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WIRTSCHAFT/8314: Märkte und Finanzen - 02.12.2019 (SB)


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Rußland eröffnet Teilstück einer Gasleitung von Sibirien nach China

Rußland hat ein Teilstück von 2157 Kilometer Länge der Gaspipeline "Kraft Sibiriens" eröffnet. Über die Leitung soll die Volksrepublik China ab 2023 mit Erdgas der Lagerstätte Kowyktinskoje versorgt werden. Bislang hat das Energieunternehmen Gazprom die Leitung über Sümpfe, Gebirge, seismisch aktive Gebiete und Dauerfrostböden bis an die Grenze bei Blagoweschtschensk herangeführt. Nach Konzernangaben durchquert die Pipeline möglichst lichte oder bei Waldbränden zerstörte Waldgebiete. Am Ende wird die Leitung eine Länge von rund 3000 Kilometern haben. Die Investitionen werden von Gazprom mit rund 50 Milliarden Euro angeben. Geplant ist die Lieferung von jährlich 38 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Das Volumen entspricht 9,5 Prozent des derzeitigen Verbrauchs der Volksrepublik. Rußland diversifiziert seine Gasexporte in den nächsten Wochen weiter. Am 8. Januar wird die durch das Schwarze Meer führende Leitung Turkish Stream in Betrieb genommen. Diese kann später über Griechenland nach Süd- und Südosteuropa verlängert werden. Voraussichtlich bis Ende dieses Jahres wird die 1230 Kilometer lange Ostseepipeline Nord Stream 2 bis an die deutsche Küste bei Greifswald verlegt worden sein. Diese soll jährlich 55 Milliarden Kubikmeter Gas nach Europa transportieren. Die Weiterleitung EUGAL von Greifswald nach Tschechien wurde an diesem Montag erstmals mit Gas beaufschlagt. 2018 haben die Europäer aus Rußland 201,7 Milliarden Kubikmeter Erdgas bezogen und klimawirksam verbrannt.

2. Dezember 2019


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