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WIRTSCHAFT/8201: Märkte und Finanzen - 20.07.2019 (SB)


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Prof. Bofinger hält Libra für eine Art von Spielgeld

Das US-Unternehmen Facebook will die private Internetwährung Libra auf den Markt bringen. Der Ökonom Prof. Peter Bofinger, Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, nennt den geplanten Verkauf von etwas völlig Wertlosem gegen gutes Geld ein großartiges Geschäftsmodell von Facebook. Weder gibt es auf Libra-Anlagen eine Gewinnbeteiligung noch kann auf den Kurs des Libra spekuliert werden, weil dessen Ausgabe anders als bei Bitcoin nicht gedeckelt ist. Im Gespräch mit dem Deutschlandfunk am Freitag warnte Bofinger deswegen vor dem Libra. Dieser repräsentiert einen Währungskorb, in dem neben dem stabilen Euro zu zwei Dritteln Fremdwährungen enthalten sind, die gegenüber dem Euro deutlich schwanken können. Einen rechtlich verbindlichen Anspruch auf Rückzahlung der in Libra investierten Euro konnte Bofinger in den Facebook-Unterlagen nicht erkennen. Der Ökonom bezeichnete die Libra-Tokens als eine Art von Spielgeld. Er selbst würde sein Geld nicht Libra geben.

20. Juli 2019


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