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JUSTIZ/8170: Kriminalität und Rechtsprechung - 04.06.2019 (SB)


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Krebskranker Australier klagt gegen Monsanto

Der 54jährige Michael Ogalirolo, ein Gärtner aus Melbourne, klagt beim Obersten Gerichtshof des australischen Bundesstaats Victoria gegen die Bayer-Tochtergesellschaft Monsanto auf Schadenersatz wegen des bei ihm diagnostizierten Lymphdrüsenkrebses (Non-Hodgkin-Lymphom). Das teilte seine Kanzlei Carbone Lawyers der Tageszeitung Sydney Morning Herald zufolge am Dienstag mit. Ihr Mandant hatte im Zeitraum von 18 Jahren als selbständiger Landschaftsgärtner das glyphosathaltige Herbizid Roundup eingesetzt und führt seine Erkrankung darauf zurück. Der Vorwurf an Monsanto lautet, nicht vor einer Gefährlichkeit der Anwendung von Roundup gewarnt zu haben. Mit diesem Argument klagen auch Tausende von Bürgern in den USA gegen den ehemaligen US-Konzern. Im Mai wurde Bayer zur Zahlung von mehr als zwei Milliarden Dollar an ein krebskrankes Ehepaar verurteilt. In zwei anderen Fällen belief sich die geforderte Schadenersatzzahlung auf insgesamt fast 160 Millionen Dollar. Bayer hat gegen die Urteile Berufung eingelegt und verweist auf mehrere Zulassungsbehörden weltweit sowie umfangreiche wissenschaftliche Erkenntnisse über glyphosathaltige Herbizide, welche den Schluß zulassen, daß Roundup kein Non-Hodgkin-Lymphom verursacht. Eine Klageschrift aus Australien lag in Leverkusen zunächst nicht vor.

4. Juni 2019


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