auf "Honky Tonk" zu klingen), es gibt Rückgriffe auf die ruhigen Sachen der ersten LPs, hier und da erinnert's mich aber auch etwas an die 80er, z.B. die spätere rootsige Seite von Green On Red (oder Rain Parade, kurz), die Long Ryders. Zeitloser (hochklassiger) Country Rock, teils vermischt mit Americana, gern in entspanntem Fluß, veredelt von Harmony Vocals und den Klangfarben der Orgel. Melodischer bis atmosphärisch großartiger hier spannungsreicher vielschichtiger unterschwellig bluesiger dort wunderbar elegischer Roots Rock (mal ein wenig dunkel). First-class-Balladen, ob enorm ausdrucksstarkes klassisches Folk-Storytelling, reiche Americana voll emotionaler Stärke und Intensität, an die besten Songwriter-Country-Leute der letzten 30 Jahre erinnernd, oder als wehmütiger Folk-Americana-Tex Mex-Mix (eine Spur Tom Russell). Je einmal auch ein gewisser Dylan-Einfluß (multipel rootsig), bzw. modifizierter sehr individueller akustischer Blues. Im Übrigen: Relevante durchaus z.T. politische Texte. Eine dicke Empfehlung! (dvd)


Strangers In The Room: A Journey Through The British Folk Rock Scene 1967-73 - Various Artists
3-CD - EUR 33,95

Die inzwischen Grapefruit-gewohnte, 3 vollgepackte CDs umschließende, 40 informationsreiche Booklet-Seiten begleitete Clamshell-Box dreht sich diesmal um den britischen Folk-Rock mit all seinen mannigfachen, von der reinen Traditionspflege bis hin zu experimentierfreudigeren Seitensprüngen reichenden Ausprägungen, wobei die klassischen großen Namen ebenso vertreten sind wie die wiederentdeckenswerten Nebenschauplatzhirsche. Mit 60 (zum Teil sogar bislang unveröffentlichten) Tracks von u.a. Michael Chapman, Steelee Span, Chimera, Spirogyra, Humblebums, Jade, Knocker Jungle, Trader Horne, Mike Hart, Gary Farr, Alan Hull, Matthews Southern Comfort, The Strawbs, Bill Fay, Fairport Convention, Unicorn, Bridget St. John, Mick Softley, Third Ear Band, Dando Shaft, Fresh Maggots, Andy Roberts, The Pentangle, Mr. Fox, Shirley Collins, Incredible String Band, Heron, Mike Cooper, Jude, Prelude, Horslips, Gerry Rafferty, Lifeblud, Sandy Denny.


Robin Trower - Coming Closer To The Day
LP (+MP3)/CD - EUR 21,95/15,95

Auch mit 73 Jahren ist der frühere Procol Harum-Gitarrist nicht zu alt für Neues, und so debütiert er mit seinem 2019er Studioalbum beim von griffigem Gitarrenwerk-geprägten Provogue-Label. Die ersten Hörproben versprechen ein Dutzend typischer Trower-Tunes und damit die Fortsetzung des zweiten oder dritten Blues-Rock-Schwungs, der den seit mehr als 50 Jahren prägend aktiven Saitenmann seit dem 2015er Something's About To Change Album frisch beflügelt. Eine eingehende Rezension folgt!


Weyes Blood - Titanic Rising
LP (+DLC)/CD/MC - EUR 15,95/13,95/9,95

Glaubte man sich bereits bei den Vorläufern zum vierten Album von Natalie Mering endgültig im Harmoniehimmel angelangt, so lehren einen die zehn artifiziell ausschweifenden Song-Schmuckstücke des 2019er Werks zart und zeitlos eines Besseren. Nicht, dass sich die traumgleich sanfte und dennoch volltönende Stimme, die sich auch gern in kunstvoll aufgehäufte Viellagigkeit hüllt, hier neu erfindet, sie krönt nur ihr bislang Geschaffenes mit einem gefühlstiefen Kunstwerk, das die Suche nach vergleichbaren Klangkostbarkeiten ins nahezu Vergebliche laufen lässt. Gebettet in von vielerlei Tastenfeinwerk zwischen klaren Klavierakkorden, barocken Procol Harum-Kathedralen, getragenen Keyboard-Teppichen und analogen Synthesizer-Schwebstoffen schmeichelt und bohrt, streichelt und haucht sich der melancholisch weiche Mering-Gesang in Ohr, Herz und Seele, zusätzlich umgarnt von sanft weinenden Harrison-Gitarren, naturbelassenem Schlagwerk und süffig gereichtem Streicher-Schwelgen. Die amerikanische Singer-Songwriterin errichtet sich mithilfe von vorwiegend vergangen geglaubten Schall-Schönheiten eine weit hallende Klangkirche der berauschend-beherzten Romantik, vereint blumig-reich produzierten 60's Pop und die harmonieverliebte, fast weihevolle Würde der frühen Bee Gees, ausschweifenden Früh-Siebziger Folk-Pop und barocke Grandezza, aber auch die köstliche Düsternis einer Lana Del Rey, die berührend betörende vokale Tiefenwirkung der schönsten Mimi Parker-Momente aus dem reichen Low-Universum, die strahlende Klarheit einer Beth Nielsen Chapman und vor allem die getragene Anmut der frühen Czars-Alben, die Nähen zu John Grants einstigen magischen Melancholie-Monumenten ist fast durchweg spür- und greifbar. In all dieser viellagig dargeboten, kunstreich aufgeschichteten Gefühls-Fülle ist es aber die einzigartig wehmütig-weiche, herzvoll berührende Stimme, die den rauschhaft-romantischen Genuss in einem zeitlos zarten Zauberreich gipfeln lässt. Bleibend betörende, final faszinierende Einheit von Liebreiz, Kunstfertigkeit und Gefühlstiefe, ein episches Songwerk, das nachhaltig die Sinne gefangen nimmt. (cpa)

