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ORNITHOLOGIE/128: Magellanpinguin - Bestände nehmen ab (Der Falke)


Der Falke - Journal für Vogelbeobachter 5/2009

Ornithologie aktuell

Magellanpinguin: Bestände nehmen ab


Die Bestände der Magellanpinguine (Spheniscus magellanicus) nehmen ab. Viele suchen in den Weiten des Ozeans vergeblich nach Nahrung - hauptsächlich Anchovis und andere kleine Fische. Die Überfischung vor den Küsten Südamerikas zwingt sie dazu, immer weiter nach Norden zu schwimmen, um genügend Nahrung zu finden. Je länger sie dafür brauchen, umso schlechter sind die Überlebenschancen für die Familie. In den letzen 22 Jahren ist die Zahl der Magellanpinguine in Punta Tombo - einem Naturschutzgebiet rund 1600 Kilometer südlich der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires - um mehr als 20 Prozent geschrumpft. Während der Aufzucht der Jungen bleibt immer nur ein Pinguin bei dem Nachwuchs, während der andere kilometerweit ins offene Meer hinausschwimmt, um nach Fischen zu jagen. Kommt er zu spät zum Brutplatz zurück, ist der Jungvogel verhungert oder erfroren, weil sein Beschützer vor lauter Hunger nicht mehr warten konnte und selbst ins Meer gesprungen ist. Sind die Jagdbedingungen zu schlecht, gehen einige Weibchen gar nicht erst an Land um zu brüten. So gibt es jedes Jahr weniger Nachwuchs. Bei Beobachtungen der Magellanpinguine vor Argentinien vor mehr als 25 Jahren wurden noch rund 300000 Brutpaare gezählt, heute rotten sich nur noch etwa 200000 Pinguinpaare zur Aufzucht ihrer Jungen zusammen. Nicht nur die Überfischung der Meere, auch Unwetter machen den Vögeln zu schaffen: In den letzten 25 Jahren waren die Nester der Magellanpinguine fünf Mal schweren Regenfällen ausgesetzt - mit fatalen Folgen für die Brut vieler Paare. Von den 17 Pinguinarten weltweit gehen zwölf im Bestand deutlich zurück. (wir)

D. Boersma, AAAS, Annual Meeting, Chicago, 12.-16.2.2009.


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Quelle:
Der Falke - Journal für Vogelbeobachter 5/2009
56. Jahrgang, Mai 2009, S. 162-163
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Mai 2009