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UMWELT/8434: Ökologie, Umweltschutz und Katastrophen - 11.04.2020 (SB)


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Der Tschernobyl-Wald brennt lichterloh

Nicht erst die australischen Buschbrände haben gezeigt, daß brennende Wälder eine Katastrophe sind. So sind in den letzten Jahren in Rußland unzählige Wälder den Flammen zum Opfer gefallen, nicht selten angefeuert durch die unerträglichen Hitzewellen, die das Land immer wieder heimsuchten. Und schon wieder steigen schwarze Qualmwolken von einem Wald auf. Diesmal in der Ukraine. Satellitenbilder belegen, daß bis zu 20.000 Hektar und damit knapp sieben Prozent des gesamten Gebiets in Flammen stehen. Was den Waldbrand besonders gefährlich macht: Die Flammen fressen sind in der Sperrzone des havarierten Atomkraftwerks Tschernobyl durch den Wald. Der Einsatz in der nuklearen Sperrzone ist hochgefährlich. Laut dem Atomexperten Heinz Smital von der Umweltorganisation Greenpeace waren vor fünf Jahren bei Bränden in der Sperrzone erhebliche Mengen Radionuklide freigesetzt worden. Auch wenn aktuelle Daten zur Zeit nicht vorliegen, ist davon auszugehen, daß es diesmal nicht anders sein wird. Wie dpa meldet, kämpfen die Einsatzkräfte seit gut einer Woche ohne durchschlagenden Erfolg gegen das Feuer in dem radioaktiv belasteten Gebiet. Ihre einzige Hoffnung ist Regen.

11. April 2020


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