Weiterhin lieferbar, zu Sonderpreisen:
Weyes Blood - The Innocents LP/CD - 19,95/9,95
Weyes Blood - Front Row Seat To Earth LP/CD - 21,95/9,95
Weyes Blood & Ariel Pink - Myths 002 12" - 14,95


White Denim - Side Effects
LP/Ltd. col. LP/CD 18,95/21,95/14,95

Auch wenn White Denim wohl ziemlich angesagt sind, hatte ich mit der Band aus Texas bislang nichts zu tun. Also mal ganz unbefangen ans neue Album gemacht. Der Gesang orientiert sich deutlich an Marc Bolan und T. Rex, die Musik würde ich mal als Post-New Wave bezeichnen. Mit mehr Keyboards als Gitarren und leicht zickigem, eckigem Groove. Also ein bisschen die XTC- und sogar Devo-Schule. Zum Teil eindeutig punkinspiriert, auch mal hart und fuzzy riffend, aber irgendwie cleverer und keinesfalls bierernst. Hier werden beachtliche Mengen an guten Ideen verbraten, mal explosiv-postpunkig, mal sanft psychedelisch auf den Sporen von Mittsiebziger Glamrock, teils sogar art- bis progrockig (zumindest in kurzen Momenten). Ein munteres musikalisches Treiben also, teils leicht hysterisch - dann aber doch zu knackigen Hooklines findend. So gerät "Side Effects" ganz schön abwechslungsreich, man hört sogar Versatzstücke von 70er Boogie-Hardrock (mit Cowbell), aber auch Proto-Electro mit knatternder Beatbox. Geschichtsbewusst und doch entschlossen, daraus Neues zu kreieren. (Joe Whirlypop)


Sophie Zelmani - Sunrise
LP/CD - EUR 15,95/12,95

Zaubrisch-zarter Songreigen der Schwedin, mit allerlei Saiten-, Tasten- und Streich-Werk stets federleicht in sanfte Szene gesetzt und von weich-warmer Stimme verführerisch verträumt ins Ohr geschmeichelt. Von Zarttönerin Zelmani gemeinsam mit dem Langzeitweggefährten, Gitarristen, Arrangeur und Produzenten Lars Halapi ins kaum greifbare, definitiv zeitlose Zwielicht zwischen blumigem 60's Pop, Burt Bacharach-Eleganz, Chanson-Charme, akustischer Folk-Ballade, Walkabouts-Weite und gelassenem Giant Sand-Desert gerückt, übersteigt kein Song die Midtempo-Hürde, und auch wenn E-Gitarren, Schlagwerk und Streicher mit am Klangreichtum wirken, so ist dennoch das Feinzarte, das Liebreizende das tragende musikalische Moment dieses 9-Song-Werks. Filigrane Feinkunst für Herz und Seele, nicht nur der stimmlichen Verwandtschaft wegen auch und gerade Carla Togerson-Kennern ans Herz gelegt. (cpa)


Demnächst in diesem Theater...

05.04.
Hallelujah: The Songs Of Leonard Cohen - Various Artists
Ifriqiyya Electrique - Laylet El Booree
Don Felder - American Rock'n'Roll
Lee Fields & The Expressions - It Rains Love
Michael Nesmith - Songs (12-CD)

12.04.
Glen Hansard - This Wild Willing
John Paul White - The Hurting Kind
Damien Jurado - In The Shape Of A Storm
Sun Kil Moon - I Also Want To Die In New Orleans
Big John Bates - Skinners Cage
Eli "Paperboy" Reed - 99 Cent Dreams
Stuart A. Staples - Music for Claire Denis' High Life

19.04.
Snowy White - The Situation
Russ Tolman - Goodbye El Dorado
Nouvelle Vague - Curiosities
Ryan Adams - Big Colors (wahrscheinlich doch eher nicht ...)

