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WIRTSCHAFT/8361: Märkte und Finanzen - 18.01.2020 (SB)


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Vattenfall darf Atommüll am AKW Brunsbüttel bis auf weiteres lagern

Der Energiekonzern Vattenfall lagert am stillgelegten AKW Brunsbüttel in Dithmarschen 20 Atommüllbehälter ohne Genehmigung. Das Oberverwaltungsgericht Schleswig hatte wegen Klagen von Anwohnern aus Brunsbüttel die Betriebserlaubnis für ein Zwischenlager 2013 aufgehoben. Daraufhin sprach die schleswig-holsteinische Atomaufsicht, damals unter Umweltminister Robert Habeck (Die Grünen), angesichts fehlender Alternativen eine befristete Duldung der oberirdischen Atommüllagerung aus. Die Frist wäre am 31. Januar 2020 abgelaufen. Doch der jetzige Landesumweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) erteilte rechtzeitig eine entsprechende atomrechtliche Anordnung, und zwar ohne zeitliche Befristung. Darüber berichtete der NDR am Freitag. Das von Vattenfall für das Zwischenlager beim Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung beantragte Genehmigungsverfahren ist weiterhin anhängig. Ein atomares Endlager, in das die hochradioaktiven Brennelemente aus Brunsbüttel gebracht werden könnten, existiert nicht einmal auf dem Papier.

18. Januar 2020


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