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BERICHT/033: Nationalkomitee der deutschen Biologen konsolidiert sich (idw)


Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau - 20.03.2009

Deutsches Nationalkomitee - das "Außenministerium" der deutschen Biologen konsolidiert sich

Biologische Fachgesellschaften kommen an der Freiburger Universität zusammen


Zum Treffen des Deutschen Nationalkomitees (DNK) lädt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) erstmals einen großen Kreis biologischer Fachgesellschaften nach Freiburg im Breisgau ein. Auf der Generalversammlung des DNK am 8. April 2009 bestimmen die Gesellschaften die zukünftigen Aktivitäten der deutschen Lebenswissenschaftler in ihren internationalen Organisationen. "Unser Ziel ist es, uns für alle Biologinnen und Biologen einzusetzen, nach einer langen Phase der Zersplitterung der Gesellschaften", beschreibt Prof. Dr. Ralf Reski von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, gewählter Vorsitzender des Deutschen Nationalkomitees, die Bedeutung dieses Treffens, das im Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) stattfinden wird.

Internationale Vertretung der Biologen

Die Versammlung im April ist das Ergebnis einer langen Vorbereitung: Zwar vertrat die DFG schon seit dem zweiten Weltkrieg Biologen in internationalen Organisationen und berief dazu ein DNK. Aber jetzt wird das Komitee noch aktiver. Zum einen stieg die Zahl der Mitgliedsgesellschaften und zum anderen koordinieren nun das DNK und der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO) unter ihrem Vorsitzenden Prof. Dr. Rudi Balling (Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung) ihre Aktivitäten: "Das DNK ist das 'Außenministerium' deutscher Biologinnen und Biologen, während der VBIO die Lebenswissenschaftler in Deutschland vertritt", erläutert Reski die Aufgabenverteilung zwischen DNK und VBIO. Beide koordinieren sich effizient, indem der VBIO einen Vertreter in den DNK-Vorstand entsendet und der VBIO den DNK-Vorsitzenden in seinen Beirat beruft.

Vertreter in zwei internationalen Organisationen

Seit seinem Bestehen ist das DNK in eine internationale Hierarchie eingebunden (ein Organigramm finden Sie unter:
http://www.iubs-member-germany.de/15Pressemitteilung200903.html#Anchor-13068).
Für die Interessen deutscher Biologen setzt es sich vorwiegend in der International Union of Biological Sciences (IUBS) sowie in der International Union of Microbiological Societies (IUMS) ein. Die IUBS fördert unter anderem Biologie-Programme zu den Themen Energie, Klima, Bioethik und Bildung. Auf Initiative des DNK in der IUBS fand beispielsweise im vergangenen Jahr die viel beachtete wissenschaftliche Konferenz "Biodiversity Research - Safeguarding the Future" (Biodiversitätsforschung - die Zukunft sichern) in Bonn statt, die ihre Ergebnisse in das internationale Übereinkommen über die biologische Vielfalt einbrachte. IUBS und IUMS wiederum vertreten die Lebenswissenschaftler im International Council for Science (ICSU), das eng mit den Vereinten Nationen (UNO) und besonders mit der UNESCO zusammenarbeitet.

Programm

Auf der Versammlung des DNK im April berichten die oben genannten Verbände und Organisationen: Die neue Direktorin aus dem IUBS-Büro in Paris, Dr. Nathalie Fomproix, wird sich vorstellen. Deren bisheriger Direktor, Dr. Talal Younès, wird die Ziele und die Organisation der IUBS in einem Vortrag erläutern sowie die weltweiten Aktivitäten im Darwin-Jahr skizzieren. Prof. Dr. Reinhard Krämer (Universität zu Köln) fasst die Projekte des VBIO zusammen.

"Wissen für Politik und Gesellschaft"

"Dieses Treffen in Freiburg setzt die Konsolidierung der deutschen lebenswissenschaftlichen Gesellschaften fort. Die Teilnahme der beiden IUBS-Direktoren zeigt, dass sie diesen Prozess unterstützen", sagt Reski. "Dass alle deutschen biologischen Fachgesellschaften national und international gemeinsam auftreten, wünsche ich schon lange. Nur so können wir unser Wissen wirkungsvoll für Politik und Gesellschaft zur Verfügung stellen", fasst der DNK-Vorsitzende, Lehrstuhlinhaber für Pflanzenbiotechnologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, sein ehrenamtliches Engagement für das Komitee zusammen.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution69


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, Rudolf-Werner Dreier,
20.03.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. März 2009