26.04.
Hugo Race Fatalists - Taken By The Dream
Todd Thibaud - Hill West
The Pearlfishers - Love & Other Hopeless Things
Josh Ritter - Fever Breaks
Peter Doherty & The Puta Madres - Peter Doherty & The Puta Madres
Iain Matthews - Orphans & Outcasts 4-CD
Popol Vuh - 5 remastered Reissues
Aldous Harding - Designer

03.05.
The Dream Syndicate - These Times
Joy Williams - Front Porch
Bad Religion - Age Of Unreason
Markus Rill & The Troublemakers - Songland

10.05.
She Keeps Bees - Kinship
Mavis Staples - We Get By

17.05.
The National - I Am Easy To Find
Interpol - A Fine Mess
Rich Hopkins & Luminarios - Back To The Garden
Kettcar - Der süße Duft der Widersprüchlichkeit (Wir vs. Ich)

31.05.
Sinkane - Dépaysé

07.06.
Eleni Mandell - Wake Up Again

14.06.
Calexico/Iron & Wine - Years To Burn


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

Derzeit und baldigst sind viele Glitterhouse-Künstler in Europa unterwegs. Ein Konzert empfehlenswerter als das andere. Also bitte: Vollversammlung.

DIE NERVEN
dienerven
04. - 05.05.2019 DE - Köln - c/o pop Festival
17.05.2019 DE - Dingolfing - Redbox Festival
08.06.2019 DE - Leipzig - WGT @ Haus Leipzig
09.06.2019 DE - Beverungen - OBS Festival
13. - 15.06.2019 DE - Bingen am Rhein - Binger Open Air
28.06.2019 AT - Salzburg - Rockhouse
01. - 04.08.2019 DE - Westergellersen - A Summer's Tale

HUGO RACE FATALISTS
hugoracefatalists.com
03.05.2019 IT - CATANZARO - Museo del Rock
04.05.2019 IT - CINQUEFRONDI - Il Frantoio delle Idee
09.05.2019 IT - BERGAMO - Druso
10.05.2019 IT - FIRENZE - Circolo Arci Progresso
11.05.2019 IT - RAVENNA - Boca Barranca
12.05.2019 IT - PESCARA - Scumm
17.05.2019 IT - SAVONA - Raindogs House
18.05.2019 IT - ROME - Wishlist
24.05.2019 CZ - PRAGUE - Jazzdock
25.05.2019 CZ - BRNO - Kabinet Múz
29.05.2019 IT - RIMINI - Hobos (Hugo Race solo show)
30.05.2019 IT - TORINO - Blah Blah
31.05.2019 IT - CANTÙ - e35
01.06.2019 IT - LUGAGNANO, VERONA - Club Il Giardino
13.09.2019 CZ - PÍSEK - Cool v Plote festival (Hugo Race solo show)

STEINER & MADLAINA
steinermadlaina
30.03.2019 CH - Eisenwerk - Frauenfeld
04.04.2019 CH - Konzerthaus Schüür - Luzern
05.04.2019 CH - Kühltür - Bern
09.04.2019 CH - Cervo / Zermatt Unplugged Festival
10.04.2019 CH - Taste Village / Zermatt Unplugged Festival
11.04.2019 CH - Taste Village / Zermatt Unplugged Festival
13.04.2019 CH - TapTab Musikraum - Schaffhausen
27.04.2019 CH - Kulturfabrik Kofmehl - Solothurn
08.06.2019 DE - Schloß Holte-Stukenbrock, Whatever Happens Festival
09.06.2019 DE - Beverungen, Orange Blossom Special Festival
15.06.2019 DE - Ellingen - Gutsfestival
21.06.2019 DE - Neuhausen ob Eck- Southside Festival
21.06.2019 DE - Scheeßel - Hurricane Festival
17.07.2019 CH - Gurten Festival - Bern
02.08.2019 DE - Böblingen - Böblinger Songtage
03.08.2019 DE - Luhmühlen - A Summer's Tale
02. - 03.08.2019 DE - Burg Friedland - Jenseits von Millionen Festival
09.08.2019 DE - Bergfunk Open Air - Königs Wusterhausen
29. - 01.09.2019 DE - Homberg - Musikschutzgebiet Festival
07. - 08.09.2019 DE - Berlin - Lollapalooza Festival'
10.10.2019 AT - Dornbirn Spielboden Dornbirn
11.10.2019 AT- Ebensee, KINO EBENSEE
12.10.2019 AT- Saalfelden, Kunsthaus Nexus
14.10.2019 DE - Heidelberg, halle2
15.10.2019 DE - Kassel, Kulturzentrum Schlachthof Kassel
17.10.2019 DE - Rostock, Helgas Stadtpalast
20.10.2019 DE - Stuttgart, clubCANN
21.10.2019 DE - Köln, YUCA
23.10.2019 DE - Dresden, GrooveStation Dresden
24.10.2019 DE - Erfurt, Museumskeller und HsD Erfurt
25.10.2019 DE - Mainz, Kulturclub Schon Schön
26.10.2019 DE - Ulm, ROXY.ulm

XIXA
xixamusic.com
13.06.2019 CH - Schaffhausen - Tap Tab
15.06.2019 DE - Schorndorf - Manufaktur
16.06.2019 CH - Baden - Werkk
21.06.2019 DE - Hannover - Theaterformen


Alle guten Wünsche für Euch & die Euren!

*

Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. März 2019

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