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UMWELT/8440: Ökologie, Umweltschutz und Katastrophen - 17.04.2020 (SB)


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Zoo in Neumünster kündigt Notschlachtungen an

Nicht erst seit sich ein Tiger im New Yorker Zoo mit dem Coronavirus infiziert hatte, ist die Epidemie in den Tierparks angekommen. Laut dpa hat der Tierpark im schleswig-holsteinischen Neumünster bereits Notschlachtpläne erarbeitet, damit zumindest die Raubtiere weiter mit Fleisch versorgt werden können. Solch eine Ankündigung stößt bei Tierschützern ebenso wie bei Schleswig-Holsteins Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) auf kein Verständnis. Dem Minister zufolge darf es keinesfalls zu solchen Notschlachtungen kommen. Allerdings wendet die Zoodirektorin Verena Kaspari ein, daß solch eine Praxis in ihrem Zoo sowieso schon längst an der Tagesordnung ist. Schließlich habe man Raubtiere, die mit Fleisch versorgt werden müßten. Sollte es hart auf hart kommen, müßte man halt überlegen, ob man noch mehr Tiere in die Schlachtung bringt, um die Raubtiere überleben zu lassen. Eine Sichtweise die von andere Zoos offenbar nicht geteilt wird. So schlossen die Verantwortlichen vom Berliner Zoo ebenso wie vom Zoo Hagenbeck in Hamburg aus, Tiere aus finanzielle Gründen zu schlachten.

17. April 2020


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